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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#21
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
hallo und auf ein neues.
Während meiner Trainer Ausbildung hatte ich dieses Thema mal angesprochen. Zu diesem Zeitpunkt interresierte es aber keinen. Deshalb Finde ich mich mit meiner damaligen Frage :“ wie gehen wir mit ADS/ADSH als Trainer um“ wieder einmal bestätigt. Leider wie so oft, wurde ich damals nicht ernst genommen. Es gibt noch einige Besonderheiten bei ADS'lern. Viele haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn sind Hilfsbereit und oft sehr sensibel, was sie mit ihrer etwas vorlauten Art versuchen zu überspielen. Jetzt noch kurz etwas zum Thema Medis ( Concerta, ritalin, ritalin-SR, Medikinet und diverse Amphetaminsäfte.) Ich schließe mich unter Vorbehalt denjenigen an, die keine Medis geben wollen. Das Problem dabei ist, das in unserer Gesellschaft ein Kind, und dies gerade in der Schule, zu "funktionieren" hat. Tut es dies nicht, fällt es durch die "Maschen" und wird ausgegrenzt. Ich kenne Fälle, da sollte das Kind auf die Sonderschule. Nachdem die Eltern sich zu einer Medikamenten gabe "durchringen" konnten, ging es in der Schule bergauf. Mittlerweile hat er sein ABBI mit 2 bestanden. Dies ist kein Einzelfall. Sicherlich gibt es auch andere Fälle, in denen es nicht funktioniert. Dies kann zum einen am Medikament liegen oder daran, dass er kein ADS hat. Wenn wirklich eine fundierte Diagnostik da ist sollte man zu der „Krücke“ Medikament greifen. Oder würde jemand einem Zuckerkranken abraten insulin zu spritzen. Zum Angesprochenem Theme der „Abhängigkeit“ und Sucht verhalten. Es gibt mehr ADS’ler die suchtkrank werden, die keine Medis bekommen haben. ES gibt mehr suchtkranke „normale“ als ADS’ler die medis nehmen. Um den Umgang mit ADS'lern etwas einfacher zu machen, sollte man das AD(H)S etwas anders übersetzen. Anders Denken Hören Sehen Wie ich im letzten Posting schon begonnen habe, hier einige grundlegenden Verhaltens weisen gegenüber ADS’lern. Ein ADS'ler vergist niemals, was du ihm zugesagt hast und wird es dir nie vergessen, wenn es nicht einhälst. Anweisungen noch knapper wie schon bei anderen Kindern halten. Immer wiederkehrende Rituale einführen. ADS’ler sind extreme „Gewohnheitstiere“ Wenn du z.b. bei jedem Training mit Aufschlagtraining begonnen hast und es aus Zeitgründen weglässt, hast du mit deinen ADS’lern schon ein kleines Problem und wenn’s ganz schief läuft, kannst das Training mit ihnen abhaken. Wenn du deine Trinkpausen auf 18 Uhr gelegt hast, wird’s es für einen ADS’ler schwer die Pause um 18:10 zu machen usw. Es kann dir sogar passieren das er bei Übungen immer mit dem bzw. den gleichen spielen will und im extrem fall immer in der gleichen Reihenfolge. Er braucht noch klarere Anweisungen als die Anderen. Eine typische Aussage, mit dem kaum ein ADS’ler etwas anfangen kann lautet: „ Du stehst gut zum Tisch aber wenn du........... .“ Nach dem Wort gut, hört er dir nicht mehr zu. Also anders anfangen. Zuerst kommt der klare Satz : Du stehst gut zum Tisch!