Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis

[User 765]

Ich lese immer Fernsehen, Fernsehen, Fernsehen. Wenn es danach geht dürften die Deutschen nur Fußball, Snooker und Dart spielen.

Das ist genau das Problem, das vor allem die ältere Generation nicht versteht: Internet ist tausend mal wichtiger als Fernsehen. Während man in der Regel am Tag wahrscheinlich nur 1-2 Stunden fernsieht begleitet das Internet uns dank Smartphones quasi 24 Stunden am Tag. Die Reichweite des Mediums Internet ist um ein Vielfaches höher als die des Fernsehens.

[Rudi Endres]

Das Fernsehen erreicht die Masse, das Internet eher die Insider. Wer außer den TT-Spielern kennt TT-News? Ich war noch nie auf einer Tennis-Website. Dennoch schaue ich mir gerne Tennisübertragungen im Fernsehen an, wenn ich zufällig darauf stoße.

Wir sind uns wohl einig, dass Tischtennis für das Fernsehen nicht besonders geeignet ist.
Was also tun? Wir sind gespannt auf konkrete Vorschläge.

[Hillegosser]

Zitat von Rudi Endres

Tischtennis wird als Geschicklichkeitsspiel wahrgenommen und nicht als Sport. Das Spiel derer, die für den echten Sport nicht taugen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich manche Spieler am liebsten für ihren Sport entschuldigen würden. Es fehlt die öffentliche Anerkennung.

Möglicherweise fehlt die öffentliche Anerkennung.
Sieht man allerdings den Erfolg von Dart... dem Paradebeispiel athleitischen Sports, kann es das eigentlich auch nicht sein.


Und Rudi, das I-Net ist nicht mehr auf Foren begrenzt.
Soziale Medien, youtuber, etc. ... erreichen womöglich mehr Menschen, als "Sportsender" wie Sport 1.

Für Zuschauer in der Halle ist das TTBL 3er Symstem jedenfalls nicht attraktiv.
Ich weiss, dass Du das anders siehst, aber damit gehörst du hier im Forum zur absoluten Minderheit.
Ich freue mich /hoffe kommendes Jahr auf 2. Liga TT in Bielefeld. Und bete, dass keine Ambitionen bestehen in diese Form der TTBL aufzusteigen.

[Rudi Endres]

Ich bin skeptisch. In den sozialen Netzwerken ist eine Randsportart wie ein einzelner Baum im Dschungel.
Ich bin lernfähig. Wie kann man das Internet besser nutzen? Bisher scheint es ja keine messbare positive Wirkung auf unseren Sport zu haben.

Das Dreiersystem in der Bundesliga ist für mich kein Dogma. Jedoch möchte ich mich gerne auf ein Spiel konzentrieren können. Fragt man die Leute vor Ort, so scheint das die Mehrheit genauso zusehen. In unserem Verein kritisieren die das System am heftigsten, die ich noch nie bei einem Bundesligaspiel gesehen habe. Jeder hält das gewohnte Spielsystem für das beste. Aber egal welches Spielsystem man wählt, es muss überraschende Ergebnisse garantieren. Ansonsten kann man die Liga gleich abschaffen. Denn es gibt keine Absteiger und der Meister steht zu 90% vorher fest.

[Rückhandblock]

Zitat von Rudi Endres

Ich bin skeptisch. In den sozialen Netzwerken ist eine Randsportart wie ein einzelner Baum im Dschungel.
Ich bin lernfähig. Wie kann man das Internet besser nutzen? Bisher scheint es ja keine messbare positive Wirkung auf unseren Sport zu haben.

Das hilft auf jeden Fall. In Facebook einfach fleißig Tischtennis Videos liken Vor ein paar Tagen hat N24 einen Beitrag in Facebook gepostet über den "Jahrhundertballwechsel" von Ma Long und Fang Bo im Finale mit Video. Da haben eine unglaubliche Menge an Leuten drunter kommentiert die nichts mit Tischtennis am Hut haben. Das Internet und die sozialen Medien helfen Tischtennis zumindest mal, zu zeigen, dass dies ein spektakulärer Sport sein kann. Ob das für das große Problem "Geld" hilft, sei erstmal dahingestellt

[Hillegosser]

Zitat von Rudi Endres

Aber egal welches Spielsystem man wählt, es muss überraschende Ergebnisse garantieren. Ansonsten kann man die Liga gleich abschaffen. Denn es gibt keine Absteiger und der Meister steht zu 90% vorher fest.

Warum ist sie dann noch nicht abgeschafft?
Oder meinst Du Ausnahmen wie: Düsseldorf spielt mit B-Truppe?
Im Moment ist doch genau das gegeben. Mit der kleinen Ausnahme, dass eigentlich neimand absteigen muss.

[mithardemb]

Zitat von olek

Fakt ist aber, dass unterschiedliche Zählsysteme und unterschiedliche Mannschaftsstärken seit Jahrtausenden vom DTTB nicht vereinheitlicht werden und dies keinem Außenstehenden erklärbar ist.

Es ist quasi höhere Mathematik, dass es 3er Mannschaften gibt die bis 3 Siege spielen, 4er Mannschaften die bis 6 Punkte spielen und 6er die bis 9 spielen. Wer bitte soll das verstehen können, bei dieser gigantischen Vielfalt und so hohen Zahlen.

