Warum beim Punktspiel nicht alle Spiele ausspielen?

[DetlefLange]

Weil es solange, wie diese Spiele nicht zählen keinen Sinn mehr macht!

Aber es geht auch anders. In den Niederlanden gibt es ein Spielsystem, das ich absolut genial finde.

Im Regelfall bestehen die Staffeln dort nur aus 6 Manschaften, die pro Halbsaison eine komplette Serie mit Hin- und Rückspielen (10 Spiele) absolvieren. Sind die Staffeln dann auch wirklich in Pyramidenform aufgebaut, steigt dann der Erstplatzierte auf und die Plätze 5 + 6 ab.

Es wird in Tulpenland in allen offizielen Klassen mit 3er-Mannschaften gespielt. Die Spielreihenfolge ist 3 Einzel, 1 Doppel, 6 Einzel = 10 Spiele. Eine Ausnahme bildet die Ehrendivision (3 Einzel, 1 Doppel, 3 Einzel = 7 Spiele). Sämtliche Spiele werden alerdings auch dort ausgespielt und zwar nur an einem Tisch. Und das geniale daran ist: jeder Sieg zählt einen Punkt für die Tabelle.

Bei einem 6:4 erhält die Siegermannschaft 6 Punkte und die Looser 4 Punkte. Somit ist jedes Spiel für die eigene Bilanz und auch für das Team wichtig.

Sowohl im Damen-, Herren- und Nachwuchsbereich wird nach diesem System gespielt. Ein einheitliches Spielsystem für alle Klassen... traumhaft.

Die Deutschen sind den Niederländern zwar an Spielstärke um einiges voraus, aber hinsichtlich des Spielsystems haben m.E. unsere Nachbarn klar die Nase vorn.

Detlef Lange

[Fastest115]

Wie sind denn die Spieltage in den NL. Spiele in der Woche? Nur mal nen Beispiel.

Du spielst MI um 20 Uhr in einem 70 km entfernten Ort. Ein Tisch jedes Spiel 20 Min = 200 Minuten Spielende 23.30 ca. Rückfahrt 0.30 zuhause. Nächsten Tag um 6 arbeiten. Da ist das gemeinsame Bier nach dem Spiel noch garnicht eingerechnet.

Dazu kommen dann merkwürdige mögliche Konstellationen...zb man gewinnt mehr (Mannschafts-)Spiele als ein Konkurrent und landet trotzdem hinter ihm usw.

Es hat aber auch Vorteile: Es würde einer Mannschaft nichts mehr bringen Brett 1 einfach nur verletzt aufzustellen (damit keiner aufrückt) ohne das er spielt. Da kann man dann auch gleich nen anderen mitnehmen.

Umgekehrt führen natürlich Verletzungen beim Spiel oder andere Ausfälle zu beträchtlichen Wettbewerbsverzerrungen.

Das System selbst fände ich ganz gut. Aber wie immer: Die Nebenwirkungen von denen ich nur mal eine genannt habe...

Dazu kommt für mich persönlich, dass ich 3 Spieler je Mannschaft für sehr sehr wenig halte und nicht mal wirklich als Mannschaft bezeichnen würde.

Aber das gleiche System könnte man ja auch mit 4er Mannschaften machen mit Buli System und durchspielen.

Dirk Brandenburger

[DetlefLange]

Der Regelspieltag in den Niederlanden ist der Samstag. Werden Spiele auf einen Wochentag vorverlegt, kann es schon mal sein, daß dann an 2 Tischen gespielt wird.

Detlef Lange

[Fastest115]

Zitat von DetlefLange

Der Regelspieltag in den Niederlanden ist der Samstag. Werden Spiele auf einen Wochentag vorverlegt, kann es schon mal sein, daß dann an 2 Tischen gespielt wird.

Detlef Lange

Da haben wir die Problematik dann wieder mit der langen Spieldauer.

Bei spielen am WE kein problem aber da es im WTTV zahlreiche Kreise und auch Bezirke gibt die überwiegend in der Woche spielen wird das ganze dann eng oder wenn man alle Spiele (man hat ja dann doppeltsoviele Mannschaften) an 2 Tischen austrägt ist kein Platz mehr für andere zum Training. (in eine normale Halle (Grundschule) passen 6 Tische zum Training oder 4 zum Wettkampf)

Reales Beispiel: Ein verein hat 5 Herrenmannschaften (6er) Montag und Freitag steht die Halle zur Verfügung. Also werden in Woche 1 2 Heimspiele Montags an 4 Tischen ausgetragen und Fr 1 an 2 Tischen. In Woche 2 je ein Spiel am MO+FR an jeweils 2 Tischen. Training möglich jeden 2. Montag und Freitags an jeweils 3 Tischen.

