TTBL | 1. Bundesliga Herren 2021/2022

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[Matousek]

Zitat von Bezirksligalooser

Laien waren früher kaum in den Hallen und sind es nach den Umstellungen heute auch nicht.
Es wurde immer mehr für diejenigen Änderungen unternommen, die mit unserem Sport nicht (mehr) viel amHut haben.
Sei es bei den Zuschauern oder bei den Spielern.
Deswegen haben sich ja auch viele zurück gezogen, weil durch die Änderungen immer mehr der Einzelne anstelle des Teams in den Mittelpunkt gestellt wurde.

Im Grunde wird dieses Thema schon lange genug breitgetreten. Die Argumente haben sich nicht verändert. Es fehlt halt auch am Interesse der breiten TT-Masse, sich solche Spiele anzuschauen aus welchen Gründen auch immer. Die Menschen werden immer bequemer und anspruchsvoller. Die Lokalitäten allgemein sind auch nicht mehr angetan, Zuschauer anzuziehen. Wer sitzt sich schon gerne auf die Stufen von ausgezogenen Tribünen über eine lange Zeit. Fußballspiele dauern ja auch nicht mehr als max 2 Stunden mit allem Drum und Dran. Und trotzdem pilgern auch TT-Spieler in die Stadien. Weil eben das Gesamtpaket stimmt. Die Medien tragen ihren Teil auch dazu ein. Um ein TT-Spiel attraktiv zumachen mit allem Drum und Dran braucht es ein großes Helferfeld, dass am besten so gut wie nichts kosten soll. Auch lässt im Laufe der Zeit das Interesse nach, zu einem attraktiven Gesamtpaket beizutragen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass sich die Mannschaften zu oft ändern, so dass dann auch kein Bezug vom Zuschauer zum Team/Spieler entsteht.
Vergleichen wir es mit einem Verein, der sich um aufzusteigen z.B. in eine RL, ein Team zusammenholt, dass überwiegend nur zu den Spielern kommt. Dass sich da der Rest der Abteilung/Verein nicht zu diesem Team bekennt, ist dann nur allzu natürlich. Dann hocken grade 10 Zuschauer in der Halle. Noch wenn dazu auch das Catering z.B. nur aus einem o. zwei Kasten Getränke besteht, vllt noch Wurstsemmeln, das man sich selbst holt, von dem Tisch wo es abgestellt ist, daneben dann ein Sparschwein wo man sein Geld was man geben will hineinwirft. Dann sein Getränk und den Teller mit Wurstsemmeln auf dem Boden abstellen muss, weil es keine Abstellflächen in Sitzhöhe gibt, etc, etc.

[Dominikk85]

Es wird glaube ich allgemein einfach schwieriger gerade die jüngeren Leute aus ihren 4 Wänden zu bekommen weil das Smartphone, tablet, Fernseher schon genug Unterhaltung verspricht.

Das sieht man schon in der Gastronomie, früher gab es ja diese verranzten eckkneipen wo die Leute mehrere Abende hingegangen sind, heute muss es da schon eine absolut coole Bar sein um die jüngeren Leute überhaupt 2 mal im Monat dahin zu bringen (was sicherlich gut ist, 3 mal die Woche in Moe's Taverne zu versacken ist ja nicht so gesund).

Das bedeutet nicht das es unmöglich ist Leute nach draußen zu bewegen, aber früher hat halt das Argument "es ist etwas zu tun" ausgereicht damit die Leute hingegangen sind, es war besser als irgendwas langweiliges im öffentlich rechtlichen zu schauen.

Heute ist diese elektronische Unterhaltung sehr viel besser geworden und dazu hat man durch den interaktiven Faktor in den social media auch teilweise den sozialen Charakter der outdoor events ersetzt so das auch der treffen mit Freunden Aspekt wegfällt weil das auch online passiert.

Daher locken nur noch absolute Premium Events Leute nach draußen, sprich Konzerte von top Stars, Fußball Bundesliga, Hochglanz gastro, top Konzerte etc, sprich statt 10 mal im Monat 12 euro in der Kneipe auszugeben gibt man lieber einmal pro monat 120 für ein Konzert aus.

Ich weiß nicht wie tischtennis da mithalten könnte. Die streaming Angebote sind imo schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Ich glaube auch nicht das das streaming Leute vom hingehen abhält, die Leute die hingehen sind eh absolute hardcore Fans und Angehörige von Trainern, Spielern und dem Verein.

Das streaming alleine kann das ganze aber natürlich nicht tragen, so viel Geld bringen die paar werbe clips auch nicht.

Mir fällt da aber auch keine Lösung ein wie man TT zu einem solchen Premium Event machen kann. Ein gewisses Rahmen program und die hallen etwas aufhübschen um vom eckkneipen Charme wegzukommen wäre sicher eine Idee, aber das kostet auch Geld und aus dem TT ein superbowl Event mit half time show zu machen ist vermutlich auch nicht die Lösung. Vielleicht könnte man ja ein Rahmenprogramm für Kinder anbieten um aus dem Besuch ein familienevent zu machen oder so was.

[med]

Ich weiss nicht, wann die Diskutierenden das letzte Mal bei einem TTBL-Spiel gewesen sind. Habe ein wenig das Gefühl, es ist schon länger her, da hier schon viele Klischees ausgetauscht werden. Ich war in den letzten 6 Tagen bei 3 Spielen, bei denen es von den Zuschauern Standing Ovation (trotz zweier Heimniederlagen) gab. Die TTBL ist dieses Jahr so attraktiv, wie nie und das Umfeld ist schon professionell.

Trotzdem - das hat aus meiner Sicht rein gar nichts mit dem Spielsystem zu tun - gibt es ein massives Zuschauerproblem, welches durch "Corona" natürlich noch einmal massiv verschärft wird.

Die Hauptproblematik liegt, aus meiner Sicht, an dem massiven Spielerrückgang, da TT prinzipiell ein "Fachpublikum" hat. Wir haben aktuell vielleicht noch 40% aktiver Spieler im Vergleich zu den Zeiten, als es noch 6er Mannschaften gab. Im Nachwuchs-Bereich sieht es vermutlich noch schlechter aus. Es bricht uns schlichtweg das Zuschauer-Potenzial weg.

MfG
Achim Krämer

[appelgrenfan]

Ohne mehr mediale Aufmerksamkeit für unseren Sport werden alle Ansätze verpuffen. Das mag mal punktuell funktionieren, aber flächendeckend geht's nur aufwärts, wenn TT in den Medien stattfindet. Da dies aber in Deutschland selbst mit den zwei besten Nicht-Chinesen seit Jahren nicht klappt, sehe ich da schwarz.

WTT könnte vielleicht Bewegung reinbringen, aber dafür sehe ich den Ansatz auch schon wieder zu konservativ.