WTT Feeder Havirov (05.04. - 09.04.2025, Havirov, CZE)

[TT-Gaukler]

Zitat von Frawie

Das Halbfinale Abbasi gegen Alamian war übrigens unbedingt sehenswert und spannend bis zum Schluss, den ich auch nicht spoilern werde:
https://forum.tt-news.de/showthread....46#post3750846

Hab Abbasi in den letzten Monaten öfter gesehen, so stark hab ich ihn noch nie gesehen. Sonst machte er viel mehr Fehler mit der Vorhand, nur Noppe reinhalten reicht oft nicht, um 3 Sätze gegen die Guten zu gewinnen.

[tomtomsen]

Welche Noppe ist das?

[Nepomuk]

Angeblich Donic Piranja. Wobei ich sagen muss, dass er diese recht ungewöhnlich spielt. Allein schon der Daumendruckpunkt auf der Vorhand wenn er einen Druckschupf oder Konter mit der RH spielt. Sehr ungewöhnlich. Daher bin ich auch davon ausgegangen, dass er einen Anti spielt. Wurde allerdings eines Besseren belehrt.
Coton hatte dann aber wenig Mühe im Finale.
Da hat Frankreich einen richtig Guten in der Hinterhand. Und sollte dieser verletzungsfrei bleiben, könnte er mit den Lebruns das europäische (Mannschafts)Tischtennis über viele Jahre prägen und auch bestimmen. Zumal sie dahinter auch recht "breit" aufgestellt sind (Rolland, Seyfried, Piccard, Bardet, Bertrand usw.)

[Wolf11]

Zitat von Peter Igel

Die ist genauso gut; stimmt.

Honoka Hashimoto ist derzeit die beste Abwehrspielerin der Welt und in dieser Hinsicht auch noch um Längen stärker als Hitomi Sato.

Es gibt derzeit auf der Welt nur etwa 5-6 Spielerinnen (die stärksten Chinesinnen), die sicher gegen sie gewinnen.

Andere wenige (wie bspw. Hayata und Harimoto) stehen 50/50 gegen sie und es kommt zu völlig offenen Spielen.

Eine clevere und ausgebuffte Spielerin wie beispielsweise He ZhuoJia, die das auch spielerisch bewerkstelligen kann, weiss dagegen, dass und wie man Honoka in ein Zeitspiel zwingen muss, weil sie dann nicht mehr all ihre Stärken ausspielen kann. Das hat sie damals in Budapest dann auch gemacht und sie im Finale sicher geschlagen

Ansonsten haben auch absolute Weltklassespielerinnen wie bspw. alle Südkoreanerinnen oder auch ALLE Europäerinnen nicht einmal den Hauch einer Chance gegen Honoka und verlieren 0:3 gegen sie und machen dabei meistens nur 10-15 Punkte.

An diese Defensivstärke kommt auch Hitomi Sato nicht mal annähernd heran.....(was nicht heisst, dass sie sie in einem direkten Duell nicht mal schlagen kann, was aber dann ja auch was völlig anderes ist).....Honoka ist aber für eine Angreiferin noch viel schwieriger zu spielen als Hitomi

Ich habe schon vor 3 Jahren bei dem Turnier in Budapest gegenüber japanischen Offiziellen gesagt, dass ich es nicht verstehen kann warum man sie von japanischer Seite jahrelang versteckt und nicht bei offiziellen Turnieren meldet......

Im letzten Jahr hat man dann in Japan ein Einsehen gehabt......aber halt viel zu spät .....

Wenn ich eine Rangliste der derzeit besten Abwehrspielerinnen der Welt erstellen müsste, dann würde die wie folgt lauten:

1. Honoka Hashimoto
2. Yang YiYun

Erst dahinter kommen dann Zhu SiBing, Haruna Ojio, Hitomi Sato, Zhu ZiYu, Han Ying, Suh Hyo-Won usw.

Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass es in den letzten 10 Jahren nur eine einzige Abwehrspielerin gab, die noch ein ganzes Stück stärker als Honoka war, nämlich die Chinesin Wu Yang......Eine weitere mit Liu Fei war etwa gleichstark.........Wu Yang war sogar so defensivstark, dass sie es auch mit den Allerbesten wie etwa Ding Ning oder Liu Shiwen aufnehmen konnte.

