TIBHAR Quantum X Pro und Quantum X Pro Soft

[JanMove]

Also ich habe den DNA-H, 2.1.mm, rot nur zwei mal kurz angespielt und dann beiseite gelegt, da mir bei diesem Belag das Aha-Erlebnis fehlte. Ausserdem hatte ich den Belag von einem Kollegen nach etwa 2 Wochen übernommen, wenn ich mich recht entsinne, und der war extremst zusammengeschrumpelt. Das ist für mich ein Zeichen für ein Nachlassen von sehr starkem Werkstuning.
Na ja, jedenfalls spielte sich der DNA-H für mich gar nicht so weich wie oftmals beschrieben. Der X Pro spielt sich für mich weicher und vor allem lebendiger (katapultiger). Der DNA-H ist dem entsprechend linearer im Spielverhalten. Aus der Erinnerung heraus würde ich auch sagen, dass der X Pro ne Spur schneller ist. Topspin auf Unterschnitt geht mit dem X Pro einfacher und sicherer, mit dem DNA-H muss man da deutlich mehr arbeiten. Mit dem X Pro geht es aus meiner Sicht auch einfacher, hohes Tempo bei gutem Spin aus dem Belag zu aktivieren. Aggressiver Block und Konter geht mit beiden Belägen sehr gut. Mit dem X Pro kann man den Gegner dabei aber mehr unter Druck setzen. Im passiven Spiel hat der DNA-H evtl. leichte Vorteile wegen des geringeren Katapultverhaltens. Viel mehr kann ich aber eigentlich nicht dazu sagen, da ich keinen wirklichen Direktvergleich der Beläge gemacht habe und ich den DNA-H auch nicht wirklich alange genug getstet habe.Wie schon gesagt, finde ich den Belag nicht schlecht, fand ihn dabei aber in keinster Weise besser als den Aurus Prime oder Z1 Turbo..

[Zod]

Da würde ich meinen H in 2,1 rot deutlich anders beschreiben.
Vom Spielgefühl für mich auch deutlich weicher und weniger direkt als ein Aurus Prime, der mir viel zu straff ist.
Vielleicht habe ich ja einen besonders weichen erwischt. Der nächste wird es zeigen.

Danke für Deine Beschreibung!

[JanMove]

Also von Tibhar konnte ich folgendes in Erfahrung bringen:
Der Quantum X Pro hat einen gar nicht so harten 47.5° Schwamm, welcher sogar weicher ist als der des normalen Quantum Belags (50°). Da das Obergummi beim normalen Quantum anscheinend nur unter sehr wenig Spannung aufgebracht ist, spielt er sich dennoch weicher als der X Pro. Ich schliesse daraus, dass das Obergummi beim X-Pro unter extremer Spannung aufgebracht ist. In Maximumstärke ist das Obergummi des X Pro 2.1-2.2 mm dick.Der Belag soll etwas schneller und griffiger als der Aurus Prime sein.

Diese Angaben decken sich dann ja so ziemlich mit meinen Beobachtungen.

Ich habe dann noch nach dem Quantum X (ohne Pro) gefragt, den es offenbar momentan nur für den asiatischen Raum gibt. Das ist so ein Belag mit superdünnem Obergummi und ultradickem Schwamm in Maximumstärke ebenfalls mit 47.5° Schwammhärte. Der soll sich im Wesentlichen nur diurch den schnelleren Schwamm vom X Pro unterscheiden.
Diese Aussage kann man so interpretieren, dass das Obergummi gleich oder zumindest sehr ähnlich ist. Wenn ich meinen X Pro anschaue, dann sieht das Obergummi in der Tat auch sehr dünn aus. Es verwundert dann nur, dass der Schwamm in Maximumstärke "nur" 2.1-2.2 mm haben soll?!


Festzuhalten bleibt also, dass der X Pro einen 47.5° hartn Schwamnm hat, und das Obergummi unter sehr starker Spannung steht. Und genau so spielt sich der Belag dann auch nämlich gar nicht so hart, knackig und mit gutem Sound.

[Haureinis Tango]

Zitat von JanMove

Also von Tibhar konnte ich folgendes in Erfahrung bringen:
Der Quantum X Pro hat einen gar nicht so harten 47.5° Schwamm, welcher sogar weicher ist als der des normalen Quantum Belags (50°).

... steht so in etwa ja auch im News-flyer 2020: "Ein neuer, medium-harter Schwamm [...]"

Ich schliesse daraus, dass das Obergummi beim X-Pro unter extremer Spannung aufgebracht ist.

... diese Interpretation ist mir immer sehr suspekt. Bei einer "extremen Spannung" im Obergummi würde sich ein loser Belag stark wölben. Habe das gerade einmal "modelliert":



Eines der Gummibänder war leicht gespannt und dann habe ich mit etwas Flüssiglatex ein spannungsloses aufgeklebt. Lässt man dieses Sandwich dann entspannen, rollt es sich erwartungsgemäß ein.

In Maximumstärke ist das Obergummi des X Pro 2.1-2.2 mm dick.

... du meinst aber das Untergummi (Schwamm), oder?

Festzuhalten bleibt also, dass der X Pro einen 47.5° hartn Schwamnm hat, und das Obergummi unter sehr starker Spannung steht.

