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  #21  
Alt 16.09.2022, 15:05
mithardemb mithardemb ist gerade online
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von Kyuss Beitrag anzeigen
Wenn ich mich rrichtig erinnere sind es 6% der Strommenge , was das dann wirklich beim Preis bringt ist fraglich und von vielen anderen Faktoren abhängig, zur Wärmegewinnung oder für den Gasbedarf in der Industrie bringt es jedenfalls nichts , reines Wahlkampfablenkungsmanöver.
Ob wohl die 6% Einsparungsmöglichkeiten auch beim Duschen oder beim Verzicht auf Leuchtreklame bestehen.
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  #22  
Alt 16.09.2022, 16:11
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von Schrottkopf Beitrag anzeigen
Ich stelle mal die nicht allzu kühne Behauptung auf, dass ich mit meinen Betrieben mit einem Jahresverbrauch von annähernd 3Mio kWh pro Jahr hier mit zu den am intensivsten Betroffenen von diesem Thema gehöre...

Tatsächlich erfordert das Thema Energiebeschaffung einen erheblichen Teil meiner aktuellen Aufmerksamkeit - aber den Untergang des Abendlandes sehe ich ehrlich gesagt dadurch zumindest momentan noch nicht.

Auch unser Stromliefervertrag läuft zum Jahresende aus und ich muss damit leben, dass ich aktuell nicht einfach 5 Versorger anrufen kann, die im Wettbewerb stehen, wer uns beliefern darf (wie es noch vor einem Jahr gewesen wäre)

Das bedeutet aber nicht, dass man aktuell jeden Blödsinn mitmachen muss und alles glauben darf, was momentan von Menschen, die damit eine Agenda verfolgen, durch die Medien getrötet wird.

Wenn man sich mit Menschen unterhält, die sich professionell mit dem Thema Energiebeschaffung beschäftigen, sind sich alle einig, dass der Panikeffekt, der aktuell erzeugt wird, sicher mittelfristig nicht anhalten wird. Und der Preis wird zwar sicher nicht auf das Vorkrisenniveau zurückfallen, aber auch nicht so bleiben, wie er aktuell ist.

Bis dahin muss man als Betrieb halt kreative Lösungen finden, wie zB eine Versorgung über den Spotmarkt (der aktuell im Durchschnitt nur ca halb so hoch liegt, wie es ein längerfristiger Terminkontrakt wäre - wenn man denn einen bekommen würde...) Man darf nicht vergessen, dass ein Stromvertrag eine Wette des Energieversorgers auf die Zukunft ist, den Strom auf jeden Fall unterhalb des angebotenen Strompreises beschaffen zu können - und diese Wette traut sich momentan niemand zu, deswegen das ganze Chaos.

Eine Versorgung auf dem Spotmarkt hat den positiven Nebeneffekt, dass manche Firmen selber steuern können, wann sie den Strom verbrauchen - und dann viel ziehen, wenn die Netze gerade nicht allzusehr belastet sind und der Strom günstig ist. Tut der Stromrechnung und vor allem den Netzen sehr gut.

Mittelfristig führt der Druck natürlich auch dazu, dass alle Projekte mit erneuerbaren Energien dadurch massiv gestützt werden, weil es einfach wirtschaftlicher Wahnsinn wäre, es nicht zu machen. In unserem Fall werden wir in ca einem Jahr eine PV mit ca 1,2 MW in Betrieb nehmen und uns dann mit Speicher zu einem erheblichen Teil selbst versorgen können (so zumindest der Plan). Da das viele Firmen machen werden, wird sich die Energieerzeugung erheblich verändern. Was aber natürlich ein Problem bleibt ist die Verteilung und die Stabilisierung der Netze. Ich denke, dass hier sehr viel mehr der Fokus darauf gelegt werden muss, wenn der Standort Deutschland vorne bleiben will!

Ach ja, und noch am Rande: Wenn ihr mal wieder Jammermeldungen von wem auch immer lest, denkt bitte daran, dass die Stromrechnung bei weitem nicht nur aus den Energiekosten besteht, sondern auch aus Netznutzung, Umlagen und Steuerbestandteilen, die nicht abhängig von den Energiekosten sind. Eine Ver-x-fachung des reinen Energieanteils, auf den sich alle aktuell fokussieren, bedeutet also bei weitem nicht eine Ver-x-fachung der Stromrechnung, so wie es manche darstellen...
Genau das war ja meine Aussage. Und was du bei der Preiszusammensetzung schreibst, das gilt ja auch für die Kostenquoten im Unternehmen.

Beispiel:

Wer aktuell 10% der Betriebsaufwendungen an Energie hat und jetzt doppelte Energiekosten hat, dessen betrieblicher Gesamtaufwand steigt "nur" um 10%.

