Tischtennis im TV (TT Übertragungen im Fernsehen oder Internet-TV / Streaming)

[René Adler]

Zitat von profispieler

nur warum bekommt dann eurosport den zuschlag für die rechte der tischtennisübertragungen?es kann doch nicht sein,daß die ard oder das zdf oder auch das dsf so schlafmützig sind bzw dem braten SO wenig trauen.

Eurosport bekommt den Zuschlag, weil:

1. Dadurch garantiert ist, dass von jeder EM, WM und jedem Herren-Weltcup in ganz Europa (und sogar darüber hinaus) etwas zu sehen ist - es ist nicht immer gleich viel, aber es findet statt.

2. Weil die nationalen TV-Sender, zumindest auf Deutschland bezogen, bei den drei genannten Turnieren genau 0 Tage, 0 Stunden und 0 Sekunden Übertragung garantieren würden. Das wäre ein Vertrag wie ihn der DTTB seit vielen Jahren aufs neue mit ARD und ZDF für die nationalen und die internationalen aber in Deutschland ausgetragenen Veranstaltungen abschließt, der aber keine Sekunde Übertragung garantiert. In Sachen DSF ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass DTTB, ETTU oder ITTF noch Geld mitbringen müssten.

[Schnuddler]

Zitat von troy_84

Wenn tt-live.tv, sagen wir mal in der letzten woche, effektiv 7.000.000 "Zuschauer" hatte (Schnitt von 1.000.000/Tag) dann ist das doch gar nicht mal soooo schlecht.

Da kann man doch noch einen Schritt weiter gehen und einen eigenen TV-Sendeplatz im Digital-Fernsehen planen. Zwar wird es nicht die gleiche Masse an Zuschauern geben, aber es wäre ein Anfang und sowas würde sich bestimmt auch schnell in Foren wie diesem rumsprechen.

Genau darauf hatte ich damals spekuliert als ich einen langen Brief an die Premiere Sportredaktion schickte.
Ich hätte mir durchaus vorstellen können das zu einem Preis von 9,90 Euro im Monat zu dem Standardangebot+Tischtennis durchaus 100.000 oder mehr so ein Abo abschlossen hätten.....aber war wohl nur Wunschdenken
Gruss
Schnuddler

[sportsfriend_71]

Zitat von profispieler

da wären wir wieder an dem problem angelangt,daß eurosport eben nicht nur auf deutschland zugeschnitten ist.mag sein,daß die briten das mehr anschauen.nur warum bekommt dann eurosport den zuschlag für die rechte der tischtennisübertragungen?es kann doch nicht sein,daß die ard oder das zdf oder auch das dsf so schlafmützig sind bzw dem braten SO wenig trauen.

ich sags nochmal:mit einer gelungen präsentation in jeder hinsicht,wär ich mir ziemlich sicher,daß tischtennis gar nicht mal so extrem schlechte quoten erzielen würde.ebenfalls sehe ich es ähnlich wie rudi endress.das mit dem internet-streams ist nicht massentauglich(völlig egal wieviele zugriffe es auch sein mögen)denn davon kriegt die breite öffentlichkeit nix mit.und ganz ehrlich,selbst einer der größten freaks wie ich,tu mir solche briefmarkengroße übertragungen,in oftmals auch noch technisch schlechter qualiät nicht an.

das tischtennis gehört ins fernseh,zumindest zu den großveranstaltungen.aber dann bitteschön nicht so ein gemurkse wie bei eurosport

Das Problem liegt weniger an der Art der Präsentation als vielmehr an der Komplexität und Intransparenz, die dem TT eigen sind. Außer den Aktiven sind doch kaum "neutrale" Zuschauer in der Lage, einen Ballwechsel (sei er kurz oder lang) in der angemessenen Weise nachzuvollziehen und die technischen & taktischen Finessen gebührend zu würdigen. Wer solche Spielzüge nicht versteht, der hat auch kein bzw. wenig Interesse, ein Spiel zu verfolgen. Und Zuschauer ohne Interesse schalten nicht ein bzw. wieder um. Und da ein TV-Sender nun mal quotenorientiert am Markt agiert wie jeder (vernünftige)Gewinnmaximierer in der Wirtschaft, sehe ich beim Spiel allein keinen Ansatz für mehr Zuschauer und damit Argumente, die für eine dauerhafte Integration in der Programmplanung der Sender. Ich selbst verfolge die Quoten und verweise hier bei nur auf die insgesamt mangende Bereitschaft & Solidarität der TT-Basis (siehe auch mein erster Beitrag im Thread vom 02.04.)
Auch wenn ein erkennbar dauerhaftes Interesse sich auch in den Quoten ausdrückt, ist die Kuh noch lange nicht vom Eis - es gibt nämlicht auch noch die hinderlichen Konkurrenzveranstaltungen, welche eine Übertragung noch scheitern lassen könnten (Tennis, Formel1, Fußball etc...). Und sollte ein TT-Termin kurzfristig deswegen verschoben werden, kann man ihn nicht mehr massenwirksam genug mit einer Trailerkampagne stützen - die Folge: weniger Zuschauer, da man den Ausstrahlungstermin (bei hohem Involvement) selbst raussuchen muß... und weniger Zuschauer bedeuten weniger Quote....eben ein sich selbst verstärkender Prozess!