Die 47.5° mögen stimmen oder nicht - stehen aber noch in keinem Tibhar-Paper. Zu deiner Hypothese einer "sehr starken Spannung" hatte ich mich ja bereits geäußert.

Und genau so spielt sich der Belag dann auch nämlich gar nicht so hart, knackig und mit gutem Sound.

... deine subjektiven Berichte schätze ich hingegen immer sehr, da spricht meistens große Erfahrung. Deshalb an dieser Stelle einmal ein Dankeschön!

[JanMove]

Zitat von Haureinis Tango

... steht so in etwa ja auch im News-flyer 2020: "Ein neuer, medium-harter Schwamm [...]"

Diese Formulierung sehe ich zum ersten mal. Bisher war immer von einem harten Schwamm die Rede.

Zitat von Haureinis Tango

.
... du meinst aber das Untergummi (Schwamm), oder?

Ja, natürlich. Ich meinte den Schwamm. Sorry, mein Fehler.

Zitat von Haureinis Tango

.
Die 47.5° mögen stimmen oder nicht - stehen aber noch in keinem Tibhar-Paper. Zu deiner Hypothese einer "sehr starken Spannung" hatte ich mich ja bereits geäußert.

Diese Aussagen stammen direkt aus dem Hause Tibhar. Das wird also schon richtig sein.

[AndiHL]

Zitat von Haureinis Tango

... diese Interpretation ist mir immer sehr suspekt. Bei einer "extremen Spannung" im Obergummi würde sich ein loser Belag stark wölben.

Ihr habt beide recht.
So sehen die Gummis frisch nach dem Tunen aus. Der Schwamm dehnt sich aus und der Blag rollt sich ein. Mit der Zeit dehnt sich dann das Obergummi aus um die erhöhte Dehnung im Schwamm auszugleichen, und steht damit dann nun auch unter größerer Spannung. Gleichzeitig wird der Belag wieder flach. Die Spannung bzw. Dehnung des OG sieht man dann an den anscheinend hervorstehenden Noppen.
Siehe diverse Bildergalerien von TT-Events ;-)

[Haureinis Tango]

Zitat von AndiHL

Mit der Zeit dehnt sich dann das Obergummi aus um die erhöhte Dehnung im Schwamm auszugleichen, und steht damit dann nun auch unter größerer Spannung.

Ein Obergummi handelt nicht absichtsvoll, um einem von Chemikalien aufgequollenen Schwamm irgendwie entgegenzuwirken. Eher wird es so sein, daß die Chemikalie langsam vom Schwamm bis zum Obergummi diffundiert und das Obergummi dann auch mehr oder weniger aufquillt (ist im Wesentlichen ja alles eine ähnliche Kautschukpampe).

Mal eine Frage an jemand, der den Tibhar Quantum X Pro schonmal montiert hat:
Liegt der nach dem Auspacken völlig flach auf dem Tisch?

[JanMove]

Soweit ich mich erinnere, war der relativ flach nach dem Auspacken (auf keinen Fall stark gewölbt).

[Liquid Sky]

Das offensichtliche Missverständnis (siehe die Abbildung oben) mit der Spannung im Obergummi kommt vermutlich von der ursprünglichen Erklärung des Tensor Effekts:

Zitat von TENSOR-Technologie

Bei Tensor wird eine spezielle Substanz zwischen die Moleküle des Kautschuks eingebaut, die für eine permanente innere Spannung in Schwamm und Obergummi sorgt. Diese macht den Belag elastischer, spinfreudiger, schneller und gefühlvoller.

Zitat von Tensor.de

...es gelang ihnen, eine organische Substanz wie eine Feder zwischen die Kautschuk-Moleküle des Belages einzubauen...

Das Wort Spannung beschreibt also eine Eigenschaft des Gummis, der durch die "organische Substanz" entsteht. Ein Obergummi mit "viel Spannung" ist also mit viel "organischer Substanz" quervernetzt.

Der Gummi wird also chemisch und nicht physikalisch (durch Ziehen) gespannt!

[Haureinis Tango]

Vorsicht, effektheischendes Marketing-Sprech!

Ich weiß auch nicht, ob dein eigener Einwurf von Chemischer Spannung das jetzt unbedingt besser macht. Dieser Begriff ist in der Chemie schon anders besetzt und bezeichnet in etwa den Antrieb, eine Reaktion zum Gleichgewichtszustand zu bringen. In einem fertigen Gummibelag sind aber alle Reaktionen bereits im Gleichgewicht angekommen.

Auf der anderen Seite sind alle Atome und Moleküle in einem Feststoff generell wie mit unsichtbaren Federn "verbunden". Alle widersetzen sich der gegenseitigen Annäherung oder einem Auseinanderrücken aus ihrer Ruheposition. Beispielsweise wenn ein Ball einschlägt.

Eine Binsenweisheit ist, daß diverse Zusatzstoffe die Gummieigenschaften verändern. Nur machen das alle Hersteller seit Ewigkeiten und jeder reklamiert für sich "elastischer, spinfreudiger, schneller und gefühlvoller" und was nicht noch alles. Vermutlich hat so ähnlich schon ein Azteke seinen neuesten Kautschukfussball angepriesen.

Nichts Neues unter der Sonne. Aber es bleibt spannend ...