Skandalspiel: Neuhausen - Rio Star Muttenz

[JanMove]

Zitat von Honobita

Die Frage ist doch, ob eine Klassierung von A17 anstatt A20 als masssive Falscheinstufung angesehen werden kann. Auf diesem Niveau sicher schon. So wie beispielsweise auch ein riesiger Klassenunterschied zwischen Jiashun Hu (A20) - der ja die letzten 13 Jahren das Schweizer Tischtennis dominiert hat - und einem beliebigen Spieler mit A18-Klassierung besteht. Würde man aber in diesem Fall Neuhausen büssen, müsste man konsequenterweise wohl auch bei Einstufung von C7 anstatt C10 eine Busse aussprechen. Obwohl dies meiner Meinung nach keine massive Falscheinstufung wäre, da hier der Niveauunterschied relativ klein ist.

So kann man nicht argumentieren, da die Klassseirungen nichtlinear mit der effektiven Leistung wachsen. Bekanntermassen gibt es z. B. einen deutlicheren Leistungssprung von B15 auf A16 und dann noch einen ganz enormen von A19 auf A20. Dies folgt insbesondere auch dadurch, dass die Skala bei A20 nach oben begrenzt ist. Würde man das fortsetzen wäre ein Jiashun vielleicht A23, ein Weltranglisten Top100-Spieler vielleicht A25 und ein Top10-Spieler entsprechend noch höher.
Interessanterweise hatte sich Muttenz damals bei der Erstklassierung von Jiashun auch nicht mit Ruhm bekleckert, da sie diesen als A16 einstuften. Wie kann man einen chinesischen Kaderspielen in der Schweiz nicht als A20 eisntufen?? jeder weiss, dass der schlechteste chinesische Kaderspieler immenoch besser spielt als die besten Schweizer. Beim ersten Turnier in Zürich hat Jiashun dann auch gleich 4 oder 5 A20 Spieler geschlagen. Okay, für den Saisonverlauf war diese Falscheinstufung irrelevant, und nach der Vorrunde wurde das auch entsprechend angepasst. Ich gehe aber mal davon aus, dass Muttenz damals auch keine Busse erhalten hat.

Zitat von Honobita

Sehr blauäugig gibt sich der TTC Neuhausen in seiner Stellungnahme. Da Laura Robertson und Wang Bo in den letzten Jahren nicht mehr trainiert hätten, seien ihre Klassierungen von A17 bzw. A18 zulässig. Ausserdem gebe es in der Deutschland und China kein mit der Schweiz vergleichbares Klassierungssystem. . Auch wenn dies stimmt, heisst das doch nicht, dass es keine Vergleichsmöglichkeiten gibt. Zudem ist eine Wang Bo - ziemlich sicher die betreffende Spielerin - in der Weltrangliste als Nr. 284 aufgeführt.

Ja, diese Argumentation ist sehr frech, da eine Robertson (die andere kenne ich nicht) auch nach 5 Jahren ohne Training immer noch alle anderen schweizerischen Spielerinnen schlagen würde. Was anderes anzunehmen ist vollkommen lächerlich.
Insbesondere gibt es inzwischen ja auch die direkte Vergleichsmöglichkeit von TTR-Wert mit schweizerischem Elo-Wert. Wenn man den Elo-Wert mit 1.3 oder bestenfalls 1.35 multipliziert erhält man eine ziemlich genaue Vergleichsmäglichkeit mit der TTR-Wert.

Wie schon gesagt hat man sich in Neuhausen aus meiner Sicht einfach irgendeine Argumentationskette zusammengebastelt. Ich weiss jetzt nicht, wer für die Genehmigung der Aufstellung im schweizerischen TT-Verband zuständig ist/war, aber egal wer, die haben alle nicht ganz so viel Ahnung vom Tischtennis. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass denen der Name Robertson gar nichts sagt, und bei Bo Wang hat man wohl auch nicht näher nachgeprüft, was Sache ist.