Und auch dein Punkt mit den Verträgen stimmt. Letztendlich sind es Terminkontrakte, mit denen sich, sofern klug eingesetzt, Risikoabsicherung betreiben lässt. Gilt ja auch für Währungs- und Zinsderivate. Kostet halt, im Zweifel verliert man ein paar Euro, betreibt aber letztendlich Risikominimierung.

Dafür ist der ganze Krempel ja ursprünglich mal erfunden worden und nicht zur "Zockerei".

Passend dazu habe ich die Tage einen Essay eines Immobilienberaters einer Bank gelesen. Er hat den Kunden teilweise 30jährige Finanzierungen zu einem moderaten Zinsaufschlag (1,2-1,5 zu 0,7 bei 5 oder 0,9 bei 100 Jahren) angeboten, aber 98% wollten nicht.

Und ähnlich beim Gas. Bei den Immos stand schon 2010 das Angebot des Verwalters im Raum dauerhaft zu günstigen Preisen zu beziehen und auf 5 Jahre festzuschreiben. Wir haben das genutzt, obwohl es durchaus billigere Anbieter gab, wo man nochmal hätte sparen können. Jetzt läuft halt alles bis 25 oder 26, da ist man, sofern der Versorger nicht insolvent geht, erstmal safe.

Für dich hoffe ich, dass du gut durchkommst, aber da mache ich mir wenig Sorgen.
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  #23  
Alt 16.09.2022, 16:16
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Fozzi Fozzi ist offline
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Alles klar. Das hat die Branche dann wohl falsch verstanden: https://vorsprung-online.de/politik/...bedrohend.html

Nein, DIE Branche sieht alles richtig. Aber wir reden hier über den Eimer, der das Fass zum Überlaufen bringt. Familiengeführte Bäckereien waren schon vorher im Arsch und am Existenzminimum. Ich habe in meinem direkten Umfeld drei Bäcker, die schon längst aufgegeben hätten, wenn ihnen die Gebäude nicht gehören würden. Einer, den ich seit über 30 Jahren kenne, hat sich Anfang des Jahres entschieden, aufzuhören. Wenn Du vorher schon kämpfen musst, dann durch die Energiekosten natürlich um so mehr, zumal Aldi&Co das locker wegstecken.
__________________
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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  #24  
Alt 16.09.2022, 16:26
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von jimih1981 Beitrag anzeigen
Auf den Land ja in den Großstädten leiden sie unter nicht bezahlbaren Mieten für kleine Bäckereien auch verschuldet durch elitäre Politik bezüglich des Wohnungsmarktes und künstlicher Verteuerung der Mieten und Nebenkosten durch die Politik. Das ist für den Beck, Kamps und Co. sicherlich weniger ein Problem, die kriegen das schon hin indem sie mit der Politik kungeln aber für den kleinen Familienbetrieb mit einer Filiale ist das ein Problem. Genauso wie es für den Mittelstand ein Problem ist der schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren kann wenn die Energiekosten explodieren. "Der ist das nicht insolvent sondern hört nur auf zu produzieren", würde her Habeck sagen...

Außerdem hast Du dir nicht die Frage gestellt warum immer mehr Leute beim Discounter ihre Brötchen kaufen. Das hat evtl. auch was damit zutun dass die weniger stark ihre Preise erhöhen müssen als der kleine Bäcker an der Ecke...Aber Logik war ja noch nie die Stärke von einigen hier...
Wenn das Brot dann 7 Euro kostet und das Benzin pro Liter 5 Euro, sind die Ökokommunisten dann zufrieden?(Die Wählerklientel der Grünen kann sich das ggf. leisten...) Oder solln es überspittz 100 Euro irgendwann kosten? Ist ja nicht schlimm wen die Energiepreise höher sind damit man die Welt rettet...
Nun ja. Besagte Dame ist ja Betreiberin/Erbin einer solchen Kette. Das ist kein Kleinbetrieb. Und gerade diese Ketten haben die Preise teilweise schon deutlich stärker angehoben als der kleine Bäcker in der Stadt, der schon seit Monaten nicht mehr teurer ist. Der hat aber die Backstube meistens auch hinter der Bäckerei und das Haus ist Eigentum. Und die Frau steht an der Bedientheke.

Da haben die Ketten aktuell ganz andere Probleme. Finden kaum mehr Billigpersonal, da herrscht ein Arbeitnehmermarkt, Fachverkäuferinnen können sich die Stelle aussuchen und denen setzen die Spritkosten zu, weil sie ihre Backwaren bzw. Rohlinge erstmal durch das halbe Bundesland karren müssen. Dazu sind sie oft teuer zur Miete im Supermarkt. Das hat sich, wie "Frisör Klier" oder manche Gastronomiekette, nur über die Masse gerechnet. Als bei Aldi und Lidl die Backautomaten kamen war es das für die Ketten und aktuell kaufen halt auch viele Edeka oder Rewekunden ihr Brot und ihre Brötchen lieber im Regal oder am Backautomaten im Laden..

