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Eigenbau Testberichte Hier werden Testberichte von den gebauten Hölzern verfasst.

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  #21  
Alt 14.02.2016, 18:36
Cogito Cogito ist offline
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AW: Mit Holz-Selbstbau 130 QTTR-Punkte in 3 Monaten

Ich bin jetzt auch mal auf den Lindensperrholz-Express aufgesprungen.

1. Versuch:

0,65 CCRosenholz - 3 mm (3er) Linde - ...

Verarbeitung: Feinschliff der Holzbestandteile Korn 100/180/240
Kleber: Fischleim
Pressdruck: 8,4 kg / cm2

Format: 171x160 mm, 3,7mm dick
Gewicht: 93 g
Griff: 10,5 cm

Spielt sich schnell, keinesfalls def. Mit LN muss beim Block der Winkel genau stimmen, dann kommen die Bälle sehr flach und schnell, sonst Himmelfahrt. Lange Abwehr erfordert extremes Feingefühl, sonst segelt alles hinten 'raus.
Für mich viel zu schnell und daher insgesamt Flop.

2. Versuch:

0,8 Douglasie - 4 mm (5er) Linde - ...

Verarbeitung: Feinschliff der Holzbestandteile Korn 100/180/240
Kleber: Fischleim
Pressdruck: 8,4 kg / cm2

Format: 171x160 mm, 5,6 mm dick
Gewicht: 110 g
Griff: 10,5 cm

Nachdem das erste Modell so schnell war, war ich sehr skeptisch. Aber Überraschung: viel besser ! Der schon beschriebene Effekt des Gewichtes im Sinne von Dämpfung war deutlich spürbar. Mir immer noch einen Ticken zu schnell auf der RH. Aber auf Anhieb gut spielbar. Lediglich die VH war im Angriff grottig. Ich habe einen langsamen Armzug und das hohe Gewicht mit dem doch dynamischen Belag ließ den Ball nicht lange genug am Schläger, dass ich nennenswert Rotation erzeugen konnte.

Beläge: Desperado/OX, Domination/1,8 mm

Spielstärke: ca. 1330

Nächste Versuche:
- 4mm mit 0,6 mm Libanon Zeder. Sollte langsamer sein.
- 5mm Modelle

Sodann werde ich mal Schnellschliffgrund zum Versiegeln der Furniere nehmen, um die Menge an Fischleim und vor allem das Durchdringen der Furniere zu reduzieren. Der Fischleim härtet nämlich glasartig und knallhart aus. Ponal ergibt deutlich weichere Verklebungen.

p.s. ich teste bewusst andere Ansätze als den beschriebenen erfolgreichen mit 5 mm + Ahorn. Dieses Rad wurde schon erfunden.
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  #22  
Alt 14.02.2016, 20:36
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WIZO trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)WIZO trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)
AW: Mit Holz-Selbstbau 130 QTTR-Punkte in 3 Monaten

Zitat:
Zitat von wjuergens Beitrag anzeigen
3) Ich lege das Lindensperrholz (DINA4) mit den beiden Außenfurnieren zwischen zwei 40 mm-Küchenplatten. Die Kunststoffbeschichtung der Küchenplatten geht keine feste Verklebung mit dem Außenfurnier ein. Das ist wichtig, da es doch immer mal wieder passiert, dass ein Leimspritzer auf die Pressplatten oder auf das Außenfurnier kommt.
Auf die Platten stelle ich dann zwei Stahlambosse (übereinander) mit jeweils 35 kg Gewicht. Die Pressung erfolgt also mit ca. 70 kg Gesamtgewicht, was im Vergleich mit den beiden oben genannten Verfahren sehr wenig sein dürfte. Dafür sind die Pressungen nach diesem Verfahren sehr gleichmäßig und absolut übereinstimmend.
Das wären grob überschlagen ~0,1kg/cm² Pressdruck.
Die mir bekannten Weißleime benötigen für eine optimale Leimfuge einen Mindestpressdruck von 2-7kg/cm².....
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  #23  
Alt 14.02.2016, 21:50
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AW: Mit Holz-Selbstbau 130 QTTR-Punkte in 3 Monaten

