WTT Champions Budapest (18.07. - 23.07.2022, Budapest, HUN)

[Bezirksligalooser]

Zitat von Rudi Endres

Bei Harimoto kommt das wohl von innen. Das ist keine Show.

Emotionen lässt man zu oder nicht. Man kann sie nicht reglementieren. Sonst wird das Ganze zu einer Inszenierung.

Meiner Meinung nach ist das bei Harimoto von klein auf an(v)erzogen worden.

[markx]

Ich glaube es ist beides. Er steht vielleicht innerlich bei jedem Punkt so unter Strom, dass er kurz ein Ablassventil braucht, um in den nächsten Ballwechsel gehen zu können.
Teilweise sieht man das auch bei den jüngeren Spielern in unteren Klassen, wobei es da meist bei _einem_ Tschooo o.ä. bleibt. Nett finde ich, wenn ein Punktgewinn einfach zur Kenntnis genommen und dann das Tschooo ein paar Sekunden später nachgeschoben wird - "oh, Schrei vergessen" - oder der Schrei so saft- und lustlos ist, dass man sieht, es kommt nicht von innen.

[Haudruff]

Zitat von Bezirksligalooser

Meiner Meinung nach ist das bei Harimoto von klein auf an(v)erzogen worden.

Richtig! Ich glaube, er kann garnicht mehr anders.

Es nervt aber wirklich extrem.

[tomtomsen]

Das schlimmste ist doch dieses rummgeschreie oder chooo brüllen wenn der Gegner nen
leichten Fehler macht. Das macht bei uns keiner. Wenn ich dann in Düsseldorf mal als Zuschauer ein"Halt die Fresse rufe", flieg ich dann raus? Oder muss ich das vorher auf Japanisch lernen? Oder ein Transparent hoch halten

[ultra2]

Zitat von Haudruff

Richtig! Ich glaube, er kann garnicht mehr anders.

Es nervt aber wirklich extrem.

Ich bin mir nicht sicher was ich schlimmer finde. Dieses elendige Gestöhne von Ovtcharov oder das Schreien von Harimoto. Äh... doch, es ist die Stöhnerei. Die ist bei jeder Ballberührung, das Geplärre nur nach gewonnenem Punkt. Wäre es in unserer Halle, ich würde beide rausschmeissen ;-)

[Schupfkönig]

Zitat von ultra2

Ich bin mir nicht sicher was ich schlimmer finde. Dieses elendige Gestöhne von Ovtcharov oder das Schreien von Harimoto. Äh... doch, es ist die Stöhnerei. Die ist bei jeder Ballberührung, das Geplärre nur nach gewonnenem Punkt. Wäre es in unserer Halle, ich würde beide rausschmeissen ;-)

Du würdest Dir vermutlich eher ein Autogramm holen.
Aber das Stöhnen kennt man ja nun schon vom Tennis, das ist m.E. schon "normal"
Harimotos Geplärre dagegen haben ich so noch in keinem anderen Sport gehört.

[MaLang]

Auch wenn ich es teilweise anstrengend finde. Ob Stöhnen oder cho nach dem Ballwechsel, wenn es dem Spieler hilft und nicht reine Schikane gegenüber den Gegenspielern ist, dann ist es für mich in Ordnung.

Ich hab schon so einige Spiele von Harimoto gesehen und sobald er das Cho nach den Ballwechseln weglässt, spielt er anders und schwächer. Ich denke, er ist so sehr daran gewöhnt, dass es für sein Körper mittlerweile sowas wie ein Signal ist, dass er grade in einem wichtigen Wettkampf ist.

Das einzige, was mich persönlich stört, sind diese „Laute“, die ein paar Spieler kurz vor dem gegnerischen Aufschlag machen.

[topfspin]

Mich würde interessieren, was passieren würde, wenn in einem Spiel der Gegner von Harimoto zum Schiedsrichter gehen würde, um ganz sachlich zu sagen, dass Ihn das Geschreie stört bzw. er das unsportlich findet.

Kann bzw. muss der Schiedsrichter dann reagieren?

Ich habe das Trainingsvideo zwischen Dima und Harimoto gesehen und fand es schon sehr grenzwertig, was da akustisch auf beiden Seiten abgegangen ist.
Ich wüsste nicht, ob ich auf der Basis anderen Personen eine Empfehlung geben könnte, sich ein Spiel der beiden mal vor Ort live anzuschauen.

