Killerspiele

[Tony_Iommi]

Zitat von Jo92

.....:"wenn man durch killerspiele ein killer wird,wird man dann durch harvest moon ein bauer?"

Das ist sensationell!

[Lustigforever]

Zitat von Jo92

"wenn man durch killerspiele ein killer wird,wird man dann durch harvest moon ein bauer?"

Wird man durch lesen gebildeter?

Ist es egal was man liest, was man isst?

[Peter Igel]

Zitat von Lustigforever

Wird man durch lesen gebildeter?

Natürlich!

zumindest wenn man die richtigen vier Buchstaben GROß schreibt

Guck mich an: nen GeBILDeteren gibt's hier kaum!

[Peter Igel]

Zitat von Lustigforever

Ist es egal was man liest, was man isst?

Nee, das muss zusammen passen!
Zur BILD passt alles mit "B":
Bier, Bockwurst, Brötchen....

Salat und grüner Tee wirken kontraproduktiv.

[creek]

die meisten vergessen bei diesem thema, dass letztlich 90% aller computerspiele quasi killerspiele sind.
ob es aus den anfängen der spiele ist (super mario, prince of persia, lemmings, usw) oder aus der heutigen zeit (call of duty, battlefield, usw).
letzltlich muss ich entweder jemanden abknallen oder ihm auf den kopf hüpfen oder abstechen (übertrieben gesprochen).
insofern man eine verbindung zwischen computerspielen und z.b. amokläufen oder vermehrten prügeleien herstellen will, sollte man sich zunächst einmal überlegen, wieviele leute es auf der welt gibt die solche (mario als kinderbeispiel, CoD als bsp für ältere) spiele spielen und wieviele tatsächlich amokläufe produzieren.
angenommen - und diese zahl ist mit sicherheit nicht zu hoch gegriffen - 10 mio menschen in deutschland spielen solche spiele...haben wir dann 10 mio potenzielle amokläufer?
und die antwort lautet definitiv NEIN!
es ist sache der politiker sich dinge so schön einfach zu reden wie amokläufe mit gewaltspielen zu erklären!
viel mehr sollte man sich die frage stellen : welche sozialen hintergründe haben diese menschen! familiär (oft missbrauch, alkohol-abhängige eltern, usw.), umfeld (freunde die evtl schon zu gewalt neigen - oder das andere extrem : gar keine freunde?), pychologische probleme (manisch depressiv, usw) und einige andere faktoren!

weiterhin stellt sich für mich folgende frage : was ist gefährlicher ? jemand der mit einer virtuellen waffe (die er im normalfall im echten leben weder besitzt noch damit umgehen kann) jemanden um des sieges im spiel willen erschiesst, ODER beispielsweise schützenvereine und der grundwehrdienst, in denen leuten quasi ohne jegliche psycholgische vorprüfung ECHTE waffen in die hand gedrückt werden und dann damit auf ziele schiessen üben müssen/können/sollen.

just my 2 cents

[flatulenzio]

Wenn man dem glauben kann, was (selbst ernannte?) Fachleute behaupten, dann...

...kann ein "Killerspiel" gewalttätig(er) machen, wenn der Betroffene bereits in seiner Kindheit Gewalt erlebt und als übliches Mittel im Umgang mit Stress o.ä. kennengelernt hat.

Ein Spiel macht keine geringe Frustrationstoleranz, die hat derjenige von anderswo...

Habe mal von einem Hirnforscher gelesen, der die Meinung vertrat, dass für das Gehirn wenig bis kein Unterschied besteht zwischen Fiktion und Realität. Sollte er damit richtig liegen...

Gruß

PS: In der Schule, die meine Tochter besucht, wird gerade ein Haufen Kram zur Gewaltprävention gemacht. Ich frage mich ernsthaft, ob eine halbe Stunde in der Woche etwas bringt, wenn die Kinder mitunter täglich erleben, dass Gewalt nicht nur eine, sondern die Lösung für Probleme ist und man idR auch noch ungeschoren davonkommt.

Übrigens sind auch schreiende Lehrer mMn Gewalttäter.

[crycorner]

Übertriebenes Computerspielen ist keine Ursache für Probleme, sondern es ist die Konsequenz von Problemen.

Kinder werden nicht zu Amokläufern, nur weil sie Counterstrike spielen, sondern Amokläufer spielen Counterstrike. Oder Doom. Oder sie schauen Horrorfilme. Oder lesen entsprechende Bücher.

Übertriebenes Computerspielen hat Folgen. Realitätsverlust beispielsweise. Oder Cocooning. Das gilt aber auch für übertriebenes Tetris- Gedaddel.

Ob Killerspiele gewaltmäßig abstumpfen? Keine Ahnung. Möglicherweise ein bisschen. So wie die Tagesschau, der Schulalltag auf dem Pausenhof. Diverse Filme oder Bücher, die den Kindern gemäß FSK ebensowenig zugänglich sein dürften, wie manche Spiele. Pornofilme, die man mittlerweile überall kostenlos und ohne sich irgendwo registrieren zu müssen, anschauen kann.

Was ist mit den eigentlichen Ursachen? Perspektivlosigkeit, mangelnder Antrieb? Nicht vorhandene elterliche Aufmerksamkeit?
Klar, dafür gibt es die Supernanny auf RTL. Und die "Killerspiele"? Da habe ich noch nie eine faire Berichterstattung im Fernsehen gesehen.