Wenn man nun auf 3er Mannschaften mit durchspielen umstellt und nach deiner Aussage dann immer an 2 Tischen spielt hat man 10 Mannschaften. Mann kann aber dann nur 8 spielen lassen jeweils 2 Mo+Fr jeweils in Woche 1+2. Und außerdem stünden keine Tische mehr zum Training zur Verfügung...

Dirk Brandenburger

[Thomas Keinath]

Das würde zu lange dauern. Aber für die Schüler und für die Jugend ist das sicher eine super Idee. Junge Spieler brauchen viele Spiele!

[JanMove]

@ Thomas

Das Argument verstehe ich überhaupt nicht. Was heisst zu lange dauern?!

Wenn ein Match knapp ist, werden auch zwangsweise alle Spiel gespielt, und das dauert eben seine Zeit. Wenn eine Mannschaft klar überlegen ist, dann dauert das Ausspielen aller Spiele auf alle Fälle immer noch kürzer wie bei einem knappen Match.

Also was bedeutet "zu lange" konkret?

[Rudi Endres]

Auch Jugendlichen, die an einem Wochentag spielen, kann man das aus schulischen Gründen höchstens 2-3 mal pro Spielsaison zumuten.

Beispiel:
Anfahrt bis zu 70 km in höheren Leistungsklassen; Spielbeginn 18.30 Uhr oder 19.00 Uhr; dann sieben Spiele pro Tisch; Rückkehr nach 22.00 Uhr.

Schon jetzt beklagen sich die Eltern.

[Vollblutprofi]

Ich habe mit Interesse den Thread verfolgt, indem es um die Problematik des 6er-Paarkreuzes geht.

Ich habe mir einige Gedanken dazu gemacht und möchte diese an dieser Stelle darlegen.

Ich bin der Meinung, dass das 6er-Paarkreuzsystem durchaus seine Vor- und Nachteile hat, die ja größtenteils schon dargelegt wurden.
Allerdings möchte ich das noch mal zielsetzend aufführen, um die Beweggründe meiner Variante darzulegen:

Die Vorteile sind vor allem, dass 6 Leute ein gutes Team bilden können und das hierbei nicht nur immer gesichert ist, dass Zähler vorhanden sind, sondern auch noch welche zum Zuschauen übrig bleiben. Auch sind 1 Doppel und ca. 1,5 Einzel pro Spiel i. d. R. angemessen.Diese Vorteile möchte ich erhalten.

Die Nachteile sind:
1. Benachteiligung einer Mannschaft im Aufstiegskampf, die eine ausgeglichene Mannschaftsstärke hat im Verhältnis zu einer insgesamt gleich starken, aber mit starkem vorderen Paarkreuz ausgestatteten Mannschaft: Diese hätte nämlich den Nachteil, z. B. bei einer 7:2 –Führung nicht so leicht das 9:2 zu machen, sondern evtl. nur 9:5 zu gewinnen durch das starke hintere Paarkreuz. Für Mannschaften im Abstiegskampf gilt analog das umgekehrte.
2. Position 1 macht die meisten Spiele, Position 6 die wenigsten.
3. Bei Aufstiegsaspiranten hat Position 1 gegen schwache Gegner oft eine 2:0-Bilanz, die hinteren oft nur 1:0, während hingegen gegen die Konkurrenten nun die hinteren zweimal drankommen – ausgerechnet jetzt, wo eine Niederlage droht. Bei Abstiegsgefährdeten Mannschaften gilt hier wieder analog der umgekehrte Fall.
4. Es kommt durchaus vor, dass man eine Position 6 hat, die zwar gegen die stärkere 5 gewinnt, aber dem Druck des entscheidenden Spiels bei 8:6, 7:7 oder 6:8 nicht gewachsen ist und gegen die schwächere Pos. 6 verliert. Im Nachteil ist also der, der die nervenstarken Spieler weiter vorne platziert hat, was man aber i. d. R. nicht beeinflussen kann!

