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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #21  
Alt 26.07.2019, 13:58
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Angus Angus ist offline
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AW: Der kleine Unterschied - Meinungen, Analysen, Folgerungen im Damen- und Herren-TT

Aber lasst uns zurück zu den spielerischen Unterschieden kommen.

Die letzten Beschreibungen von MaLang und MaikS waren doch als Beobachtungen und Meinungen sehr vielversprechend. Zudem hat mir marv1337 ein paar Links gesendet, welche Untersuchungen zur Reaktionszeit enthielten.

Unterm Strich kommen alle Untersuchungen auf einen ähnlichen Nenner.

Der Zeitunterschied bei einer optischen Einfachreaktion liegt zwischen Jungen (0,29s) und Mädchen (0,30s) der 9./10. Jahrgangsstufe im Bereich von 0,01s. bei jüngeren Jahrgängen beträgt der Unterschied ca. 0,02s. In den Jahrgangsstufe 11-13 ist die Reaktion gleich (jeweils bei 0,30s).

Bei der Bewegungsfrequenz (-0,1 bis -0,2 Wiederholungen pro Sekunde) und den Bodenkontaktzeiten (-0,1 bis -0,2 Sekunden), sprich der Wiederholungsgeschwindigkeit einer Bewegung (im Fall der Studie Skipping bzw. Tipping), waren die Mädchen einen geringfügigen Ticken vorn.

Die Dissertation auf die ich mich bezogen habe, spricht jedoch von vernachlässigbar kleinen Differenzen und fasst zusammen, dass die reinen Reaktionszeiten keinen signifikanten Unterschied bilden.

Interessant ist, dass die englischsprachigen Studien, die mir marv1337 zum Lesen gegeben hat, ähnliche Werte (0,01-0,03sec. oder 10-30 Millisekunden) erbrachten, von den Autoren aber hier als signifikant eingestuft wurden.
Da ich kein Sportwissenschaftler bin und die Verhältnismäßgkeit von 10-30 Milisekunden bezogen auf unsere Sportart nicht kenne, kann ich leider keinen endgültigen Eindruck gewinnen und bin weiterhin unschlüssig.
Aber vielleicht gleichen sich die Reaktion und die Bewegungsfrequenz ja auch aus, sprich Jungen beginnen 0.02sec schneller mit dem ersten Schlag, dafür sind Mädchen im gleichen Maß schneller für den nächsten bereit???

Die Dissertation, welche leichtathletische Disziplinen im Focus hatte, befasst sich aber vor allem mit der Schnelligkeit im Ganzen und stellt fest, dass sobald ein Kraftanteil hinzu kommt Jungen einen klaren Vorteil haben. Bereits nach 10m Sprint ist dieser deutlich messbar. Aber wer sprintet schon 10m beim Tischtennis!? Da wird die Studie also inkonsistent zu unserer Sportart.

Wer kennt ähnliche Studien, vielleicht welche aus Spielsportarten, wo nicht nur Einfachreaktionen sondern vielleicht auch Auswahlreaktionen untersucht wurden?
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Geändert von Angus (26.07.2019 um 14:00 Uhr)
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  #22  
Alt 26.07.2019, 14:12
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Angus Angus ist offline
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Interessant im Vergleich der Studien ist übrigens, dass die deutsche Dissertation, die sich mit Schülern (5. bis 13. Jahrgangsstufe) beschäftigt hatte, von 0,3sec. Reaktionszeit beim Sprinten schreibt.

Eine der Untersuchungen von marv1337 beschäftigt sich mit der Auswertung von Elitesportlern. Dort liegen die Reaktionenzeiten (ebenfalls für Sprinter) im Mittel zwischen 168ms (male) und 189ms (female).

Daraus ließe sich schließen, dass sich die Reaktionszeit um 40% senken ließe! Im ersten, sehr allgemein gehaltenen Teil (C-Lizenz) hatte ich bei meiner Trainerausbildung ja mal gelernt, dass ein Training der Reaktion sehr mühsam und eher nicht lohnenswert wäre und dass der größte Teil der Reaktion genetisch vorprogrammiert wäre (Stichworte Leitgeschwindigkeit der Nervenbahnen, Muskelfaserzusammensetzung, etc.).
Eine 40%ige Möglichkeit zur Verbesserung wäre für mich jedoch sehr signifikant, vor allem für unseren Sport!

Wie ist euer Kenntnisstand dahingehend?
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  #23  
Alt 26.07.2019, 15:17
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Zitat:
Zitat von Angus Beitrag anzeigen
Daraus ließe sich schließen, dass sich die Reaktionszeit um 40% senken ließe!
oder aber bei den Schülern war kein späterer Spitzensportler und die profitieren tatsächlich von der genetischen Vorprogrammierung?
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  #24  
Alt 26.07.2019, 16:19
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Desmond Douglas war berühmt für sein Hochgeschwindigkeitsspiel. Daraus schloss man auf ungewöhnlich gute Reflexe. Tests ergaben jedoch nur durchschnittliche Reaktionswerte.

Entscheidend ist nicht die Reaktion, sondern die Antizipation.
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  #25  
Alt 26.07.2019, 16:44
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Timo Boll spricht im aktuellen Interview mit MDR Radio von seinem Höchstwert "280 Prozent Sehkraft bei dynamischen Bewegungen". Gibt es dazu Vergleiche / Erfahrungswerte?
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  #26  
Alt 26.07.2019, 21:16
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Zitat:
Zitat von Rudi Endres Beitrag anzeigen
Desmond Douglas war berühmt für sein Hochgeschwindigkeitsspiel. Daraus schloss man auf ungewöhnlich gute Reflexe. Tests ergaben jedoch nur durchschnittliche Reaktionswerte.

Entscheidend ist nicht die Reaktion, sondern die Antizipation.
Das betrifft die "einfache Reaktion". Die "Auswahlreaktion" kann dagegen schon trainiert werden und ist elementar im TT (hängt aber auch von der Antizipation ab).
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  #27  
Alt 30.07.2019, 10:08
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@Angus
In der TTL-Ausgaben des letzten Jahres (2.18 bis 4.18) schrieb Florian Trattnig einen 3-Teiler zum Thema "Untersuchung der Reaktionsschnelligkeit als Indikator zur Talentidentifikation". Dabei gab es im zweiten Teil auch eine empirische Untersuchung, bei der u.a. die Reaktionszeit von Jungen und Mädchen in verschiedenen Altersstufen verglichen würden. Vielleicht interessiert dich das. Nachzulesen für Mitglieder bei vdtt.
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