Ich hatte mal einen Dozenten, einer der führenden Köpfe in Deutschland zum Thema Business Process Management. Der hat mir Abends beim Bier ganz stolz erzählt, dass sein Sohn 1. Vorsitzender eines Counterstrike-Clans ist. Und war voller Bewunderung für das Engagement seines Sohnes, die organisatorische Herausforderung zu meistern (einschließlich Sponsorsuche, etc.) und auch spielerisch ein hohes Niveau erreicht zu haben.

LG,
crycorner

[mikjii16]

Wie hier zu sehen, ist ein Großteil der Meinung, dass diese Spiele keinerlei Auswirkung auf die Förderung von Gewalt haben und schon gar nicht Urheber dieser Probleme sind.
Das stimmt mich optimistisch für die Zukunft, es wird vielleicht noch etwas dauern, aber irgendwann werden 99 % der Bevölkerung zu dem Schluss kommen, dass solche Spiele okay sind und vielen berechtigt Spaß machen.
Ich vergleiche das mal mit der Hexenverbrennung im Mittelater bis ins 18. Jahrhundert hinein, irgendwann sind die Leute zu dem Schluss gekommen, dass nicht die Hexen oder Hexer schuld sind, sondern sie die Ursachen bei dem natürlichen Wetter oder ihren Landwirtschaftsmethoden suchen müssen. Ich hoffe nur, dass es bei uns nicht Jahrhunderte dauern wird

[Stefan W.]

Über die Auswirkungen von sogenannten "Killerspielen" zu Amokläufern kann man viel sagen aber unter dem Strich keine 1000% Aussage treffen ob die Spiele der Grund sind.

Etwas fernab von diesen Zusammenhang ist mir was anderes aufgefallen.

Als Spieler der ersten Stunden (C64, Atari, Amiga usw.) ist mir aufgefallen das die Spielprinzipe immer einfallsloser werden.
Wenn ich damals eine Fachzeitschrift aufgeschlagen habe, wurde ich mit Einfallsreichtum und Kreativität "bombardiert".
Puzzlespiele, Jump n' Run, Simulationen usw. Eine Vielfalt von Spielideen die dort präsentiert wurden und die ihres gleichen heute sucht.

Auch zur damaligen Zeit gab es viele "Killerspiele". Man denke an Turrican oder Mortal Kombat und das nicht zu knapp.

Wenn ich heute ein Magazin aufschlage dann fallen mir Spiele ins Auge die hauptsächlich mit Krieg, Tot und Zerstörung zu tun haben.
WW2, Vietkong usw. Dazu kommen dann noch die "Horror-Splatter-Spiele" alla Resident Evil. Ein weiterer großer Markt ist der RPG-Markt (die mit dem eigentlichen RPG nichts mehr zu tun haben) geworden und schlussendlich die jährlichen Updates der Sportspiele.

Die letzten Spiele die mich wirklich richtig faszinierten waren Final Fantasy 7 und vom spielerischen ist das sogar noch ein Stück länger her. Yoshis Island aus dem Hause Nintendo. Ein Meilenstein und der Jump & Runs. Ein Meilenstein unter den Player-Manager Spielen war für mich Sensible World of Soccer auf dem Amiga. Das erste Spiel das alle Fussball-Ligen der Welt, inkl. original Namen, vereinte. Damals etwas komplett neues !! Klar, die Grafiken sind heute einfach nur "Grottig" aber das Spielprinzipe waren genial.

Wo sind die spielerischen "Burner" geblieben?? Wo sind die Ideen geblieben?

Nur noch Effektmacherei alla Hollywood und diese Effekte "Killen" das Spielerlebnis auf Dauer. Hat man alles gesehen, ist das Spiel uninteressant !

Jetzt mit knapp 30 Jahren, kann ich bei mir nicht feststellen das ich Gewaltbereiter oder sonst was geworden bin. Eher im Gegenteil.
Das Problem sehe ich eher darin das "Psychisch-labile" Kinder übertrieben Spiele konsumieren die sie nicht verarbeiten können.
Dann kommt noch die Komponente des Filmkonsums dazu, bei dem sie auch Filme sehen können die nicht für ihr Alter gedacht sind und m.E. unter die Kategorie, "Filme die die Welt nicht braucht" fällt.

Der Ausgleich fehlt einfach. Früher sind wir auf die Straße und haben dort Verstecken, Fußball oder sonst was gespielt. Wenn ich nachmittags aus dem Fenster schaue, sehe ich kaum noch Kinder draußen Spielen. Schade eigentlich - das sie sich in einer virtuellen Welt wohler fühlen. (Ich sehs beim Nachbarsbuben )

Klar, man darf net alle über einen Kamm scheren. Es gibt solche und solche!

[Jaskula]

Sind Amokläufe die einzige Form von Gewalt mit der wir zu tun haben ?

Wenn viele Dinge zusammen kommen müssen, damit etwas passiert, kann man dann eines davon bekämpfen um das unerwünschte Ereignis unwahrscheinlicher zu machen ? Oder gilt hier Alles oder Nichts ?

Es gibt weder für Gewalt-Filme noch für Gewalt-Spiele eine Existenzberechtigung. Geschicklichkeit trainieren kann man auch anders, Spass haben kann man auch anders.

Es ist die Faszination des Unerlaubten bzw. des Ungeheuerlichen, die hier greift. Und wer behauptet, dass der Konsum keine Auswirkungen hat, macht sich m.E. selbst etwas vor. Man überschreitet Grenzen Schritt für Schritt.