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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
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  #29571  
Alt 04.02.2016, 09:35
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Zitat:
Zitat von Nacki Beitrag anzeigen
Bankenkrise, oder?
Dass hier ein nicht unwesentlicher Zusammenhang besteht ist keine Frage. Es allein auf die Bankenkrise zu schieben greift IMHO zu kurz.

Zitat:
Zitat von Nacki Beitrag anzeigen
Ich finde zwar, dass bei dieser Betrachtung die absoluten Zahlen in Milliarden Neuverschuldung aussagekräftiger sind, aber auch diese Statistik sagt im Ergebnis nichts anders.

Griechenland war bereits vor Ausbruch der Bankenkrise mit rund 100% des BIP verschuldet. Ich wage die Prognose ohne Bankenkrise hätte es eben ein paar Jahre länger gedauert, aber früher oder später, wäre es trotzdem zum Zusammenbruch gekommen.

Zitat:
Zitat von Nacki Beitrag anzeigen
Nur eine Frage noch: Wieso gehe eine Währungsunion nicht mit unterschiedlichen "Mentalitäten"?
Sagen wir mal so, es ist zumindest schwierig.

In Deutschland, z.B., wurde in den letzten 60 Jahre im Großen und Ganzen immer eine Tarifpolitik mit Augenmaß betrieben.

In Griechenland hingegen streikt man ohne an die Folgen zu denken und hat damit hohe Lohnabschlüsse und Sozialleistungen durchgesetzt. Dies war aber nicht ganz so schlimm, weil anschließend die Währung abgewertet hat. So kann man das Spiel ewig treiben. Durchsetzen überhöhter Forderungen - Abwertung -Durchsetzen überhöhter Forderungen - Abwertung. Dies funktioniert mit einer Gemeinschaftswährung nicht mehr.
  #29572  
Alt 04.02.2016, 09:55
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Zitat:
Zitat von Abwehrtitan Beitrag anzeigen
Aber vielleicht sind wir hier bald soweit, das bedeutete eine neue Weltordnung.

Ich kanns zwar nicht verstehen, aber was mir den Arsch und die Rente rettet ist mir ziemlich Jacke .... unbegrenzte Energie würde die Menschheit in einer Art vorantreiben die wir uns heute noch gar nicht ausmalen können.
Wer Unterhaltungsliteratur mag, kann hier zu Frank Schätzing greifen und Limit lesen. Da werden die globalpolitischen Zusammenhänge rund ums Erdöl ganz gut dargestellt.

Es ist super, wenn die Welt möglichst viele alternative Energiequellen auftut, solange es noch genug Erdöl gibt, wird sich auch geopolitisch nichts ändern. Zumal derart fortschrittliche Energiequellen ähnlich wie die Solarenergie sich eher schleppend einführen lässt. USA hinkt noch schwer hinterher. Ganz zu schweigen von Russland, China oder Indien.

Unbegrenzte Energie müsste dann vor Allem den Dritte Welt- Ländern zugänglich gemacht werden, um global wirklich was bewirken zu können. Die neue Technologie ist dann teuer, bedarf evtl. einer komplett neuen Infrastruktur. Wie dann die Verteilung in den gewachsenen Vermögens- und Machtverhältnissen durchgeführt wird, wird man dann erst noch sehen. Ich wäre da nicht so optimistisch.
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  #29573  
Alt 04.02.2016, 10:26
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Fachlich kann ich ihn gar nicht verkennen. Da ist er nun Politiker und das halt einer aus der Kategorie, die für die Menschheit verzichtbar ist.
Ganz im Gegenteil. Lucke ist im Moment der einzige Experte, der ein öffentliches Forum findet, um darlegen zu können, dass dem Bürger die EWWU gnadenlos schön geredet wird. Es ist einhellige Meinung einer großen Mehrheit der VWL- Professoren in Deutschland, dass die EWWU in der aktuellen Form nicht wirklich tragbar ist und mehr Schaden anrichtet, als Nutzen schenkt. Und das bezieht sich nicht alleine auf Deutschland, sondern auch auf die Staaten, die Lucke gerne aus der EWWU ausschließen würde.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Seine wirtschaftlichen Planspielchen mögen dich ja faszinieren, mich allerdings nicht. Diese wirtschaftlichen Superhirne liegen leider viel zu oft mit ihren Prognosen daneben.
Nein, eben nicht. Diese wirtschaftlichen Superhirne (wobei Lucke nicht zu den Superhirnen zählt, er ist ein eher durchschnittlicher Professor), haben allzu oft Recht, ohne dass es die Bundesregierung zur Kenntnis nimmt und ohne dass sie ihre Meinung einer breiten Öffentlichkeit - verständlich - erklären können. Die Tragik an Professoren in der Politik ist, dass die Politiker sie nicht mitspielen lassen. Es sollten viel mehr Fachleute in den Entscheidungsgremien sitzen, es sollte viel weniger parlamentarisch gearbeitet werden und viel mehr sachlich.

