Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

[mithardemb]

Zitat von Trillian

Die niedrigere Sterblichkeit jetzt passt ziemlich gut mit dem stark gesunkenen Alter der Coronainfizierten zusammen. Im April waren 25% der infizierten über 70, jetzt sind es nur noch 6% (also knapp 1/4 vom vorherigen Anteil). Die Sterblichkeit ist im gleichen Zeitraum um den Faktor 5-6 gefallen. Das ist von der Größenordnung ähnlich. Woran die letzten gut 25% (5=4*1.25) liegen, kann man nur mutmaßen. Bessere Erfolge in der Behandlung? Mehr Fälle, die zuvor unerkannt geblieben sind?

Das Problem bei statistischen Aussagen ist, dass sich sehr viele Variablen ändern. Neben dem Durchschnittsalter der erkrankten, kommen variierende Testzahlen, Mutation des Virus (Anpassung an den Menschen), Umwelteinflüsse (evtl. geringeren Virenbelastung beim Infektionsfall, weil sich die Menschen im freien angesteckt hatten und das Immunsystem mehr Zeit zum reagieren hatte) uvm. in Frage.

Zitat von Kyuss

Und da leigt auch eine Gefahr drin, die Verbreitung difundiert immer mehr in der Gesamtbevölkerung und damit steigt dann auch wieder die Gefahr für die vulnerablen Gruppen.

Das ist genau das was Drosten für die zweite Welle hervorgesagt hatte und was bei der spanischen Grippe passiert ist.

[mithardemb]

Zitat von Abwehrtitan

Ich glaube eher nicht das die sich eine Klagewelle von EU-Bürgern auflädt, für den Fall das geht schief. Mit in der Haftung, in gewissen Umfang wenigstens, dürfte auch die Zulassungsbehörde sein. Vermutlich sind die Risiken auch rückversichert,

Eben. Es liegt ja in der Verantwortung der nationalen oder EU weiten Institutionen, den Impfstoff zuzulassen. Wenn der Pharmakonzern die Karten auf den Tisch legt, kann man ihn eigentlich kaum in Haftung nehmen. Anders sähe es aus, wenn er Komplikationen bei den durchgeführten Tests verschweigen würde.

Ich hätte Zweifel, ob sich für so etwas ein Rückversicherer findet. Die potentielle Schadenssumme ist dermaßen große, dass selbst die das kaum stemmen könnten.

[Glücksball]

Zitat von Abwehrtitan

Es ist ein Unterschied ob die EU Verträge, oder DEREN Verträge unterschrieben hat, das ist nicht erkennbar. Ich glaube eher nicht das die sich eine Klagewelle von EU-Bürgern auflädt, für den Fall das geht schief. Mit in der Haftung, in gewissen Umfang wenigstens, dürfte auch die Zulassungsbehörde sein. Vermutlich sind die Risiken auch rückversichert, bei so großen Geschäften wird häufig ein Rückversicherer eingeschaltet, der zu bestimmten Bedingungen die Risiken, oder Teilrisiken absichert, entweder vollständig oder anteilig.

Mann, bist Du ein Optimist!
Wenn ich mir das Regierungspersonal so anschaue, bleibe ich eher pessimistisch. Zumal ja die Regierungen etwas vom Pharmahersteller wollten und nicht umgekehrt. AZ wird den Impfstoff mit Sicherheit los (wenn er funktioniert und zugelassen wird), wir wollten uns Vorrechte sichern. Wer hatte da wohl die stärkere Verhandlungsposition?
Aber klar, es bleibt alles Spekulation, wenn man die Verträge nicht vorliegen hat.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Eben. Es liegt ja in der Verantwortung der nationalen oder EU weiten Institutionen, den Impfstoff zuzulassen. Wenn der Pharmakonzern die Karten auf den Tisch legt, kann man ihn eigentlich kaum in Haftung nehmen. Anders sähe es aus, wenn er Komplikationen bei den durchgeführten Tests verschweigen würde.

Ich hätte Zweifel, ob sich für so etwas ein Rückversicherer findet. Die potentielle Schadenssumme ist dermaßen große, dass selbst die das kaum stemmen könnten.

Ich glaube, das stimmt so nicht. Normalerweise haften die Hersteller, trotz Zulassung durch die Behörden. Ich gehe mal recherchieren. Ganz sicher bin ich mir da nicht.

[Glücksball]

Zitat von Glücksball

Ich glaube, das stimmt so nicht. Normalerweise haften die Hersteller, trotz Zulassung durch die Behörden. Ich gehe mal recherchieren. Ganz sicher bin ich mir da nicht.

https://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/__84.html

Die haften. Es ist aber sogar zweifelhaft, ob diese Haftung der Hersteller in D vertraglich ausgeschlossen werden kann. Dann wäre die Reuters-Meldung in Bezug auf deutsches Recht eine Ente.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/ve...am_156258.html

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

https://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/__84.html

Die haften.

