Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[mithardemb]

Zitat von Abwehrtitan

Nein, das kann man nicht, was man aber schon kann, ist zu verlangen, so er den ein anständiger Mensch sein will, dem Rechnung zu tragen und sein Hiersein auch für uns erträglich zu gestalten, indem er auch auf unsere Geflogenheiten Rücksicht nimmt

Muss man das nicht von allen Menschen gleichermaßen erwarten können? Wenn in dem Herkunftsland die Diskriminierung durch Christen zulässig wäre, sollte das dann als Freifahrtsschein für den Imam in Deutschland gelten.

Ob und wem man einem Menschen die Hand gibt ist grundsätzlich jedem Menschen selbst überlassen. Was man eben nicht darf, ist das abhängig vom Geschlecht oder alternativ von der Nationalität oder der Religion zu machen. Die Religionsfreiheit bedeutet nicht, dass Gesetze außer Kraft gesetzt werden.

[Glücksball]

Eine Anti-Diskriminierungsklausel für Begrüßungen? Ich denke, hier werden rechtliche und moralische Überlegungen vermischt.

Niemand kann den Imam zwingen, Frauen mit Handschlag zu begrüßen. Ganz egal, was für absurde Gründe er hat oder ob es eine kategorische oder individuelle Ablehnung ist.

Dass die große Mehrheit der Bevölkerung so ein Verhalten sehr unsympathisch findet, steht auf einem ganz anderen Blatt.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Eine Anti-Diskriminierungsklausel für Begrüßungen? Ich denke, hier werden rechtliche und moralische Überlegungen vermischt.

Niemand kann den Imam zwingen, Frauen mit Handschlag zu begrüßen. Ganz egal, was für absurde Gründe er hat oder ob es eine kategorische oder individuelle Ablehnung ist.

Das ist ähnlich wie du individuell entscheiden kannst, wen du in die Disko lässt, wem du etwas verkaufst, wer ins Hallenbad darf, wen du beschäftigst usw.

Sobald du diese Entscheidung nicht aufgrund von individueller Sympathie sondern von Religion, Abstammung oder Geschlecht abhängig machst fällt es unter Diskriminierung.

Was würde wohl passieren, wenn der nächste Lehrer sich weigert einem Moslem die Hand zu geben und das damit begründet, dass dieser ähnlich wie ein Schwein unrein wäre und er das natürlich nur aus Höflichkeit machen würde. Glaubst du im Ernst das hätte für ihn keine Konsequenzen?

Der Unterscheid hier liegt darin, dass das durch die Religion begründet wird. Hier ist ein deutliches Zeichen notwendig, dass Recht vor Religion geht.

[Glücksball]

Dann mal Butter bei die Fische: Zeig' mir den Paragraphen, der diskriminierende Begrüßungsverweigerung unter Strafe stellt.

Deine Vergleiche sind komplett abwegig. In welcher Machtposition ist denn der Imam gewesen?


PS: Sogar Arbeitgeber dürfen aufgrund religiöser Gründe diskriminieren (AGG §9). Also sogar dann, wenn der Imam hier in der Position gewesen wäre, etwas Substanzielles zu gewähren, dies aber aus den bekannten Gründen nicht tat, wäre das womöglich legal gewesen. Händeschütteln ist m.E. völlig außerhalb des Fokus der Bestimmungen.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Dann mal Butter bei die Fische: Zeig' mir den Paragraphen, der diskriminierende Begrüßungsverweigerung unter Strafe stellt.

Den gibt es genauso wenig wie wie den Paragraphen gegen Diskoeintrittsverweigerung, Badezutrittsverweigerung etc. Allgemein greift das AGG oder alternativ kann man wegen Beleidigung klagen wenn man als Frau als unrein bezeichnet wird. Auch Bußgelder wegen Ordnungwidrigkeiten kommen in Betracht wie z.B. bei der Abweisung an der Diskotür:

http://www.noz.de/deutschland-welt/n...arter-bestraft

Zitat von Glücksball

Deine Vergleiche sind komplett abwegig. In welcher Machtposition ist denn der Imam gewesen?