Wenn unsere potentiellen Fans wirklich nur komplette Vollidioten sind, die das nicht verstehen können, dann müssen wir eher andere Fans suchen.

Zitat von olek

Und natürlich kochen alle Verbände/Kreise ihr eigenes Süppchen - auch bei click-TT! Kein Wunder, dass sich keiner, außer den Aktiven, für Tischtennis interessiert! Chaos pur! Fußball mit 7 Spieler, mit 11 Spieler, mal auf ein Tor, mal auf drei Tore und mal 90 Minuten, mal 37 Minuten Spielzeit etc.

Na klar und beim Tischtennis spielen wir dann mal ein einzeln auf mehreren Platten gleichzeitig, machen die Anzahl der notwenigen Punkte vom Wochentag abhängig, vergeben bei Fallrückziehern 2 Punkte und verlangen einen Kopfsprung pro Satz. Hellau.

[mithardemb]

Zitat von Funzel

Soweit ich weiß, sind beim Fußball sowohl Dauer des Spiels, Größe der Mannschaft, Größe des Spielfeldes als auch Größe der Tore von der (Alters-)Klasse abhängig. Da muss sich der DFB mal Gedanken machen... kein Wunder, dass sich niemand - und schon gar nicht die Jugendlichen die diesem Chaos ausgesetzt sind - für Fußball interessiert.

Das liegt daran, dass Tischtennis im Gegensatz zu Fußball so soooooo kompliziert ist. Kaum 90% aller Erwachsenen haben schon mal an der Platte gestanden und davon wissen auch nicht mal alle dass man den Ball "anschneiden" kann. Wie soll man diese Sportart schon verstehen können.

Immerhin ist die neue Zählweise ein Zugeständnis an die Fans. Wer kann schon fehlerfrei bis 21 zählen.

[Thiloho]

Ein Problem ist: Tischtennis kann JEDER.

Ich hatte schon oft merkwürdige Gespräche.

Auf der Arbeit spiele auch ein Kollege/Kumpel Tischtennis. Er Bezirksliga, ich Landesliga. Im Sommer sollte dann ein Firmenturnier gemacht werden. Da kamen doch tatsächlich andere auf uns zu und waren der festen Überzeugung gegen uns gewinnen zu können.

Dann haben wir mal zusammen das KUKA Video mit Timo Boll geschaut. INTELLIGENTE Dipl.Ings dachten das wäre echt, weil Tischtennis ja so einfach ist. Dann mussten wir denen noch das Making off zeigen...

Auch ein Kumpel kam letztens an uns sagte: Komm lass zocken, wir spielen um einen Kasten Bier. ich gewinne auch gegen xy immer( der spielt auch nur auf dem Schulhof, 2 mal im Jahr)
Habe ihm dann erklärt, dass ich jetzt Verbandsliga spiele und mit der falschen Hand oder einer Bratpfanne gegen die Kinder, die ich trainiert hab gewinne und die schon ein bisschen zocken können.

Wir haben uns dann nach hin und her geeinigt das ich doch mit einer Bratpfanne spiele...

Das zeigt aber genau ein Problem. Jeder denkt er könne Tischtennis spielen. Dabei bekommt der gemeine Hobbyspieler keinen einzigen Aufschlag gegen den durchschnittlichen Spieler der 2. Kreisklasse...

[mithardemb]

Zitat von Thiloho

Ein Problem ist: Tischtennis kann JEDER.

Genau wie Fußball, Volleyball, Tennis, Badminton, Laufen, Schwimmen, Radfahren, .... oder sogar auch Boxen / Kampfssport. Da gibt es Leute die offenbar meinen gegen eine leichtgewichtigere Frau Chancen zu haben, selbst wenn die Weltmeisterin ist.

Zitat von Thiloho

Dann haben wir mal zusammen das KUKA Video mit Timo Boll geschaut. INTELLIGENTE Dipl.Ings dachten das wäre echt, weil Tischtennis ja so einfach ist. Dann mussten wir denen noch das Making off zeigen...

Erschreckend. Wer Automatisierungstechnik gehört hat oder Informatik (speziell Mustererkennung) belegt hat, dem dürfte die Problematik bekannt sein, die technische Systeme bei Erkennen von Situationen haben. Wer Technische Mechanik gehört hat, dem dürfte die Komplexität von Mehrkörpersystemen nicht fremd sein. Aber eigentlich sollte zumindest jeder der seinen Dipl-Ing. seit 1990 bekommen hat zumindest mal was von Teach-In Programmierung von Robotern gehört haben und sich vorstellen, dass es verdammt aufwendig sein müsste, Bewegungen die sehr filigran angepasst werden müssen in einen Roboter reinzubringen.

Allerdings hilft der Vergleich mit einem technischen System ja auch nicht weiter um die menschliche Leistung zu beurteilen. Kein Roboter auf dieser Welt wird die nächsten 2 Jahrzehnte gegen einen Hobbyspieler gewinnen können. Beim Schach dagegen schlägt die Maschine in der Regel den Weltmeister. Laufdisziplinen in der Leichtathletik sind seit wohl seit der Erfindung des Fahrrades gegen Maschinen unterlegen etc.