Zum Thema IPTV: da die Verschmelzung von TV und Internet aktuell in vollem Gange ist (mit der zunehmenden Verbreitung von Breitbandanschlüssen), werden für die Szene genau die Streamingoptionen entscheidend werden - die Technik wird sich hier rasant verbessern (Pufferung, Ladezeiten etc.) Jeder, der wie ich den Rechner über den normalen Fernseher und die Hifi-Anlage laufen läßt (incl. Digitalton/Surround) hat im Prinzip einen Fullscreengenuß -> die Option ist sehr wohl massentauglich!!!

Zum Ausdruck "Gemurkse": wie schon im ersten Beitrag dargestellt - seid den Privaten und auch dem Kollegen René Adler dankbar für jede Sekunde die kommt, denn sie ist UMSONST!!!!

Mit sportlichem Gruß,
Sportsfriend_71

[profispieler]

sportsfriend_71:das mag ja alles gar nicht mal so falsch sein.aber wie oft sind denn großveranstaltungen?ne euoropameisterschaft und ne weltmeisterschaft,sollte man die paar tage doch dann wenigstens ordentlich übertragen und verkaufen können.daß es niemals jeden tag auf nem sender laufen wird,wie andere sportarten ist auch klar.

nochmal:wenn man die großveranstaltungen gut genug präsentieren würde,dann glaub ich eben NICHT,daß sich das SO wenige anschauen würden.soviel dazu.

rene adler:warum könnte die ard 0,000 sendezeit garantieren?kann mir schon denken,daß das irgendwie mit den finanzen zusammenhängen muss.aber vielleicht kannst es ja mal genau erläutern bzw auch was man dagegen machen könnte?eurosport scheint jedenfalls nicht prädestiniert zu sein für tischtennisübertragungen!

[Thomas Höhl]

@sportsfriend_71: Grundsätzlich würde ich ja zustimmen, aber zwei Dinge bezweifel ich.
Wieso ist Tischtennis denn so komplex zu verstehen? Ist Curling nicht viel komplexer, um es zu durchschauen? Das guckt doch auch keiner, weil er die Leute gerne schrubben sieht. Klar sieht man den Spin nicht, aber trotzdem macht es viel her, was die Jungs sich im Doppel um die Ohren gehauen haben. Längere Ballwechsel gibt es beim Tennis meistens auch nicht.

Welche Großveranstaltung war zeitgleich am letzten Tag dieser EM. Eigentlich keine erwähnenswerte. Jeden Sonntag kommt in der ARD oder ZDF die ganze Zeit Sport. Es gibt genug, die sich um 15 Uhr vor die Glotze hocken, weil da eh immer in der ARD oder ZDF Sport läuft. Nur diesen Sonntag nicht. Da kam "Ohne Krimi geht die Mimi..." und Chocolat. Neben dem Doppel- und Einzelfinale hätte man auch noch das Endspiel der Championsleague im Volleyball zeigen können, wo Friedrichshafen gewann. Das wäre doch ein hochinteressanter Sportnachmittag gewesen, noch dazu ein erfreulicher. Stattdessen kam nichts und später in den Standardsportsendungen wurde das schlechte Abschneiden der Radfahrer und Schwimmer diskutiert.

[Bernd Beringer]

Zitat von René Adler

Eurosport bekommt den Zuschlag, weil:

1. Dadurch garantiert ist, dass von jeder EM, WM und jedem Herren-Weltcup in ganz Europa (und sogar darüber hinaus) etwas zu sehen ist - es ist nicht immer gleich viel, aber es findet statt.

2. Weil die nationalen TV-Sender, zumindest auf Deutschland bezogen, bei den drei genannten Turnieren genau 0 Tage, 0 Stunden und 0 Sekunden Übertragung garantieren würden. Das wäre ein Vertrag wie ihn der DTTB seit vielen Jahren aufs neue mit ARD und ZDF für die nationalen und die internationalen aber in Deutschland ausgetragenen Veranstaltungen abschließt, der aber keine Sekunde Übertragung garantiert. In Sachen DSF ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass DTTB, ETTU oder ITTF noch Geld mitbringen müssten.