“ danach zwei drei Bälle. Dann die Korrektur. Die allerding nicht so lauten sollte: etwas mehr die hüfte drehen. Der satz ist schon bei einem nicht ADS’ler nicht angebracht. Ein ADS’ler kann damit noch weniger anfangen. Und bitte nur eine Sache korrigieren. Selbst wenn die Beinarbeit gut klappt, erst mal nichts anderes machen er braucht 2-3 mal länger um die Bewegung zu verinnerlichen. Du darfst dich auch nicht entmutigen lassen, wenn keine fortschritte gemacht werden und du bei jedem Training „von vorne „ anfängst. Du wirst sehen, deine geduld zahlt sich aus. Irgendwann macht er genau den richtigen schlag, die richtige Bewegung etc. und wird richtig gut. Ausgenommen sind die, die überhaupt keine ahnung haben von dem was sie tun und dann auch noch Talentfrei sind. Aber dies trifft auch auf nicht ADS’ler zu. Er braucht lange bis es wirklich sitzt. Immer nur kurze Übungen spielen lassen. Das gilt für das Balleimertraining genauso wie für die Übungen die er Spielen soll. Balleimer z.b. max 20 Bälle und dann eine kleine pause 2-3 min. und dann weiter. Übungen max 2 min. dann was neues machen lassen. Wenn du schon weist, das er beim Balleimer schwirigkeiten hat und den Ball immer wieder ins netz semmelt, bereite ihn schon vorher darauf vor. Z.B. wir machen heute Beeinarbeit. Es ist egal wenn der Ball im Netzt landet. Wichtig ist die Beinarbeit. Es hilft auch, wenn du z.B. die Partner Übungen aufzeichnest und an dem Tisch aufhängst, an dem sie gespielt werden. Dies gilt auch für dein Balleimertraining. Auch das aufstellen von klaren Regeln ist wichtig. Diskutieren können wir nach dem Training. Wer meckert oder mault sitz 3 min. auf der Bank. Wer vorher aufsteht sitz noch mal 2 min. Ihr lasst mich ausreden. Wer das nicht macht, muss 15 sek. Teppings machen oder oder ......... Da ist dann dein Einfallsreichtum gefragt. Vor allem kommt es darauf an, was du für wichtig hältst und „durchsetzten“ möchtest. So jetzt warte ich auf konkrete fragen. Wer dies nicht hier im Forum machen möchte, schickt mir ne private mail. Auf wunsch kann ich eine Bücherliste zum Thema AD(H)S zusammenstellen. Oder wer ganz viel mehr Infos braucht, dem kann ich auch eine liste von SELBSTHILFEGRUPPEN zuschicken. Für die Selbsthilfegruppen, brauch allerdings dann den Wohnort. Wem ich evt. Persönlich weiterhelfen kann, ich komme aus dem Raum Frankfurt a.M. Soll heißen ich komm gerne mal ins Training um evt. Weiter zu helfen. Mail genügt. Übrigens ein ADS'ler müßte sich zusammenreißen, dieses Posting zu lesen. ![]() Es ist nämlich viiiiiiiiiiiel zu lang. ![]() Gruß Long-Pips
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![]() ![]() Geändert von long-pips (18.01.2006 um 11:46 Uhr) |
#22
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
Denkst du, mal sollte das Thema nochmal im Rahmen einer Trainer-Fortbildung anbieten? /Peter
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Große Leuchten (Sonnen) brennen schnell und sehr hell, aber meist nicht sehr lange (ein paar mio Jahre). Zum Glück bin ich nur ein kleines Licht |
#23
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Sobald Erschöpfung eintritt stellt sich das Zappeln ein.