Zitat:
Zitat von WIZO Beitrag anzeigen
Das wären grob überschlagen ~0,1kg/cm² Pressdruck.
Die mir bekannten Weißleime benötigen für eine optimale Leimfuge einen Mindestpressdruck von 2-7kg/cm².....
In der Tat erscheint auch mir das homöopathisch,
ABER (wie Radio Eriwan sagen würde)
Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg.
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  #24  
Alt 15.02.2016, 23:44
wjuergens wjuergens ist offline
wjuergens
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AW: Mit Holz-Selbstbau 130 QTTR-Punkte in 3 Monaten

Hallo Selbstbaukollegen,
ja die Pressung mit nur 75 kg auf einer Fläche von DINA4 ist wirklich sehr gering. Aber es funzt. Die Hölzer sind nach der Pressung absolut ebenmäßig. Obwohl die Lindenholzplatten vor der Verleimung z.T. etwas verzogen sind, sind die verleimten Schlägerhölzer anschließend absolut eben. Das ist nicht unerheblich. Bei der letzten Senioren-DM wurden eine ganze Reihe von Schlägern aus dem Verkehr gezogen, da sie mehr als 0,2 mm Verzug (hohl) aufwiesen.
Was vielleicht nicht ganz richtig rübergekommen ist, ist der Auftrag des Leimes. Natürlich ziehe ich den Leim kreuzweise mit dem Zahnspachtel ab. Dadurch entsteht ein sehr feinkörniges Kreuzmuster auf dem Sperrholz.
Ziel ist es, eine möglichst gleichmäßige Leimfläche zu bekommen. Ich vermute, dass der Pressdruck ausreicht, um die Leimpunkte (aus dem Kreuzabzug resultierend) zu einer gleichmäßigen Leimfuge zu verpressen, ohne dass zu viel Leim in das Holz gepresst wird. Furniere mit einem hohen Leimanteil haben andere Eigenschaften als Furniere mit weniger Leimanteil.

Heute war ich wieder mit meinem Prototypen beim Training und konnte wieder eine epochale Erfahrung verbuchen.
In zwei Spielen gegen zwei gute Aufschläger (1730 und 1765 TTR-Punkte) habe ich in 12 Sätzen insgesamt zwei Rückschläge neben/über den Tisch oder ins Netz gesetzt. Diese Quote wäre vor einem halben Jahr völlig undenkbar gewesen.
Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere, mit über 1800 Punkten sollte er Gegner mit deutlich geringerem TTR-Wert, klar im Griff haben.
Das ist leider nicht so. Als Materialspieler ist man gegen Vereinskameraden, bzw. Gegner, gegen die man regelmäßig trainiert, eigentlich hoffnungslos im Nachteil. Spätestens nach 20 - 30 Spielen bzw. Trainingseinheiten ist man für diese Gegner nur noch Fallobst. Gegen den 1730-Punkte-Mann hatte ich z.B. fast ein Jahr lang keine Schnitte mehr gesehen. Erst mit meinem Prototypen habe ich wieder einigermaßen Anschluss zu diesem Kollegen bekommen. Mit meinem alten Schläger (vor Oktober) hatte ich überhaupt keine Chance mehr.
Der 1765-Punkte-Gegner ist kein Vereinskamerad, ist aber seit ca. einem Jahr (gern gesehener) Trainingsgast in unserem Verein. Am Anfang konnte ich kaum verlieren, inzwischen ist er allerdings zu einem sehr ernst zu nehmendem Gegner geworden. Wenn ich gegen ihn gewinnen will, muss ich wirklich die gesamte Trickkiste auspacken (Aufschläge, Schnittwechsel, Rückschläge usw.). Nach meinem Wechsel zum 110 g-Schlägerholz gelang mir das nicht mehr so optimal, wie mit meinem Prototypen.
Heute habe ich gegen diese beiden, für mich sehr unangenehmen (sportlich gesehen, sonst sehr nette Sportskameraden) Gegner zwei knappe Siege eingefahren. Die Sicherheit, die mir der schwerere Schläger dabei vermittelte, war eindeutig der entscheidende Faktor. Insbesondere die gute Rückschlagquote war dabei für meine Verhältnisse überragend. Sonst habe ich gute Aufschläge ohne Ende gefressen. Mit dem 120 g-Holz geht das viel besser. Das ist spätestens seit heute kein subjektives Gefühl mehr, sondern eine durch harte Daten erhärtete Tatsache.

