Rückhandtopspin

[PeterR]

Zunächst ist es wichtig, den Ball beim RHT, sowie beim VHT früh, d.h am höchsten Punkt der aufsteigenden Phase zu treffen. Die Betonung von Rotation und Tempo, reguliert man durch die Stellung des Schlägerblattes. Um so tagentialer du den Ball triffst (um so offener das Schlägerblatt), desto mehr Spin erreichst du. Je geschlossener das Schlägerblatt und je "voller" du den Ball triffst, desto mehr Tempo.
Nicht zuletzt, weil wir ein "aggressiver" Sport sind, bei dem zB. auch der Schupfball im modernen Tischtennis nurnoch als Sicherheitsschlag gelegentlich, oder zur Temporeduzierung dient, ist es wichtig, den Ball früh zu nehmen, um dem Gegner auch weniger Reaktionszeit zu geben. Lässt man den Ball fallen, ist der Weg zum Ball zu lang. Es kommt oft zu sehr hohen und langsamen Bällen und der Gegner hat zudem mehr Reaktionszeit. Es behindert ausserdem eine gute Technik.
Also, Unterarm- und Handgelenkeinsatz sind gefragt und die Hinweise zur Schlägerblattstellung. Man soll gegen Unterschnitt, die Bewegung beim VHt Top zwar weiter unten beginnen und die rechte Schulter (beim Rechtshänder) in der Ausholphase etwas absenken (beim RHT, beginnt auf US die Bewegung Höhe Anfang Oberschenkel), der Ball soll aber keinesfalls spät genommen werden!

[Torben Wosik]

Kann nicht helfen,da mir der Begriff fremd ist

[Lukas K.]

@ Torben

Du lässt doch den Ball nicht durch, wenn er dir in die Rh kommt oder? Es wäre sehr interessant, wenn du mal etwas schreiben könntest darüber, wie deine Rh entstanden ist, welche individuellen Ideen dahinterstecken und wie sie in dein Gesamtspielkonzept passt.
Ansonsten: Viel Glück in Bayreuth.

@ Alle
Die Diskussion läuft hier wiedermal darauf hinaus, dass man nach der einzig waren Technik sucht. Exakter Anfangspunkt, in welcher Phase treffen usw. . Ich habe mir selbst auch im Thread "Wer hat die schönste Technik" den Lapsus geleistet, die Technik Kongs mit dem Lehrbuch zu vergleichen, was bei Spitzenspielern nicht funktioniert.

Vor, nach und im höchsten Punkt der Ballkurve, das ist alles richtig. Es sind alles Varianten einer und der selben Technik. Ob man nun tiefer oder höher ausholt hängt vom ankommenden Schnitt und dem Risiko, dass man eingehen will und dem Punkt der Flugbahn. Dies sind ebenfalls Varianten.
Man sollte zwar versuchen den Ball so früh wie möglich zu nehmen wenn es möglich ist. Gerät man unter Druck so kann es aber sinnvoll sein sich Zeit zu verschaffen.

Die Invarianten sind: Ellbogen vorne. Ellbogen ist Drehachse. Unterarm beschreibt einen Halbkreis und das Handgelenk beschleunigt durch eine explosive Bewegung den Ball. Die Geschwindigkeit des Schlägers ist im Balltreffpunkt am höchsten. Parallele Stellung zum Tisch. Der Vergleich mit dem Wurf einer Frisbeescheibe ist schon sehr gut.

Alles andere hängt von Spielsituation und Absicht ab.

Hier noch eine These von (Michel Gadal ( Ex Trainer von P. Gatien)):
Das Spiel bestimmt die Technik, nicht die Technik das Spiel.

@PeterR
In wie fern behindert ein später Balttreffpunkt eine gut Tecbnik ???? :confused:
(je tangentialer du den Ball triffst (um so offener das Schlägerblatt)) Diese Aussage ist schlicht und einfach falsch. Man kann den Ball doch auch nahezu am Nordpol dünn streifen (tangential treffen) mit einer flachen Schlagbewegung. Der Ball wird weich und trotzdem extrem schnell v.a. mit Kleber.

[Dragonspin]

Freunde, Freunde.
Ihr habt irgendwie alle recht was den Balltreffpunkt angeht.
Beim RH-Topspin gilt im Grunde das gleiche wie beim VH-Topspin.
Den Ball früh zu treffen hat seine Vorteile, genauso wie ihn spät zu nehmen. Je früher ich den Ball treffe, desto mehr kann ich meinen Gegner unter Zeitdruck setzen! Eine im Tischtennis sehr, sehr wichtige Grundidee, die sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt hat.
Allerdings ist das natürlich schwieriger, weil man eben nicht mehr so die Zeit hat sich zum Ball zu stellen, zu antizipieren usw.
Ihr müßt mal drauf achten, je besser ein Spieler im nationalen Bereich ist, desto früher trifft er meistens den Ball.