Muss man sich für eine Diskriminierung in einer Machtposition befinden. Wie gesagt stell dir denn Fall mal umgekehrt vor, dass man einen Muslimen den Handschlag verweigert mit einer Begründung die sich auf seinen Glauben bezieht und ihn als unrein bezeichnet. Ich bin mir sicher das würde zumindest als Beleidigung wenn nicht gar als Volksverhetzung angezeigt.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

PS: Händeschütteln ist m.E. völlig außerhalb des Fokus der Bestimmungen.

P.S.S. Du harft jederzeit jedem ohne Begründung den Handschlag verweigern. Du darfst das auch tun und ihm erklären dass du ihn nicht leiden kannst etc. Wenn du das aber aber deshalb machst, weil du jemanden wegen seinem Geschlecht als unrein oder minderwertig ansiehst, dann kommen hier schwerwiegendere Geschütze aus dem Strafrecht in Betracht.

[Glücksball]

Noch einmal: Arbeitgeber sind in einer klaren Machtposition, somit sind die potenziellen Arbeitnehmer besonders schützenswert. Trotzdem darf der Arbeitgeber aus religiösen Gründen diskriminieren. Beispiel: Keine weiblichen Priester in der katholischen Kirche.

Der Imam ist in keiner Machtposition. Was er verweigert ist im rechtlichen Sinne wertlos. Die Umdeutung zur Beleidigung könnte da schon eher Erfolg haben. Mit Volksverhetzung kennst Du Dich offenbar auch nicht aus.
Aber eine Verurteilung des Imam aufgrund des AGG halte ich für komplett ausgeschlossen.

Ich belasse es jetzt hierbei, da ich noch nie beobachten konnte, dass Du jemals Deine Meinung geändert hättest. Mit "Wänden" mag ich aber nicht beliebig lange reden...

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Ich belasse es jetzt hierbei, da ich noch nie beobachten konnte, dass Du jemals Deine Meinung geändert hättest. Mit "Wänden" mag ich aber nicht beliebig lange reden...

Oh dann hast du wenig Beiträge von mir gelesen, aber nachdem du ja eh auf meine Argumente nicht eingehst, macht eine Diskussion wirklich wenig Sinn. Aber in einem hast du Recht. Mit Arbeitsrecht hat es nichts zu tun. Das war aber eigentlich niemals die Frage oder?

[jimih1981]

Unsere Kultur unsere Regeln. Kein Rückzug vor Menschen die aus einer mittelalterlichen Kultur kommen und keinen Respekt vor der Kultur hier haben. Mit jemand ein Gespräch zu führen oder jemand zu empfangen der einen nicht respektiert ist auch freiwillig. Wenn man Gast in einem Land ist gehört es sich einfach das man sich anpasst, würde ich genauso machen, wenn ich woanders hin auswandern würde.

Zu erwähnen wäre noch wenn ich denn bei einem Moslem zu Hause bin dann hat er das Hausrecht insofern halte ich mich dann auch aus Respekt vor dem Gastgeber daran, seiner Frau nicht die Hand zu geben wenn er ein Problem damit hat. Nur so.

[Jaskula]

Zitat von Glücksball

Der Imam ist in keiner Machtposition. Was er verweigert ist im rechtlichen Sinne wertlos.

Es geht ja auch gar nicht darum, den Imam zu bestrafen, da er rechtlich wohl kaum zu belangen ist. Ihr erinnert euch aber schon daran, dass nicht er verklagt wurde, sondern selbst geklagt hat.
Und da stellt sich dann die Frage umgekehrt, was will man der Lehrerein vorwerfen ?

Wenn mein Gegenüber mir unmissverständlich klar macht, dass er mich nicht respektiert, würde ich vermutlich auch das Gespräch beenden. Und gerade wenn es darum geht, mit Eltern über Verfehlungen ihrer Kinder zu sprechen, ist es aussichtslos bei solchem Verhalten des Vaters.

Frau Lehrerin - Setzen - 1