Wolfgang
__________________
"Erst wenn
der letzte Nachwuchsspieler zum Fußball abgewandert,
der letzte Übungsleiter gefrustet aufgibt,
der letzte Verein die Jugendarbeit einstellt
und der letzte Aktive seinen Schläger altersbedingt zur Seite legt,
werdet Ihr feststellen, dass man mit click-TT keinen einzigen Nachwuchsspieler gewonnen hat und niemand mehr da ist, um die Kosten zu tragen!"
(Abgewandelt von der Weissagung der Cree)
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  #25  
Alt 16.02.2016, 12:12
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3. Variante

0,7 mm Lib. Zed - 4 mm (5er) Linde - ...

Verarbeitung: Feinschliff der Holzbestandteile Korn 100/180
Kleber: Fischleim; Furniere mit Clou Schnellschliffgrund vor dem Kleben (nach Schliff 100) versiegelt
Pressdruck: 4,2 kg / cm2

Format: 171x160 mm, 5,5 mm dick
Gewicht: 103 g
Griff: 10,5 cm

4. Variante

0,7 mm Lib.Zed. - 0,6 mm Western Red Cedar - 4 mm (5er) Linde - ...

Verarbeitung: Feinschliff der Holzbestandteile Korn 100/180
Kleber: Fischleim; Furniere mit Clou Schnellschliffgrund vor dem Kleben (nach Schliff 100) versiegelt
Pressdruck: 4,2 kg / cm2

Format: 171x160 mm, 6,6 mm dick
Gewicht: 114 g
Griff: 10,5 cm

Vorläufiger Test (Desperado/OX , Domination 1,8 mm):
- sehr ähnlich der Variante 2 (mit Douglasie), so richtig einen Unterschied kann ich nicht beschreiben
- die Version 3 langsamer, elastischer und "normaler" als die Variante 2
- die Version 4 schneller und ansonsten "lindensperrholzmäßiger" eben wie die Variante 2
- bombenmäßige RH mit erstaunlichen Variationsmöglichkeiten bei superber Kontrolle
- janusartige VH mit Stärken bei passiven Bällen und Bringen aber grottig bei eigenen Angriffen speziell bei Topspin - sehr gefühlsarm.

Es scheint mir, dass der Charakter zu >90% vom Sperrholzkern bestimmt wird und das Außenfurnier eher nebensächlich ist. Daher habe ich mir jetzt noch 5 mm Sperrholz bestellt. Leider ist mir erst jetzt die Idee gekommen, dass nacktes 6 mm Sperrholz auch einen Versuch wert wäre.

Langsam waren übrigens beide Hölzer nicht. Dazu bedarf es wohl der geschilderten Ponal-Minimaldruck Verleimung.

Zu Referenzzwecken habe ich mal nach einem fertigen Laminat beim Erfinder nachgefragt.
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  #26  
Alt 17.02.2016, 12:03
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Gestern jetzt ein aussagekräftigerer Test von Variante 4 zum einen gegen einen Spieler (TTR ca. 1700), dem ich beim 2:3 immerhin Sätze abnehmen konnte, was natürlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass er gegen so eine Gurke wie mich nicht immer 100% konzentriert spielt. Dann habe ich 1 h mit meinem Trainer (TTR 2050) geübt. Dem fiel gleich auf, dass meine Topspinbewegung wesentlich stabiler war.

