Extensives Einspielen bis 1 h vor Ligabegegnung?

[mithardemb]

Natürlich sind 2 Minuten Einspielzeit speziell dann wenn man gerade aus dem Auto aussteigt und es draußen auch noch recht kalt ist zu wenig.

Vor dem Einspielen sollte man sich eigentlich auch erst mal ohne Schläger aufwärmen - macht in der Kreisklasse natürlich keiner - und auch die Beläge sind bei kalten Temperaturen erst mal weniger flexibel.

[Bautzemann]

Die einen reden über Wochenspieltage, die anderen spielen am Wochenende. Je höher man spielt, umso "professioneller" bereitet man sich vor. Bei uns ist es üblich, dass wir a) bei Heimspielen den Gästen 60min vorher mindestens einen Tisch anbieten und b) bei Auswärtsspielen 60min vorher da sind, um uns ausreichend einspielen zu können.
Man sollte Gastmannschaften genau so behandeln, wie man selbst gern behandelt werden möchte.

Mit den Jugendmannschaften im Kreis betreten wir in der Regel auswärts 30min vor Spielbeginn die Halle, die 1. Jugend dagegen 45min vorher.

[v1rtu4l]

In den meisten Szenarios ist das Einspielen mit der Mannschaft als Gast ja schon zeitlich beschränkt und da ist ein "längeres" Einspielen natürlich hilfreicher, als ein kurzes 5minütiges Einspielen.

Jegliche Aufwärmübungen (wie sie Plunder schildert) außerhalb der Spielhalle (also ggf sogar zu Hause am Roboter oder Returnboard) sehe ich als eher kontraproduktiv. Du willst Dich ja auf die Spielumgebung mit Tischen, Bällen, Temperatur und Lichtverhältnissen einstellen. Da ist jedes "eingrooven" auf die Platte zu Hause oder die Flugkurve des Returnboards eher hinderlich.

Wenn man natürlich grundsätzlich nicht trainiert und nur Spiele macht, dann könnte ich schon verstehen, dass jemand von "weiterem Training" profitiert, aber dann stellst Du Dich nicht auf den aktuellen Spieltag ein, sondern trainierst Dich an den Tischtennissport heran.

In unteren Ligen hat man natürlich auch noch die "Problematik", dass viele dort richtiges Einspielen gar nicht können. Da wird vom ersten Ball ab sofort draufgedroschen und Löcher in die Hallenwand geschlagen. Da ist es aber dann auch an einem selbst ein Team zu finden, dass mehr zu seinen Ansprüchen passt. Als Gastmannschaft mit nur einer Platte zum Aufwärmen kann man entweder mit 4 man im pseudo-Doppel rump1mmeln und sich die Bälle unmotiviert herüberlobben oder eben zugügig in 2er Pärchen Diagonal (überkreuz) einkontern. Wenn man das technisch kann, dann ist das sicher deutlich effektiver.

Gerade beim Aufwärmen sieht man jedoch auch Leute die eben genau dies sehr "gut" können und dann im Spiel "total versagen" eben dies anzuwenden.

Lustige Anekdote von letztens:
Ich helfe in einer Betriebssportmannschaft aus und nachdem ich mein erstes Einzel ohne Satzverlust gewonnen habe muss ich gegen den Spieler ran, der soeben gegen meinen Teamkameraden verloren hat. Mein Teamkamerad kommt zu mir und sagt "Spiel immer auf seine Rückhand. Der hat keine Rückhand!".
Ich spiele mich mit diesem Gegner ein: Erst Vorhand einkontern, dann Rückhand und der Gegner zieht Topspins mit leichtem Seitenschnitt mit der Rückhand. Es war jetzt nicht so, dass ich die nicht zurückblocken konnte, aber das steht natürlich schon im krassen Gegensatz zu dem was mir der Teamkollege geschildert hat. Im Endeffekt konnte der Gegner das im Spiel keinmal anwenden und ich habe auch dort ohne Satzverlust gewonnen, aber das der Gegner "keine Rückhand" habe, dass war garantiert nicht der Fall. Es wurde halt nur so wahrgenommen, da mein Teamkollege eben auch so einer ist der beim Aufwärmen nur draufballert. So konnte er gar nicht gezielt einschätzen, was der Gegner kann und was nicht.

Wie auch hier erlebt ist es aber dann auch ein häufiges Erlebnis, dass gerade jüngere Spieler sich sehr professionell einkontern können und schnelle Topspins ziehen und dann im Spiel beim ersten kurzen Ball ins Netz geschupft wird.

Ich würde wie viele andere auch natürlich immer ein längeres Einspielen bevorzugen, aber auch gerade weil ich grundsätzlich gern Sport treibe und wir wissen ja "viel hilft viel".

[Bautzemann]

Zitat von v1rtu4l

Wie auch hier erlebt ist es aber dann auch ein häufiges Erlebnis, dass gerade jüngere Spieler sich sehr professionell einkontern können und schnelle Topspins ziehen und dann im Spiel beim ersten kurzen Ball ins Netz geschupft wird.