Mal davon abgesehen, dass jeder der von einem Medikament mal den Beipackzettel gelesen hat, es eigentlich wissen müsste, dass die Pharmaindustrie nicht generell für jeden Schaden haftet, lohnt es sich auch mal das zitierte Gesetzt zu lesen.

Die Ersatzpflicht besteht nur, wenn
1.
das Arzneimittel bei bestimmungsgemäßem Gebrauch schädliche Wirkungen hat, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen oder
2.
der Schaden infolge einer nicht den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft entsprechenden Kennzeichnung, Fachinformation oder Gebrauchsinformation eingetreten ist.

Zuständig für die "Beurteilung über das vertretbare Maß" dürfte wohl die Ethik Kommission sein. Diese wird hier sicherlich bei der Zulassung in Anspruch genommen.


Also unterm Strich verhaftet dieses Gesetz den Hersteller zu großer Sorgfalt. Da endet es dann aber auch.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Zuständig für die "Beurteilung über das vertretbare Maß" dürfte wohl die Ethik Kommission sein. Diese wird hier sicherlich bei der Zulassung in Anspruch genommen.


Also unterm Strich verhaftet dieses Gesetz den Hersteller zu großer Sorgfalt. Da endet es dann aber auch.

Ich denke, das ist eine Fehlinterpretation. Es geht um Schäden, die über ein vertretbares Maß hinausgehen. Also, im Beipackzettel aufgeführte Kopfschmerzen -> keine Haftung. Nicht aufgeführte schwerwiegende, schädigende Nebenwirkung -> Haftung. Und ja, die Pharmahersteller nutzen den Beipackzettel natürlich, um jeden noch so unwahrscheinlichen Fall vorab aus der Haftung zu nehmen. Aber das Risiko für die schwerwiegenden Nebenwirkungen, die z.B. in Tests nicht vorkamen, bleiben beim Hersteller.

PS: Wie interpretierst Du denn den zweiten Link, den ich eingestellt hatte?

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Ich denke, das ist eine Fehlinterpretation. Es geht um Schäden, die über ein vertretbares Maß hinausgehen. Also, im Beipackzettel aufgeführte Kopfschmerzen -> keine Haftung. Nicht aufgeführte schwerwiegende, schädigende Nebenwirkung -> Haftung.

Ich denke die haben im Gesetzt bewusst nicht von der schwere der Nebenwirkung sondern von den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft geschrieben.

Zitat von Glücksball

Und ja, die Pharmahersteller nutzen den Beipackzettel natürlich, um jeden noch so unwahrscheinlichen Fall vorab aus der Haftung zu nehmen. Aber das Risiko für die schwerwiegenden Nebenwirkungen, die z.B. in Tests nicht vorkamen, bleiben beim Hersteller.

Wenn es ein Versäumnis gegen die Erkenntnis der Medizin bedeutet schon. Ansonsten nicht. Es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit alle Unwägbarkeiten zu berücksichtigen. Damit wäre es nicht mehr möglich ein Medikament auf den Markt zu bringen.

Zitat von Glücksball

I
PS: Wie interpretierst Du denn den zweiten Link, den ich eingestellt hatte?

1. Anwälte leben von Klagen.
2. Korrekt. Ein vollständiger Haftungsausschluss ist sicher nicht möglich. Die Sorgfaltspflicht des Herstellers ist sicher weiter gegeben. Nur hier wurde ja nicht um Versäumnisse des Herstellers diskutiert, sondern um die Schaden / Nutzen Abwägung über den frühzeitigen Einsatzes eines Impfstoffs.


Mal davon abgesehen, dass ja bisher nicht entschieden ist, ob man in der EU oder in Deutschland den Impfstoff bereits jetzt zulässt, wäre es auch interessant wie viele Menschen sich mit dem Wirkstoff impfen lassen.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Ich denke die haben im Gesetzt bewusst nicht von der schwere der Nebenwirkung sondern von den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft geschrieben.

Das sehe ich genau anders herum. Es geht gerade um die Schwere des Schadens. Den Wiki-Artikel dazu interpretiere ich auch so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Impfsc..._(Herstellers)

Die Haftung für Arzneimittelschäden ist in §§ 84 ff. des Arzneimittelgesetzes (AMG) geregelt. Nach § 84 AMG haftet der pharmazeutische Unternehmer, der das Arzneimittel in den Verkehr gebracht hat, wenn infolge der Anwendung ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen nicht unerheblich verletzt wird, für den daraus entstandenen Schaden dem Verletzten gegenüber. Arzneimittel im Sinne des AMG sind auch Impfstoffe (§ 4 Abs. 4, § 2 Abs. 1 AMG).

Aber okay, wir sind (vermute ich) beides keine Juristen.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Aber okay, wir sind (vermute ich) beides keine Juristen.

Das sind wird nicht und auch ein Jurist kann nie vorhersagen, was ein Richter als Urteil auswirft.

Das Gesetz ist zwar schon deutlich in seiner Formulierung was das angeht, aber wir leben in einem Land bei dem das Verfassungsgericht festgestellt hat, dass Deutschland sich auch am Hindukusch "verteidigen" darf.