Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Armendariz]

Das mit der Diskriminierung haben wir in einer ähnlichen Diskussion schon mal erörtert... ich werd jetzt nicht mehr die Artikel rauskramen, aber da gibt es statistische Daten und Studien dazu.

Können wir uns darauf einigen, dass das in der Ausprägung wie du es schilderst ein Ruhrgebiet-Problem ist? Ich wohn zwar nicht in ner Metropole, aber Augsburg und Ulm sind jetzt auch keine Dörfer

Klar gibts in jeder größeren Stadt Probleme mit Gruppen, die sich ausgrenzen. Aber zumindest hier seh ich das in keiner Relation zu den Zahlen, die du nennst. Ich schätze die Anzahl der Muslime, die 9/11 befürworten, kleiner ein als die Anzahl der Deutschen, die den Holocaust eigentlich keine schlechte Idee fanden.

Hier gibts auch Moscheen, die regelmäßig Tage der offenen Tür anbieten, und die meisten jungen Türken gehen lieber in die Disse und Saufen als zum Freitagsgebet. Hab auch nen jungen Bengalen in der Mannschaft, der nicht trinkt und grade fastet, aber ansonsten sicher eher deiner "Gruppe 1" zuzuordnen ist

Haben auch gläubige Muslimas an der Uni, mit Kopftuch. Eine davon hat letztes Jahr in nem Seminar ein Referat zum Thema Frauenrechte gehalten.

Was ich daraus schließe:

Deppen gibts überall. Dafür gibt's unser Rechtssystem.
Aber Vorurteile und Rassismus fangen oft da an, wo einzelne Probleme überzeichnet und aufgebauscht werden.

Und an sich finde ich es schade, wenn einzelne Gruppen wenig Kontakte zu Angehörigen anderer Herkunft haben. Aber dass das nicht pauschal ein Problem ist, sieht man etwa in Kanada, wo in den Großstädten oft viele Bevölkerungsgruppen nebeneinander leben (Chinesen, Hindi, Italiener, Schwarze...), was dort aber eher als kulturelle Bereicherung wahrgenommen wird - obwohl man da keineswegs von Assimilierung sprechen kann. Und so wie ich dich verstehe, willst du genau das, oder?

[Snape]

Zitat von Noppenzar

Meine Zahlen sind Schätzungen.

Eben. Schätzungen.

Zitat von Noppenzar

Das ganze Kopftuchgedöns oder der Ramadankult, das kam erst in den letzten Jahren.

Und wieso ist das so geworden?

Zitat von Noppenzar

Aber für die Problemgruppe ist Deutschland nur Mittel zum Zweck. Man lebt hier komfortabel, will aber seinen anachronistischen Lebensstil hier gesellschaftsfähig machen.

Das beobachte ich auch, vermeide aber Schätzungen bezüglich der Größe dieser Gruppe.
Davon ab bin ich ebenfalls der Meinung, dass wir in Deutschland viel zu liberal sind, sich die entsprechende ausländische Klientel über uns Weicheier und unsere Gesetze kaputt lacht. Und ausnutzt.

Zitat von Noppenzar

Und natürlich ist da eine unterschwellige Sympathie für den Terror latent vorhanden.

Aha, das weißt Du woher?

Zitat von Noppenzar

Schon bei 9/11 hat nicht nur ein Vertreter dieser Gruppe hinter vorgehaltener Hand Sätze wie "jetzt hat der Bush mal einen drüber bekommen" verlautbart.

So denken auch einige Deutsche, so what?

[Nacki]

Zitat von Armendariz

Ich schätze die Anzahl der Muslime, die 9/11 befürworten, kleiner ein als die Anzahl der Deutschen, die den Holocaust eigentlich keine schlechte Idee fanden.

Vermute, da liegst Du falsch. In absoluten Zahlen mit Sicherheit. Und prozentual?
Oder ist bei der Interpretation besonderes Augenmerk auf das Tempus des letzten Verbs zu legen?

