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Spieler, Trainer und Mannschaften aus dem Profibereich Hier geht es um die Stars der Szene (Spieler, Trainer und Mannschaften aus dem Profibereich), denen hier einzelne Themen gewidmet sind, in denen diese aber auch selber "bloggen" können. |
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Brandaktuelles Interview mit Timo Boll
Aus der Welt vom 30.12.2002:
„Meine Stärke ist: Ich habe keine Schwäche“ Timo Boll, der beste Tischtennisspieler der Welt Berlin - Für die Tischtennismacht China beginnt das neue Jahr mit einer denkbar schlechten Nachricht, ja sogar mit einer Schmach. Wenn am 2. Januar die neue Weltrangliste veröffentlicht wird, steht zum ersten Mal seit fast drei Jahren kein Chinese an der Spitze. Stattdessen wird Timo Boll aus Gönnern den bisher führenden Ma Lin mit einem Punkt Vorsprung auf Platz zwei verweisen. Dann ist der zweimalige Europameister als erster Deutsche in der Geschichte seiner Sportart die Nummer eins der Welt. Der 21-Jährige sprach mit WELT-Mitarbeiter René Adler über das Erfolgsjahr 2002 und seine Pläne für die Zukunft. DIE WELT: Herr Boll, Anfang 2002 waren Sie die Nummer 14 der Welt und noch ohne großen internationalen Titel. Dann haben Sie das Europa-Top-12-Turnier, zwei EM-Titel und den Weltcup gewonnen – und das auch noch in China. Hatten Sie mit einem solch rasanten Aufstieg gerechnet? Timo Boll: Damit konnte man nicht rechnen. Mein Ziel war es, noch näher an die absolute Weltspitze heran und in diesem Jahr unter die Top Ten zu kommen. Nachdem ich das schon im Februar geschafft hatte, habe ich mir immer neue Ziele gesteckt, und es ist wirklich optimal gelaufen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man in seiner Sportart als Bester gilt. DIE WELT: Aber damit steigt auch der Druck. Sie sind nicht mehr der Jäger, sondern der Gejagte, und Sie haben 2003 vier wichtige Titel zu verteidigen. Wie gehen Sie mit dieser neuen Rolle um? Boll: Ich gehe genau so in das neue Jahr wie in das alte und mache mir keinen besonderen Druck, auch wenn die Medien mich schon als WM-Favorit handeln. DIE WELT: Diese Gelassenheit bezeichnen Trainer und Spielerkollegen als eine Ihrer großen Stärken. Was macht Sie denn außerdem so gut, dass Sie sogar die Chinesen das Fürchten lehren? Boll: Ich glaube, meine Stärke ist, dass ich keine große Schwäche habe. Egal, ob es Topspin, Vorhand oder Rückhand ist. Ich spiele beidseitig ganz gut. Außerdem bin ich nervenstark, was im Tischtennis sehr wichtig ist. DIE WELT: Sind die Chinesen mental schwächer? Boll: In China ist der Druck viel größer, weil Tischtennis Nationalsport ist und es so viele gute Spieler gibt. Deshalb fliegen die Chinesen bei Misserfolgen schnell aus dem Kader, und ein anderer rückt nach. Ich bekomme meine Chance immer wieder. DIE WELT: Chinas Cheftrainer Cai Zhenhua meinte kürzlich, sie seien die Schlüsselfigur in Europa und hätten zuletzt das modernste Tischtennis gespielt. Er empfindet Sie als eine größere Bedrohung als früher den Schweden Jan-Ove Waldner oder zuletzt Wladimir Samsonow aus Weißrussland. Die Chinesen scheinen regelrecht Angst vor Ihnen zu haben. Boll: Es zeigt, dass die Chinesen Respekt vor mir haben. Es ist ein großes Lob. Normalerweise ist Zhenhua eher zurückhaltend. DIEWELT: Weggefährten schätzen besonders, dass Sie sich bei all den großen Erfolgen nicht verändert haben. Wie schaffen Sie es, auf dem Teppich zu bleiben? Boll: Ich denke, das ist mein Naturell. Ich sehe keinen Grund, warum ich mich verändern soll. Hinzu kommt, dass ich ein sehr gutes Umfeld habe, wo alle normal mit meinem Erfolg umgehen. DIE WELT: Sie hatten in diesem Jahr häufiger Rückenschmerzen, ein Problem vieler Tischtennisspieler ... Boll: ... und manchmal war