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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt.

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  #21  
Alt 22.06.2000, 10:11
Freddie Freddie ist offline
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Zitat:
Original erstellt von Siegmund Freud:
(Psychologisch ausgedrückt: Auf ein Verhalten [weinen] folgt eine wünschenswerte Konsequenz [Trösten, in den Arm genommen werden]. Lernerfolg: Um das erwünschte Elternverhalten häufiger zu erhalten, wird das Ursprüngliche Verhalten [weinen] häufiger gezeigt.)

@Siegmund Freud

Als Vater habe ich da etwas andere Erfahrungen gemacht, so daß ich diese einfach Formel nicht gelten lasse. Das Weinen häuft sich vor allem bei nicht konsequentem Verhalten. Nehme ich meinen Sohn in den Arm und tröste ihn, so geht es sehr lange bis zum nächsten Weinen (inzwischen mehrere Wochen). Ich sage ihm, daß ich verstehe, daß er jetzt traurig ist und daß es wieder vorbei geht. Ich halte nichts davon, ihn allein (zurückgezogen) zu lassen.

Dann versuche ich möglichst schnell "positive Gedanken in seinen Kopf zu pflanzen."

Und er ist schnell wieder froh.






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Freddie,
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  #22  
Alt 25.06.2000, 21:28
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Mephisto Mephisto ist offline
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Meiner Meinung nach befinden wir uns hier in einem Grenzbereich.

Speziell im Spitzensport gehört anfeuern und ein bewußtes Einsetzen solcher Gesten direkt und indirekt dazu ( mir ist kein Kaderspieler bekannt, der nicht mit solchen Mitteln arbeitet). Indirekt, um dem Kontrahenten eigene Stärke zu vermitteln und ein Selbstvertrauen zu dokumentieren. Direkt, um sich selber hochzupushen und evtl. einen vermeintlich stärkeren Gegner zu besiegen. Problem ist die BEWUSSTE Anwendung dessen. Viele Kinder haben solche Verhaltensweisen aufgesetzt oder abgeschaut, ohne die Intention begriffen zu haben. Sie nutzen diese dann lediglich zur Konfrontation. In diesem Fall sind sie dann nicht mehr zielgesteuert und somit auch weniger effektiv. Folge bei Nichterreichen des Ziels, sprich Niederlage, steht dann oft Enttäuschung. Diese entläd sich speziell bei den jüngeren Jahrgängen dann in Tränen.

Ich denke mal, hier sind die Trainer gefragt. Den Kindern muß ggf. bewußt sein, welche taktischen und psychologischen Mittel sie einsetzen und warum. Dafür gibt es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept; auf jeden Fall muß viel geredet werden, um ein Kind für so ein Thema zu sensibilisieren. Hilfestellung kann auch der Besuch von Spitzensportveranstaltungen sein, bei denen die Kinder den schmalen Grat zwischen leistungsförderden anfeuern und unfairen Verhaltenweisen recht gut beobachten können. Sollte man sich so eine trainingsbegleitende Maßnahme nicht zutrauen, sollte man auf solche Mittel wohl besser gänzlich verzichten.

Natürlich ist das auch charakterabhängig. Und als Trainer muß man leider manchmal erkennen, daß man in 4-8 Stunden wöchentlich nicht eine verpatztte Erziehung und ein schlechtes Umfeld ausgleichen kann. Außerdem sind schlechte Vorbilder bei den Erwachsenen auch oft kontraproduktiv.

Generell bleibt die Frage: Ab welchen Alter sollte man solche Mittel überhaupt einsetzen?

Das Problem wird sein, daß es einfach von oben suggeriert wird und es auf das eigene Verhalten übertragen wird.

Trainer und Eltern spielen in diesem Zusammenhang auch eine entscheidende Rolle bei den Wettkämpfen. Druck aufbauen und pushen können alle - hinterher nach einem Negativerlebnis sind die wenigsten da.

Nun nochmal konkret zu Rykers Beispiel: War eigentlich kein Schiri in der Halle? Bei dem beschriebenen Verhalten hätten beide Spieler nicht schadlos bleiben dürfen. Durch die Tolerierung, speziell im Endspiel, wird sich dieses Verhalten zum Teil auf zuschauende Kinder multiplizieren.

