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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Ich hab hier heute abend nochmal kurz reingeschaut.
@onkelz,K @Majestät @smile tt @ und alle, die an diesem Thema (Traingsmethodik in China) WIRKLICH interessiert sind Ich kann Euch da gerne über das Thema "Trainingsmethodik in China" auch in den Details, was das Training von Jugendlichen betrifft, einiges berichten, wenn dazu Bedarf besteht. Natürlich auch darüber, auf welche Komponenten in welchem Alter der Jugendlichen besonderen Wert gelegt wird, wo die Prioritäten liegen und welche genauen Abläufe es im täglichen Ablauf beim Training der Jugendlichen dort gibt. Ich habe in China insgesamt über 11 Jahre gearbeitet, im Bereich Tischtennis war ich u.a. an der Sportschule in Jingjiang und dann im Bereich nationaler Jugendkader A - D in Beijing beschäftigt. Einige der Spielerinnen, mit denen wir dort im Jugendbereich zusammengearbeitet haben und die wir betreut haben, habe ich ja schon in meinem Eingangsposting dieses Threads benannt. Das haben wir bis zu Jugend-WM's getan, die letzte davon 2018 in Bendigo. Ich hatte in diesem Zusammenhang auch mit einigen Koryphäen der chinesischen Jugendausbildung Kontakt, so u.a. mit dem in meinem Eingangsposting zitierten Hui Zhang, einem der Vordenker in diversen Themen der Trainingsmethodik in China. Allerdings muss ich Euch da auf die Zeit nach den olympischen Spielen vertrösten, da ich dort in den nächsten 2-3 Wochen eingespannt bin. Wahrscheinlich werde ich das dann aber nur auf der Basis eines PN-Verteilers an alle Interessierten tun, da ich weder Lust habe noch meine Zeit hier opfere, indem ich immer wieder in politische Diskussionen oder Doping-Diskussionen hineingezogen werde. Ich habe sowohl zum Thema Politik, auch was China betrifft, als auch zum Thema Doping, meine ganz klare und dezidierte Meinung und stehe auch einigen diesbezüglichen Dingen mit Skepsis gegenüber (ebenso wie allerdings auch vielen Dingen hier in Deutschland). Aber ich bin nicht bereit, mich in nahezu jedem Posting, in welchem ich über das Thema "Tischtennis in China" schreibe, von einigen Usern in solche politischen Diskussionen hineinziehen zu lassen. Ich habe auch meine klare Meinung zu Fällen wie "Peng Shuai" und ich habe diese auch an entsprechenden Stellen kundgetan. Aber das ist HIER nicht mein Thema. Ein Tischtennis-Forum wie dieses ist für mich nicht die Bühne dafür. Hier werde ich über das Thema Tischtennis schreiben und über eigene Erfahrungen dazu. Es geht hier auch nicht um "Friede-Freude-Eierkuchen" oder "rosarot", wie der User Horasio hier immer wieder behauptet, sondern das was ich bisher zu diesem Thema geschrieben habe, entstammt MEINEN EIGENEN PERSÖNLICHEN Erfahrungen. Ich kann nicht für ALLE Tischtennisschulen in China schreiben, und ich kann natürlich auch nicht schreiben, dass es überall in diesem riesigen Land so zugeht, wie es zugehen sollte, aber ich schreibe für das, was ICH in diesen 11 Jahren zu verantworten habe mit jungen Sportlerinnen, von denen heute viele im Bereich der aktuellen WTT-Turniere unterwegs sind. Und das war während dieser Zeit sowohl in einem Bereich einer der vielen Förder-Sportschulen der Fall und danach im Spitzenbereich der nationalen Jugendkader. Und diese Erfahrungen waren nahezu ausnahmslos positiv und haben kein einziges jener Klischees bestätigt, denen sich hier manche wie Horasio immer wieder bedienen. Was aber nichts mit einer etwaigen politischen Großwetterlage zu tun hat, was wieder ein anderes Thema ist. Um nicht falsch verstanden zu werden: Beides, Politik und Doping, sind wichtige Themen, aber es sind hier NICHT MEINE Themen, weil ich weder die Politik irgend eines Landes oder eines Systems noch irgendwelche Dopingpraktiken zu verantworten habe und sie hier auch nicht beurteilen werde. Wer also Interesse hat an weitergehenden und detaillierteren Informationen zur "Trainingsmethodik im Jugendbereich in China", der kann sich innerhalb der nächsten 3,4 Wochen gerne bei mir per PN melden. Ich werde dann auch gerne JENEN dazu antworten, die auch wirklich Interesse an dem wirklichen Thema haben und dann auch gerne etwas mehr in die Tiefe gehen. Bis die Tage dann. Geändert von Wolf11 (25.07.2024 um 00:50 Uhr) |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Wenn ich an der Politik von China interessiert bin schau ich Nachrichten. Interessiert mich nicht die Bohne und ob pädagogisch Sinnvoll die trainingsmethoden sind, entscheide ich für meine Kinder selbst.
