Training mehr Spielsysteme ausbilden...

[Ludwig]

Zitat von King990

Ich frage mich auch, ob der einseitige Penholder so gut zum Blocken geeignet ist...? Dann ist man doch extrem anfällig, wenn man einen Topspin in die tiefe VH und dann in die tiefe RH bekommt... Für mich erscheint die Shakehand Haltung in diesem Fall leichter.

Grüße Sebastian

Einer der Hauptvorteile beim einseitigen Penholderspiel ist der fliessende Übergang von Vorhand auf Rückhand, dadurch wird die Schwäche gegen Schläge auf den Körper verringert. Der andere große Vorteil ist, das man durch kleine Bewegungen im Handgelenk die Schlagrichtung leichter Ändern kann, als bei Shakehand. Beides zusammen ergibt für mich die Vorteile im Blockspiel. Gegen Angriffsschläge in die Rückhand kann man auch noch relativ gut blocken, der Penholder-Stoßblock ist sehr effektiv. Nachteile gibt es natürlich auch, so ist ein Angriffsbeginn gegen lange Schupfs in die Rückhand praktisch nur durch Umlaufen möglich und viele Spieler tun sich gegen hohe, weiche Topspins mit viel Drall in die RH schwerr. Aber da auch dieser Schlag langsam ist, ist meistens Umlaufen und VH-Angriff möglich.
Die eindeutig überlegene Griffhaltung gibt es nicht: Shakehand in den verschiedenen Ausprägungen (VH-/RH-Griff etc), J/K-Penholder und chinesisches einseitiges oder beidseitiges Penholderspiel: alles hat Vor- und Nachteile. Was mich stört ist, das aus einem Vorurteil sich die Trainer in Deutschland nur mit einer Variante und im Prinzip nur mit einem Spielsystem (auch Abwehr- und Blockspieler haben in den Kadern einen schweren Stand) beschäftigen und alles andere ignorieren. In Deutschland steht die Ausbildung von Tischtennisspielern eindeutig unter dem Motto: wir wollen den beidseitigen Shakehand-Topspinspieler, alles andere interessiert uns nicht. Das hat dann natürlich auch zur Folge, das die Spieler infolge mangenden Trainings gegen andere Spielsysteme dann im Wettkampf Defizite haben.

[Cheftrainer]

Zitat von Ludwig

... In Deutschland steht die Ausbildung von Tischtennisspielern eindeutig unter dem Motto: wir wollen den beidseitigen Shakehand-Topspinspieler, alles andere interessiert uns nicht. Das hat dann natürlich auch zur Folge, das die Spieler infolge mangenden Trainings gegen andere Spielsysteme dann im Wettkampf Defizite haben.

Das Problem ist, dass die Trainer dann viel mehr über Techniken wissen müssten. Und wie bereits erwähnt sind viele bereits mit den "konventionellen" Techniken überfordert.

Und wenn ein gut ausgebildeter Trainer keine Arbeit an der Basis macht ist das eben so. Man wird wohl kaum jemand nach 2 Jahren Grundlagentraining in irgendeinem Leistungszentrum mal auf eine andere Schlägerhaltung umstellen.

[Topspinmaster]

Zitat von Cheftrainer

Das Problem ist, dass die Trainer dann viel mehr über Techniken wissen müssten. Und wie bereits erwähnt sind viele bereits mit den "konventionellen" Techniken überfordert.

Und wenn ein gut ausgebildeter Trainer keine Arbeit an der Basis macht ist das eben so. Man wird wohl kaum jemand nach 2 Jahren Grundlagentraining in irgendeinem Leistungszentrum mal auf eine andere Schlägerhaltung umstellen.

Nicht nur das, ich kann mir gut vorstellen dass sich keine Trainer für Penholder oder Abwehr speziallisieren, weil es nicht gerade beliebt ist.
Ihr müsst auch bedenken das ein A-Lizenztrainer über seinen Beruf Gedanken macht, wenn er etwas ausbildet was nicht so beliebt ist, denkt er er würde seine Zeit verschwenden. Das ist der Punkt warum es in DEU so wenig PH und Abwehrspieler gibt. Zueinem kommt es auch auf die Spieler selber drauf an, das Gefühl den Gegner eiskalt mit einem harten Topspin fertig gemacht zuhaben ist viel größer als wenn man seinen Gegner mit einem Schupf oder Abwehrball fertig gemacht hat, da spielt die Psychologie noch mit

[Bennet]

Zitat von Topspinmaster

Jo aber ich lag 8:4 vorne und ich dir wegen den Netzrollern 2 Punkte geschenkt habe, aber danach kam ich nicht mehr zurück Naja du hattest es verdient

danke

[Topspinmaster]