Die Hyperaktiven haben einfach mehr Energie, die sie ablassen wollen, vorher sind sie überladen, überenergetisch sozusagen, daher müssen sie nur genug ausgepowert werden und schon sind sie wie jedes andere Kind auch! Das als Krankheit oder Syndrom hochzustilisieren ist absonderlich! Dann hätte ich nämlich das chronische Kein-Bock-Auf-Frühaufstehen-Syndrom: CKBAFS |
#24
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
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#25
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
Aber man sollte sich jetzt nicht auf AD(H)S einschießen, es gibt da noch viele andere geschichten die genauso in eine Fortbildung gehören sollten bzw. einen Teil der Ausbildung füllen sollte. Z.B. Arbeiten mit Behinderten ( Tauben, Stummen, Rollifahrern und andere Körperliche wie Phsychiche erkrankungen) Wer würde sich so auf anhieb zutrauen einen Rolli-Fahrer zu Trainiren? Allerdings ist der Bereich ADS schon einmal ein Anfang. Gruß Long-Pips
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#26
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
Hyperaktiv hat nichts mit ADS zu tun und umgekehrt. Hier geht es devinetiev um ADS mit und OHNE Hyperaktivität. Es gibt namlich noch die Variante des Hypoaktiven ADS'ler. Vereinfacht ausgedrückt das berühmte "TREUMERCHEN". Wo ich gerade dabei bin noch ein kleiner Nachtrag zum Thema umgang mit ADS'lern. es ist unheimlich wichtig dan ADS'ler immer direckt anzusprechen und den Blickkontakt zu suchen. Ich erreich das in den meisten Fällen durch direcktes ansprechen so nach dem Motto: " wikkhelm ganz wichtig schau mich mal an wir machen heute dies und jenes" wenn ich merke er "entgleitet" mir wieder, reicht meist ein fingerschnippen aus um die Aufmerksamkeit wieder zu erhalten. Dies aber nur am Rande. Wie gesagt Klaus sehr dünnes Eis. Durch deine Einstellung wurde schon vielen ADS'lern der Spass am Sport vermiest. Und dies nicht nur beim TT. Gruß Andreas
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#27
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
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#28
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
OK also ich war hyperaktiv, aber nicht autistisch!
also der "Zappelphillip" der ständig was machen oder labern mußte, wenn mit ADHS was anderes gemeint ist, ist das ein Mißverständnis! |
#29
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
Bei Kindern mit ADHS hat man eine Reihe von Funktionsstörungen des Gehirns festgestellt. Besonders wichtig erscheint eine charakteristische Stoffwechselstörung, die auch Ansatzpunkt für die medikamentöse Behandlung ist. Die Erregungsleitung im Gehirn erfolgt nicht nur durch elektrische Impulse entlang der Nervenzellen (vgl. Kapitel 3.6.1), sondern auch durch biochemische Stoffe. Diese überbrücken den Spalt zur nächsten Nervenzelle. Den Bereich, in dem zwei Nervenzellen durch einen Spalt miteinander in Kontakt stehen, nennt man Synapse. Die dort vorkommenden Botenstoffe heißen Transmitter. Sie sind in Bläschen (Vesikeln) gespeichert. Bei Kindern mit ADHS hat man eine Reihe von Funktionsstörungen des Gehirns festgestellt. Besonders wichtig erscheint eine charakteristische Stoffwechselstörung, die auch Ansatzpunkt für die medikamentöse Behandlung ist. Der elektrische Impuls, der entlang einer Nervenzelle läuft, bewirkt, dass am Ende der Nervenfaser solche Transmitter in winzigen Mengen frei werden. Treffen diese biochemischen Substanzen auf die Nervenzelle jenseits des Spaltes, wird wieder ein elektrischer Impuls ausgelöst. Voraussetzung für diese Art der Erregungsweiterleitung ist, dass jenseits des synaptischen Spalts genügend Rezeptoren („Andockstellen“) für den Transmitter frei sind. Der Transmitter im synaptischen Spalt wird rasch wieder durch Enzyme unwirksam gemacht oder er wird in das Nervenfaserende zurückgewonnen, so dass es nicht zur Dauererregung kommt. In den verschiedenen Gehirnabschnitten sind unterschiedliche Transmitter wirksam, u.a. Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Der text ist ein auszug von der seite: http://www.ads-delfin.de/adhs_beschreibung.htm#2 Gruß Long-pips