Wolf wenn deine Vita stimmt, hast du sicher mehr zu erzählen, als Huang Schingong und tralaala. Ich wette mit dir, dass die Zeit die du für oben verplempert hast, hättest du bestimmt schon was zur Sache schreiben können. Würde interessiert genau lesen... |
#23
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Hallo zusammen,
Vielleicht kann ich einen kleinen Teil zum Thema beitragen, wenn es schon Miniping nicht möchte oder kann. Ich muss allerdings einschränken, dass meine Erfahrungen schon knapp 20 Jahre zurückliegen und nichts bis wenig mit dem Anfängertraining zu tun hat. Ich war damals als Sechzehnjähriger mit gutem Oberliga Niveau für drei Wochen auf einem chinesischen Lehrgang. Folgende Trainingsmethoden habe ich dort kennen gelernt. Aufwärmen: es wurde sich erst mal normal wie bei uns eingespielt, allerdings wurde danach direkt die Übung Aufschlag, Freies Spiel gespielt. Gerade hier wurde unfassbar viel Aufschlagtraining mit trainiert, sowie der Angriff auf den ersten Ball. Insgesamt circa 45 Minuten in Anspruch genommen. Danach wurden Beinarbeitsübung, zum Beispiel ganz klassisch drei Punkte, also Vorhand, Mitte Rückhand Vorhand mitte Rückhand und so weiter gespielt. Alles natürlich der mit vorhandseite. Alternativ zwei Bälle in die Vorhand zwei Bälle in die Rückhand und das ganze komplett mit der Vorhand gespielt. Wenn man nicht gerade diese klassischen Beinarbeit Übung gespielt hat, wurde konsequent Balleimer Training gespielt. Hier ist ganz wichtig zu sagen, dass nicht der Trainer sondern die Spieler sich gegenseitig die Bälle eingeworfen haben. Ich glaube das ist einer der wichtigsten Unterschiede zum europäischen Training, dass die jungen Chinesen von klein auf auf trainiert werden sich selber Balleimer einzuwerfen. zum Abschluss Des Trainings wurde häufig noch Krafttraining gemacht. Ganz häufig mussten wir Froschsprünge durch die ganze Halle machen. Dies war keine kleine Halle, mit einer Runde vor springen war es auch nicht getan. Danach haben die Beine gebrannt. Ich als Europäer. Ich Habe sogar mehrmals abgekürzt, weil ich ansonsten mit einem Muskelfaserriss nach Hause fliegen könnte. was auch auffällig war, dass fast alle Spieler eine sehr sehr saubere Technik hatten. Dies resultiert daraus, dass sehr viel isoliert am Balleiner mit dem Trainer oder Mit seinem Trainingspartner gespielt worden ist. Im Großen und Ganzen ist das alles keine Hexerei, allerdings haben die Chinesen natürlich deutlich mehr Spieler, die diesen Sport betreiben Und sie betreiben ihn von vornherein professionell, da es sowas wie diesen Breitensport wie in Deutschland nicht gibt, auch sind deutlich mehr Ausgebildete Trainer pro Spieler in der Halle. Sowas würde es in China nicht geben, dass ein Trainer über 20 Kinder betreut und eigentlich nur Zum Hallen aufschließen da ist. Darüber hinaus haben die Chinesen natürlich einen deutlich Größeren Ehrgeiz in diesem Sport gut zu werden, da dies Volksport Nummer eins ist. Eine krasse Erfahrung war, dass eine Sport Ministerin aus der Provinz in der Halle damals eine Rede gehalten hat. Der Übersetzer sagte mir damals, dass es darum ging, weiterhin die Nummer eins in diesem Sport zu sein und das ist für jeden Chinesen Anreiz sein soll. Besser als die Europäer zu sein, sowie Eine Chance, sein Lebensunterhalt damit zu verdienen. Solche Sätze sind natürlich für uns deutschen schwer nachzuvollziehen, wer würde seinem Kind raten, alles auf die Karte Tischtennis zu setzen, um aus den ärmeren Verhältnissen rauszukommen? Ich glaube, das Grundtraining ist in China immer noch ähnlich wahrscheinlich sogar noch professioneller, allerdings wird die Beinarbeit das isolierte Training am Balleimer sowie die Trainer pro Spieler Anzahl Weiterhin das Maß der Dinge sein. Vielleicht hat sich das auch alles komplett geändert und Wolf könnte vielleicht noch ergänzen oder mich gerne auch korrigieren. Viele Grüße Geändert von Hobbypilot (25.07.2024 um 17:14 Uhr) |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Interessanter Bericht.
