Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Armendariz]

Zitat von PlasmaLight

Um wessen Befindlichkeiten geht es denn dann? Erhebst du das Wort für die Toten und dessen Familie und alle, die Satire nicht verstehen?

Ich hab lediglich nochmal (da du es beim ersten Mal glorreich ignoriert hast, bzw. mir unterstellt hast, ich würde hier eine einzelne Gutmenschenmeinung teilen, die die Familie möglicherweise nichtmal teilt) die "Befindlichkeiten der Familie", die dich ja kein Stück interessieren, zitiert.
Satire ist wie ein Steinstrand am Meer. Manche haben ne fette Hornhaut an den Füßen, die jucken auch spitze Steine nicht. Manche sind ein bisschen empfindlicher, die nehmen lieber ne Stelle, wo mehr Sand rumliegt. Soweit alles gut.
Jetzt sitzt ne Familie am Meer, die ihr Kind verloren hat. Dann kommt ein Hornhauttyp (der die Familie kennt) vorbei und streut Reißnägel um sie rum (wohlgemerkt nicht direkt auf sie). Hardcoretypen latschen durch und findens geil. Die Familie nicht so...
Verständlich?

[Wohlfühlbacher]

Die beiden Küken im infight. War schon mal kurzweiliger...

[Armendariz]

Ach was, ich zeter doch bloß ein bisschen

[Wohlfühlbacher]

A bissl zetern ist in Ordnung, aba nu wird geschlafen. Morgen gilt es wieder, die Welt zu retten.

Gute Nacht

[crycorner]

Woll´n wir mal wieder über Politik reden?

Flüchtlingskrise: Merkel wird gegenüber der wild gewordenen CSU Position beziehen. Die große Frage wird sein, ob Merkel ihren Kurs beibehält und die CSU abwatscht, oder ob sie einknickt, bzw. die CSU nicht abwatscht, was das Selbe wäre.

Insgesamt wird die Flüchtlingskrise für Merkel amtsentscheidend sein. Sie kann von ihrem Kurs offiziell eigentlich nicht abrücken, weil es das falsche Signal wäre für die innenpolititische Sicherheit. Solange sie als personifizierte Regierung weiter gebetsmühlenartig sagt, dass wir das schon schaffen, wird sie Dank des über Jahre aufgebauten Vertrauens der Wählerschaft einen gewissen inneren Frieden aufrecht erhalten können. Wenn sie jetzt umknickt, gibt sie zu, dass wir hier ein massives Problem bekommen und die Leute bekommen Angst und die Willkommenskultur wird immer mehr verschwinden. Und dann kommen noch mehr "Ich bin zwar kein Nazi, aber"- Typen aus ihren Löchern gekrochen. Wenn sie nicht ganz schnell innerhalb der EU Stärke beweist und die anderen EU- Mitglieder bei der Bewältigung der Flüchtlingswelle nicht ganz schnell ins Arbeiten bekommt, braucht sie für die kommende Bundestagswahl gar nicht mehr antreten. Mit den Vorkommnissen in Köln und alle Dinge, die sicher noch passieren werden, schwimmen ihr die Felle weg. Und die SPD wird´s nutzen, um sich selbst in Position zu bringen.

Leider ist es aber so, dass es nicht so einfach ist, Länder wie Italien, Spanien, etc. dazu zu bewegen, ihren Teil zu leisten. Ganz zu schweigen von Türkei (bei denen gerade ein spannender Wandel hin zur Diktatorischen Ansätzen zu beobachten ist) oder Griechenland. Merkel wird daran scheitern. Und auch die EU als Konstrukt an sich wird wackeln. In den nächsten Monaten wird verstärkt darüber gesprochen werden, dass jedes Land wieder beginnt, seine Binnengrenzen zu schützen. Ein Schritt weg vom EU- Gedanken.

[Jaskula]

Zitat von crycorner

Wenn sie jetzt umknickt, gibt sie zu, dass wir hier ein massives Problem bekommen und die Leute bekommen Angst und die Willkommenskultur wird immer mehr verschwinden. Und dann kommen noch mehr "Ich bin zwar kein Nazi, aber"- Typen aus ihren Löchern gekrochen.

Also Augen zu und durch ... durch die Wand.
"Aber" ist das Gegenstück zu "Gutmensch".
Ich habe nichts gegen die Menschen, die bei uns Schutz suchen, .... aber wir können nicht die ganze Welt komplett alleine aufnehmen.
Ich verstehe, dass wirtschaftliche Not durchaus auch ein Grund zur Flucht ist, .... aber es ist keine Lösung wenn alle ins Paradies drängen.