Als Volkswirt hat Lucke die Gesamtwirtschaft im Auge. Und die endet nicht an den deutschen Grenzen. Wenn er also beispielsweise Spanien aus der EWWU ausgliedern will, kann das durchaus auch für Spanien Sinn machen. Wenn Spanien dadurch abrutschen würde, wären wir ja sowieso wieder im Boot. Weiß doch jeder. Würde uns also nix nützen.

Er ist aber zwischenzeitlich auch genug Realpolitiker geworden, um zu wissen, dass ein derartiger Vorschlag nicht umsetzbar ist.

Verstehen wir uns nicht falsch: Ich mag Lucke auch nicht und ich hätte nie die AfD unter Lucke gewählt und ich würde sicher auch nicht Alfa wählen, aber jemand wie Lucke ist - auch wenn er seine akademische Meinung zum Mindestlohn besser für sich behält - sehr wichtig für die Opposition, weil der akademische Aspekt von Entscheidungen oder Unterlassungen immer viel zu sehr unterm Radar verschwindet.
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  #29574  
Alt 04.02.2016, 10:32
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Zitat:
Zitat von Abwehrtitan Beitrag anzeigen
Ich kanns zwar nicht verstehen, aber was mir den Arsch und die Rente rettet ist mir ziemlich Jacke .... unbegrenzte Energie würde die Menschheit in einer Art vorantreiben die wir uns heute noch gar nicht ausmalen können.
Zum Glück kann Deutschland in vielen Bereichen auf gute und solide Forschung und einen bestens aufgestellten Mittelstand, der zwar an keiner Börse erwähnt wird, aufbauen. Da werden auch konkrete Dinge erforscht und geschaffen. Dinge, die man anfassen kann und überall in der Welt gebraucht werden.

In der Beziehung dürfte Deutschland weltspitze sein, was wichtiger als als jedes olympische Gold oder jeder sportliche Weltmeistertitel.

IMHO wird uns allen genau das den Arsch und die Rente retten können, wie du es ausdrückst. IMHO darf genau das nicht ins Stottern geraten. IMHO kann das nur dadurch aufrecht erhalten werden, in dem man die Bildung bestmöglichst fördert. Die Anforderungen an qualifizierte Mitarbeiter sind ständig gewachsen und nicht selten schon Mangel"ware". Gerade dem Mittelstand ist es gelungen den gewachsenen Anforderungen folgeleisten zu können. Praxisnahe und den wachsenden Anforderungen entsprechende Forschung geht damit Hand in Hand.

Dei beste Investition in die Zukunft ist für mich nach wie vor, die die in die Bildung unserer Kinder investiert wird.

Dagen ist das ganze politische Possenspiel und die ganze Aufregerei über alles Mögliche - ohne dass ich das alles völlig belanglos erachte. Das meine ich natürlich nicht - relativ unwichtig. Jedenfalls warte ich auf die Partei, die die Bildung auf Prio 1 setzt, bereit dafür ist in Bildung zu investieren und sich nicht laufend von allem möglichen ablenken lässt.Irgendwas ist sowieso immer...

BTW: Was die Automobilbranche betrifft, dürfteste auch nach meiner Einschätzung richtig liegen. Sie ist immens wichtig für Deutschland. Jedoch würde ich der Chinesen wegen nicht den Kopf in den Sand stecken. Da sind es die Amis, die uns augenblicklich mehr piesacken - wobei man da auch eingestehen muss, dass das bei der Nummer die VW abgezogen hat, nicht zu Unrecht so ist.