Na und? Darf das nicht passieren?
Optimalerweise baut man ins Einspielen 2min kurz-kurz mit ein.

[v1rtu4l]

Natürlich darf das passieren und es ist ja auch logisch, dass es in einer echten Spielsituation "schwieriger" ist das Erlernte umzusetzen.

Wenn man jedoch systematisch "falsch" oder sagen wir besser spiel- oder realitätsfern trainiert, dann muss man sich nicht über den fehlenden Erfolg wundern. Gerade beim Jugendtraining in den unteren Klassen erlebe ich es immer wieder, dass das Spielen unter den "jüngeren" Spielen (wenn diese im Training gegeneinander spielen) quasi eine Blase ist in der es reicht den Ball zu kontern oder zu schlagen, weil da eh kein Schnitt im Spiel ist.

Das kurz-kurz ins aufwärmen mit eingebaut wird wäre sinnvoll (wenn man sich nur mit den eigenen Teamkameraden einspielt). Wenn ich mich jedoch mit dem Gegner warm mache, dann würde ich das in der Tat wohl eher nicht machen wollen, da der Gegner das "blaue Wunder" doch eher im Spiel erleben soll. Ebenso würde ich beim Einspielen auch nicht meine besten Aufschläge zeigen.

[Bautzemann]

Zitat von v1rtu4l

Das kurz-kurz ins aufwärmen mit eingebaut wird wäre sinnvoll (wenn man sich nur mit den eigenen Teamkameraden einspielt). Wenn ich mich jedoch mit dem Gegner warm mache, dann würde ich das in der Tat wohl eher nicht machen wollen, da der Gegner das "blaue Wunder" doch eher im Spiel erleben soll. Ebenso würde ich beim Einspielen auch nicht meine besten Aufschläge zeigen.

Natürlich ist damit das Einspielen mit dem Mitspieler gemeint.

[Alisko]

Bei uns ist 2h vor Spielbeginn Treffpunkt. Aufbauen, Snacks und Getränke richten für Zuschauer (ist auch Einnahmequelle für uns, Verkaufen übernimmt meist die Jugend für uns).
Gegner ist in fast allen Fällen 1h vor Spielbeginn da, manchmal bisschen früher.
Beide Mannschaften bekommen 2 Tische, somit haben beide Teams mindestens 1h oder mehr zur Verfügung sich einzuspielen.
Ich habe es in meiner gesamten Karriere noch nicht erlebt, dass die Halle nicht 1h vorher auf war. Mich wundert es hier dass da über Hallenzeiten geredet wird, da es ja auch Vorgaben gibt.
Wie Omma war das fieseste was ich erlebt habe dass die Heimmannschaft für uns nur einen Tisch zur Verfügung gestellt hatte. So was rächt sich natürlich schnell. Das haben wir umgekehrt dann auch so gemacht bei denen. Mag Kindergarten sein, aber manche lernen es auch nicht anders
Allerdings ist das auch lange her. Auf Bezirk oder überregionaler Ebene können sich eigentlich 99 Prozent benehmen und sind fair.
Habe auch schon Hallen erlebt die für die Gegner als es noch 6er Teams waren 3 Tische gestellt haben. Hatten natürlich auch den Platz.

[UKausD]

Mich wundert es hier dass da über Hallenzeiten geredet wird, da es ja auch Vorgaben gibt.

Die Stadt als "Hausherr" der Sporthallen interessiert das ziemlich wenig, was die WO und die Durchführungsbestimmungen vorgeben.

Bei uns ist 2h vor Spielbeginn Treffpunkt. Aufbauen, Snacks und Getränke richten für Zuschauer (ist auch Einnahmequelle für uns, Verkaufen übernimmt meist die Jugend für uns).

Solch paradiesische Möglichkeiten würde ich auch gerne haben.

Gruß
Uli

[Chris21272]

Zitat von UKausD

Die Stadt als "Hausherr" der Sporthallen interessiert das ziemlich wenig, was die WO und die Durchführungsbestimmungen vorgeben.



Solch paradiesische Möglichkeiten würde ich auch gerne haben.

Gruß
Uli

Kommt ja sicher auch ein bisschen auf die Spielklasse an. Die Hallenzeiten von einem Verein, der in der Kreisklasse spielt und einem Regionalligisten unterscheiden sich sicherlich.

[mithardemb]

Zitat von Chris21272

Kommt ja sicher auch ein bisschen auf die Spielklasse an. Die Hallenzeiten von einem Verein, der in der Kreisklasse spielt und einem Regionalligisten unterscheiden sich sicherlich.

Vermutlich ist das auch regional sehr unterschiedlich, je nach Nachfrage durch andere Vereine oder andere Sparten des selben Vereins.

Wer inmitten einer Großstadt den Sport betreibt hat vermutlich sehr viel mehr Konkurrenz als wenn das in einem Dorf mit einer eigenen Schulturnhalle stattfindet. Vereine mit eigener Halle haben nicht nur in den Schulferien einen Vorteil sondern auch bei der Verfügbarkeit der Spielstätte.