Ich sehe ein riesiges Problem, aber .... leider nicht den Hauch einer Idee, wie man damit umgehen könnte. Stattdessen völlig unregulierten Zuzug aus aller Welt. Kein Mensch weiß mehr wieviele Menschen bei uns unregistriert unterwegs sind, geschweige denn, um wen es sich da handelt. Das macht mir extrem Sorgen, weil unsere Gesellschaft auf dem genauen Gegenteil aufgebaut ist ... die typisch Deutsche Gründlichkeit, Bürokratie und Sicherheit, die so gern belächelt wird, um die uns aber die gesamte Welt im Grunde beneidet. Mit hunderttausenden illegal eingewanderten aus allen möglichen Kulturen wird es nicht leicht werden, unser tägliches gewohntes Leben zu leben. Wie man in Köln und anderswo bereits sehen konnte.
Ist das wirklich unvermeidlich ?

Zitat von crycorner

Wenn sie nicht ganz schnell innerhalb der EU Stärke beweist und die anderen EU- Mitglieder bei der Bewältigung der Flüchtlingswelle nicht ganz schnell ins Arbeiten bekommt,
...
Leider ist es aber so, dass es nicht so einfach ist, Länder wie Italien, Spanien, etc. dazu zu bewegen, ihren Teil zu leisten. Ganz zu schweigen von Türkei (bei denen gerade ein spannender Wandel hin zur Diktatorischen Ansätzen zu beobachten ist) oder Griechenland. Merkel wird daran scheitern. Und auch die EU als Konstrukt an sich wird wackeln. In den nächsten Monaten wird verstärkt darüber gesprochen werden, dass jedes Land wieder beginnt, seine Binnengrenzen zu schützen. Ein Schritt weg vom EU- Gedanken.

Du nennst genau die Länder, die bereits mit Flüchtlingsströmen zu kämpfen hatten, als wir uns noch genüsslich zurückgelehnt und deren Hilferufe ignoriert haben. Lampedusa ist schon länger afrikanisch.

Die EU ist gescheitert, wie man wieder einmal ganz deutlich sieht. Es ist eine reine Handaufhalten - Gemeinschaft. Alle wollen profitieren und Deutschland zahlt. Wenn es darum geht, selbst etwas beizutragen, ist das Interesse an Europa sehr gering, wenn nicht gar Null. Deuschland sollte sämtliche Zahlungen an die EU einstellen, nicht als Druckmittel, sondern einfach nur, weil das Geld für Flüchtlinge benötigt wird, da ja fast alle anderen keinen Finger krumm machen. Insbesondere die Ost-Erweiterung ist im Grunde nur Entwicklungshilfe ohne jede Substanz. Polen und Ungarn sind völlig untragbar für die europäische Idee. Und die Briten lachen sich schon seit Jahrzehnten über uns kaputt. Vielleicht sollten wir auch mal sagen "I want my money back"

[jimih1981]

Zitat von Jaskula

Vielleicht sollten wir auch mal sagen "I want my money back"

Ja das sollte man mal machen. Mit EU-Nationalisten ist das aber schwierig.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

... Ungarn sind völlig untragbar für die europäische Idee...

Wobei man Ungarn auch teilweise etwas in Schutz nehmen muss. Ungarn hatte schon vor Jahren vor militärischen Interventionen gewarnt und sieht jetzt keine Veranlassung, die Konsequenzen zu tragen.

England kann sich da entspannt zurücklehnen. Eigentlich müßten wir die Schlauchboote zur Verfügung stellen:

http://www.neopresse.com/gesellschaf...-prophezeiung/

[crycorner]

Zitat von Jaskula

Also Augen zu und durch ... durch die Wand.

Nein, ganz und gar nicht. Merkel ist zu Ergebnissen verdammt, die einerseits ihrer "Wir schaffen das"- Linie entspricht und die andererseits die EU- Mitgliedsstaaten deutlich mehr in die Pflicht nimmt. Sei es, durch die Umverteilung der Flüchtlinge oder durch den wirksameren Schutz der Aussengrenzen. Wobei ich Letzteres nicht als geschlossene Mauer verstanden wissen will, sondern als Filter, der wirksam diejenigen Flüchtlinge aussortiert, die kein Asylrecht haben, bzw. ein konkretes Sicherheitsrisiko darstellen. Denkbar wäre darüber hinaus auch, dass sich die EU zusammen mit den weiteren Wirtschaftsnationen in den Flüchtlingsländern selbst engagieren und die Auffanglager direkt vor Ort betreiben, unter Gewährung maximaler Sicherheit durch Militärschutz. Das würde gleichzeitig auch verhindern, dass so viele Menschen in Nussschalen über´s Meer schippern wollen und dabei ertrinken.

Ansonsten gebe ich Dir weitgehend Recht.

[Cisco]

Geht mal wieder alles sehr demokratisch zu:
Wo bleibt die „Staatsferne“?