[HSV]

Ich beginne jetzt keine erneute Diskussion darüber, warum TT das Dasein fristet, das es fristet.
Oder doch?
Denn wenn man dieses Rumgeheule (sorry, ich kann's nicht anders ausdrücken, denn nix anderes ist es) hier liest, muss man kein Prophet sein, um die Gründe zumindest zu erahnen.

Vergleich mit Darts:

Gibt es einen einzigen Zuschauer (geschweige denn, Akteur), der sich über irgendeine Lautstärke aufregt? Und wer mal gedartet hat, weiß aber mal ganz genau, was es da für eine Konzentration während der gesamten Wurfphase bedarf.
Nein, gibt es nicht!
Die Akteure wissen, dass die Zuschauer es geil finden, weil die Akteure eben keine Mimosen sind! Die Akteure wissen, dass sie nur die Kohle bekommen, weil das Event eben genau so ist wie es ist!
Wer da als Akteur der Meinung ist, dass ihn die Lautstärke stört, der wird Folgendes gewinnen:

Nix!

Wen als Zuschauer die Lautstärke stört, der kann sich einfach mal direkt alte "Derrick"-Folgen ansehen. Vermutlich stört ihn dann aber das Kies-Geräusch auf'n Parkplatz, wenn Harry mit dem Wagen vorfährt.

Oder Snooker:

Die Zuschauer halten die Fresse. Und auch die Spieler stören niemals den Gegner in dessen Konzentrationsphase. Anders sieht das aber schon aus, wenn der Stoß absolviert wurde. Dann gibt es bspw. auch im Crucible Theatre tumultartige Szenen.
Da hat sich der Snookersport neu erfunden. Ist mit der Zeit gegangen. Wobei halt alles mit der Zeit geht, was nicht mit der Zeit gehen will.
Das beste Beispiel ist diesbez. TT!
Die Verantwortlichen kriegen es einfach nicht auf die Reihe, aus solchen Veranstaltungen ein Event zu machen, das - auch und gerade bei Laien - die Zuschauer verzückt.
Und wenn man dieses mimosenhaftige Geschreibsel hier liest, kann man sich in etwa vorstellen, woran das liegt.

Andere Sportarten leben. Oder werden gerade zum Leben (wieder) erweckt. Sind einfach sexy!

TT aber ist tot!

Und wer wissen will, woran das liegen könnte, der muss hier einfach nur mal lesen!
Wer als Sportart solche introvertierten "Fans" hat, der braucht keine Gegner mehr!
Warum eigentlich - diese Frage stelle ich mir seit Jahrzehnten - beschweren sich immer nur die Langweiler über die Leute, die auch mal - meinetwegen auch permanent - den Lauten machen? Warum beschweren sich nie die Extrovertierten über die Langweiler? Denn genau diese Langweiler sind es doch, die für den Tod unserer Sportart verantwortlich sind.
Gäbe es Asien nicht, wäre diese Sportart schon längst tot und würde ausschl. ein Keller-, Schulhof- oder Garagendasein fristen. Europa wird nur durch Asien am Leben gehalten!

Guckt Euch mal beim Darten Gerwyn Price an. Oder MvG.
Die muss man nicht mögen, aber ohne solche Jungs wäre Darten langweilig Hoch 25. Das wissen auch die anderen Aktiven. Die natürlich rein finanziell davon profitieren, dass es eben genau diese Extrovertierten gibt.
Am Ende aber, da gewinnen fast nie die Langweiler!
Warum ist das so?
Weil die aus ihrem Herzen eine Mördergrube machen und sämtliche Emotionen (bis auf die negativen, die tragen diese Heulsusen dann doch nach außen) in sich tragen. Und sich dann wundern, dass am Ende der Arm gefühlte 20 Kilo wiegt.

Aus einem verkrampften Arsch kommt kein fröhlicher Furz!

Wer das begriffen hat, der ist schon ein wenig weiter in der Analyse, warum TT einfach zum Sterben verdammt ist.
Guckt Euch doch nur mal Lin Gaoyuan an. Was hat der für schlagtechnische Feuerwerke abgebrannt?
Sensationell!
Aber kurz vor der Vollendung scheißt der sich immer und immer wieder vor Angst in die Hosen. Da muss nur irgendwas passieren, was nicht Bestandteil seines Planes gewesen ist und schon fällt sein Kartenhaus zusammen. Bricht der regelrecht weg.
Wenn der 10:5 führt und den Punkt zum 10:6 abgibt, hat der gefühlt die Niederlage direkt vor Augen!
Beim Darten hätte der vermutlich eine Doppelquote von 5 %! Den ersten trifft er, den zweiten nicht und die weiteren 18 verfehlen ihr Ziel um 1 1/2 Meter.
Aber selbst Lin Gaoyuan würde niemals auf die Idee kommen, die Lautstärke seines Gegners während (auch das stört die Experten hier ja...) oder zwischen den Ballwechseln zu monieren.
Lin Gaoyuan nicht, aber einige User hier schon.
Es gibt hier User, die sind noch verkrampfter als Lin G., wenn dieser kurz vor einem Erfolg steht. Und das muss man erstmal hinbekommen.

