Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[crycorner]

Zitat von Jaskula

Und das geht halt gründlich daneben.
Es trifft auch und nicht in kleiner Zahl diejenigen, die in fortgeschrittenem Alter ihren Job verlieren und dann ganz schnell auch ganz unten landen. Oder häufig Alleinerziehende, die es oft ganz schwer haben einen passenden Job zu finden.

Da hast Du recht. Sagte ich ja auch schon. Dass hier die Abgrenzung fehlt zwischen den Arbeitsunwilligen und den langjährig Arbeitenden, die auch weiterhin arbeitswillig sind. In dem Zusammenhang habe ich ohnehin meine Mühe mit der Arbeitslosenversicherung. Die ausgezahlte Leistung ist ein Witz im Vergleich zu den Einzahlungen, die im Schnitt pro Person geleistet werden.

Zitat von Jaskula

Das hältst Du für Durchscnitt ?
Wo schaust Du da nach ?
So sieht es wohl eher aus:

https://de.statista.com/statistik/da...and-seit-1960/

Da sind es 33396 Euro brutto im Jahr.

Hier: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFak...0F6567C5E.cae3
Da das die Zahlen von 2015 sind, habe ich eine weitere Steigerung angenommen und 3300 geschätzt.

Zitat von Jaskula

Klar gibt es arbeitsunwillige Menschen und diese sollten natürlich nicht belohnt werden. Aber
1. glaube ich, dass das eine kleine Minderheit ist (es sei denn Arbeit lohnt sich wegen zu geringer Bezahlung nicht)
2. ist die Zahl der Kollateralschäden meines Erachtens exorbitant zu hoch und
3. Was bringt es in Zeiten sehr hoher Arbeitslosigkeit noch zusätzlich Druck zu machen, dass sich noch mehr Menschen um die Arbeitsplätze streiten ? Sollte man dann die wenigen Faulen nicht einfach in Ruhe lassen und dafür anderen, die wollen bessere Chancen geben ? Sonst hat man einen unwillig arbeitenden und einen frustrierten Arbeitslosen.

Wir haben aktuell ca. 680.000 offene Stellen https://de.statista.com/statistik/da...rbeitsstellen/ Es gibt also schon einen Bedarf an Arbeitskräften. Die Frage ist, warum diese Stellen nicht besetzt sind. Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass es nur ganz wenige Faule sind. Ich glaube, in der gerade ins Berufsleben einsteigenden Generation ist die Unlust zu arbeiten recht groß. Viele finden sich im Voraus damit ab, dass sie nach der Schule hartzen gehen.

Zitat von Jaskula

Wenn das alles so gut läuft wie erklärst Du Dir denn, dass früher in der Regel ein Verdienst eine Familie ernähren konnte, heute häufig nicht mal eine Person ?

Erstens behaupte ich nicht, dass es gut läuft. Ich kann nur sagen, dass es im Vergleich zu anderen Ländern besser läuft. Und Zweitens kann ich mit Deiner Behauptung nichts anfangen. Wer 40 Std. die Woche zum Mindestlohn arbeitet kann sich ernähren. Es muss halt eine billige Wohnung sein, bei Essen und Trinken keine teuren Marken (ja! statt Coca Cola oder Barilla), eine einfache Wohnungseinrichtung, bei der nicht alles neu gekauft wurde, Nutzung von ÖPNV- wenn möglich, kein teures Smartphone oder super Multiflat-Verträge. Dann geht das schon. Viele glauben ja, sie kommen mit dem Geld nicht aus, weil sie fälschlicher Weise Luxusgüter als komplett überlebenswichtig ansehen. Ich habe ein drei Jahre altes 60 EUR Smartphone in der Tasche, obwohl ich mir jeden Monat ein iPhone kaufen könnte. Dahingegen laufen dann Leute mit einem Monatsbrutto von unter 2000 EUR mit 500 EUR- Smartphones herum. Warum? Oder kaufen Möbel in den teuren Läden. Mit Finanzierung und so. Statt in der Ikea. Dort vielleicht in der Fundgrube. Oder eben gebraucht. Ganz ehrlich: Mit 1100 EUR kann ein Single hier in Deutschland gesund leben. Und wenn er dann nicht mehr Single ist, sondern einen ebenfalls arbeitenden Partner hat, dann sowieso.