es ziemlich schlimm. Einen Tag, bevor ich zum Weltcup nach China geflogen bin, habe ich zu meinem Trainer Helmut Hampl gesagt, dass ich vier Wochen Pause mache, wenn ich zurückkomme. Dann habe ich das Turnier zu meiner eigenen Überraschung gewonnen, und danach konnte ich schlecht pausieren. Im Moment läuft es ganz gut, ich mache aber auch viel mehr als früher, um die Rücken- und Bauchmuskulatur zu stärken. DIE WELT: Ihr Trainer erzählt schon seit Monaten, dass Sie urlaubsreif sind. Jetzt haben Sie endlich eine Woche frei, wie erholen Sie sich? Boll: Am Ende des Jahres wurde es immer schwerer, Topleistungen zu bringen, weil der Akku ziemlich leer war. Das hat man auch an meiner blassen Gesichtsfarbe gesehen. Ich freue mich sehr auf den Urlaub. Ich fahre mit meiner Freundin nach Ruhpolding, denn ich bin ein leidenschaftlicher Skifahrer. Früher war ich eine richtige Pistensau, aber inzwischen fahre ich etwas vorsichtiger; schließlich will ich mich nicht verletzen. DIEWELT: Verbands-Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig traut ihnen weitere Großtaten zu. Er sagte, 2002 sei ganz sicher noch nicht der Höhepunkt Ihrer Karriere gewesen. Heißt der nächste Weltmeister Timo Boll? Boll: Ich kann sicher um den Titel mitspielen, aber das können auch einige andere – nicht nur die Chinesen. Um im Mai in Paris zu gewinnen, muss alles stimmen. Ich muss nicht schon 2003 Weltmeister werden. Ich bin erst 21 und werde noch Chancen bekommen.
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Brandaktuell: MTV Jever aus der Bierstadt! http://tt.mtv-jever.de "Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann." (Jürgen Klinsmann) |
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Die Welt
Prima!
Nun hat Timo auch ein Interview mit der Welt! Also bald müsste ihn JEDER kennen! |
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Zumindest jeder, der nich nur die Überschrift liest und weiterblättert oder wie???
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Ich wusste garnicht das Rene Adler für die WELT arbeitet. Aber eigendlich ist er sowieso bei allem dabei was sich um TT dreht.
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wenn ich timo richtig verstehe, dann ist es ein grosser vorteil, dass tt in deutschland kein (bzw. kaum) öffentliches interesse geniesst....warum strengen wir uns dann so an und wollen dies ändern, am ende verlieren wir dadurch die erfolge, die leute wie boll für die nation sicherstellen?
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Timo hat es jetzt schon in die Welt geschafft ( hoffentlich geht es so weiter und vielleicht liest man auch mal was über die anderen deutschen TT-Spieler ) und über das Interesse am TT sollten wir uns doch eigentlich freuen.
Nobody is perfect. |
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TT ist, im Vergleich zu vielen anderen Tageszeitungen, häufig Thema in der "WELT". Das war nicht das erste Interview mit bzw. die größere erste Geschichte über Timo - die erste war schon 1999 im Blatt.
Viele Grüße und Guten Rutsch René Adler |
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Zitat:
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Zitat:
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Interview
Ich muss sagen, dies ist eines der besten Interviews, dass ich in letzter Zeit gelesen/gehört habe, denn neben den altbekannten Fragen "Wie sind sie bloß so natürlich geblieben" usw. wurden auch viele Zitate zum Kommentar freigegeben und eher untypische Fragen gestellt wie z.B. nicht nur auf die Erfolge, sondern auch auf die Probleme die dahinter stecken wie Timo´s Rückenschmerzen.
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timo boll |
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