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#30
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, möchte aber etwas anmerken:
Wie im Namen der Erkrankung enthalten, ist AD(H)S ein "Syndrom". Es ist also keine klar abgrenzbare Krankheit, die stets dies und das Symptom beinhaltet. Ein Syndrom ist sozusagen ein Sammelsurium verschiedener Symptome verschiedener Ausprägung, die nicht zusammen auftreten müssen und auch keine grundsätzlichen Symptome umfassen oder dergleichen. Bei AD(H)S ist das in besonderem Maße der Fall. Der Name AD(H)S fasst somit eine Sammlung von Symptomen zusammen, die auch in verschiedensten Kombinationen in verschiedener Ausprägung vorkommen können. Daher fällt auch die Diagnose ebenso "leicht" wie sie schwer fallen kann. Es wird von "Gegnern" der Existenz dieser Erkrankung oft angeführt, dass Ärzte gerne AD(H)S diagnostizieren, wenn die auffälligen Kinder in keine andere Gruppe Verhaltensauffälliger passen. In gewisser Weise ist das auch richtig, dennoch gibt es hinreichende Kriterien bei dieser Einstufung. Wegen dieser tw. großen Schnittmenge der Symptome fällt auch die medikamentöse Behandlung oft so völlig unterschiedlich aus im Sinne von unterschiedlichem Erfolg, denn die Vielfalt der wirksamen/dafür zugelassenen Medikamente ist ja nicht so groß. Zu der Anmerkung, dass die Kinder in der Schule "funktionieren" sollen, möchte ich anführen, dass das nun mal der Bildungsweg ist, der in unserer Kultur Qualifikation schafft. Dass das System mit Sicherheit nicht annähernd optimal ist, steht wohl außer Frage, aber Alternativen sind eben selten und noch seltener kostengünstig zu finden. Es ist ja auch im Sinne des Kindes, wenn eine Schulbildung einigermaßen erfolgreich mitgenommen werden kann. Und auch wenn das vielleicht ein leidiger Gedanke ist, muss man auch bedenken, dass schon ein Kind mit ADHS komplette Lerngruppen lahmlegen kann, auch wenn das gar nicht seine Absicht ist. Der Gedanke, dass die Kinder medikamentös "stillgelegt" werden, wenn sie aufmerksam sein sollen (auch von den Eltern, wenn sie temporär überfordert sind), beunruhigt natürlich, aber man sollte sich einmal Erfahrungsberichte von betroffenen Eltern und Kindern erzählen lassen oder lesen. Man stellt schnell fest, dass auch die Kinder davon profitieren. Sie können Leistungen zeigen, die in ihnen schlummern aber den Weg nach Außen vorher nicht finden konnten oder nur auf anderen Wegen. Auch die Kinder empfinden das oftmals als Entlastung, vom Umfeld gar nicht zu reden. Daher sollte man gründlich reflektieren, wenn man gegen oder auch für pauschale medikamentöse Behandlung ist. Unsereins als Trainer hat diese Kinder nur für einen sehr kurzen Zeitraum, Lehrer wesentlich länger (haben natürlich kein Mitspracherecht pro/contra Medikament, aber das Schulsystem am Ende dann doch) aber die Eltern die meiste Zeit. Und die Kinder fühlen sich die meiste Zeit missverstanden und/oder ungerecht behandelt. Nicht zuletzt diese Erfahrungen der Betroffenen selbst, die äußerlich enorm robust erscheinen, deren innere Sensibilität aber kaum wahrgenommen werden kann, treiben sie unbehandelt nicht selten in Suchtkrankheiten betäubenden Charakters. Zudem ist auch zu bedenken, dass die medikamentöse Behandlung nicht regelmäßig isoliert vorgenommen wird, sondern auch andere Behandlungsformen stattfinden, es aber auch vorkommt, dass dies durch die medikamentöse Behandlung gar nicht mehr erforderlich erscheint, weil das Kind nun nicht mehr negativ auffällt oder wesentlich weniger auffällt als vorher.
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Wer die Suche benutzt, ist nur zu faul einen neuen Thread zu eröffnen. Tibhar Aurus/Avalox J-Power/Andro Hexer Duro Geändert von Bow (19.01.2006 um 03:20 Uhr) |
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