[crycorner]

Zitat von Jaskula

Du meinst es ist dramatisch wenn die echte Arbeitslosenzahl mal unter 7 Millionen fällt ?

Nein, ich meine es ist dramatisch, wenn die echte Zahl der unbesetzten Arbeitsstellen 3x so hoch ist, wie die echte Arbeitslosenzahl. In die Situation werden wir kommen. Da bin ich noch nicht in Rente, wenn es soweit ist. Und dann brauchen wir Zuwanderer. Oder eben die Arbeit wird weiter automatisiert und die Effizienz massiv gesteigert.

[Snape]

Zitat von crycorner

Wir haben aktuell ca. 680.000 offene Stellen https://de.statista.com/statistik/da...rbeitsstellen/ Es gibt also schon einen Bedarf an Arbeitskräften. Die Frage ist, warum diese Stellen nicht besetzt sind.

Die Antwort kennst Du.

Zitat von crycorner

Wer 40 Std. die Woche zum Mindestlohn arbeitet kann sich ernähren. Es muss halt eine billige Wohnung sein, bei Essen und Trinken keine teuren Marken (ja! statt Coca Cola oder Barilla), eine einfache Wohnungseinrichtung, bei der nicht alles neu gekauft wurde, Nutzung von ÖPNV- wenn möglich, kein teures Smartphone oder super Multiflat-Verträge. Dann geht das schon.

Klar geht das. Hier stelle ich die Frage: Wer profitiert davon, dass der Mindestlöhner am Existenzminimum kratzt? Ich hole gern das Beispiel Edeka und Rewe noch mal hervor, und auch Lidl mit der Leiharbeitsfirma sind nicht vergessen.

[crycorner]

Zitat von Snape

Die Antwort kennst Du.

Vielleicht ;-)

Zitat von Snape

Klar geht das. Hier stelle ich die Frage: Wer profitiert davon, dass der Mindestlöhner am Existenzminimum kratzt? Ich hole gern das Beispiel Edeka und Rewe noch mal hervor, und auch Lidl mit der Leiharbeitsfirma sind nicht vergessen.

Natürlich profitieren Edeka, Lidl und Rewe. Ist doch logisch. Allerdings: Wenn ein Unternehmer gezwungen wäre, ein deutlich höheres Gehalt für diese Arbeiten zu zahlen, würde er Filialen schließen und es gingen Arbeitsplätze verloren. Diejenigen, die dann noch arbeiten dürfen, können sich einen größeren Fernseher leisten, der Rest hartzt. Unsere Marktwirtschaft ist dahingehend sehr brutal: Es geht am Ende des Tages um Gewinne und Marktanteile. Und das wird sich auch durch staatliche Regulierungen nicht ändern. Aber durch die staatliche Regulierung der Mindestlöhne werden die gröbsten Missbräuche an Arbeitskräften verhindert. Ein Erfolg, den die Regierung verbuchen kann, auch wenn Du immer noch unzufrieden bist.

[Snape]

Zitat von crycorner

Natürlich profitieren Edeka, Lidl und Rewe. Ist doch logisch. Allerdings: Wenn ein Unternehmer gezwungen wäre, ein deutlich höheres Gehalt für diese Arbeiten zu zahlen, würde er Filialen schließen und es gingen Arbeitsplätze verloren.

Ja, diesen Quatsch bringen Arbeitgeber gern vor. Aber wer verzichtet schon gern auf den Zweitporsche für die Frau, wenn man stattdessen das Arbeitervolk die Butter dünner aufs Brot schmieren lassen kann?