Solche Berichte gibt es einige, schließlich waren schon einige Generationen von Nationalspielern drüben und haben sich das angesehen. Häufige Aussagen waren: - Sehr einfache Übungen, immer wieder die gleichen Übungen - immer mit hoher Intensität und langer Übungsdauer - Nach Beinarbeitsübungen als AS/RS-Übung: Aufschlag dann frei - sehr frühe Spezialisierung der Spieler - am Anfang und Ende treten alle in Reihe an und lauschen den Worten der Trainer - viel Balleimertraining (auch von den Spielern selbst untereinander) - schwächere ältere Spieler (bei uns immer noch sehr gut) werden als Trainingspartner für Jüngere "abkommandiert" - hohe Trainingsumfänge, Schule Nebensache Wenn ihr so Berichte lesen wollt, ich meine im Magazin Tischtennis waren früher welche, in den Zeitschriften des VDTT oder auf der Homepage eines Landesverbands (Bayern?) Alles in allem kein Hexenwerk. Einfach ehrliche harte Arbeit, kombiniert mit der großen Masse und Konkurrenz.
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palim palim |
#25
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Zitat:
Alles andere hier ist doch selbstherrliches Voodoo-Zauber Geschwätz. Sorry! Sie arbeiten härter, besser und haben mehr Spielermaterial .
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Geh, scheiß di ned ooh... |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Hi Hobbypilot, vielen Dank für deinen Bericht! Das deckt sich zum Teil mit dem, was ich schon gehört habe.
Dieser Teil interessiert mich etwas genauer: In welchem Rythmus wurde der Aufschläger gewechselt, etwa nach 2 Aufschlägen wie in einem Match? Gab es dazu manchmal noch irgendwelche Vorgaben zu Aufschlag oder Rückschlag oder war es wirklich komplett frei? |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
das wars?? !
alles was ich hier lese ist off topic! wenn pinguine anfangen zu erklären wie man fliegt dann sind die adler schon längst über alle berge.. also damit meine nachricht nicht wieder off topic landet... in china ist es wichtig dass die kinder immer in der ersten reihe trainieren. damit respektiert man die jugend und möchte die zukunft immer vor augen haben. ganz wichtig um den erfolg immer fortführen zu können.. soviel für heute |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Im Schach gab's vor vielen Jahren eine Untersuchung dazu, warum Frauen in den Top100 so unterrepräsentiert sind. Es wurden dort alle möglichen denkbaren Faktoren wie unterschiedliche Intelligenzverteilung, stärkere Förderung der männlichen Spieler usw. untersucht. Ergebnis der Studie war: Es ist ein rein statistischer Effekt. Da mehr Männer Schach spielen, sind Männer in der absoluten Spitze überrepräsentiert, auch stärker als es ihrem Anteil an den Schachspieler:innen entspräche. Das liegt einfach an der statistischen Verteilung. (Männer sind übrigens auch entsprechend überrepräsentiert bei den ganz miesen Spieler:innen.)
Diesen statistischen Effekt gibt es entsprechend auch im Tischtennis. Wenn zig Mal mehr Chinesen TT spielen als Deutsche, ist die Dominanz Chinas in der Weltspitze kein Wunder. |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
wenn viel mehr russen fussball spielen als schweizer dann sind sie trozdem nicht besser. denn es geht darum welchen stellenwert eine sportart für dieses land hat.
chinesen haben tt als volksport und daraus ergibt sich dass deren interesse diese sportart weiterzuentwickeln höher ist als in anderen ländern. früher haben die europäer eine bessere rückhand gezogen als die chinesen da diese als penholder spieler praktisch keine rh hatten.dominanz von waldner kann man nie vergessen... dann kam wang hao als erster penholder rückhand topspin spieler und wurde weltmeister. usw isw dann haben die sich von petr korbel banana abgeschaut und es perfektionisiert. jetzt gewinnt fast jeder chinese ein rückhand topspin duell gegen europaer. es geht nicht um quantität sondern es geht darum wieviel ein land für die weiterentwicklung des sports bereit ist zu investieren. dein schach beispiel trifft leider nicht ganz zu. Geändert von miniping (27.07.2024 um 20:20 Uhr) |
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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Dein erster sachlicher Post. Geht doch
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