Nun will ich also das Paarkreuzsystem beibehalten mit seinen Vorteilen und die Nachteile abschaffen.
Hier mein Vorschlag: Variable Spielreihenfolge!

1. D1-D2, 2. D2-D1 und 3. D3-D3 möchte ich so beibehalten.
Da Pos. 1 und 2 i. d. R. in den D1 und D2 vertreten sind, müssen sie die nächsten Spiele machen, um nicht bereits am Anfang eine unzumutbare lange Pause zu erzwingen.
Also 4. E1-2, 5. E2-1.
DANACH ist jetzt aber die Reihenfolge flexibel. Alle Spieler haben ihre Doppel beendet und etwas zeit zum Ausruhen gehabt. Berücksichtigt man jetzt, dass alle min. ein Paarkreuz Pause brauchen und alle sechs Spieler gleichberechtigt den zweiten Durchgang durchlaufen sollen, so ergeben sich folgende sechs Varianten für Spiele 6 bis 15:
3-4 4-3 5-6 6-5 1-1 2-2 3-3 4-4 5-5 6-6
3-4 4-3 5-6 6-5 3-3 4-4 1-1 2-2 5-5 6-6
3-4 4-3 5-6 6-5 3-3 4-4 5-5 6-6 1-1 2-2
5-6 6-5 3-4 4-3 1-1 2-2 5-5 6-6 3-3 4-4
5-6 6-5 3-4 4-3 5-5 6-6 1-1 2-2 3-3 4-4
5-6 6-5 3-4 4-3 5-5 6-6 3-3 4-4 1-1 2-2

Vielleicht zur besseren Lesbarkeit in Paarkreuzen (PK) ausgedrückt:
PK2 PK3 PK1 PK2 PK3
PK2 PK3 PK2 PK1 PK3
PK2 PK3 PK2 PK3 PK1
PK3 PK2 PK1 PK3 PK2
PK3 PK2 PK3 PK1 PK2
PK3 PK2 PK3 PK2 PK1

Und die Ungerechtigkeit innerhalb der Paarkreuze (2-2 immer nach 1-1) beseitigt man, indem man auch das je als eigene Möglichkeit der Variante sieht.
So gibt es für jede der sechs Varianten acht Möglichkeiten (PKVertauschung hoch drei) und macht insgesamt 48 Varianten.
Diese Varianten werden für jedes Spiel der Vorrunde ausgelost und nach der Meldung der Aufstellung für die Rückrunde auch für die Rückrunde ausgelost. So kann sich keiner einen taktischen Vorteil durch das Wissen seiner ausgelosten Varianten erschleichen.
Die bisherigen Ausfüllbogen kann man weiterhin verwenden, sofern noch keine Eingabe „on line" am PC erfolgt, man nimmt lediglich eine DIN-A4-Seite zur Hilfe, die für jede Variante die Reihenfolge angibt.
So kann es zwar vorkommen, dass das Abschussdoppel die Beendigung des letzten Einzels abwarten muss. Aber das hat auch seinen Vorteil:
Alle können das Highlight des Abends mitfiebern!

Soweit von mir und danke für das Lesen meines Beitrags!

Gruß Torsten Pfirrmann.

[Marcus, TTReisen]

Das hoolländische System halte ich wegen der zu großen Spieldauer und zu kleinen Mannschaft - Zuschau-Aspekt ..) auch nicht für besser.

Hallo, Torsten!

Bevor ich auf Einzelheiten eingehe, die Frage: Was ist überhaupt die Motivation für diese doch recht komplizierte und aufwendige Methode die Spielreihenfolge festzulegen (und zu variieren)?

Das Hauptthema des Threads ist doch, dass die hinteren Spieler allzu oft nur 1 Einzel spielen können. Aber, statt zu verhindern, dass das immer die Gleichen trifft (wie man es mit Deinem Vorschlag wohl könnte - ist DAS der alleinige Grund?), kann man doch einfach alle durchspielen lassen!?

Wie schaut es denn nun aus? Gab es schon Anträge oder von selbst begonnene Überlegungen in dieser Richtung?

[Vollblutprofi]

Wenn man den Thread durchliest, dann erkennt man den Grund, warum man nicht durchspielen kann:

Verzerrrung der Einzelwertung, weil sich die einen nicht mehr anstrengen, die anderen sehr wohl.

Zu lange Spieldauer, bei der kaum noch einer zuschaut.

Die Spiele entwickeln sich dann zum Zweikampf ohne Mannschaft.