Wichtiger Punkt: die VH war kuriert. Ich hatte den Domination gegen eine Dawei Navigator 1,8mm ausgetauscht. Dieser China-Reifen gehört zur Familie der Beläge mit dem 388 A4 Obergummi und eben einem leicht verbesserten Schwamm aber immer noch weit entfernt von der Dynamik moderner japanischer oder deutscher Beläge. Damit blieb der Ball länger am Schläger und eröffnete mir die Möglichkeit Anzulullern, Schlagspin oder auch richtigen Topspin zu spielen. Ich vermute, dass bei diesen Hölzern der NI-Belag sorgfältiger auf den Spieler abgestimmt werden muss als bei anderen Hölzern.

Die RH war wieder hervorragend. Damit konnte ich ohne Zunahme des Risikos quasi automatisch mehr Druck aufbauen als mit meinen sonstigen Hölzern.

Ich werde diesen Schläger auf jeden Fall am Freitag im Punktspiel einsetzen. Da komme ich gegen zwei Gegner, die mich zuvor schon mal locker eingetütet hatten. Also nichts zu verlieren und nur etwas zu gewinnen.
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  #27  
Alt 19.03.2016, 13:11
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Zitat:
Zitat von wjuergens Beitrag anzeigen
... ich verwende einen wasserfesten Weißleim...
Vielen Dank für die Antwort!

Ich nehme nie wasserfesten Weißleim, weil
1. meine Hölzer nie mit Wasser in Berührung kommen, und
2. die Wasserfestigkeit durch Zusatzstoffe im Leim resultiert, die im Schlägerbau m.E. keinen Sinn machen und ggfs. positive Spieleigenschaften eher stören als fördern.

Mir wären 200g und mehr auch viel zu schwer - da ist der Tennisarm ja schon vorprogrammiert. Aber wir Menschen sind halt unterschiedlich...
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Holz: Stiga Defensiv Pro - SL Irbis 2,1 - Dawei 388D OX
Manchmal gewinne ich, manchmal verlieren die anderen.
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  #28  
Alt 19.03.2016, 22:10
Mr.lani Mr.lani ist offline
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AW: Mit Holz-Selbstbau 130 QTTR-Punkte in 3 Monaten

Zitat:
Zitat von mastermind777 Beitrag anzeigen
Ich nehme nie wasserfesten Weißleim, weil
1. meine Hölzer nie mit Wasser in Berührung kommen
Du irritierst!
Oder schwitzt du nicht?
Und in der Luft ist keine Feuchtigkeit?
Die Argumentation hinkt!
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  #29  
Alt 20.03.2016, 12:33
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mastermind777 mastermind777 ist offline
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Zitat:
Zitat von Mr.lani Beitrag anzeigen
Oder schwitzt du nicht?
Und in der Luft ist keine Feuchtigkeit?
Die Argumentation hinkt!
Nein, die Argumentation hinkt nicht:

1. Ich schwitze zwar, aber deswegen muss mein Holz doch nicht zwangsläufig mit dem Schweiß in Berührung kommen. Außerdem verwende ich ein Griffband, bei dem garantiert nichts durchkommt.

2. Die Feuchtigkeit in der Luft halte ich für das verbleibende Schlägerblatt für vernachlässigbar. Auch hier ist ja nahezu alles mit Belägen bzw. Kantenband bedeckt.

3. Ich habe im Laufe der Jahre in diversen Foren einige Eigenbauer kennengelernt - keiner von ihnen hat wasserfesten Leim verwendet. Aber wer es evtl. anders sieht und dennoch macht - okay, meinetwegen. Ich habe hier nur meine Gründe aufgezeigt.
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  #30  
Alt 26.03.2016, 12:26
wjuergens wjuergens ist offline
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AW: Mit Holz-Selbstbau 130 QTTR-Punkte in 3 Monaten

