Umstellung auf 4er Mannschaften in Hessen

[Fastest115]

Wenn man es böse ausdrücken möchte
Da wird auf 4er umgestellt um Vereine am Leben zu halten die spielerschwund haben zb weil sie keine Jugendarbeit machen oder andere Ideen zur mitgliedergewinnung und Erhaltung haben, werden Vereine dadurch bestraft bzw vor Probleme gestellt die durch gute Jugendarbeit usw an ihren kapazitätsgrenzen sind.
Selbst schuld wieso macht man sich auch soviel Mühe. Das sollte man nicht auch noch belohnen

[TTC4U]

Zitat von Fastest115

Wenn man es böse ausdrücken möchte
Da wird auf 4er umgestellt um Vereine am Leben zu halten die spielerschwund haben zb weil sie keine Jugendarbeit machen oder andere Ideen zur mitgliedergewinnung und Erhaltung haben, werden Vereine dadurch bestraft bzw vor Probleme gestellt die durch gute Jugendarbeit usw an ihren kapazitätsgrenzen sind.
Selbst schuld wieso macht man sich auch soviel Mühe. Das sollte man nicht auch noch belohnen

so sieht es aus, es soll mit der Umstellung auf 4er Teams versucht werden, Mannschaften/Vereine am Leben zu erhalten, wobei Versäumnisse in der Vergangenheit gerade in der Nachwuchsarbeit/Nachförderung/Nachwuchsgewinnung liegen. Ja, es gibt weniger Kinder, die Sport treiben und ja, es wird immer schwieriger Ehrenamtliche zu finden, hier wären Ansätze nötig. Mit den 4er Teams wird sich das Problem, der weniger werdenden Spieler:innen, nicht lösen lassen.

[Vollblutprofi]

Ja, deshalb wird es auch eine Mehrheit für die 4er-Mannschaften geben:
Die Mehrheit der Vereine bemüht sich nämlich nicht mehr sonderlich um Jugendarbeit.
Je kleiner die Mannschaft, desto weniger hat es den Begriff Mannschaft verdient. Wenn die Mehrheit nur wegen sich und nicht wegen der Mannschaft spielt, dann kommt es denen natürlich zugute.
Von daher sehe ich leider auch, dass sich bald die Vierermannschaften durchsetzen werden.

[Fastest115]

sehe ich auch ähnlich.

Ich sehe immer häufiger das die TT Spieler der "neuen Garde" eher auf sich fixiert sind. Wenn ich mir da einige TTR Geile angucke, die freudestrahlend aus der Halle kommen und erzählen, dass sie 20 Punkte Plus gemacht haben und erst auf Nachfrage nebenbei erwähnen , das man 7-9 verloren hat (selbst erlebt). Wogegen die "alte Garde" meist erst erzählt wie das Spiel ausgegangen ist und eher auf Nachfrage wie sie selbst gespielt haben (auch wenn sie beide gewonnen haben).

Man passt eben das System auf das jüngere nachwachsende Personal an. Und natürlich ist es dann für die alte Garde nicht mehr so interessant und motiviert nicht zum weiter machen.

Das muss man sich eben einfach mal vor Augen führen und dann eben billigend in kauf nehmen.

[sasma]

Zitat von Fastest115

sehe ich auch ähnlich.

Ich sehe immer häufiger das die TT Spieler der "neuen Garde" eher auf sich fixiert sind. Wenn ich mir da einige TTR Geile angucke, die freudestrahlend aus der Halle kommen und erzählen, dass sie 20 Punkte Plus gemacht haben und erst auf Nachfrage nebenbei erwähnen , das man 7-9 verloren hat (selbst erlebt). Wogegen die "alte Garde" meist erst erzählt wie das Spiel ausgegangen ist und eher auf Nachfrage wie sie selbst gespielt haben (auch wenn sie beide gewonnen haben).

Man passt eben das System auf das jüngere nachwachsende Personal an. Und natürlich ist es dann für die alte Garde nicht mehr so interessant und motiviert nicht zum weiter machen.

Das muss man sich eben einfach mal vor Augen führen und dann eben billigend in kauf nehmen.

Danke für diesen (endlich mal) guten Beitrag von Dir ;-)

Mit ALLEN Änderungen im TT-Sport habe ich mich im Gegensatz zu vielen Anderen hier im Laufe der Zeit sogar angefreundet (z.B. kann ich mittlerweile nicht mal mehr mit Zelluloid-Bällen spielen). Aber die schlechteste Änderung für die (soziale) Gesamtentwicklung im TT-Sport war die Einführung der TTR-Punkte. Keine Änderung hat den gesamten Sport negativer beeinflusst wie die TTR-Punkte.