Die Ära ver Verbrennungsmotor angetrieben Autos dürfte sich wohl dem Ende zuneigen. Die Zukunft dürfte Fahrzeugen mit alternativen Antriebsarten gehören. Auch wenn ein Elon Musk seit einiger Zeit für viel Aufregung mit seinen Teslas zu sorgen weiß, würde ich immer noch darauf setzen, dass deutsche Hersteller Schritt halten können und letztendlich diesen Musk links (Eintschuldige bitte die kleine Spitze) überholen wird.

Auch wenn du es phasenweise nicht glauben magst, ich mag Deutschland und den Großteil der Menschen hier. Wenn sich wer unbedingt mit uns anlegen und uns das Wasser abgraden will, dann kotzt mich das genau so an wie dich. Nur sehe ich Deutschland weniger durch augenblicklich am Tropf hängende Südeuropa oder durchgeknallte Religionsfanatiker aus dem nahen Osten bedroht, als durch internationale Großkonzerne, die durch zahlreiche Tricksereien versuchen uns das Wasser abzugraben.

So ein Tesla z.B. ist sicher "nice to have", aber ein gesundes Unternehmen steckt da nun mal nicht dahinter. Da wurde so weit mir bekannt nicht ein müder Dollar mit verdient und das seit mehr als 10 Jahren. Gut, der Man kann sich das leisten. Hat sein Geld schließlich mit mehr oder weniger großen Seifenblasen verdient. Ein Baden-Würtembergischer solider Maschinenbauunternehmer, der wirklich nützliche Dinge herstellt und der dazu beiträgt, dass es in Deutschland vorangehen kann, wird sicher niemals ein zweistelliger Milliadär werden können, dem es dann möglich ist ein gutes Jahrzehnt lang verlustbehaftet eine Firma wie Tesla Motors zu betreiben und das wahrscheinlich noch, ohne dass das eigene Vermögen dabei abnimmt.

Wer solchem Treiben entgegenwirken will um nicht gefressen zu werden, der muss auf ein geeinigtes Europa setzen. Im Alleingang wird Deutschland das kaum gelingen können. Schon jetzt haben viele europäische Nationen, darunter auch wir, daran zu knacken, dass durch leider immer noch legale Tricksereien, internatationale Konzerne ansässig geworden sind, die zwar Geld hier verdienen aber eben nicht wie der im Beispiel genannte Baden-Würtembergische Machinenbauunternehmer ordentlich seine Steuern zahlt.
  #29575  
Alt 04.02.2016, 10:44
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
Nehmen wir an die Drachme (falls man die Währung wieder so nennen will) wertet um 50% gegenüber dem Euro ab. Daraufhin werden die Griechen streiken und höhere Löhne fordern und durchsetzen. Streiken können sie gut! Die Löhne und Gehälter werden sich relativ schnell so einpendeln, dass kein wesentlicher Unterschied zur aktuellen Situation besteht.
Griechenland könnte ja seine Situation nur verbessern, wenn es seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Es muss also billiger werden, der Lebensstandard im Land muss runtergesetzt werden. Das ist das neoliberale Ziel, denn dann kann man dort billig produzieren, billig Urlaub machen und hat ein exzellentes Druckmittel für die eigenen Volkswirtschaften, die ja dann wieder nachziehen müssen durch Lohnsenkung und Senkung der Standards. Profitieren tun dann einige Wenige - ich bin maximal begeistert von solchen Ideen.

Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
Dass sich Importe verteuern ist gewollt! Dadurch wird einheimische Produktion konkurrenzfähiger.
Was speziell in Griechenland ganz hervorragend greift. Tourismus ist schlecht exportierbar und Rohstoffe sind schlecht selbst produzierbar. Die Einnahmen sinken also und die Ausgaben steigen - ob das jemandem hilft ?

Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
Wir halten uns lediglich an die Regeln, also No-Bailout und keine Staatsfinanzierung durch die EZB.

...

Ein Land kann über einen Austritt selbst entscheiden, aber es kann keine Kredite verlangen für die andere bürgen.

...

