Auswirkung von Corona auf den Tischtennissport

[ropa]

Komme grad vom Training, alles bestens.
Wunderbares Herbstwetter, Stimmung in unserer Clique war wie immer super.
Momentan kann ich auf die Halle noch gut verzichten, das wird sich aber wohl ändern, sobald eine Regen-oder gar Schneeperiode einsetzt.
Für den Notfall dann wird der Küchentisch etwas verlängert und verbreitert um wenigstens mit Robby und Returnbrett Übungen zu spielen und Aufschläge zu üben. Gibt auch ein paar Leute, die einen grösseren Keller, Lagerraum, Garage... haben; Not macht erfinderisch.
Optimal ist das alles natürlich nicht-ich lasse mich aber niemals von meiner absoluten Leidenschaft abbringen.
Bleibt gesund!

PS: Wer jetzt aufhört, egal welchen Alters, hat halt dann doch nicht die wirkliche Leidenschaft für unseren Sport. Das ist auch nicht schlimm, es wird immer genügen TT-Verrückte geben.

[Partner]

Über Alternativen können wir jetzt nachdenken. Für Mutti sind die Probleme in Bezug auf Kindererziehung (kein Einsperren möglich) auch nicht erkennbar. Die Erwachsenen werden sich nun damit abfinden müssen, dass die Sporthallen für längere Zeit gesperrt bleiben. An den Coronazahlen wird sich dadurch nichts ändern. In der Tat wird der Küchentisch für Trainingszwecke an Bedeutung gewinnen. War ja früher, zumindest in meiner Kindheit, auch so. Ballgefühlstraining ist allemal möglich. Meine Enkel von 2-12 üben an dem aufklappbaren Minitisch made in Portugal von Artengo.com für 29€. Auch für Spieler höherer Ligen interessant.

[musel]

Zitat von alba

Das klingt nach Kapitulation. Dann würde ich doch gleich aufhören, statt mir das Elend noch jahrelang anzutun. Wenn ich aber sehe, dass man Kinder immer noch für TT begeistern kann, dann werde ich das auch weitertun. Auch wenn Lust und Frust sich die Waage halten. Letzte Woche musste ich mal wieder eine Todesanzeige eines 70-Jâhrigen Spielers aus der Region, der aber immer noch 1450 Punkte hatte, lesen. Wenn wir nicht Jugend heranführen, geht es wirklich in den nâchsten 2 Jahrzehnten zu Ende.

Das ist keine Kapitulation. Es ist eine Feststellung des Istzustandes und der Entwicklung, die kommen wird. Ich finde super das noch ein paar Motivierte Jugendarbeit machen. Es kommt dabei nur nicht mehr viel rum und wird auch in Zukunft nicht viel an neuen Spielern bringen.

Aus meiner Sicht gäbe es sogar noch die Möglichkeit, die Zahlen der TT-Spieler auf einem ähnlichen Level zu halten. Dann müssten aber die Vereine Ihre Strategie ändern.

Man müsste an die Dreißig- bis Fünfzigjährigen ran, die sich sportlich betätigen wollen und bisher nicht Tischtennis spielen. Die verursachen wenig bis gar keine Arbeit und helfen im Idealfall sogar im Verein noch mit.

Damit generiere ich aber keine Bezirksliga- oder Oberligaspieler, sondern Kreisklassespieler. So wie die Altersstruktur in den meisten Vereinen ist, kämpfen viele nur noch ums Überleben. Wenn da kein Wandel stattfindet, haben wir in 20 Jahren nur noch 10-20 % der Spieler, die wir heute haben. Corona ist der Katalysator, der das Thema beschleunigt.

[Rudi Endres]

Volle Zustimmung!
Jugendarbeit allein hat schon zu normalen Zeiten nicht gereicht. Corona verstärkt das Problem. Damit meine ich nicht, dass man keine Jugendarbeit mehr machen sollte.
Die mittleren Jahrgänge sind eine große Chance für unseren Sport.
Ich hatte zu TT-Info-Zeiten auf Kreisebene eine Analyse gemacht. Es blieben über 10 Jahre gerechnet knapp 10% der jugendlichen Anfänger übrig. Und von denen spielten nur wenige regelmäßig. Die Situation hat sich seither eher verschlechtert.
Click-tt könnte sicherlich exakte Zahlen liefern.