In Hessen gibt es einen Schüler, der Heulen sogar als taktisches Mittel einsetzt, um den Gegner mit Spielunterbrechungen aus dem Konzept zu bringen. Er war schon auf südwestdeutscher Ebene "vorbestraft", hatte aber in den vergangenen Monaten wiederholt durch solche Szenarien, gepaart mit Tischtritten und Schlägerwürfen, gehandelt. Bei den letzten Ranglisten hat er durch rote Karte und Turnierausschluß die Quittung bekommen. Natürlich steht da auch ein persönliches Schicksal dahinter, aber ein konsequenter Umgang in jungen Jahren ist erforderlich und wegweisend.

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Mephisto
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  #23  
Alt 26.06.2000, 17:33
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Zitat:
Original erstellt von Mephisto:

In Hessen gibt es einen Schüler, der Heulen sogar als taktisches Mittel einsetzt, um den Gegner mit Spielunterbrechungen aus dem Konzept zu bringen. Er war schon auf südwestdeutscher Ebene "vorbestraft", hatte aber in den vergangenen Monaten wiederholt durch solche Szenarien, gepaart mit Tischtritten und Schlägerwürfen, gehandelt. Bei den letzten Ranglisten hat er durch rote Karte und Turnierausschluß die Quittung bekommen. Natürlich steht da auch ein persönliches Schicksal dahinter, aber ein konsequenter Umgang in jungen Jahren ist erforderlich und wegweisend.

Was ?? Das darf doch nicht wahr sein ??
Weisst du woran dieses Verhalten liegt, denn ich kann mir nicht Vorstellen, das einem so etwas antrainiert werden kann !!!
Ich kann mir auch nicht vorstellen, woher sie so was haben, denn anders, als im Tennis wirft beim T-T seltener ein Top Spieler seinen Schläger oder rastet aus !



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Hauptsache; es läuft !!
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  #24  
Alt 26.06.2000, 19:57
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Also der Junge von dem du schreibst setzt dies nicht als taktisches Mittel ein.

Sonst würde er rechtzeitig vor der Disqualifikation aufhören. Er war schliesslich mal in der Südwestrangliste Top 5.

Wenn er dauernd disqualifiziert wird, hat er bistimmt keinen taktischen Vorteil. Dies wird dieser inzwischen 13-jährige Junge auch gemerkt haben.

Sein Problem ist anderer Natur. Ich denke da bräuchte man einen Psychologen, oder er sollte besser aufhören mit dem TT.

Sein Vater ist auch recht ehrgeizig, aber es macht auch manchmal den Eindruck, dass er versucht dagegen was zu unternehmen, aber wer kann das schon beurteilen.

Von "Aussen" ist dies sicherlich nicht möglich!

Cheftrainer

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  #25  
Alt 26.06.2000, 20:42
Freddie Freddie ist offline
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Ich schlage vor, rechtzeitig mit den Kindern nicht nur Technik, Kondition und Koordination zu trainieren, sondern sie bereits auf mentales Training einzustimmen. Ich habe anfangs von meinem Sohn erzählt (9 Jahre), der durchaus heute noch ab und zu weint, und mir bestätigt, wer will es nicht.

Immer wenn er merkt, daß er sich aufregt, Tränen kommen oder ähnliches hüpft er jetzt leicht auf der Stelle



und atmet mindestens dreimal tief aus. Dadurch verkrampft er nicht so. Nach ein paar Wochen Übung macht er das jetzt automatisch.

Das zweite was ich mache, ist: Wir üben Theater spielen, d.h. Gefühle ohne Laut darstellen und erkennen. Er merkt, daß wenn er das macht, diese Gefühle auch fühlbar sind.

Vielleicht kann uns ja unser "Psychoguru" Siegmund Freud auch noch Tips geben.