Viele (nicht nur jüngere) Spieler schauen nur noch auf "IHRE" Punkte (tendenziell vor allem Leute, die nach der TTR-Einführung mit Tischtennis angefangen haben). Sie wissen teilweise schon vor dem Spiel wieviel Punkte sie gewinnen oder verlieren können. Es werden Spiele sogar ausgesetzt, damit man gegen bestimmte Gegner, die einem nicht liegen, keine Punkte verlieren kann.

Ich bekomme von vielen Leuten (auch Eltern) z.B. nach Turnieren zahlreiche Nachrichten oder Aussagen wieviele Punkte man (das eigene Kind) gewonnen oder verloren hat. Egal aus welchem Verein.

Auch stolze Aussagen wie "ich hab heute 15 Punkte gewonnen", aber keine Info bzw. nur nachrangig zum Mannschaftsergebnis sind in unserem Sport in fast allen Vereinen an der Tagesordnung.

Ich raste jedes Mal aus, wenn ich das höre. Und das kommt zunehmend, nicht nur gefühlt, immer öfter vor.

Ob großer Ball, Zählweise, Plastikball oder jetzt ggf. die 4er-Mannschaft. Immer wurde behauptet, dass dies "der Untergang des TT-Sports/TT-Vereinssport" sei. Das ist es aber nicht. Wenn man etwas als "den Untergang des TT-Sports/TT-Vereinssports" bezeichnen möchte, dann ist es die Einführung des TTR-Wertes. Denn dieser greift in das soziale Miteinander ein bzw. besser gesagt fördert den Egoismus in unserem Sport.

Wenn ich etwas ändern würde, dann wäre es die Beseitigung des TTR-Wertes.

P.S.: Schon beim Schreiben über diesen Wert kommen in mir die Aggressionen hoch. Ich bin absolut kein gewalttätiger Mensch. Aber demjenigen, der durchgesetzt hat, dass dieser Wert bundesweit eingeführt wird, würde ich gern mal ordentlich in die XXXXXX XXXXX ;-)))))))

[Rudi Endres]

Alles hat Vor- und Nachteile. Bevor es die ELO-Werte gab, versauerten viele ehrgeizige Spieler in tieferen Ligen. Sie hatten keine Chance gegen das Beziehungsgeflecht der Platzhirsche.

[Matousek]

Zitat von sasma

Aber die schlechteste Änderung für die (soziale) Gesamtentwicklung im TT-Sport war die Einführung der TTR-Punkte. Keine Änderung hat den gesamten Sport negativer beeinflusst wie die TTR-Punkte.

Viele (nicht nur jüngere) Spieler schauen nur noch auf "IHRE" Punkte (tendenziell vor allem Leute, die nach der TTR-Einführung mit Tischtennis angefangen haben). Sie wissen teilweise schon vor dem Spiel wieviel Punkte sie gewinnen oder verlieren können. Es werden Spiele sogar ausgesetzt, damit man gegen bestimmte Gegner, die einem nicht liegen, keine Punkte verlieren kann.


Ob großer Ball, Zählweise, Plastikball oder jetzt ggf. die 4er-Mannschaft. Immer wurde behauptet, dass dies "der Untergang des TT-Sports/TT-Vereinssport" sei.

Das ist es aber nicht. Wenn man etwas als "den Untergang des TT-Sports/TT-Vereinssports" bezeichnen möchte, dann ist es die Einführung des TTR-Wertes. Denn dieser greift in das soziale Miteinander ein bzw. besser gesagt fördert den Egoismus in unserem Sport.

Bin da in vielem bei Dir. Der fortschreitende Egoismus verstärkt sich dadurch auch in einem "Mannschafstssport, wie TT.

Gewisse Vorteile sehe ich aber auch. Die gerechtere Einstufung in den Mannschaftsmeldungen, auch das Genehmigungsverfahren der MaMe hat sich erheblich vereinfacht.

[Skatgroßmeister ´07]

Hallo, was bezüglich der eventuellen bzw. auf Verbandsebene sehr wahrscheinlichen Umstellung auf 4er-Teams noch nicht beleuchtet wurde, sind die weiteren Fahrten auf Bezirksebene (BK und BL). Auch wenn die Klassen nur beispielhaft und in einem Schnellschuss aufgeführt wurden, so ist die Durchmischung der Kreise schon ab Bezirksklasse offensichtlich. Wir hätten dann keinen Zeitvorteil mehr. Wir fahren dann 2 Stunden im Auto, um in etwa so lange TT zu spielen.