[JanMove]

Zitat von feherr

Na, ja, wenn wir mal ehrlich sind, ist es gängige Praxis - nicht nur in der NL, sondern in allen Vereinen und Klassen - neue Spieler erstmal einzwei Nummern tiefer zu klassieren um sie in möglichst vielen Mannschaften spielberechtigt zu machen. Was soll man machen, die Schweiz ist Einwanderungsland, viele Spieler kommen aus ganz verschiedenen Ligen und müssen dann ins Elo-System eingeordnet werden. Da ist es für den Verband schon schwierig. Aber klar, ärgerlich ist der vorliegende Fall schon und sollte nicht wieder vorkommen.

Das mag zwar stimmen, aber die Situation ist nicht vergleichbar. Wenn ein Spieler von Beginn der Saison an spielt und zu tief eingestuft wurde, hat sich das zur Rückrunde automatisch von selber angepasst, und für den Saisonverlauf ist das meistens nicht von Belang. Wenn das Reglement aber dazu missbraucht wird nur für Relegations- und Aufstiegsspiele Spieler mit einer falschen Klassierung nachzumelden, dann ist das nicht mehr okay. Insbesondere wenn wir vom hohen A-Bereich in den Nationalligen sprechen, wo es ja durchaus auch um ein wenig Geld geht.
Mir passiert aber meistens (unbeabsichtigt) das Gegenteil wenn's nicht genau passt, nämlich dass ich einen Spieler mit ein oder zwei Klassierungen zu hoch einstufe. Von einer automatischen Zutiefeinstufung würde ich deshalb nicht unbedingt ausgehen.

[Honobita]

Zitat von JanMove

So kann man nicht argumentieren, da die Klassseirungen nichtlinear mit der effektiven Leistung wachsen. Bekanntermassen gibt es z. B. einen deutlicheren Leistungssprung von B15 auf A16 und dann noch einen ganz enormen von A19 auf A20. Dies folgt insbesondere auch dadurch, dass die Skala bei A20 nach oben begrenzt ist. Würde man das fortsetzen wäre ein Jiashun vielleicht A23, ein Weltranglisten Top100-Spieler vielleicht A25 und ein Top10-Spieler entsprechend noch höher.

Das sehe ich schon, aber die Frage bleibt trotzdem, wie man denn eine massive Fehleinstufung definieren sollte?

OT: Wie es jetzt ist, kann ich zuwenig beurteilen, aber mit dem alten Klassierungssystem war übrigens aus meiner Sicht der Leistungssprung von A16 auf A17 sehr gross. A16 konnte man schaffen, indem man "einfach" ein paar B-Turniere gewann. Um aber auf A17 zu kommen, musste man auch A-Spieler bezwingen - die damals noch viel seltener vorkamen. Dazu hatte man fast nur in der Meisterschaft realistische Gelegenheit, denn an Turnieren wartete als B15 oder A16-Spieler bereits sehr früh ein grosses Kaliber. In der Nationalliga B musste man aber schon fast alles gewinnen, um den Sprung auf A17 zu schaffen. A17 als Schweizer bedeutete damals schon fast ein Aufgebot für das Nationalteam

Mit dem heutigen ELO-System hat aber die Anzahl der (hohen) A-Klassierungen massiv zugenommen - insbesondere gerade die A17er.

[JanMove]

Das mag im allgmeinen schwierig sein zu definieren. Da gebe ich Dir recht.
Im konkreten Fall unterstelle ich aber Vorsatz, und wenn ich Weltranglistenspielerinnen auf Damen-Oberliga einstufe, dann ist der Tatbestand der massiven Fehleinstufung gegeben egal wie vage das nun genau definiert ist.

[Casimir1_de]

wie gehts jetzt weiter ?

[JanMove]

Keine Ahnung.
Von Seiten des Verbands gibt es keinerlei Informationen. Es ist sogar umgekehrt, dass jegliches, was bisher geschah von den Verbandsseiten heruntergenommen wurde!

Ich neheme an, dass jetzt der Entscheid der Rekurskommission erst mal abgewartet wird...??

[Block(ade)]

totgeschwiegen und ausgesessen...!?

[Marc]

Was kam jetzt eigentlich raus?

[masl83]

Neuhausen darf das Finale bestreiten. Begründung gab es bisher nicht, zumindest habe ich nichts entdecken können. Ausser auf der Neuhausener Seite kann man auch nicht über den Vorfall finden.

[JanMove]

Ja, so ist es.
Die Begründung von Seiten des STT soll angeblich nachgeliefert werden, sobald das Play-Off Finale gespielt worden ist.