Allerdings, lieber René Adler, kommen ARD und ZDF in der Sportschau und in der Sportreportage auf höhere Quoten als Eurosport mit den Live-Übertragungen. Und zwar allein deswegen, weil sich Eurosport mit solch jämmerlichen Übertragungszeiten, Zeitverschiebungen, Bildern und Auswahl von Spielen - einzig Deine Kommentare waren fernsehtauglich - nicht als "Tischtennis-Sender" profiliert, sondern sich eher disqualifiziert. Da mag ja bald kein Tischtennis-Fan mehr zuschauen, so stoßt Ihr die Leute vor den Kopf

Ich bleibe dabei: Tischtennis kann durchaus fernsehtauglich dargeboten werden, es ist, bei entsprechender Übertragungsqualität (nicht wie seinerzeit beim DSF), auch für Laien nicht schwerer nachvollzuziehen als Tennis (Bum-Bum, Pause) oder Golf (warum schiebt der den Ball nicht einfach ins Loch?) oder Snooker mit seiner für den Laien höchst komplizierten Zählweise, oder oder. Das Problem ist: Eurosport steht nicht mit vollem Herzen hinter dem attraktiven Tischtennissport mit dem europäischen Weltstar Timo Boll an der Spitze. Würde der Sender das tun, könnte er in der "massenhaft gespielten" Sportart Tischtennis auf ganz andere Quoten kommen als jetzt.

Deshalb: Eurosport sollte sich entscheiden: Entweder gescheit oder gar nicht!

[Beaker]

Sport Bild von heute, TV-Kritk:

Snooker, China Open (31.03., 16.30 Uhr)
So steht es in allen Programmen, so klappt es wohl auch: Ein Tisch steht bereit, Bälle sind zu sehen, das angekündigte Halbfinale der Tischtennis-EM kann beginnen. Denkste, wir haben es mit Eurosport zu tun. Da wird schon mal Snooker aus dem, was überall steht. Einfach so. Nun hören wir also, dass Jamie Cope >auf Gelb snookert< und Hawkins - da schreit Reporter Kalb - >Pink auf dem Tisch liegen lässt<. Eines stimmt, es ist Halbfinale. Und warum sagt ein sonst guter Sender nicht, was los ist?

Wertung: O---- (Einer von fünf möglichen Bällen = Eigentor)


Ebenfalls lesenswert, die Kolumne von Dirk Schlickmann aus dem Sport-Mix-Teil: "Timo Boll gewinnt - und verliert trotzdem"

[troy_84]

Zitat von profispieler

...das mag ja alles gar nicht mal so falsch sein.aber wie oft sind denn großveranstaltungen?ne euoropameisterschaft und ne weltmeisterschaft,sollte man die paar tage doch dann wenigstens ordentlich übertragen und verkaufen können........

Ich finde auch, dass man eine Großveranstaltung - und das ist eine Europameisterschaft ohne Frage - ordentlich übertragen sollte.

Ich weiß noch als ich damals das erste mal Snooker auf Eurosport geschaut hatte. Es war die WM und auch die erste Snooker-Übertragung auf Eurosport.
Ich dachte mir:"Ok, wenn's schon ne WM ist, dann kann ich mir das auch anschauen".....

Heute wird ja jedes auch noch so "kleine" Snooker-Turnier übertragen (Qualifikation zur China Open). Sowas erwarten wir ja nich mal in Bezug auf Tischtennis. Aber eine Tischtennis-Europameisterschaft sollte doch schon einem solchen Quali-Turnier vorgezogen werden???.

Ich finde das ja ok, dass Eurosport überhaupt etwas vom Tischtennis zeigt, aber wenn sie es zeigen dann sollten sie es auch mit dem nötigen Respekt (damit meine ich nicht die Gesamt-Übertragungszeit), wie sie es ja auch mit Snooker machen, übertragen.
Ich hätte mir einfach ein bisschen mehr Flexibilität gewünscht. Zum Beispiel in den Safty-Schlachten zum Tischtennis wechseln und wenn es in die entscheidenden Phasen geht wieder zurück zum Snooker schalten.

Fazit: Ich glaube wenn man Tischtennis nicht wirklich verkaufen (präsentieren) will, dann kann man auch nicht erwarten, dass die Einschaltquoten von Heute auf Morgen in die Höhe schnellen.

[sportsfriend_71]

@Bernd Beringer: Zum Thema
"Tischtennis kann durchaus fernsehtauglich dargeboten werden, es ist, bei entsprechender Übertragungsqualität (nicht wie seinerzeit beim DSF), auch für Laien nicht schwerer nachvollzuziehen als Tennis..."