Zitat von crycorner

Unsere Marktwirtschaft ist dahingehend sehr brutal: Es geht am Ende des Tages um Gewinne und Marktanteile.

Richtig. Und auch wenn es momentan noch rechtlich in Ordnung ist, bleibt es eine üble Machenschaft, trotz Gewinne Arbeitsplätze abzubauen oder Gehälter zusammen zu streichen.

Zitat von crycorner

Und das wird sich auch durch staatliche Regulierungen nicht ändern.

Auch hier bin ich sicher: Wenn man wollte, könnte man das wirksam ändern.

Zitat von crycorner

Aber durch die staatliche Regulierung der Mindestlöhne werden die gröbsten Missbräuche an Arbeitskräften verhindert. Ein Erfolg, den die Regierung verbuchen kann, auch wenn Du immer noch unzufrieden bist.

Dafür bekomme ich zu viele Fälle mit, in denen Arbeitgeber sehr erfindungsreich und immer wieder auch illegal den Mindestlohn unterbieten.
Eigentlich erwarte ich sogar, dass die Fälle zunehmen, dass dank dieser Steilvorlage Arbeitgeber erst auf die Idee gebracht wurden bzw. werden, bestehende Arbeitsverhältnisse in irgend einer Form aufzulösen und neue Verträge zum Mindestlohn unterzujubeln, sei es direkt oder über eine Leih- oder Zeitarbeitsfirma. Sollte zumindest im Niedriglohnsektor relativ einfach funktionieren, nicht zuletzt wegen des Drucks der Arbeiter. Denn die haben im Gegensatz zum hier vermittelten Eindruck von offenen Stellen nicht wirklich die freie Wahl. Zumindest keine Wahl bei anständig bezahlten Jobs.

[Noppenzar]

Zitat von crycorner

Das muss auch passieren. Und damit kann man auch wieder die Brücke zu Armendariz´Grafik schlagen: Wir werden in nicht allzu ferner Zukunft die Arbeitsplätze nicht mehr besetzen können. Ausser durch Zuwanderung und/oder Automatisierung.

Das Entscheidende ist die Erhöhung der Produktivität. Kommt da nochmal ein Schub mit der Industrie 4.0, dann kann man den Bevölkerungsrückgang auch so ausgleichen.
Dazu muss die Bildung gestärkt werden.

Büroarbeitsplätze gehen aber weniger an Computer.

Die Firma Schenker, wo mein Vater 30 Jahre lang war ist ein 100% iges Staatsunternehmen. Tochter der Bahn und fast für deren gesamten Gewinn verantwortlich.

Dieses Staatsunternehmen lagert jetzt seine Buchhaltung nach Rumänien aus.

Das kann es doch nicht sein.

[Max]

https://jungefreiheit.de/politik/deu...utsche-kultur/

Brüder sind Islamisten, aber so was hat Platz in der SPD. Erinnert an Sawsan Chebli.

[Armendariz]

Junge bist du krass drauf.

Gott sei Dank kann niemand was für seine Familie... Hauptsache auf alles schießen, was auch nur im entferntesten undoitsch ist

Aber geht bei dir eh in die Richtung AfD-Troll, deshalb werd ich dir wohl nicht mehr antworten.

[jimih1981]

Klasse Video

https://www.youtube.com/watch?v=sVXe0LvRtRE

[Max]

Zitat von Armendariz

Junge bist du krass drauf.

Gott sei Dank kann niemand was für seine Familie... Hauptsache auf alles schießen, was auch nur im entferntesten undoitsch ist

Aber geht bei dir eh in die Richtung AfD-Troll, deshalb werd ich dir wohl nicht mehr antworten.

Auf Deine gehaltvollen Antworten verzichte ich gerne, zumal es um ihre Brüder eigentlich nicht geht, es rundet bloß das Bild ab. In NRW zur Schule gegangen oder einfach mit dem Lesen auf Kriegsfuß?