"neue" Mannschaft höher einstufen lassen?

[Rudi Endres]

Vor zwei Jahren kaufte sich der 1. FC Saarbrücken, welcher bis dahin kein Reserveteam hatte, eine 2. Mannschaft mit Oberligastärke zusammen und beantragte die Einstufung in die Saarlandliga (= Verbandsliga). Dem Antrag wurde stattgegeben. Begründung: Einstufungen seien laut WO grundsätzlich möglich. Zwar sprach sich der DTTB dagegen aus, es blieb jedoch bei der Einstufung.

[Tommy 1]

In vielen Verbänden ist es bewusst nicht zulässig, solche hier beschriebenen Einstufungen durchzuführen.
Damit will man verhindern, dass sich ständig irgendwelche Leute absondern und dann in einer ihnen passenden Klasse wieder neu anfangen.
Ich weiß, dass es Einzelbeispiele gibt, die Ausnahmen gerechtfertigt erscheinen lassen würden, dennoch halte ich die oben beschriebene Verfahrensweise für die richtige.
Denn es kann nicht Sinn der Sache sein, dass Vereine ohne Kontinuität irgendwo anfangen und aufhören, wie es gerade passt oder nach einem kleinen Streit sich ergibt.
In der untersten Klasse wieder anfangen zu müssen, ist in fast allen Fällen das heilsame Gegenmittel, um solche Gedanken gleich zu verjagen.

[nato]

Ich glaube, dass sich das machen läßt und zwar mit einem Antrag an den Bezirksvorstand - ob man damit auch Erfolg hat, hängt davon ab, wie stark die "Zielliga" bereits belegt ist.
Will man über die Bezirksliga hinaus (z.B. in Bayern die Bayernliga), muss man sich mit sog. N4-Antrag (Kostenfaktor vor 2 Jahren 100 DM) an den Verband wenden - Chancen w.o.

PS Dieses Problem entsteh häufig, wenn eine gute Jugendmannschaft zu den Herren wechseln will/muss, der Heimverein aber nur in den unteren KL vertreten ist, bzw. keine Herrenmannschaft hat - vielleicht sollte man sich mit diesem Thema allgemein auseinandersetzen.

[Ino]

Man kann sich drüber streiten, und je nach Einzelsituation kann alles für die eine oder die andere Vorgehensweise sprechen.

In unserem Fall ist das ganze abgelehnt worden und der andere Verein muss mit seinen Herren erstmal ganz unten starten und wir behalten unseren Aufstiegsplatz

[User 765]

Also nach der WO des STTB sind Höherstufungen kein Problem, wird seit 2 Jahren ständig praktiziert.
Eine Vorgehensmaßnahme, ob ein Antrag angenommen oder abgelehnt wird gibt es nicht - übrigens kostet allein der Antrag 90 Euro, ob der jetzt angenommen wird oder nicht...

Wir haben dieses Jahr einen Antrag an den STTB gestellt, solche Höherstufungen nicht mehr zuzulassen, da es da in den vergangenen beiden Jahren jede Menge Ärger gab.
Der Antrag wurde allerdings mit 11:2 Stimmen abgelehnt und so ist auch in der nächsten Saison mit Einstufungen und Boykott-Maßnahmen zu rechnen.

[Funktionär]

Ich denke, man muss die ganze Problematik ausschließlich aus Sicht der bereits in der Klasse befindlichen Mannschaften betrachten.

Es darf doch niemand darunter leiden, dass nun eine zusammengewürfelte oder zusammengekaufte Truppe die Arbeit einer gesamten Saison zunichte machen kann.
Mit der Eingruppierung zusätzlich könnte man ggf noch leben.
Andererseits könnte der zusätzliche Absteiger dann vielleicht darüber ins Grübel geraten, dass er bei einer normalen Mannschaftszahl nicht abgestiegen wäre. Problematisch!

Was ist, wenn die anderen Teams nicht bereit sind ein Spiel mehr zu machen?

Ich denke, das sind immer Einzelfälle. Bei uns ím Kreis/Bezirk habe ich das erst einmal erlebt (in 15 Jahren) und die haben unten angefangen.
Das ist Pech für die Teams, die aufsteigen wollen, aber nun nur 2. werden. Dann ist aber meist im nächsten Jahr der Weg frei.

Ausserdem schützt das davor, dass fast willkürlich Teams "hochgemeldet" werden, die sich dann nach 2 Spielzeiten wieder zurückziehen.

[Ralph]

in Hessen gibt es zumindest die Möglichkeit, daß, wenn eine Mannschaft geschlossen den Verein wechselt (und die betroffenen Vereine - also der abgebende und der aufnehmende - damit einverstanden sind), dann die "alte" Spielklasse mitgenommen werden kann;
bei echt zusammengekauften Mannschaften denke ich, daß sie sich eben nach oben durchwursteln sollten, damit man nicht Tür und Tor für "neu-zusammengekaufte-und-dann-gleich-hocheinsteigende-Mannschaften" öffnet.

Da es bei uns im Damenbereich allerdings immer weniger Mannschaften gerade in den höheren Klassen gibt, gibt es dort aber auch viele freie Plätze, die man dann auch so auffüllen könnte; da würde es also sogar Sinn machen .....!

Gruß Ralph

[User 765]

Naja, ich glaube so richtig glücklich war außer den eingestuften Mannschaften bei uns im Land noch keiner mit der Regelung. Ein Antrag auf eine Abänderung dieser möglichen Einstufungen wurde im Beirat des STTB mit sehr großer Mehrheit abgelehnt, so dass es auch weiterhin solche Einstufungen geben wird.

Am blödesten ist das für solche Mannschaften, die sich ausgerechnet haben, in einer Klasse halbwegs vernünftig mitspielen zu können, dann aber keiner gegen sie antritt woraufhin sie dann mit 3-4 Spielen Meister werden und sich in der Klasse obendrüber die Ohren abschießen lassen dürfen. Wenn erst mal eine mit einem Boykott anfängt, dann lassen die anderen erfahrungsgemäß nicht sehr lange auf sich warten.

[Ino]

Original geschrieben von Frank Schmidt

Am blödesten ist das für solche Mannschaften, die sich ausgerechnet haben, in einer Klasse halbwegs vernünftig mitspielen zu können, dann aber keiner gegen sie antritt woraufhin sie dann mit 3-4 Spielen Meister werden und sich in der Klasse obendrüber die Ohren abschießen lassen dürfen. Wenn erst mal eine mit einem Boykott anfängt, dann lassen die anderen erfahrungsgemäß nicht sehr lange auf sich warten.

Inwieweit bringt das die boykottierenden Mannschaften weiter? Nach nem Jahr ist die Mannschaft dann ja doch wieder da, wenns drüber wirklich so schlimm abgeht...

[StuggiGirl]

Meines wissens nach darf man eine mannschaft nur innerhalb eines Bezirks (also bis zur Bezirksklasse) höher einstufen. zumindest ist das hier so. Vor 2 jahre wurde eine Mannschaft gleich in der Bezirksklasse eingestuft. Muß beim Bezirkstag entschieden werden.