Erneute Bundesligareform: Aufstockung TTBL auf 12 Teams

[Porthos]

Zitat von charlies

Welches sind die Ziele der Tischtennis Bundesliga ?

Ich kann in meinem beschränkten Wissen derzeit kein vernünftiges Ziel erkennen.

Geht es um
- Geld
- Image des Tischtennis
- Image von Personen
- Zuschauer
- lokale Präsenz in Medien
- nationale Präsenz in Medien
- internationale Präsenz in Medien
- persönliche Befriedigungen
- Vergleich zu anderen Sportarten

Diese Fragen können eigentlich nur die Vereine beantworten, die in der 1. Liga zugange sind. Die tragen nämlich den größten Teil des finanziellen Aufwandes für eine 1. Liga (hierbei in erster Linie die Spielergehälter + Fahrt- bzw. Unterkunftskosten) - und es ist bei fast allen ein ziemliches Draufzahlgeschäft. Man rechnet sich das zwar immer schön - ein Hauptargument ist u.a., dass eine höhere Liga auch höhere Sponsoren-Einnahmen bringt - aber damit lügt man sich meist in die eigene Tasche.

Wenn es anders wäre (wenn man also Gewinn machen würde), dann gäbe es nicht jedes Jahr die gleichen Probleme mit einer unvollständigen Liga.

[Matousek]

ich habe es schon in verschiedenen Threads erwähnt. Meine Meinung ist, dass der absolute Profisport nur auf europäischer Ebene lösbar sein wird. Nicht in der jetzigen Form der CL, sondern in Form einer Europaliga, mit 2-4 Topteams aus den jeweiligen Nationen. Spieltage in Form von Blockspieltagen und einem europaweitem Ligensponsor.
Auf nationaler Ebene gibt es dann halt nur noch halbprofesionellen Sport, so wie sich derzeit die 2.Liga darstellt.

[mithardemb]

Zitat von Matousek

ich habe es schon in verschiedenen Threads erwähnt. Meine Meinung ist, dass der absolute Profisport nur auf europäischer Ebene lösbar sein wird. Nicht in der jetzigen Form der CL, sondern in Form einer Europaliga, mit 2-4 Topteams aus den jeweiligen Nationen. Spieltage in Form von Blockspieltagen und einem europaweitem Ligensponsor.

Ich fürchte das hätte folgende Konsequenz:

- Wenn man das Stärke die 10-12 Mannschaften der CL auswählt, dann kommen die aus 4-5 Ländern. Alle anderen Länder in Europa haben dann keinen TT Spitzensport mehr. Auch wenn es de facto die gleichen Mannschaften sind die dort spielen, wird das Stigma der Zweitklassigkeit wohl ein Problem für diese Länder werden.

- Wer in Deutschland erstklassigen Tischtennissport sehen will, der muss das bei einer der 3-4 Mannschaften tun die in der CL mitspielen. D.h. es wird nur ein kleiner Kreis von Fans die Möglichkeit haben die Spiele zu besuchen, wenn man nicht gerade übernachten will.

- Durch die Blockspieltage wird es nur recht selten die Möglichkeit für die Spieler eines Landes geben die Spieler ihrer Mannschaft zu sehen. Wer bisher also öfter die Heimspiele seines Vereins besucht hat, der wird das jetzt notgedrungen reduzieren.

Beim Fußball haben die Bayern mal von einer solchen Liga orakelt, aber ich kenne keine Sportart die das bisher tatsächlich umgesetzt hat. Ich fürchte das treibt trotz Blockspieltagen auch weiter die Reisekosten in die Höhe.

[chokdee]

Zitat von Porthos

Wenn es anders wäre (wenn man also Gewinn machen würde), dann gäbe es nicht jedes Jahr die gleichen Probleme mit einer unvollständigen Liga.

Man muss nicht unbedingt Gewinn machen. Schau dir Fusballbundesliga Vereine an, die haben bis auf Bayern doch alle Mise.
Wichtig ist guten Sport zu zeigen und auch noch ein paar Gehälter zu zahlen

Ich würde eher an die Nettospielzeit gehen. Es gibt doch Ideen die Pause zwischen den Ballwechseln zur verkürzen, durch z.B. mehrere Bälle, oder kürzere Pausen zwischen den Ballwechseln. Geht im Training doch auch.

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Ich fürchte das hätte folgende Konsequenz:

- Wenn man das Stärke die 10-12 Mannschaften der CL auswählt, dann kommen die aus 4-5 Ländern. Alle anderen Länder in Europa haben dann keinen TT Spitzensport mehr. Auch wenn es de facto die gleichen Mannschaften sind die dort spielen, wird das Stigma der Zweitklassigkeit wohl ein Problem für diese Länder werden.