Zitat von Bennet

danke

Ja ich bin leider nunmals so , manchmal bin ich auch sauer auf mich, aber lieber Fair verlieren als unfair gewinnen, außerdem hast du es dir ja verdient

[King990]

Zitat von Topspinmaster

Eigt. stimme ich da eher Ludwig zu, und du muss ja auch bedenken wieviel Penholderspieler und wieviele Shakehandspieler es in DEU gibt. Wenn man da nix unternimmt gibt es bald gar keine Penholder mehr
Ich glaube es spielen ungefähr über 95% aller Spieler Shakehand und alle Spielsysteme haben ihre Vor- und Nachteile man kann net sagen es gibt nur Nachteile. Hast du zB so einen guten Handgelenkeinsatz wie bei einem Penholder?

Wie soll ich das denn beurteilen wie gut mein Handgelenkeinsatz beim Penholder wäre...

Außerdem kann man nur Penholderspieler werden die über eine gute Beinarbeit verfügen, diese wird automatisch antrainiert.


Beste Beinarbeit der Welt:
Nr.1: Ma Lin
Nr.2:Ryu Seung Min

Ich kenne aufjedenfall keine mit ner besseren Beinarbeit als diese Beiden hier du etwa?

Die Aussage verstehe ich nicht...Was hat die Beinarbeit mit der Griffhaltung zu tun? Die beiden Faktoren kann man unabhängig voneinander trainieren, man kann auch als Shakehand Spieler sehr schnell sein und stark vorhandorientiert spielen.
Die schnelle Beinarbeit liegt am Training, am Körperbau... aber nicht notwendigerweise an der Griffhaltung.

Grüße Sebastian

[mil]

Hallo Sebastian,

die Griffhaltung setzt die Beinarbeit vorraus,
ich meine wozu Penholder spielen, wenn man
sich eh nicht bewegen will, bzw. ist kein
bewegungstalent?

Ein z.B Shakehandblockspieler mit Händchen ist
in den unteren Klassen doch genauso erfolgreich,
nur leichter... sowohl was die Beinarbeit betrifft, wie
aus den psychologischen Drang, immer aktiv spielen
zu müssen.

MfG, Milan

P.S. Man müsste sich auch damit auseinandersetzen, was
die Aufgabe eines Trainers ist. Wenn das Motto des Trainers für
den Spieler heißt:
Einfach und schnell zum Erfolg zu kommen, dann kann man
wohl Penhold vergessen.. Den im Endeffekt wird ein Trainer an
den Spielern auch gemessen...

[King990]

Zitat von mil

Hallo Sebastian,

die Griffhaltung setzt die Beinarbeit vorraus,
ich meine wozu Penholder spielen, wenn man
sich eh nicht bewegen will, bzw. ist kein
bewegungstalent?

Ein z.B Shakehandblockspieler mit Händchen ist
in den unteren Klassen doch genauso erfolgreich,
nur leichter... sowohl was die Beinarbeit betrifft, wie
aus den psychologischen Drang, immer aktiv spielen
zu müssen.

Ja, das ist mir schon klar... Aber andererseits nimmt Topspinmaster Beispiele aus dem Weltklasse Bereich. Passt doch irgendwie nicht zusammen.
In diesem Bereich, den Topspinmaster selbst als Beispiel benutzte, hängt die Beinarbeit nicht notwendigerweise mit der Griffhaltung zusammen. Wie gesagt, auch der Shakehandspieler kann stark vorhandorientiert spielen, vor allem im Weltklassebereich will/muss man sich doch bewegen. Also könnte man mit Shakehand ohne Einschränkung genauso schnell auf den Beinen sein wie bei PH, also ist das Argument, das Topspinmaster nannte zumindest im Threadzusammenhand entkräftet.


Aber wir wollen jetzt nicht zu sehr vom Thema abweichen. Wenn ich deine Aussage richtig interpretiere bist du doch auch eindeutig dafür, SH zu schulen?

[Cheftrainer]

Die Beinarbeit wird durch das Training beeinflusst und nicht durch die Griffhaltung.

Und dem Problem, dass an der Basis zu wenige Abwehrer ausgebildet werden muss man bei der Trainerausbildung lösen. In Hessen ist das Abwehrspiel (Technik, Taktik mit und gegen Material, Methodik usw) inzwischen ein Schwerpunkt der C-Lizenz Ausbildung geworden.

Ich könnte mir vorstellen, dass man mal eine Fortbildung in diesem Bereich anbieten könnte. Ich wüsste auch schon 2-3 mögliche Referenten für den Job.

[Sven M.]

Schlage hiermit den anerkannten Abwehrtrainer Rudi Endres vor!

(Er möge mir verziehen, wenn ich seinen Namen nicht 100%ig korrekt geschrieben habe...)