Das definitive Flatterball Topic

[Nullinger]

Zitat von klugscheisser

Wenn der Ball ohne oder mit wenig Rotation, aber Vorwärtsbewegung auf die griffige Oberfläche trifft, erhöht sich die Rotation und die Vorwärtsgeschwindigkeit verringert sich etwas. Kommt der Ball mit viel Vorwärtsrotation (OS) auf die Oberfläche, verringert sich diese und die Vorwärts-Fluggeschwindigkeit erhöht sich (flacherer Ballabsprung).

Erwischt. Den Fall hatte ich nicht berücksichtigt. Bin von Tischtennisschlägen ausgegangen, die meist doch so schnell und rotationsreich sind, dass sich die Rotation meiner Auffassung nach nicht erhöht durch den Aufprall auf dem Tisch.

Aber Du hast natürlich völlig Recht, Du alter Klugscheißer.
Mea culpa.

[klugscheisser]

Naja, irgendwie muss ich ja meinen Kindern immer demonstrieren, was mit Rotationsbällen auf dem Tisch passiert ...

Die Fluggeschwindigkeit ist zweitrangig. Bälle ohne oder mit wenig Rotation drehen schneller, Bälle mit viel Rotation langsamer

[wfox]

Zitat von klugscheisser

...
Kann man leicht selbst erkunden, indem man einen Ball ohne Rotation vorwärts auf den Tisch wirft und den Ball dann davonrollen sieht ...

Kannst Du das bitte mit deiner Superzeitlupenkamera dokumentieren und nicht nur einfach so in den Raum stellen?
Und überhaupt: gilt das auch, wenn der ohne Rotation geworfene Ball vor dem Aufprall flattert?

[Nullinger]

Zitat von klugscheisser

Die Fluggeschwindigkeit ist zweitrangig. Bälle ohne oder mit wenig Rotation drehen schneller, Bälle mit viel Rotation langsamer

Ist da nicht vielmehr das Verhältnis von Geschwindigkeit zu Rotation entscheidend?

[klugscheisser]

Hier noch mein Senf zum Thema selbst:

Wahrnehmungsstörungen und "echte" Flatterbälle schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Für echte unerwartete Änderungen der Flugbahn wurden ja schon reichlich physikalische Möglichkeiten genannt.

Ein möglicher Grund für Fehl-Antizipation der Flugbahn ist vielleicht die Fixierung auf Schlägerhaltung, Schlagansatz und Schlagbewegung. Bei NI-Belägen wird erwartet, dass der Ball bei Schlagbewegung von hinten-unten nach vorne-oben auf jeden Fall Oberschnitt (Topsin) erzeugt.

Bei NA-Belägen ist das halt nicht immer der Fall. Wenn ich meine Leute auf das Spiel gegen LN trainiere, rate ich immer, weniger auf die Schlagbewegung und mehr auf das erste Teilstück der Flugbahn zu achten, um Rotation, Geschwindigkeit und Platzierung frühzeitig zu erkennen.

[klugscheisser]

Zitat von Nullinger

Ist da nicht vielmehr das Verhältnis von Geschwindigkeit zu Rotation entscheidend?

Ja klar, das Verhältnis Geschwindigkeit/Rotation bestimmt, ob die Rotation zu- oder abnimmt. Der Effekt selbst ist aber bei allen Geschwindigkeiten vorhanden.

Ergänzung: Ist die "Schnelle" (Tangentiageschindigkeit) höher als die Fluggeschwindigkeit, wird der Flug beschleunigt und die Rotation nimmt ab, ansonsten alles umgekehrt. Bei Gleichheit ändert sich durch den Tisch/Ball- Kontakt nichts

[klugscheisser]

Zitat von wfox

Kannst Du das bitte mit deiner Superzeitlupenkamera dokumentieren und nicht nur einfach so in den Raum stellen?

Ich habe keine, die hat der CT. Effekte, die ich nur per Super-Zeitlupe erkennen kann, sind für mich bedeutungslos

[JanMove]

Zitat von klugscheisser

Ja klar, das Verhältnis Geschwindigkeit/Rotation bestimmt, ob die Rotation zu- oder abnimmt. Der Effekt selbst ist aber bei allen Geschwindigkeiten vorhanden.

Genau genommen hängt es ab von der linearen Geschwindigkeit, der Rotationsfrequenz, dem Einfallswinkel auf die Platte sowie der Griffigkeit der Platte ab.
Um das mal physikalisch richtig zu erklären:
Beim Kontakt zwischen Ball und Platte erzeugt die Platte ein Drehmoment auf den Ball aufgrund der Reibung. Die Richtung wird durch die Relativgeschwindkeit vom Auftreffpunkt zur Platte bestimmt. Abhängig von den oben genannten Faktoren kann das Drehmoment eine Vorwärts- oder Rückwärtsrotation bewirken. Bei einem Unterschnittball wirkt das Drehmoment auf alle Fälle rotationsverminderend, sodass der Ball unter einem flacheren Winkel abspringt. Das Gleiche gilt für einen Ball mit Vorwärtsrotation, bei dem die Rotationsfrequenz gross im Vergleich zur linearen Geaschwindigkeit ist.
Bei einem leeren Ball oder Ball mit wenig Vorwärtsrotation erzeugt das Drehmoment eine (zusätzliche) Vorwärtsrotation, sodass der Ball unter einem höheren Winkel abspringt (unter der Annahme, dass der Aufprall vollkommen elastisch erfolgt).
Somit ist die Beschreibung dessen, was Du beobachtest, korrekt.

[Nullinger]

Zitat von JanMove

...

Und wenn man sich den Effekt mal vorführen will, nehme man statt eines TT-Balls einen Flummi. Da ist der Effekt dann "etwas" stärker und besser zu beobachten.

[JanMove]

Zitat von Flexagon

und haargenau dort möchte ich wissen, wie du das meinst....also ein ball verlässt den gegnerischen schläger mit sagen wir 1050 U/min (OS), trifft auf die eigene tischhälfte und hat dann nach absprung 1250 U/min (OS)? sorry, ich schnalle echt nicht, wie du das meinst.

Im Prinzip ist das so. Die Erhöhung der Rotationsfrequenz geht allerdings nur auf Kosten der linearen Geschwindigkeit. Die Energie kann ich nicht aus dem Nichts kommen ...