[JSCH]

Auch ein Weg. Letztendlich ist Corona ein extremer Brandbeschleuniger, in allen Altersklassen und Sportarten. Aber die Frage ist doch auch... was heisst eigentlich 'überleben' ? Will man die Abteilung 'voll machen' ? Möglichst (nur) viele Mannschaften generieren? TT als reinen Hobby/alte Leute Sport (das soll nicht despektierlich gemeint sein) pushen ? Talente entdecken die sich aus der Masse herauskristallisieren ? TT auch als Leistungssport anbieten ? Oder als rund um Sorglospaket mit allem drumherum, z.b. Vereinsleben, Turniere usw. ? Jugendarbeit wird und sollte weiterhin das Fundament eines Vereins sein, ohne werden einzelne Vereine langfristig nicht überleben können. Oder sie vegetieren nur noch dahin und versuchen von saison zu saison krampfhaft irgendwelche mannschaften aufzustellen. Das wird aber nicht lange gut gehen weil der Kuchen von Jahr zu Jahr kleiner wird.

[alba]

Zitat von Rudi Endres

Volle Zustimmung!
Jugendarbeit allein hat schon zu normalen Zeiten nicht gereicht. Corona verstärkt das Problem. Damit meine ich nicht, dass man keine Jugendarbeit mehr machen sollte.
Die mittleren Jahrgänge sind eine große Chance für unseren Sport.
Ich hatte zu TT-Info-Zeiten auf Kreisebene eine Analyse gemacht. Es blieben über 10 Jahre gerechnet knapp 10% der jugendlichen Anfänger übrig. Und von denen spielten nur wenige regelmäßig. Die Situation hat sich seither eher verschlechtert.
Click-tt könnte sicherlich exakte Zahlen liefern.

Die Zahlen sind sicher richtig. Anfänger probieren halt auch in der Regel nicht nur eine Sportart aus, sondern mehrere und entscheiden sich irgendwann für eine. Die Herausforderung ist also, gegen die anderen Sportarten zu bestehen. Dazu muss man heute einiges bieten, vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl ist wichtig. Mit 4 oder 5 Jugendlichen kommt man da nicht weit, weil dann oft auch noch das Level zu verschieden ist. Zu den mittleren Jahrgängen: Natürlich ist jeder willkommen, wir haben sogar eine eigene Ü60-Gruppe im Verein. Von den 30-50-Jährigen bleiben aber auch längst nicht alle dabei, vor allem wenn es sich um ganz blutige Anfänger handelt. Deutlich besser sind die Chancen bei Leuten, die in der Jugend schon mal 2, 3 Jahre gespielt haben, was auch wieder ein Argument pro Jugendarbeit ist.
Was hat das alles mit Corona zu tun? Alle Sportarten haben die Probleme mit ausgesetztem Training und Wettkämpfen, je mehr Körperkontakt dabei ist, desto schwieriger wird es. Wer als Erster wieder startet, der hat einen Wettbewerbsvorsprung und denngilt es zu nutzen! Wenn ich aber schon wieder schwarzmale a la "war vorher schon übel, und jetzt kommt noch Corona", dann ist der Misserfolg vorprogrammiert.

[radeberger]

Zitat von ropa

Komme grad vom Training, alles bestens.
Wunderbares Herbstwetter, Stimmung in unserer Clique war wie immer super.
Momentan kann ich auf die Halle noch gut verzichten, das wird sich aber wohl ändern, sobald eine Regen-oder gar Schneeperiode einsetzt.

Hab auch schon für morgen Kurzarbeit angesetzt, morgen soll Wetter noch mal schön sein, da gehts an die Außenplatte

[ropa]

Die von vielen, sicherlich zu Recht, geäusserten Bedenken kann ich für Berlin absolut NICHT bestätigen. TT, egal ob im Park oder Verein, brummt und wird weiter brummen. Gerade jetzt durch die Tatsache, dass wir viel draussen spielen mussten, ist es uns gelungen, auch Kid`s und Jugendliche für das VereinsTT zu begeistern.
Sicher sieht das in ländlichen Regionen anders aus-dennoch: NICHT verzagen, TT ist zu schön und zu wichtig als dass man die Flinte in`s Korn wirft.

[M3rlin]

Sehe ich auch so. Auch in ländlicheren Regionen.
Wenn man natürlich von vornherein negativ rangeht,kommt meist auch genau das wieder raus.

[radeberger]

Die Zahlen gehen runter, weil ein Großteil der Bevölkerung 70+ so verängstigt ist, daß sie gar nichts mehr machen, außer einkaufen und dann auch nur noch Hamsterkäufe. War heute im Kaufland, wie ausgestorben.

Hätte man die Hallen für die Jungen auch auf lassen können.