Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[Zuni]

Ich habe zuletzt die Joola und den Nitakku Premium Japan getestet und muss sagen, dass ich von den spielerischen Eigenschaften mit dem Nittaku Premium ganz gut leben kann. Ja, es gibt Unterschiede - was auch zu erwarten war, aber sie halten sich so im Rahmen, dass es für mich vollauf in Ordnung ist.

Als Kritikpunkt bleiben jedoch Verfügbarkeit, Haltbarkeit und Preis ! Es ist nicht so, dass ich beim Nittaku einen niedrigen Preis erwarten würde - die bisherigen C-Bälle von ihnen waren ja auch bereits extrem teuer und für Spielbälle finde ich den Preis akzeptabel (sind als Großpackung auch nicht so viel teurer als die alten ohne Rabatt).

Was jedoch fehlt sind für das Training geeignete Bälle mit einer akzeptablen Qualität und Haltbarkeit zu einem bezahlbaren Preis und hier gibt es nach den Bällen die ich bislang gespielt habe NICHTS !

Dabei ist die miese Qualität nicht einmal das schlimmste, denn sollten bei Einführung die Preise nicht endlich gesunken sein, werden wir als ein Verein der die Trainingsbälle stellt vermutlich die Beiträge anheben müssen. Bei ein paar Spielbällen fällt der Unterschied nicht so in's Gewicht, doch bei den recht großen Massen an Trainingsbällen durchaus - zumal hier der Preissprung wesentlich extremer ist (zwischen bisherigen Trainigngsbällen und dem was ihnen derzeit qualitativ noch am ehesten entsprechen würde).

[pingpongpapst]

Zitat von Kyuss

http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/15931
Regeländerung: Neues über den Plastikball
Die ersten Wettkämpfe sind gelaufen, und die Stars der Szene äußern sich mehrheitlich positiv. Der Plastikball hat ihnen keine großen Umstellungsschwierigkeiten gebracht. Allerdings gibt es noch erhebliche Qualitätsschwankungen – und einen signifikanten Unterschied im Absprungverhalten zwischen den Bällen mit und jenen ohne Naht. Was Europameister Dimitrij Ovtcharov deshalb fordert, steht in tt.

man muß nicht Alles glauben, was in der Haus- und Hofpresse so propagiert.

Habe zudem gehört, daß die Plastikrohstoffe langsam zur Neige gehen. man hat sich nun zu einem Notplan entschieden und einen bekannten norddeutschen Geflügelmagnaten aufgefordert natürliche Rohstoffe zu liefern. Eier könnte man ja auch aus vorhandenen Ressourcen gewinnen. Das macht auch die Einfuhrbestimmungen leichter. Ironiefaktor: aus

[tt-gambler]

Zitat von Mighty

...Du hast ja auch nicht weiter argumentiert, wieso denn immer noch "in der Entwicklungsphase".

Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass die prinzipielle Entscheidung in Mai 2011 getroffen war. Das macht schon mehr als 3 Jahre...

Ich weiß ja nicht, wie du dir das ganze vorstellst, aber es ist ein Unterschied einzelne Exemplare in einer bestimmten Qualität herzustellen oder ein Produkt in gleicher Qualität in der Massenproduktion... Seit dem Frühjahr läuft diese. 6 Monate ist daher der Zeitraum und nicht über 3 Jahre.

Meine jetzige Erfahrung mit den Plastikbällen zeigt (XuShaoFa, Tibhar SYNTT, JOOLA), dass einzeln selektierte Bälle auf Rundheit hin eine ähnliche Haltbarkeit haben wie die Pendants der Zelluloid. So gesehen ist es auch keine Propaganda, wenn die Profis mit der Haltbarkeit zufrieden sind.
Nur kommt die Masse der Bälle da noch nicht hin. Da könnte man jetzt argumentieren wie teuer das ganze wird. Deshalb muss jetzt noch nicht jeder auf den Plastikball umsteigen. Und niemand sollte Kartons bunkern. Butterfly ist das beste Beispiel. Die haben einen Ball, aber eben noch nicht als Massenprodukt für jedermann.
Ich bleibe dabei, ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Einführung. Nur eine elegantere Lösung hätte gefunden werden können (veränderte Toleranzen bei gleichem Gewicht, Übergangsphase, internationaler Zwang, etc.)

[Mighty]

Zitat von tt-gambler

So gesehen ist es auch keine Propaganda, wenn die Profis mit der Haltbarkeit zufrieden sind.

Ich halte deinen Beitrag doch für Propaganda, da hier schon mehrfach ausgerechnet Berichte von Profis über extrem schlechte Haltbarkeit zitiert wurden. Aber mach ruhig weiter.