Diese Ketten haben schon seit längerer Zeit Probleme. Das Geschäftskonzept über teure Masse und billige Kosten geht nicht mehr auf.

Geändert von Noppenzar (16.09.2022 um 16:30 Uhr)
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  #25  
Alt 16.09.2022, 16:35
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Peter Igel Peter Igel ist offline
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von Fozzi Beitrag anzeigen
Die kleine Bäckerei wird im wesentlichen dadurch bedroht, dass irgendwelche Dabbes ihre Brötchen lieber für den halben Preis beim Discounter kaufen. Wer macht denn sowas?
Diejenigen, die mit dem Cent rechnen müssen, und davon gibt's genug.
Wir brauchen das nicht, andere schon.
Da sollte man nicht die Bodenhaftung verlieren!

Andersrum stimmt es natürlich insofern, als dass derjenige, der es sich leisten kann, weiterhin "teuer" einkaufen sollte und eben nicht zum Discounter rennt, um ein paar Cent bei den Brötchen zu sparen.
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  #26  
Alt 16.09.2022, 16:38
mithardemb mithardemb ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Fozzi Beitrag anzeigen
Nein, DIE Branche sieht alles richtig.
Aha, dann war dein vorheriger Beitrag wohl eher nicht so ganz passend.

Zitat:
Zitat von Fozzi Beitrag anzeigen
... zumal Aldi&Co das locker wegstecken.
Den Einzelhandel hätte ich jetzt auch nicht unbedingt als energieintensives Unternehmen eingestuft.
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  #27  
Alt 16.09.2022, 16:39
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Unsere Wirtschaft könnte wohl sehr viel tun, um die Energiekrise abzuwenden, wenn die Bürokratie nur ein wenig schneller wäre...

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...ruck-Chef.html
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  #28  
Alt 16.09.2022, 17:32
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Diejenigen, die mit dem Cent rechnen müssen, und davon gibt's genug.
Wir brauchen das nicht, andere schon.
Da sollte man nicht die Bodenhaftung verlieren!

Andersrum stimmt es natürlich insofern, als dass derjenige, der es sich leisten kann, weiterhin "teuer" einkaufen sollte und eben nicht zum Discounter rennt, um ein paar Cent bei den Brötchen zu sparen.
Ein günstiges Brötchen kostet in einer Großstadt wie München mittlerweile 80 Cent. Wenn jemand ne Familie mit Kindern hat und 8 Sonntagsbrötchen kauft sind das mindestens 6,40 Euro. Gut man kann für jeden nur ein Brötchen kaufen wenn man sich den Ökoscheiß nicht mehr leisten kann oder eben Brot dass aber bald auch viel mehr kosten wird...Das Ziel einer sozialen Politik ist aber dass sich das möglichst jeder leisten kann...aber eben nicht durch mehr Umverteilung...
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  #29  
Alt 16.09.2022, 17:39
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AW: Die Entwicklung der Energiepreise und was sie mit unserer Wirtschaft machen könnte.

Zitat:
Zitat von jimih1981 Beitrag anzeigen
Ein günstiges Brötchen kostet in einer Großstadt wie München mittlerweile 80 Cent. Wenn jemand ne Familie mit Kindern hat und 8 Sonntagsbrötchen kauft sind das mindestens 6,40 Euro. Gut man kann für jeden nur ein Brötchen kaufen wenn man sich den Ökoscheiß nicht mehr leisten kann oder eben Brot dass aber bald auch viel mehr kosten wird...Das Ziel einer sozialen Politik ist aber dass sich das möglichst jeder leisten kann...aber eben nicht durch mehr Umverteilung...
ich geb' Samstags und Sonntags beim Bäcker immer zwischen 10 und 15 Euro aus.
Oft ist aber auch noch Kuchen dabei.
Und die BamS natürlich!

Ja, "sozial" ist das nicht.
Aber wie willst das ändern??
Durch Streichen jeglicher Steuern klappt das nicht, jimih!
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  #30  
Alt 16.09.2022, 21:00
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Mir ist klar dass es etwas Geld braucht um dass was die meisten Leute vom Staat erwarten zu finanzieren, darum geht es in diesem Diskussion auch nicht das ist ein völlig anderes Thema ob man gewisse Dinge auch anders lösen kann. Mir geht's eher um Bagatellsteuern, Subventionen, CO2 Steuer, Ökosteuer und das man das Geld des Steuerzahlers in aller Welt verschenkt etc. Also mam kann viel tun und man muss den Leuten weniger wegnehmen weil sich bei einer notwendigem höheren Satz für die aktuellen Hartz4 Empfänger, das arbeiten kaum noch lohnt...Genau bei den Ärmsten sollte man den Rotstift nicht ansetzen
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