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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Verband und Vereine gehen nur Hand in Hand, da denke ich sind wir uns einig. Wenn der Verband, fängt beim Kreis an und hört beim DTTB auf, nicht die richtigen Rahmenbedingungen setzt, dann ist das als Verein ein Kampf gegen Windmühlen. Und hier sehe ich großen Nachholbedarf und müsste parallel angesetzt werden.
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#362
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen ist auch heute noch die Hauptmotivation für meine Tätigkeit im Bund und im Verband. Leider sind aber alle Verbände und Vereine in Deutschland auch von den Entscheidungen der ITTF abhängig, und dort sehe ich persönlich die Hauptgründe für den Niedergang des TT-Sports weltweit. Damit meine ich nicht die Entscheidungen der jüngsten Vergangenheit, sondern das Nicht-Einschreiten gegen die Materialvielfalt im TT-Sport, die gegen Ende der 1970-er Jahre begann. Eine kurze Zeitlang gegen Ende der 1980-er/Anfang der 1990-er Jahre bestand Hoffnung, dass durch den ITTF-Präsidenten Ichiro Ogimura und den ETTU-Präsidenten Hans-Wilhelm Gäb hier reglementierend eingegriffen werden kann, doch krankheitsbedingter Amtsverzicht 1993 von Gäb und Tod 1994 von Ogimura haben diese Hoffnungen zunichte gemacht. Ich werde nie den Satz von Gäb vergessen, der sinngemäß so war: "Wir brauchen im Tischtennis Beläge, die das Spiel befruchten, und nicht solche, die es zerstören." Statt dessen ist am 8.4.2021 die ITTF in ihrer Pressemitteilung stolz darauf, dass die Belagsliste LARC am 1.4.2021 ganze 1.667 Beläge umfasst und dass diese Liste künftig alle drei Monate aktualisiert wird. Hier hat man seit Jahrzehnten den Schuss nicht gehört und traut sich nicht, sich den Interessen der Industrie in den Weg zu stellen, obwohl langfristig auch die TT-Industrie nur davon profitieren würde, wenn es mit dem TT-Sport weltweit wieder aufwärts ginge. Aus meiner Sicht ist niemand anders als die ITTF hauptverantwortlich für den Niedergang unseres Sports. Alles, was wir hier in Deutschland noch machen können, ist zu versuchen, unter ungünstigen Rahmenbedingungen zu retten, was noch zu retten ist. |
#363
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Richtig!!
Doch was sind die Beläge, die das Spiel zerstören? Sind es Anti, Noppengummi, LN, KN oder sind es die hoch gezüchteten "Raketenbeläge", die keine längeren Ballwechsel (aus Sicht eines Hobbyspielers oder Laien) mehr zulassen. Die Kommentatoren schwärmen ja schon von fantastischen Ballwechseln, wenn der Ball 4 - 5 x hin und her fliegt. |
#364
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Na, da ham wir jetzt aber ins Wespennest gestochen und landen beim Material, das mal nen Übergang vom Vereinssterben!
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#365
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
In meinen Augen sind es Beläge, die verursachen, dass der Ball nach dem Aufsprung auf dem Tisch eine andere Flugbahn nimmt, als es der Rückschläger aus der Aushol- und Schlagbewegung erwartet. Es sind also Beläge, die etwas antäuschen, was nicht vorhanden ist. In meinen Augen sind es insbesondere die Langnoppenbeläge.
Unabhängig davon halte ich persönlich die maximal zulässige Schwammstärke für zu groß. Eine Begrenzung auf 1,0 mm oder gar auf 0,5 mm würde dem Tischtennissport meiner Meinung nach letztlich sehr nützen. |
#366
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Leider hängt alles miteinander zusammen.
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#367
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Der Hauptsponsor der ITTF bezeichnete Tischtennis in China sinngemäß als Ü40.