Hallo,
nach einer Verletzungspause (Schulter, Zug gekriegt) und einem Osterurlaub melde ich mich zurück und möchte einen Zwischenstand formulieren.
Wer meinen TTR-Wert verfolgt hat, wird feststellen, dass ich wieder deutlich Punkte gelassen habe. In den bisherigen 7 Punktspielen der Rückserie habe ich 6 verschiedene Schläger eingesetzt. Die ersten sechs Spiele waren das ausschließlich meine Schläger (bislang immer Lindenholzkern und verschiedenen Außenfurnieren) im letzten Spiel auch ein Holz eines Forumsmitgliedes (Cogito), das ich sehr interessant finde (s.u.). Das ständige Wechseln (im Training habe ich in den letzten drei Monaten bestimmt 20 verschiedene Schläger getestet) war sicherlich nicht leistungsfördernd.
Andererseits ist unsere Serie gelaufen, da geht es um nichts mehr und mich hat dieses Testfieber erfasst. Hoffnung ist natürlich, eine Materialkombination zu bekommen, die mich letztlich noch stärker macht.

Da einer der letzten Beiträge in diesem Thread sich mit dem verwendeten Leim befasste, beginne ich mal mit der Verleimung:

Mastermind schrieb:
"Ich nehme nie wasserfesten Weißleim, weil
1. meine Hölzer nie mit Wasser in Berührung kommen, und
2. die Wasserfestigkeit durch Zusatzstoffe im Leim resultiert, die im Schlägerbau m.E. keinen Sinn machen und ggfs. positive Spieleigenschaften eher stören als fördern
"

Den Aspekt Wasser hat ja schon jemand vor mir angesprochen. Die Sache mit den Zusatzstoffen ist auch eindeutig. Zusatzstoffe, die ggfs. die positiven Spieleigenschaften eher stören als fördern.
Wenn man mit so was kommt, dann bitte, Roß und Reiter. Welche Zusatzstoffe verändern welche Spieleigenschaften?
Auch die Tatsache, dass sonst kein Schlägerbauer wasserfesten Leim benutzt, ist alles andere als ein Argument gegen einen solchen Leim. Im Gegenteil, wenn wirklich keiner bislang einen solchen Leim verwendet hat, wird sich jemand, der analystisch denkt, fragen, ob die besonderen Eigenschaften eines so verleimten Holzes vielleicht (Hypothese, nicht mehr und nicht weniger) evtl. von diesem Aspekt abhängig sind.

