Altersentwicklung europaeisches Spitzen-TT

[henrypijames]

"Viel" athletischer wuerde ich nicht sagen. Aber chinesische Spieler laufen ihre Rueckhand auf jedem Fall wesentlich oefters um, weil es zur Grundphilosophie des chinesischen Spiels gehoert, die Vorhand sei Gewinn bringender als die Rueckhand.

[Ironman]

Zitat von henrypijames

Ob Stallregie heute voellig ausgestorben sind, ist nicht ganz klar. Zumindest in China selbst gibt es immer wieder Vermutungen ueber die Aufrechterhaltung dieser Tradition. Aber Chinesen sind ja auch verrueckt nach Verschwoerungstheorie.

ist das der grund warum sie timo boll einbürgern wollen? weil wenn sie den in china einbürgern dann spielt er doch trotzdem gegen die anderen chinesen und dann müssten sie ja schon zu ihm sagen he lass den ma lin gewinnen oder so....

[henrypijames]

Zitat von DestoF1

ist das der grund warum sie timo boll einbürgern wollen?

Wer ist "sie"? Zumindest in China hat noch niemand gesagt, "wir wollen Boll einbuehren". Ehrlich, nicht einmal im Entferntesten, nicht einmal als Scherz.

Dass China Boll einbuehren wollten, ist wohl eine Fiktion, die auf einen (nicht einmal besonders guten) Gag-Spruch der Bild-Zeitung zurueck geht.

[Ironman]

Gut, dass ich keine Bild lese ;-)

[henrypijames]

Zitat von henrypijames

Zum Vergleich: Die aktuelle Meldeliste des chinesischen Tischtennis-Verbands umfasst gut 1000 Profis (Vollzeit-Spieler), davon etwa 550 Herren und 450 Damen. Von den Herren sind ca. 330 (60%) 19 oder juenger, 170 (30%) zwischen 20 und 24, 50 (10%) 25 oder aelter.

Nur 15 Spieler (unter 3%) sind ueber 30, und die meisten von ihnen sind zwar noch gemeldet, spielen aber eigentlich gar nicht mehr.

Die neue Meldeliste fuer 2007 listet ueber 1100 Profi-Spieler, mit dem gleichen Herren-Damen-Verhaeltnis von 55%:45%. Bei den Herren sind gerade zwei (!) 30 oder Aelter: Ding Song (36) und Jin Enhua (30). Desweiteren sind:

- 20 (3%) zwischen 25 und 29;
- ca. 90 (14%) zwischen 20 und 24;
- ca. 360 (57%) zwischen 15 und 19;
- ca. 170 (27%) 14 oder juenger.

Die letzte Gruppe besteht aus Schuelern in speziellen TT-Schulen, die gewoehnlich vormittags normale Schulunterricht, nachmittags TT-Training haben).

Bei den Damen gibt es drei 30-Jaehrigen (allersamt unbekannt) - und niemand aelter. Desweiteren sind:

- 12 (2%) zwischen 25 und 29;
- ca. 70 (13%) zwischen 20 und 24;
- ca. 270 (52%) zwischen 15 und 19;
- ca. 170 (32%) 14 oder juenger.

[mithardemb]

1100 Spieler die vom TT leben, aber bereits vor 30 Jahren ihrem Broterwerb nicht mehr nachgehen (können). Bleibt die Frage was macht ein TT Profi in China nach der Karriere wenn er nicht gerade Weltmeister wurde und sich damit für ein politisches Amt oder ein Trainerkarriere in der Nationalmannschaft qualifizieren kann.

[Sven T.]

Hi,

ich würd das mit dem Alter in Europa/Asien resp. China aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Gerade China hat hunderte guter Spieler, aber da es beim Tischtennis dort wie in so vielen anderen Gebieten einen riesigen Erfolgsdruck gibt, kriegen dort ja quasie auch nur die besten 5 wirklich Beachtung und man neigt gerne dazu starken jungen Spielern den älteren den Vorrang zu geben. Ich erinnere mich jetzt leider nicht genau an den Wortlaut aber in etwa so stand es auch mal in der "Tischtennis" drin.

In Europa hats da eher den Vorteil, dass man auch wer werden kann, wenn man nicht ins Nationalteam kommt und auch noch lange "reifen" kann. Ich sehe das eher als einen Vorteil. Ich finde es nahezu fantastisch auch jetzt noch einen Waldner hinter der Platte rumspringen zu sehen und den gleichen Spielwitz an den tag legen zu sehen, wie noch in den 80ern und 90ern. Ich fände es traurig wäre er bereits vor 10 Jahren durch 10 neue jüngere technisch sauberer spielende Talente ersetzt worden.

Ich glaube nicht, dass es uns da in Europa schlecht geht. Ich denke Talente gibt es genug und wenn alle 2-3 Jahre ein Neuer dazu kommt, hat unser guter Timo doch in den nächsten 10 Jahren auch genug Rückendeckung

[henrypijames]

Zitat von mithardemb

1100 Spieler die vom TT leben, aber bereits vor 30 Jahren ihrem Broterwerb nicht mehr nachgehen (können). Bleibt die Frage was macht ein TT Profi in China nach der Karriere wenn er nicht gerade Weltmeister wurde und sich damit für ein politisches Amt oder ein Trainerkarriere in der Nationalmannschaft qualifizieren kann.

Die, die es intellektuell darauf haben, gehen studieren. Die anderen werden irgendwo Beamten oder Angestellten staatlicher Firmen. Ex-Profis sind einigermassen gefragt, denn sie koennen fuer ihre Arbeitsstelle in Firmensport-Wettbewerben Ruhm und Ehre verdienen.

[Rieslingrübe]

Zitat von Sven T.

....Talente gibt's genug...Ich glaube nicht, dass es uns da in Europa schlecht geht.

Sonst noch Wünsche ? - Wie oben bereits angeführt: Die aktuelle Situation (verglichen z.B. mit den 80er Jahren) in Europa ist nicht nur schlecht, sondern absolut beschissen. Abgesehen von Deutschland befinden sich nahezu alle TT-Nationen mit mehr oder minder glorreicher Vergangenheit an einem historischen Tiefpunkt: Ungarn, Schweden, Frankreich, England, das ehemalige Jugoslawien, Belgien, Russland...

[Rieslingrübe]

Zurück zum Thema:

Um meine Aussage oben zu untermauern, nur mal ein paar Namen aus der Generation der zwischen 1964 und 1970 geborenen Spieler, welche ab Mitte/Ende der 80er bereits in jungen Jahren in Europa bzw. der (erweiterten) Weltspitze mehr oder weniger furios mitmischten:

Waldner, Persson, Lindt, Gatien, Saive, Primorac, Lupulesku, Roßkopf, Andrej Mazunov, Carl Prean.... - dies war in der Tat das letzte Mal, daß der alte Kontinent so viele hoffnungsvolle Talente auf einmal in die Waagschale werfen konnte.





PS: Hier noch die einstimmig vom TT-News Lästerrat beschlossene Strafe für Bernd Beringer:

Herr Beringer wird wegen wiederholter Überreaktion in der Öffentlichkeit für zwei Wochen ins Internationale Forum strafversetzt - so werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Denkpause plus die glänzende Gelegenheit, das Business English 'n bissl aufzumöbeln...

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