Ich will lediglich, dass Deutschland nicht immer wieder im großen Stil für andere bürgen muss und anschließend bei Schuldenschnitten das Geld "verschenkt".
Stellt sich halt die Frage, was zu was führt.
Wie kann es sein, dass private Banken hohe Risiken eingehen und dafür hohe Zinsen kassieren, um sich dann aus dem Risiko von Staaten befreien zu lassen ? Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren, dieses Geschäftsmodell ist lukrativ und führt eben dazu dass Staaten bürgen.

Wie kann es sein, dass skrupellose Zocker mit schier unendlich Zaster gegen Währungen und Staaten wetten ? Auch das führt zum Verhalten der EZB, was in diesem Fall, wenn man schon diesen Börsen-Zocker-Wixxxern nicht das Handwerk legt, das einzig Richtige war.

Da landet alles Geld und ganz sicher nicht bei der griechischen Bevölkerung.
  #29576  
Alt 04.02.2016, 10:46
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Zitat von Cisco Beitrag anzeigen
In Deutschland, z.B., wurde in den letzten 60 Jahre im Großen und Ganzen immer eine Tarifpolitik mit Augenmaß betrieben.
Nette Umschreibung für Lohn-Dumping.
  #29577  
Alt 04.02.2016, 11:04
Cisco Cisco ist offline
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Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Griechenland könnte ja seine Situation nur verbessern, wenn es seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Es muss also billiger werden,
Wie (von dir und mir) gesagt, es könnten auch in Deutschland die Löhne steigen um Ungleichgewichte innerhalb der EU zu verringern. Aber wie soll das praktisch laufen?

Die eigene Währung führt einfach dazu, dass sich die Dinge wieder etwas mehr selbst regulieren können.

Im Euro zu bleiben und immer weitere Lohn- und Rentensenkungen in Griechenland durchzusetzen macht es nicht besser.

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Tourismus ist schlecht exportierbar
Tourismuseinnahmen stehen Exporteinnahmen gleich (natürlich nur bei ausländischen Touristen)

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Wie kann es sein, dass private Banken hohe Risiken eingehen und dafür hohe Zinsen kassieren, um sich dann aus dem Risiko von Staaten befreien zu lassen ? Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren, dieses Geschäftsmodell ist lukrativ und führt eben dazu dass Staaten bürgen.
Dazu fällt mir wieder Lucke ein. GENAU DAS hat er scharf kritisiert. Er will einen Schuldenschnitt für Griechenland unter Einbeziehung von Banken und Spekulanten.

Leider ist dies jetzt viel zu spät, nachdem die Staaten nahezu sämtliche Schulden übernommen haben

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Nette Umschreibung für Lohn-Dumping.
Ich finde, dass die tarifgebundenen Löhne- und Gehälter nicht das große Problem im Land sind, v.a. bei den großen Branchen IG Metall, Chemie, Elektro und alles was unter Verdi läuft.

Viel problematischer finde ich, dass es viel zu viele Arbeitsverhältnisse in Deutschland gibt, die keinerlei Tarifbindung unterliegen und wo weit unter vergleichbaren Tarifen bezahlt wird.
  #29578  
Alt 04.02.2016, 11:18
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Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Nette Umschreibung für Lohn-Dumping.
Schau Dir den Reallohnindex an. Da wirst Du feststellen, daß dieser in den letzten 25 Jahren nur geringen Schwankungen ausgesetzt waren und dass es seit 2010 wieder einen Aufwärtstrend gibt.

Das belegt sehr gut, was Cisco mit Augenmaß meint. Die Lohnerhöhungen haben sich weitestgehend an der Kaufkraft orientiert mit kleinem Schwankungen analog zur gesamtwirtschaftlichen Situation.