Nun sind wir als Verein, der eine eigene Halle besitzt (und halt auch bezahlen/unterhalten muss!!!) auf Einnahmen im Clubheim angewiesen. Aufgrund des eigenen Clubheims spielt der Geselligkeitsgedanke auch eine vielleicht noch größere Rolle als bei anderen Vereinen. Daher sind bei uns alle Herren für 6er-Teams. Andererseits glaube ich nicht, dass viele Spieler aufhören würden, falls umgestellt wird.

Kommt aber die Durchmischung ab Bezirksklasse hinzu, wird der ein oder andere sicher stark überlegen. Und alle mit SPV auszustatten oder in die Kreisliga zurückzuziehen, kann es natürlich auch nicht sein. Das sehe ich tatsächlich als viel größeres Problem und inzwischen als Hauptargument gegen die Umstellung auf 4er-Teams unterhalb BOL an.

[sasma]

Zitat von Skatgroßmeister ´07

Hallo, was bezüglich der eventuellen bzw. auf Verbandsebene sehr wahrscheinlichen Umstellung auf 4er-Teams noch nicht beleuchtet wurde, sind die weiteren Fahrten auf Bezirksebene (BK und BL). Auch wenn die Klassen nur beispielhaft und in einem Schnellschuss aufgeführt wurden, so ist die Durchmischung der Kreise schon ab Bezirksklasse offensichtlich. Wir hätten dann keinen Zeitvorteil mehr. Wir fahren dann 2 Stunden im Auto, um in etwa so lange TT zu spielen.

Nun sind wir als Verein, der eine eigene Halle besitzt (und halt auch bezahlen/unterhalten muss!!!) auf Einnahmen im Clubheim angewiesen. Aufgrund des eigenen Clubheims spielt der Geselligkeitsgedanke auch eine vielleicht noch größere Rolle als bei anderen Vereinen. Daher sind bei uns alle Herren für 6er-Teams. Andererseits glaube ich nicht, dass viele Spieler aufhören würden, falls umgestellt wird.

Kommt aber die Durchmischung ab Bezirksklasse hinzu, wird der ein oder andere sicher stark überlegen. Und alle mit SPV auszustatten oder in die Kreisliga zurückzuziehen, kann es natürlich auch nicht sein. Das sehe ich tatsächlich als viel größeres Problem und inzwischen als Hauptargument gegen die Umstellung auf 4er-Teams unterhalb BOL an.

Das war nur ein Beispiel vom HTTV ohne vorher auf die Landkarte geschaut zu haben und nicht die tatsächliche Klasseneinteilung. Es wird Keiner nachher in der Bezirksklasse 2 Stunden fahren müssen. Die Fahrzeiten werden sich nicht ändern. Es ging eher darum zu zeigen wie eine Erhöhung der Gruppenanzahl mit Bonusmannschaften aussehen kann.

[sasma]

Zitat von Rudi Endres

Alles hat Vor- und Nachteile. Bevor es die ELO-Werte gab, versauerten viele ehrgeizige Spieler in tieferen Ligen. Sie hatten keine Chance gegen das Beziehungsgeflecht der Platzhirsche.

Die sportlichen Gründe für den TTR-Wert sind mir klar und völlig in Ordnung.

Allerdings sind die (sozialen) Auswirkungen mittlerweile schon so dramatisch, dass man über Alternativen nachdenken muss. Warum führt man z.B. keine TTR-Punkte fürs Doppel ein, das ja den Mannschaftsgedanken fördert? Oder einen Bonuspunkt für einen Mannschaftspunkt?

Es gibt ja mittlerweile sogar Spieler, die kein Doppel spielen wollen, um sich auf ihr Einzel zu konzentrieren. Hier muss gegengesteuert werden.

Die Förderung des Egoismus durch den aktuellen TTR-Wert/das aktuelle TTR-System ist das Schlimmste, was dem TT-Sport passiert ist. Mag dramatisch klingen, ist aber leider so.

Dagegen ist die Diskussion über 4er/6er-Mannschaften unwichtig. Viel wichtiger ist die Überarbeitung des TTR-Wertes. Und zwar in die Richtung der Förderung des Teamgedankens.