Um es vorwegzunehmen. Ich habe nicht den Eindruck, dass wasserfester oder nicht wasserfester Leim etwas mit den Spieleigenschaften meiner Hölzer zu tun hat.
Anders sieht das mit dem in einem anderen Beitrag angesprochenen Pressdruck aus. Ich habe diese Pressmethode zunächst völlig intuitiv gewählt. Da ich keine Presse mit einstellbarem Pressdruck zur Verfügung hatte, habe ich nach einer Pressmethode gesucht, die reproduzierbar ist. Da fielen mir die beiden Ambosse (zusammen 70 kg) ins Auge, die im Werkraum unserer Schule stehen. Ich habe in dem Moment nicht über die kg/cm2 nachgedacht. Manchmal sind es gerade solche Zufälle, die neue Erkenntnisse bringen. Ob der Pressdruck wirklich (positive oder negative) Einflüsse auf die Spieleigenschaften eines Schlägerholzes hat, kann ich noch nicht abschließend sagen. Es gibt aber durchaus einige Denkansätze, die einen Einfluss durchaus denkbar machen. Intensiv habe ich mich zu diesem Thema mit "Cogito" (Forumsmitglied) ausgetauscht, der "meine" Pressmethode als JZP (Jürgens-Zwergen-Pressung bezeichnet.
Je höher der Pressdruck ist, um so mehr Leim wird in die Poren des Holzes gedrückt und um so dünner wird die Leimfuge. Umgekehrt wird bei geringerem Pressdruck weniger Leim in das Holz eindringen und die Leimfuge wird tendenziell dicker sein. Die Dicke der Leimfuge versuche ich möglichst dünn zu halten, indem ich relativ wenig Leim auftrage.
Wenn der Leim bei höherem Druck stärker in das Holz gedrückt wird, wird das dünne Außenfurnier mit Sicherheit in seiner Struktur, insbesonders in seiner Härte, verändert. Umgekehrt wird bei der JZP weniger Leim in das Außenfurnier gepresst und das Holz wird weicher bleiben.
Cogito ist derzeit dabei die Einflüsse des Pressdrucks bei seinen Hölzern austesten. Apropos Cogito: Da ist einer unterwegs, der richtig Ahnung vom Schlägerhölzerbau hat. Wir sind seit geraumer Zeit im regen Gedanken- und auch Materialaustausch. Cogito ist keiner von der Sorte "das hat ja noch keiner gemacht, das kann ja gar nicht funktionieren", sondern einer, der nach Antworten sucht und nicht Antworten aufgrund vorgegebener Meinungen gibt.
Ich habe fünf seiner Entwicklungen zur Zeit im Test und kann nur sagen: Hut ab vor soviel Sachkenntnis. Insbesondere die Auswahl seiner Furniere und Hölzer ist schon sehr, sehr professionell. Er verwendet ausschließlich Hölzer und Furniere, die langsam und fein gewachsen sind und sehr gut abgelagert sind. Dagegen sind meine Hölzer grobe Holzklötze.
Von den fünf Cogito-Hölzern die ich bislang getestet habe, ist eines dabei, das für mein Spiel eine Riesenpotential hat. Es ist das schnellste seiner Hölzer und vermittelt mir sehr, sehr viel Gefühl. Was mir an der einen oder anderen Stelle fehlt, ist das Gewicht. Bei passiven Schlägen (Hinhalten über dem Tisch, Aufschlagannahme) stelle ich fest, dass ich da mit meinen schwereren Hölzern gefährlicher bin. Damit kann ich besser drücken, ohne selbst viel Bewegung in den Schläger bringen zu müssen. Der Ball springt aufgrund des Gewichtes schneller (und so mein Eindruck) auch flacher ab und ermöglicht es mir, den Gegner stärker unter Zeitdruck zu bringen.
In den nächsten Wochen werde ich eines meiner Hölzer und Cogitos Holz intensiv testen. Wie ich mich letztlich entscheide, steht überhaupt noch nicht fest. Einen Testbericht über Cogitos Holz werde ich demnächst einstellen. Schlecht ist das Ding auf keinen Fall, viel Gefühl und allerbeste Materialien. Insbesondere mit dem Imperial-Anti-Loop (siehe unten) ergibt sich eine sehr interessante Kombination.

Wie mastermind durchaus nicht ganz falsch feststellt, hat das höhere Gewicht aber natürlich auch seine Schattenseiten:
" Mir wären 200g und mehr auch viel zu schwer - da ist der Tennisarm ja schon vorprogrammiert. Aber wir Menschen sind halt unterschiedlich... "
Empfindlichen Naturen würde ich auf jeden Fall von einem schweren Schläger abraten. Natürlich besteht die Gefahr, dass man sich einen Tennisarm, eine Sehnenscheidenentzündung oder ähnliches an Bord holt.
Andererseits sollten solche Menschen auch nicht Tennis oder eine andere (Schwer-) Schlägersportart ausüben, denn ein Tennisschläger z.B. wiegt deutlich (250 - 400 g mit Saite) mehr und wirkt über den langen Hebel und den schweren Ball viel stärker auf den Körper ein als ein TT-Schläger.
Der Schläger meines Sohnes mit zwei dicken Angriffsbeläge wiegt im Übrigen fast genauso viel wie meine Schläger. Und der spielt im Gegensatz zu mir, Powertischtennis. Da treten mit Sicherheit viel höhere Kräfte auf, als bei einem überwiegend passiv spielenden Abwehrlurch wie mir.
Masterminds Beiträge spiegeln bei allem Respekt nicht unbedingt seinen Forumsnamen. Da ist zu offensichtlich die alte Bauernregel : "Was ich nicht kenne, das fresse ich nicht" im Vordergrund.
Insbesondere (gesunde) OX-Noppenspieler sollten mit dem Mehrgewicht wenig Probleme haben, da die Gewichtsersparnis des fehlenden Schwammes einen Großteil des Schlägerholzzusatzgewichtes wieder wett macht.