Spannend wird sein, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt, wenn in der Betrachtung die Mindestlöhne greifen. Ich glaube aber nicht, dass man den Einfluss wirklich erkennen kann. In diesem Zusammenhang finde ich das Wort Lohn-Dumping auch unpassend, da es ja nun ein Mindestlohngesetz gibt, das genau dieses Dumping weitestgehend vermeidet.
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  #29579  
Alt 04.02.2016, 11:31
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Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Ganz im Gegenteil.
Dann mal noch ein kleiner Auzug aus einem Artikel aus der (Lügen?)Presse des Jahres 2014 für dich:
Zitat:
[...]Bernd Lucke will anders sein. Bevor er Chef der AfD wurde, hat er Makroökonomie an der Universität in Hamburg gelehrt. Er sieht sich nicht als Politiker, sondern als Experte, als Fachmann, der von außen in den politischen Betrieb hineinruft, ohne selbst davon verschluckt zu werden. Wenn man ihn fragt, wo er die AfD verorten würde, weicht er aus. "Wir sind nicht rechts und nicht links, wir sind die Partei des gesunden Menschenverstands." Wo Politiker anderer Parteien von der Vision eines geeinten Europas reden, zitiert Lucke die Staatsschuldenquote von Griechenland. Wo sie nach Worten suchen, hält er eine Zahl bereit. "Das ist der neueste Stand der Wissenschaft", sagt er gern. Bernd Lucke will der Politik die "ideologischen Scheuklappen" nehmen.
[...]
Das klingt nüchtern und irgendwie vernünftig, das Problem ist nur: Es stimmt nicht. Lange hat es in der bundesrepublikanischen Politik keinen so verbissenen Ideologen gegeben wie Bernd Lucke. Luckes Ideologie ist der Glaube ans Expertentum; er entwertet das Politische und überhöht den Sachverstand, als könnte man alles auf eine mathematische Formel bringen, als gäbe es für alles eine Statistik, als könnte man die Zukunft eindeutig vorhersagen. In Luckes Welt sind Fachleute die besseren Politiker.
[...]
Heute scheint es, als sei die Zeit reif für jemanden wie Bernd Lucke. Als die Alternative für Deutschland vor ein paar Wochen ein Jahr alt wurde, lag sie in Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen zur Europawahl bei mehr als sechs Prozent, die Mitglieder waren in Partylaune. Bernd Lucke hätte feiern, in die Menge winken und eine Flasche Sekt öffnen können. Stattdessen hielt er ein Referat. In grauem Anzug und mit ernster Miene stand er in der Stadthalle von Oberursel, dem Gründungsort der AfD, und sprach über die Staatsschuldenkrise. Die Materie war zäh, am Ende schliefen ein paar Anhänger. Doch als Lucke fertig war, sprangen sie von ihren Stühlen auf, klatschten und johlten minutenlang. "Professor Lucke kennt sich aus", sagte einer. Es ist ein Satz, den man häufig hört, wenn man mit Leuten von der AfD spricht.
[...]
Schreckensszenarien zu simulieren, darin ist Lucke immer noch gut: Er warnt in seinen Reden vor Masseneinwanderung, dem Zerfall der Familie und sinkenden Geburtenraten. Lucke hat nicht nur Zahlen parat, sondern auch Ressentiments. Die mitreißenden Momente in seinen Reden, die Momente, in denen seine Anhänger "Genau!" schreien und "Jawoll!", sind die Momente, in denen er schlecht über andere redet: über Politiker, über Lobbyisten, über Sozialhilfeempfänger, die er schon als "Bodensatz" bezeichnete. Im März, auf dem Parteitag in Erfurt, geriet Lucke zum ersten Mal ernsthaft in Bedrängnis. Er wurde ausgebuht und für seinen Machtanspruch kritisiert. Am Ende konnte er die Stimmung retten: mit einer Schmährede auf Journalisten und Politiker.
[...]
Einer, der mal für ihn gearbeitet hat, sagt: "Dass der Lucke sich irren könnte, das war für ihn ein Ding der Unmöglichkeit." Lucke spricht oft von Mitbestimmung, aber er duldet wenig Widerspruch. In seiner Partei will er alles selbst entscheiden. "Lucke ist beratungsresistent", sagt ein Landesvorstand der AfD.

Lucke sitzt in dem Garten, erzählt von der Biografie, die er gerade liest – über Katharina die Große –, und denkt über seine Zukunft nach. Am liebsten wäre er Finanzminister, "wenn Herr Schäuble mir das Amt überlässt". Auch Bundeskanzler kann er sich vorstellen. "Nein, ich würde mich sicherlich nicht dagegen sperren, auch Bundeskanzler zu werden." Nur einen guten Finanzminister müsste er dann noch finden.
In diesem Zeit-Artikel sind die springenden Punkte über den Politiker und von mir aus gern guten VWL-Theoritiker Bernd Lucke zu finden. Hier kannste auch sehr schön nachlesen, dass er die jetzigen bösen Geister der AfD selbst gerufen hat, der feine Herr.