[Silver]

Nach dem fantastischen Auftritt von Honoka H. in Taiyuan dürfte es keinen Zweifel geben, dass deine Einschätzung zu ihr als die im Moment mit Abstand weltbeste Abwehrspielerin vollkommen zutreffend ist. Es macht total Spass, ihr kluges Abwehrspiel zu verfolgen. Dennoch vermisse ich Haruna Ojio, die nach sehr vielversprechenden Auftritten im Jugendbereich und auch einigen beachtlichen Ergebnissen danach (mehrere Siege gegen Top 20 Spielerinnen) leider international nicht mehr aufzutreten scheint.

[Wolf11]

Ja, es ist in der Tat sehr schade, dass man in Japan mit Haruna Ojio den gleichen Fehler zu machen scheint, den man auch mit Honoka Hashimoto gemacht hat, weil man sie international so gut wie nicht einsetzt und quasi versteckt und ihr dabei quasi die wichtigsten Jahre auf internationaler Ebene nimmt.

Denn genau das hat man leider mit Honoka Hashimoto gemacht.

Rekapitulieren wir noch einmal :

Honoka Hashimoto wird in wenigen Wochen 27 Jahre alt. Die Japaner haben sie zwischen Anfang 2020 und Sommer 2024 bei einem EINZIGEN (!!!!) Turnier international eingesetzt.......1 Turnier in 4 Jahren........und das war damals 2022 beim Feeder in Budapest.

Über die defensive Ausnahmestellung von Honoka gab es nie einen Zweifel. In Budapest bezwang sie damals mit Zhang Rui und Kuai Man auch 2 starke Chinesinnen ohne Satzverlust und wurde erst im Finale von der Cleverness und Erfahrung von He ZhuoJia gestoppt, die sie nach einer taktischen und spielerischen Glanzleistung in ein Zeitspiel gezwungen hatte.

Bereits damals sprach ich meine Verwunderung gegenüber japanischen Offiziellen aus, warum man sie nach der Pandemiepause nicht viel früher wieder eingesetzt hat. Aber danach wurde sie erneut 2 Jahre nicht international eingesetzt, ohne dass sie nennenswert verletzt war. Erst vor etwa einem Jahr, 2024, liess man sie wieder international spielen.

Aber das war viel zu spät, denn damit hatte man die vielleicht wichtigste Zeit, die solch eine Sportlerin hat, nämlich die Zeit zwischen ihrem Lebensalter von 22 bis 26 Jahren, einfach verschenkt und sie ihr quasi genommen. Honoka spielte in dieser Zeit praktisch nur Turniere in Japan, spielte in der japanischen Liga und nahm an japanischen Ranglistenturnieren teil. Ihr Potential, dass sie gerade als Defensivspielerin gerade international hat, was man nun auch in Taiyuan wieder wunderbar sehen konnte, wurde einfach jahrelang verschenkt. Nun ist sie mit 27 Jahren in einem Alter, wo sie dieses Niveau, was die absolute Weltspitze betrifft, vielleicht nur noch 2 oder 3 Jahre lang spielen kann, zumindest im Vergleich mit Top-Chinesinnen.

Honoka's Abwehrspiel ist für Angreiferinnen extrem schwer zu spielen und der Aufwand, den man machen muss, um dagegenzuhalten, zermürbt die meisten offensiven Spielsysteme.

In einer ähnlichen Kategorie, was das Spielsystem von Honoka betrifft, sehe ich auch Haruna Ojio, wenn auch noch nicht ganz so ausgereift. Ihrem unkonventionellen Abwehrspiel zu begegnen, erfordert ebenfalls einen ungeheuren Aufwand.

Ich hoffe, dass man in Japan mit ihr nicht den gleichen Fehler macht wie mit Honoka. Japan hat soviel Potential gerade im Defensivspiel. Es ist schade, dass man dort dieses Potential vielleicht nicht hoch genug bewertet.