Vielen Spielern fällt es aber leichter, den Ball in der fallenden Phase zu treffen und so beginnt man doch beim Topspin auch meistens mit den Schülern. So muß man den Ball wirklich streifen, ihm wirklich Rotation mitgeben (damit er den Bogen fliegt), mal abgesehen davon, dass der Lernende so zunächst mal die Möglichkeit hat sich richtig zum Ball zu stellen. Schon ohne den Ball früh zu treffen hat er Probleme die Technik korrekt auszuführen.

So weit, so gut. Nun sollte man trainieren den Ball früher zu treffen, bei gleichseitig hoher Sicherheit. Das kann in langsamen Schritten stattfinden, denn eine gute Beinarbeit und Stellung zum Ball ist dafür unerläßlich.
Im Sinne von Variabilität ist es jedoch sinnvoll auch weiter den späten Balltreffpunkt zu trainieren. Also sowohl als auch.

[Rahul Nelson]

@ Nudge 76

Hoffentlich bist Du inzwischen nicht gänzlich verwirrt. Es gibt halt verschiedene Techniken, die auch durchaus ihre Existenzberechtigung haben. Und natürlich ist das Idealbild ein Spieler, der alle Techniken beherrscht und variabel einsetzen kann. Es stimmt schon, daß der Ball bei einem frühen Treffpunkt schneller wird. Allerdings macht es nicht gegen jeden Gegner Sinn, möglichst schnell zu spielen – gegen manche fährt man besser damit, langsamer und mit mehr Rotation zu agieren. Für Dein eigenes Spiel stellt sich auch die Frage, welche Bedeutung der Rückhandtopspin in Deinem Repertoire bekommen soll, also was Du damit bewirken willst.
Mit Hochleistungssportlern zu arbeiten ist etwas ganz anderes als das Training an der Basis, und deshalb halte ich es auch nur für bedingt richtig, sich daran zu orientieren, was die Weltklasseleute spielen. Man sollte es unbedingt verfolgen und kann auch viel davon lernen, aber es läßt sich eben nicht alles einfach übertragen. Und es ist auch bemerkenswert, wie viele Weltklassespieler mit bestimmten Techniken gegen die Lehrbücher verstoßen. Da von Torben die Rede war: Sein Rückhandtopspin ist nicht gerade vorbildlich (und übrigens auch keine echte Waffe im Spiel). Rossis Rückhandtopsin ist spektakulär und effektiv, technisch aber keinesfalls lehrbuchgerecht.
Ich halte es für wichtig, daß Du ein Gefühl für die (für Dich) richtige Bewegung entwickelst. Gute Anregungen hierzu hast Du ja jetzt schon von vielen bekommen.

Rahul

[Nudge76]

@ Rahul Nelson

Na etwas verwirrt hat mich die ganze Diskussion schon, aber jetzt weiß ich wenigsten auf was es ankommt. Ich wußte gar nicht, dass es so ein umfangreiche4s Thema ist. Jetzt weiß ich es besser . Für mich ist der RHT mehr ein Vorbereitungsschlag, mit dem ich nicht unbedingt den Punkt mache will. Dann müßte ich also mehr von unten ziehen, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Aber ich glaube bis ich das wirklich kann, habe ich noch viele Trainingsstunden vor mir .

[Cheftrainer]

Ich denke Dragonspin hat es auf den Punkt gebracht.

Wenn jemand mit RH-Top anfängt, dann sollte er erstmal lernen den Ball optimal zu streifen und sich richtig zum Ball zu stellen. Dies ist bei der fallenden Phase sicher viel einfacher.

Später baut man Differenzierungsübungen RH-Top / RH-Konter ein. Damit soll man die verschiedenen Balltreffpunkte (spät/früh) und tagential bzw. frontal kombinieren lernen. Wichtig ist hierbei, dass die beiden Techniken nicht "verwischen".

Erst danach würde ich RH-Topspin in der aufsteigenden Phase bzw. am höchsten Punkt trainieren. Auch RH-Top auf temporeiche Bälle müssen dann trainiert werden. Hier ist es viel schwieriger das hohe Tempo des ankommenden Balles in Spin zu "verwandeln".

Auf diese Art und weise lernt man am besten die Technik variabel anzuwenden. Ich denke nicht, dass man mit RH-Top auf schnelle Bälle bzw. in der steigenden Phase beginnen sollte.

[Stingray]

Hallo!


Ich hätte da auch ne Frage:

Manchmal hab ich ein Problem in die Knie zu gehen und den Ball rechtzeitig bzw. früh zu treffen.
Dann nämlich wenn der andere schnell oder relativ hoch block.

Wie kann ich das üben, oder was kann ich machen?

[Cheftrainer]

besonders flach und schnell abspringende Bälle kannst du mit einer Tischvariation trainieren. Stelle einfach "deine" Tischhälfte in der Mitte etwas höher, so dass der Ball dann flacher und schneller abspringt. So muss man den Ball dann früh nehmen und man kann den optimalen Balltreffpunkt mal etwas anders trainieren.

Gelegentlich kann so eine Variation helfen, zwingende Situationen zu schaffen. In diesem Beispiel eben der frühe Balltreffpunkt.