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Freddie,
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  #26  
Alt 02.07.2000, 12:42
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Hi Cheftrainer,

ich hatte auch lange Zeit gedacht, daß das Problem rein psychologischer und familiärer Natur ist. Da ich den Spieler aber seit seinen ersten TT-Versuchen regelmäßig von Kreis- bis Südwestebene sehe, muß ich Dir wiedersprechen. Wiederholt hat er probiert, sein Verhalten auch als taktisches Mittel einzusetzen. Wenn der Kontrahent sich dadurch nicht irritieren läßt, geht das ganze dann ,wie in meinem Beispiel beschrieben, natürlich richtig in die Hose und die psychologischen Folgen für den Jungen sind dementsprechend größer.

Ich weiß auch nicht, ob es vielleicht besser für die persönliche Entwicklung des Jungen wäre, aufzuhören. Aber da steht auch ein gewisser familiärer Druck dahinter. Ich befürchte, im nächsten Jahr könnte es bei den Herren für ihn noch dramatischer werden, wenn er nicht gleich das eine oder andere Erfolgserlebnis hat.

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Carpe diem

Mephisto
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  #27  
Alt 04.07.2000, 12:50
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Eins ist auf jeden Fall sicher: Der Junge braucht dringend therapeutische Hilfe.

Als erstes sollte geprüft werden, ob der Junge hyperaktiv ist und wenn ja, wie stark.

Dann ist auch eine Verhaltenstherapie notwendig.

Manche Kinder bekommen zusätzlich zur Therapie noch Medikamente.

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Mister 1000
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  #28  
Alt 04.07.2000, 12:57
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@ Freddie

Deine Vorschläge kann ich nur unterstützen.

Ergänzend kann ich noch sagen, daß auch Rituale gut sein können. Erarbeitet mit euren Kindern Übungen, wie sie bei ärgerlichen Punktverlusten sich verhalten sollen, und übt diese ein.
Bsp: Kurz an die Wand stellen - zwei mal tiiiiief durchatmen - Spruch: Den nächsten Punkt hole ich mir! - zurück an den Tisch.

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Mister 1000
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  #29  
Alt 17.07.2000, 12:50
Frank Schmidt Frank Schmidt ist offline
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Aus aktuellem Anlass muss ich zu diesem Thema noch einmal etwas schreiben!

Ich war gestern in Luxemburg auf einem Aktiventurnier und dort ist genau das passiert, was Ryker so schön beschrieben hat. Ein gewisser Markus Müller (eigentlich noch Schüler) hat bei den Herren mitgespielt. Der hat wirklich nach jedem Punkt immer "Ja", "Jawoll", "Sehr schön", "Come on"... geschriehen hat, selbst wenn der Gegner einen Aufschlagfehler gemacht hat.

Das hat mich vielleicht angekotzt. Ich habe auch noch ein Spiel von dem zählen müssen. Der Gegner kam danach zu mir und meinte noch: das schlimmste daran ist, wenn Du dem kleinen eine runterhaust, ist er auch noch gleich k.o.!

Irgendwann im Laufe des Turniers hat er dann eine gelbe Karte bekommen und sich auch noch darüber aufgeregt, er würde ungerecht behandelt. Als er dann im Finale zum Glück mal verloren hat, hat er gar nicht mehr aufgehört, zu flennen!

Das scheint aber mittlerweile wohl die Regel zu sein. Scheinbar bekommen diese Kinder das noch beigebracht bevor sie richtig spielen können! Da spiele ich lieber ein Niveau, dass 4-5 Klassen schlechter ist und dafür aber fair. Was da abgeht, hat mit Sport echt nix mehr zu tun. Es kommt wohl nur noch drauf an, wer wen besser psychisch fertigmachen kann!
Das ist echt zum !!!

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Sport sollte letztlich dazu beitragen, dass wir gesünder sterben und nicht kranker leben.
(Berthold Brecht)
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  #30  
Alt 17.07.2000, 14:33
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Der falsche Ehrgeiz dieser Leute nimmt wirklich teilweise beunruhigende Formen an.Das darf doch nicht wahr sein, das der Sport so verbissen und hart, wie ein Kampf geführt wird ich finde das absolut verrückt ( um es milde auszudrücken ).
Das ist ach keine gute Werbung für den Sport.

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