[Armendariz]

Vermuten kann man hier ja offensichtlich viel, ohne Beweise bringen zu müssen

Ich meinte tatsächlich den Prozentsatz. Und beim letzten Verb muss ich wohl auf der Tastatur ausgerutscht sein

Das latente Rassismusproblem auch bei Deutschen ist ja nun kein Geheimnis mehr.
Beispiele:
https://mediendienst-integration.de/...r-bleiben.html

https://www.tagesschau.de/inland/mit...ismus-101.html

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Armendariz

Das latente Rassismusproblem auch bei Deutschen ist ja nun kein Geheimnis mehr.

Alles Arschlöcher.

[Armendariz]

xxxxxxs

[mithardemb]

Zitat von Armendariz

Das latente Rassismusproblem auch bei Deutschen ist ja nun kein Geheimnis mehr.

Schreiben wir besser, dass es ein Rassismusproblem bei Menschen gibt, das trifft die Sachlage eher.

Die Frage ist natürlich auch wo Rassismus anfängt. Die erste von dir zitierte Studie spricht von negativen Einstellungen, wenn jemand aus einem fremden Kulturkreis in die Familie einheiratet. Wenn man das bereits als Rassismus bezeichnet, verharmlost man den Begriff.

[Noppenzar]

Wenn du es so schreibst, dann ist jedes Volk erstmal rassistisch, besser ausgedrückt, patriotisch.

In allen Kulturen ist es so, dass man sich bei Auswanderung erstmal seinesgleichen sucht. Die erste Generation wird auch immer innerlich ihre alte Staatsangehörigkeit behalten.

Viel entscheidender ist doch, was in Generation 2,3 oder 4 passiert. Werden diese eher dem neuen Staat, in dem sie aufgewachsen und geboren sind loyal sein, oder verharren sie in einem Staat, den sie gar nicht kennen?

Im Normalfall mischen sich die Zuwanderer mit den Einheimischen und sie sind dann normale z. B. Deutsche, sowie früher die "Ruhrpolen".

Jetzt haben wir aber zum ersten Mal das Problem, dass es eine Gruppe gibt, die sich abkapselt, und das Europaweit.

Man ist zwar per Pass Engländer, Deutscher oder Franzose, innerlich aber Pakistani, Türke oder Araber.

Im Endeffekt auch eine Form von massivem Rassismus.

[Armendariz]

Zitat von Noppenzar

Die erste Generation wird auch immer innerlich ihre alte Staatsangehörigkeit behalten.

Das kommt ganz stark darauf an, ob es dem neuen Staat und den neuen Mitbürgern gelingt, den Ankommenden ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln! Und da sehe ich einfach riesige Defizite und Risiken, wenn ich mir manche Leute anhöre.

Für mich ist eine Kernthese zentral:

Je öfter nationale Identitäten konstruiert werden, desto mehr bilden sie sich aus.
Das ganze ist eine Self-fulfilling-prophecy. Wenn das nicht erkannt wird, wird es immer mehr Segregation geben.

[Abwehrtitan]

Zitat von Armendariz

Das kommt ganz stark darauf an, ob es dem neuen Staat und den neuen Mitbürgern gelingt, den Ankommenden ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln! Und da sehe ich einfach riesige Defizite und Risiken, wenn ich mir manche Leute anhöre.

Du schreibst das so lässig runter als wäre das die reine Wahrheit. Integration ist keine Einbahnstraße, das muss man schon auch wollen, und da stehe ich neben Noppenzar, die Masse, egal aus welcher Generation will sich nicht integrieren, im Gegenteil, sie möchten gerne uns und unsere Art zu denken, zu leben, korrigieren. Wie gesagt, so erlebe ich die meisten Zuwanderer. SEIT JAHRZEHNTEN. Die wenigen, äußerst positiven Ausnahmen, die es selbstredend gibt, ändern daran rein nichts.