[Zuni]

Das stimmt so nicht - XuShaoFa und z.B. Joola sind derzeit definitiv nicht so lange ahaltbar wie unsere derzeitigen Trainingsbälle. Beim einzelnen Ball merkt ma n vielleicht keinen Unterschied, aber spätestens wenn du ein 120er Pack betrachtest merkst du doch einen Unterschied zum negativen hin der kombiniert mit dem viel zu hohen Preis doch zu einer gehörigen Portion Unmut führt.

Im übrigen ist die Tatsache, dass Profis überwiegend mit der Haltbarkeit zufrieden sind für mich kein Faktor, denn wenn man die Bälle nicht selbst bezahlen muss macht es kaum einen Unterschied ob Bälle 10-20% schneller kaputt gehen.

Was die angeblichen 6 Monate betrifft: Es sind und bleiben über 3 Jahre seitdem die Einführung beschlossen wurde - wenn die Hersteller jedoch Anfangs die Zeit vertrödeln und für Patentstreitigkeiten verplempern hat das gefälligst ein Problem von ihnen und der ITTF zu sein und nichts das die normalen Spieler auszubaden haben. Schließlich hatten sie mehr als genug vorlaufzeit um bereits früher ihre Produktion anlaufen zu lassen und zu optimieren.

[Mighty]

Zitat von Zuni

Im übrigen ist die Tatsache, dass Profis überwiegend mit der Haltbarkeit zufrieden sind

Das ist keine Tatsache, im Gegenteil.

[Mighty]

Zitat von Zuni

wenn die Hersteller jedoch Anfangs die Zeit vertrödeln

Erstens ist so eine Vermutung mindestens sehr naiv und zweitens weisen 2 Jahre zurückliegende Berichte auf das Gegenteil hin. Z.B. von Australischem Nationalspieler William Henzell auf einem bekannten englischsprachigen Forum, "New Ball to be Introduced after London Olympics"-Thread, den ich nach den Forumregeln nicht verlinken darf.

[mithardemb]

Zitat von Jaskula

Ist das das normale Vorgehen am Markt ?
Die vielen Rückruf-Aktionen der Autohersteller sprechen zwar dafür, trotzdem kann man nicht Schrott auf den Markt werfen und glauben, dass man dann langsam die Qualität verbessern kann, denn bis dahin hat man keine Kunden mehr.

Bei neuen Produkten oder Dienstleistungen definitiv ja. Wie bei allen Dingen ist das ein Lernprozess und man kann sich verbessern. Es sollte natürlich kein Schrott verkauft werden, aber es gibt bei jedem Produkt einen Reifeprozess.

Das ist ja z.B. in unserem Sport auch nicht anders. Du läßt einen jungen Spieler auch dann am Mannschaftsbetrieb teilnehmen bevor er seinen Leistungshöhepunkt erreicht.

Zitat von Jaskula

Es sei denn, (bessere) Alternativen werden künstlich und gezielt vom Markt genommen. Ohne Vorgaben der ITTF würde sich bei der aktuellen Qualität absolut niemand für Plastik entscheiden. An Geldverdienen wäre so also nicht zu denken.

Bleiben wir doch beim Thema Automobil. Wir laufen beim Elektroauto wohl auch in die gleiche Situation. Solange es noch ausreichend Öl gibt ist es ökonomisch wenig sinnvoll ein solches zu kaufen und deshalb halten sich die deutschen Autobauer damit sehr zurück. Wir können jetzt abwarten bis das Öl so teuer ist und uns dann darüber beklagen, dass die Automobilbauer keine ausgreiften Modelle haben. Oder man greift durch Förderung in den Markt ein.

[mithardemb]

Zitat von Mighty

Erstens ist so eine Vermutung mindestens sehr naiv und zweitens weisen 2 Jahre zurückliegende Berichte auf das Gegenteil hin. Z.B. von Australischem Nationalspieler William Henzell auf einem bekannten englischsprachigen Forum, "New Ball to be Introduced after London Olympics"-Thread, den ich nach den Forumregeln nicht verlinken darf.

Dass ein Hersteller sich drei Jahre bevor er mit einem Produkt Geld verdienen kann zurückhält ist der Regelfall. Es gibt wenige Branchen die so langfristig investieren.

Auf breiter Basis (und genau damit verdient man das Geld) wird der Ball erst 2015 eingeführt.

[Mighty]

Zitat von mithardemb

Dass ein Hersteller sich drei Jahre bevor er mit einem Produkt Geld verdienen kann zurückhält ist der Regelfall.

In unserem Fall ist das Gegenteil der Fall.

Der Hersteller hat sich nicht etwa zurückgehalten, sondern bereits 2012 Plastikbälle produziert und zum Kennenlernen bzw. Testen verbreitet, auf dem von mir oben erwähnten Forum-Thread nachzulesen.

Sucht euch mal bessere Ausreden.