Und jetzt abschl. nochmal die Frage, warum unser Sport auf dem allerbesten Wege ist, zu sterben? Oder gar schon gestorben ist.

Tipp:
An den Ovtcharovs & Harimotos dieser Welt liegt es nicht!

Noch'n Tipp:
Könnte was mit denen zu tun haben, die es bei der Ausübung oder beim Zuschauen stört, wenn einer mit akutem Durchfall 50 Meter entfernt aufer Toilette sitzt. Denn dann ist es ihnen geradezu unmöglich, ihren ganz persönlichen TTR-Wert zu bestätigen.
Dafür brauchen sie Ruhe.

Absolute Ruhe!

Und wenn was nicht klappt, ziehen sie 'ne Fresse. Pöbeln evtl. sogar noch rum. Klappt aber was, bleibt das unkommentiert. Ist ja schließlich normal. Und wenn ein Ball daneben geht, liegt's daran, dass vergessen wurde, den Belag abzuwiegen. Oder der Ball war nass.
Dass es daran gelegen haben könnte, dass sie beschissen zum Ball gestanden haben, das sieht ihr Plan nicht vor. Dass sie das letzte Mal vor 30 Jahren Technik-Training absolviert haben und Beinarbeitsübungen erledigt haben, kann ja schlecht die Ursache für den eben begangenen Fehler sein, oder?
Nee, der Ball war nass. Und außerdem hat der Gegner böse geguckt.
Der war sogar laut. Zumindest wäre er es fast gewesen.
Das muss man sich mal vorstellen...!
Böser Gegner!

Wie will man so irgendjemanden für irgendwas begeistern?
Da darf man sich nicht wundern, wenn die Ehefrau froh ist, wenn der Alte freitags zum TT-Training geht und dort dann rummault! Dann hat sie zumindest zu Hause mal für ein paar Stunden Ruhe vor diesem negativen Gequatsche. Und kann in Ruhe "Let's Dance" gucken.

Würde sie natürlich nie zugeben.

[fussballer010]

Zitat von HSV

Die Verantwortlichen kriegen es einfach nicht auf die Reihe, aus solchen Veranstaltungen ein Event zu machen, das - auch und gerade bei Laien - die Zuschauer verzückt.
Und wenn man dieses mimosenhaftige Geschreibsel hier liest, kann man sich in etwa vorstellen, woran das liegt.

Generell erstmal danke für diesen guten Beitrag der finde ich den Nagel auf den Kopf trifft.

Die WTT versucht mit der Aufmachung bzw dem Ambiente in der Halle schon einiges und verbessert meiner Meinung nach auch mit der Website die Außendarstellung.

Das große Problem bleibt aber, dass selbst aktive Tischtennisspieler leider schlecht über unseren Sport denken, anstatt zu seinen Kumpels zu gehen und zu sagen hey, heute hat Truls wieder einen abgerissen schau dir mal an was der mit den besten Tischtennisspielern der Welt abzieht.

Für meinen Teil muss ich sagen, dass mir das Geschreie von Harimoto auch etwas to much ist und auch der Vergleich zum Darts passt da meiner Meinung nach sehr gut. Ein Gerwyn Price wird oft (leider) ausgebuht, weil er zu viele Emotionen zeigt, welche für den Zuschauer manchmal in keiner Relation stehen. So ähnlich ist das auch mit Harimoto (wobei ich es bei Ihm deutlich mehr verstehen kann als bei Price).

Nichtsdestotrotz sind extrovertierte Sportler eben makante Persönlichkeiten die den Sport nach außen vermarkten können und zu einer Art Botschafter werden können. So sollte die junge Generation mit Truls, Harimoto vil auch den Lebrun Brüdern eher ein Vorbild sein und versuchen sich einen Namen zu machen, vielleicht auch mit Aktionen die nicht immer jedem Gefallen. So wird man aber auch mal zum Gesprächsthema!