Gut, man kann bei solchen Artikel auch einfach hingehen und sagen: Lügenpresse, alles schwachsinn was da steht...
Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Lucke ist im Moment der einzige Experte, der ein öffentliches Forum findet, um darlegen zu können, dass dem Bürger die EWWU gnadenlos schön geredet wird.
Nur frage ich mich wo du deine Erkenntnisse und die weiter folgenden Behauptungen hernimmst? Mehr als ein gewisses Maß an Hörigkeit ihm und durchaus auch anderen Wirstschaftswissenschafts-Professoren gegenüber kann ich in deinem Ausführung nun mal nicht erkennen.

Hier noch ein Artikel-Auszug aus der (Lügen?)Presse, der Bezug nimmt auf den überprüfbaren Gehalt von den Ergebnissen die Wirtschaftswissenschaftler gern als unumstößliche Tatsache verkaufen.

Zitat:
Damit ist die Vorstellung verbunden, die Exaktheit der Mathematik auf die eigene Wissenschaft übertragen zu können. Wie gesagt, ohne die Möglichkeit des Experiments funktioniert das nicht so ohne weiteres. Darauf scheint es heute aber gar nicht mehr anzukommen. Das hat wohl damit zu tun, dass Wirtschaftswissenschaftler als Politikberater und in den Medien höchst präsent sind und dort vor allem Eindruck schinden müssen. Und dabei hilft die Mathematik. Ihre Verwendung gilt an sich schon als Qualitätsmerkmal. Mit ihr wird eine Exaktheit und Wissenschaftlichkeit vorgespiegelt, die überhaupt nicht vorhanden ist. Wenn die ökonomischen Modelle von ihren Annahmen her nicht zutreffen und sich an der Realität gar nicht überprüfen lassen, hilft für den Wahrheitsgehalt der Resultate noch so viel Mathematik nicht weiter.
Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...ue#pageIndex_3

...aber du hast natürlich recht. Ich habe Lucke schlichtweg nicht begriffen und fachlich verkenne ich ihn. Nur scheint mir realistisch betrachtet ein VWL-Studium recht wenig weiterhelfen zu können. Ob es daran liegen mag, dass ich zu blöde dazu bin, oder dass graue VWL-Theorie, die auf Gehalt nie überprüfpar sein wird, diesbezüglich immer einen Pferdefuß haben wird, überlasse ich dir zu entscheiden

Immerhin bin ich für dich ein BVB-Fan, der dir nicht ganz unsympathisch ist. Ich habe kein Problem damit, mich auch mit solchen Kleinigkeiten zufrieden zu geben. Es ist meist eh besser das mitzunehmen was man kriegen kann, als sich nur mit dem Ganzen zufrieden geben zu wollen und deshalb dann bis in alle Ewigkeit rumstreitet
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Wie (von dir und mir) gesagt, es könnten auch in Deutschland die Löhne steigen um Ungleichgewichte innerhalb der EU zu verringern. Aber wie soll das praktisch laufen?
Zumal weder das Eine noch das Andere volkswirtschaftlich gewollt sein kann. Die Tarifautonomie in Deutschland ist eine heilige Kuh. Es darf keine staatliche Einmischung in Tariflohnerhöhungen geben. Bleibt dem Staat immer noch die Lohnsteuersenkung. Das bedeutet aber, auf einen Teil der Staatseinnahmen zu verzichten, der an anderer Stelle fehlt, in einem Staat der schon froh wäre, wenn der Staatshaushalt eine schwarze 0 schreibt, von den Schulden mal ganz abgesehen. Zudem sprechen binnenpolitische Interessen dagegen. Nein, das Geld wird erstmal eingezogen und Deutschlands Position innerhalb der EU wird gehalten. Und dann denkt man in einem separaten zweiten Schritt darüber nach, ob man das Geld an Griechenland weiterleitet, um Griechenland zu helfen, wettbewerbsfähiger zu werden. Das wird man übrigens nicht nur durch Preisreduzierung, sondern auch durch Effizienzsteigerung oder Kostensenkung.
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