Also muss einer der Hauptgründe für den Rückgang im Spiel selbst liegen. Offensichtlich ist Tischtennis in der derzeitigen Form weltweit nur begrenzt konkurrenzfähig. Vereine gibt es in vielen Verbänden überhaupt nicht. Der demographische Wandel ist eher ein europäisches Problem. Mit den Folgen des Internets haben alle zu kämpfen. Tischtennis schwächelt überall. Das ist bei den Konkurrenzsportarten nicht so. Badminton etwa, ist in Europa ein Randsport, boomt aber in China und Indonesien. Nun kann man argumentieren, dass wir auf die ITTF-Entscheidungen ohnehin keinen Einfluss haben und es daher nichts bringt darüber zu diskutieren. Doch letztlich schlägt "das Große Ganze" auf "das Kleine" durch. Wir erörtern das Thema seit es TT-News gibt. Hat sich was verbessert? Die Leuchttürme, die dem allgemeinen Niedergang zu trotzen scheinen, beruhen auf dem überdurchschnittlich hohen Einsatz weniger TT-Verrückter. Die Maßnahmen der nationalen Verbände und ihrer Untergliederungen sind eher Anpassungen als Problemlösungen. Die Möglichkeiten sind begrenzt. Aus einer fatalistischen Grundstimmung heraus überhaupt nichts zu machen, wäre falsch. Wenn jeder ein klein wenig mehr machen würde, wäre schon viel gewonnen. |
#368
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
So wie im Leistungssport versucht wird die größten Talente zu entdecken, um diese dann sehr aufwendig auszubilden, so könnte man doch auch versuchen "Talente" für das Ehrenamt zu entdecken und diese zu fördern. Wieso nicht jemanden, der bei der StarTTer-Ausbildung gute Ansätze zeigt, persönlich bei seinem Verein weiterbegleiten (durch Ausbilder, erfahrene Trainer,...). Trainingsbesuch alle paar Monate, mit Tipps, Feedback,...und wenn sich das Trainertalent weiter gut entwickelt, dann weiter persönlich fördern (so wie es das teilweise vor allem für ehemalige Kaderspieler gibt, die als Honorartrainer eingesetzt und gefördert werden...nur halt für stattdessen für "normale" Trainer an der Vereinsbasis). Gefördert durch den Verband. Das Ganze könnte natürlich auch für andere Positionen als die des Trainers genutzt werden. |
#369
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Die Ausbildung von Vereins-Funktionären hat in anderen Nationalverbänden eine ganz andere Tradition als in Deutschland. Von Holland weiß ich z. B., dass es dort schon lange Lehrgänge für Vereins-Funktionäre gibt. Allerdings kann man z. B. deinem und meinem Verband - dem TTVN - nicht vorwerfen, dass er gar nichts in dieser Richtung gemacht hat. Es gab unterschiedlichste Anläufe, angefangen von Arnold Ahlborn bis hin zu Udo Sialino, den Leuten an der Basis über die reine Übungsleitertätigkeit hinaus Hilfen für die Vereinsarbeit zu geben.
Zur Wahrheit gehört leider auch, dass diese Angebote eigentlich nie die Resonanz der Basis gefunden haben, die zum nachhaltigen Erfolg erforderlich gewesen wäre. Nicht zuletzt mit dem Vereinskongress versucht der TTVN nach wie vor, Hilfen für die Vereinsarbeit zu geben. Vom TTVWH - jetzt TTBW - kenne ich die Vereins-Service-Tage, die in dieselbe Richtung gehen. Sicher haben auch andere Verbände Angebote in dieser Richtung. Dennoch überlässt man das, was du ansprichst, in Niedersachsen mehr oder weniger dem Landessportbund. Dort kann man ja sogar sportartübergreifende Lizenzen als Vereinsmanager (ich bin nicht sicher, ob das momentan der korrekte Name ist) erwerben. Aber die Anregung, dass der DTTB und die Verbände hier vielleicht mehr machen müssten, ist schon korrekt. Hinweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf die Junior-Teams, die sicherlich auch in diese Richtung gehen. Geändert von Der springende Punkt (17.04.2021 um 17:13 Uhr) Grund: Nachtrag |
#370
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Man redet viel über besseres Training und alles was dieses Thema tangiert. Viel wichtiger wäre in der Tat die Ausbildung in Vereinsführung. Jeder von uns hat schon erlebt, dass engagierte Sportkameraden*innen nach einiger Zeit hingeworfen haben. Bei entsprechender Grundausbildung (aber bitte ohne Prüfungen und dergleichen) wäre das meist nicht geschehen. Idealismus ersetzt keine Fachkenntnis.
Durchweg fehlt an der Basis das Problembewusstsein. Daher werden Angebote, wie sie DSP genannt hat, meist nur von denen angenommen, die sie am wenigsten benötigen. Ohne öffentliche Anerkennung läuft nichts. Die Fernsehsportarten haben es da leichter. Wir müssen uns was einfallen lassen. |
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Stichworte |
Breitensport, Leistungssport, Vereinssterben |
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