Es wird langfristig nicht anders gehen als eine europäische Lösung zu finden. Wie schaut es derzeit in D aus. Für die erste Liga muss man derzeit kämpfen eine 10er Liga zu bekommen. Falls es der Fall ist, dass dies gelingt, ist der Spielstärkeunterschied so groß, dass man zwar im günstigsten Fall die Topspieler sehen kann, aber evtl nur einmal zum Einsatz kommen u. dabei nur mit 60% spielen müssen. Noch größer wird wohl die Diskrepanz wenn die Liga auf 12 Teams erweitert wird, wobei wohl die Kosten um überhaupt in der Liga spielen zu können, pro Team geringer sind. Ist wohl so von der TTBL so gedacht, irgendwie müssen ja die Gelder für diese GmbH ja reinkommen. Die Hauptamtlichen wollen ja wohl weiter gutes Geld verdienen. Es gibt ja nicht mal einen Ligensponsor, ohne den es heute für Profiligen, außer FB, nicht geht.
Hier sehe ich auf europäischer Ebene einfach eher mehr Möglichkeiten in Punkto Vermarktung. Wenn sich die Termine durch Blockspieltage reduzieren ist es wohl auch im Sinne der Profis. Diese Blockspieltage kann man aus meiner Sicht besser als Event darstellen. Wenn man dann an den WE-Tagen immer zwei Spiele gleichzeitig ansetzt, werden auch die Zweitischfetischisten befriedigt werden.
Wg Stigma der Zweitklassigkeit. Ich denke, dass die Teams der diesjährigen 2.Bundesliga ganz gut mit diesem Stigma leben konnten. Will ja keiner rauf.
Im Zuge der Bundesligareform muss es auch eine neue Gebietseinteilung der RLen geben. Für die zum größten Teil Amateurspieler ist es nicht zu zu muten z.B. von Rosenheim nach Magdeburg o. Blankenburg zu fahren (RL Süd z.B).
Sonst sehe ich auf Dauer auch hier Probleme Teams zu finden, die RL spielen wollen. Wenn ich so am Rande mit bekomme was es in der RL S/W an Rückzügen gibt, bestätigt dies meine Befürchtung.

[Kirilenko-Fan]

Zitat von Matousek

ich habe es schon in verschiedenen Threads erwähnt. Meine Meinung ist, dass der absolute Profisport nur auf europäischer Ebene lösbar sein wird. Nicht in der jetzigen Form der CL, sondern in Form einer Europaliga, mit 2-4 Topteams aus den jeweiligen Nationen. Spieltage in Form von Blockspieltagen und einem europaweitem Ligensponsor.
Auf nationaler Ebene gibt es dann halt nur noch halbprofesionellen Sport, so wie sich derzeit die 2.Liga darstellt.

Ich glaube da könntest Du Recht haben. Die Idee bei 12 Teams scheint mir zu sein mehr im Vergleich schwächere Mannschaften in der Liga zu haben, damit Mannschaften aus der 2. Liga aufsteigen können bzw. wollen. Nach dem Motto, mit den unteren vier Teams können die Aufsteiger mithalten, also nimmt man den Aufstieg auch wahr. Das mag zwar durchaus funktionieren, aber ob das wirklich eine gute Lösung ist, wage ich zu bezweifeln. Kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass die "echten" Proficlubs, wie Düsseldorf, begeistert von der Aussicht sind, mehr Spiele gegen dann eher schwächere Mannschaften zu haben.

Eine europäische Liga mit vielleicht 20 Mannschaften oder so in mehreren Staffeln ist eine interessante Idee, sowas könnte gerade für eine kleinere Sportart die Lösung sein.

[Matousek]

Zitat von Kirilenko-Fan

Ich glaube da könntest Du Recht haben.

Endlich mal Einer der auf meiner Wellenlänge schwimmt. Ich stelle mir entweder eingleisig bis zu 12-16 Teams (VR+RR) vor. Bei mehr Teams auch gerne mehrgleisig. Blockspieltage mit 4 Teams.
Apropos Blockspieltag. Dieses Thema soll auch im Seniorenmannschaftssport, zumindest in Bayern, eine Rolle spielen.

[Noppenzar]

Immer weniger Aktive, immer weniger öffentliche Präsenz, andauernde Regeländerungen und Umstrukturierungen.

Das kann nichts werden.

Wen interessiert denn, wer deutscher Mannschaftsmeister im Tischtennis ist?

Wer da hin fährt möchte gute Spieler sehen und dies nicht nur einmal.

Ein boll spielt gegen schlechte Teams nicht. Wen interessiert der Rest der Truppe?

Von mir aus können auch 6er Mannschaften an den Start gehen. Da hat man wenigstens was fürs Geld.

Aber dann müsste die Masse an durchschnittlichen Spielern (stärkste Liga, das war mal), aber auch Einbußen beim Geld hinnehmen.

Und da beißt sich die Katze in den Schwanz...

Zu den Regionalligen:

Auch dort verschreckt die Reform bis zur Oberliga die Vereine.

Aufgeteilt ist das schon ordentlich. Auf eine RL kommen immer ungefähr die gleichen Einwohnerzahlen. Region West allerdings etwas benachteiligt. (RL West repräsentiert fast 1/3 der BRD).

Mein Fazit :

Man hat sich seit dem Jahr 2000 sehr viel selbst kaputt gemacht. Und da der Fisch bekanntlich vom Kopf stinkt, wird sich da auch nicht viel ändern, egal ob 12er, 20er oder 10er Liga und egal ob 3er, 4er oder 6er Mannschaften.

[Partner]

Eine Staffel mit 12 Mannschaften zu bilden ist doch möglich. Da könnten die Startgebühren ja sinken. Es gibt dadurch doch die Möglichkeit einigen Nachwuchstalenten den Weg nach Oben etwas leichter zu machen. Beim letzten Bundesligaspiel von Düsseldorf gg. GWB habe ich gesehen, dass die Unterschiede in den Spielstärken enorm sind. Mein Vorschlag wäre, mit 4 Spielern anzutreten, aber zwingend einen Spieler mit deutscher Nationalität einzusetzen.

[chokdee]

Zitat von Matousek

Es wird langfristig nicht anders gehen als eine europäische Lösung zu finden.

.....

Sonst sehe ich auf Dauer auch hier Probleme Teams zu finden, die RL spielen wollen. Wenn ich so am Rande mit bekomme was es in der RL S/W an Rückzügen gibt, bestätigt dies meine Befürchtung.

Das sehe ich komplett anders. Das nennt sich dann gesund schrumpfen. Zwar werden weniger Stars und Ausländer in der TTBL spielen, aber was soll es?
Dann lernen vielleicht auch die Spieler mal das nicht immer das liebe Geld ausschlaggebend sein muss, um zu spielen.