Zum Schluss noch einen Belag-Tipp. Ich teste seit gestern den Imperial Anti-Loop. Auf diesen Anti bin ich durch verschiedene Foren (auch hier) aufmerksam geworden.
Er ist völlig anders zu charakterisieren als der Yasaka-Anti-Power, den ich sonst spiele. Der Hauptunterschied ist der Schwamm. Der Anti-Loop hat einen "normalen" Schwamm, also keinen Dämpfungsschwamm wie die meisten anderen Antis. Dadurch ist der Belag insgesamt deutlich schneller als der Yasake AP. Das wirkt sich für mich am deutlichsten beim RH-Schuß aus. Der Schuß kommt viel direkter und lässt sich besser kontrollieren. Beim YAP muss ich immer gegen die Tendenz ankämpfen, dass mir die Bälle knapp über den Tisch fliegen. 8 Monaten intensives Systemtraining haben diesen Trend allenthalben mindern aber nicht verschwinden lassen. Auf U-Schnitt geht das noch, auf Spin-Bälle dagegen war der RH-Schuss mehr Roulette als sichere Spieloption.
In dieser Hinsicht ist der Anti-Loop deutlich besser. Die Flugkurve beim Schuss ist viel flacher, der Ball geht deutlich seltener über den Tisch. Selbst spinreiche (aber langsame und höhere
) TS konnte ich damit sehr sicher und gleichzeitig hart abschießen. Ich habe schon viele Antis ausprobiert, mit keinem konnte auch nur annähernd so gut schießen, wie mit dem Anti-Loop.
Problematischer dagegen war das passive Spiel. Der Belag reagiert deutlich anders als der YAP. Er ist aufgrund des Schwammes schneller und der Ball springt anders ab. Die Schlagtechnik muss man deutlich umstellen, sonst segeln etliche Bälle auf Nimmerwiedersehn in die unendlichen Weiten der Spielbox. Aber schon nach wenigen Minuten bekam ich mehr und mehr Gefühl für das Scheibchen.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem YAP sind die zur Verfügung stehenden Schwammstärken. 1,2, 1,5 und 2.00 mm werden angeboten. Ich habe mich für 1,2 un 1,5 mm entschieden und teste diese Beläge auf zwei Testhölzern (Cogioto, Samfender). Der Belag ist aufgrund des dünneren Schwammes außerdem deutlich leichter als der YAP.
Yasaka habe ich übrigens bzgl. anderer Schwammdicken angemailt. Ein Forumsmitglied hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass es in Japan den AP auch in anderen Schwammdicken gäbe. Ich habe noch nicht einmal ein Antwort bekommen.
Einen Nachteil hat der Anti-Loop aber doch, dem man auch mit Training nicht abhelfen kann. Der Klang des Belages ist so, als wenn ein Tischtennisball auf eine Wellpappe aufschlägt. Das schäppert wie nichts Gutes.
Ich bin nicht der große Dreher, beim Aufschlag und ab und zu beim Schupfen über dem Tisch drehe aber doch gelegentlich. Gerade wenn man nur sehr selten dreht, sind diese Aktionen für den Gegner dann besonders überraschend. Mit dem Anti-Loop geht ein großer Teil des Überraschungseffektes verloren, da der Klangunterschied zum Normalbelag so groß ist, dass niemand, der Ohren hat zu hören, überrascht sein wird.
Es ist zu früh, um ein Fazit zu ziehen, aber der Belag hat für mich sehr viel Potential. Ich werde ihn heute im Meisterschaftsspiel (ja wir spielen am Karfreitag ein Meisterschaftsspiel) einsetzen.

Schöne Ostergrüße
Wolfgang
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