Hallo Bernd,

bei dieser Darstellung möchte ich doch widersprechen: wenn ein Laie weder den mechanisch langsamsten Punkt (Schlägerspitze, Schlägerrand) oder den schwingungsintensivsten Punkt (Sweetspot) auf dem Schläger und dessen spielerische Konsequenzen kennt (Service mit und ohne Drall) und dann noch das (extrem attraktive) Spiel von Angriff gegen Abwehr "lesen" soll, wenn bspw. der Abwehrer wechselweise mit und ohne Unterschnitt agiert (Paradebeispiel: ich durfte noch den "Lächler" Chen Xinhua gegen den legendären Grubba sehen), dann wird er sich zwar an der Länge der Ballwechsel erfreuen können, indes die Feinheiten, die darüber entscheiden, wer denn nun durch einen gelungenen Aufschlag in den Angriff kommt bzw. wann ein Ball in die unterste Netzmasche gezogen wird oder meterweit hinter den Tisch, bleibt ihm verborgen. Zudem kommen noch viel extremere Reaktionszeiten als bei den anderen Sportarten - viele TT-Spieler kokettieren ja häufig genau damit, wenn sie - nicht ohne Stolz - von ihrem Sport als der "schnellsten Ballsportart der Welt" sprechen. TT ist einfach unglaublich komplex und die Feinheiten sind im TV auch mit Zeitlupe dem Laien (= keine aktiven Spieler) nur schwer vermittelbar. Auch die selbsternannten Experten sehen längst nicht alles - einfache Fehler passieren nach wie vor bei JEDEM Spiel unabhängig von der Spielklasse....

Zum Thema DSF-Übertragungen:
genau diesen o.g. Umstand haben die Verantwortlichen erkannt und neben der üblichen Übertragung auch noch einen Technik- und Materialteil (von Profis kommentiert) in die Sendung eingebaut, damit gerade nicht nur die Cracks auf ihre Kosten kommen, sondern auch Laien zunehmend verstehen können, was am Tisch/Schläger passiert.

Dieses Novum kam zugegebenermaßen bei den eingefleischten Fans nicht immer gut an, aber wie soll man denn Übertragungen weiterentwickeln, wenn man nicht neue Wege beschreitet? Der Ansatz war m.E. richtig, wenn es um Reduktion der Komplexität geht.

Besten Gruß,
Sportsfriend_71

[profispieler]

Zitat von sportsfriend_71

@Bernd Beringer: Zum Thema
"Tischtennis kann durchaus fernsehtauglich dargeboten werden, es ist, bei entsprechender Übertragungsqualität (nicht wie seinerzeit beim DSF), auch für Laien nicht schwerer nachvollzuziehen als Tennis..."

Hallo Bernd,

bei dieser Darstellung möchte ich doch widersprechen: wenn ein Laie weder den mechanisch langsamsten Punkt (Schlägerspitze, Schlägerrand) oder den schwingungsintensivsten Punkt (Sweetspot) auf dem Schläger und dessen spielerische Konsequenzen kennt (Service mit und ohne Drall) und dann noch das (extrem attraktive) Spiel von Angriff gegen Abwehr "lesen" soll, wenn bspw. der Abwehrer wechselweise mit und ohne Unterschnitt agiert (Paradebeispiel: ich durfte noch den "Lächler" Chen Xinhua gegen den legendären Grubba sehen), dann wird er sich zwar an der Länge der Ballwechsel erfreuen können, indes die Feinheiten, die darüber entscheiden, wer denn nun durch einen gelungenen Aufschlag in den Angriff kommt bzw. wann ein Ball in die unterste Netzmasche gezogen wird oder meterweit hinter den Tisch, bleibt ihm verborgen. Zudem kommen noch viel extremere Reaktionszeiten als bei den anderen Sportarten - viele TT-Spieler kokettieren ja häufig genau damit, wenn sie - nicht ohne Stolz - von ihrem Sport als der "schnellsten Ballsportart der Welt" sprechen. TT ist einfach unglaublich komplex und die Feinheiten sind im TV auch mit Zeitlupe dem Laien (= keine aktiven Spieler) nur schwer vermittelbar. Auch die selbsternannten Experten sehen längst nicht alles - einfache Fehler passieren nach wie vor bei JEDEM Spiel unabhängig von der Spielklasse....

Zum Thema DSF-Übertragungen:
genau diesen o.g. Umstand haben die Verantwortlichen erkannt und neben der üblichen Übertragung auch noch einen Technik- und Materialteil (von Profis kommentiert) in die Sendung eingebaut, damit gerade nicht nur die Cracks auf ihre Kosten kommen, sondern auch Laien zunehmend verstehen können, was am Tisch/Schläger passiert.

Dieses Novum kam zugegebenermaßen bei den eingefleischten Fans nicht immer gut an, aber wie soll man denn Übertragungen weiterentwickeln, wenn man nicht neue Wege beschreitet? Der Ansatz war m.E. richtig, wenn es um Reduktion der Komplexität geht.

Besten Gruß,
Sportsfriend_71

er gibt keine ruhe