Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Abwehrtitan]

Bis jetzt habe ich von keinem etwas Dummes gelesen, ich befürchte, angesichts der "Teilnehmer", kann das aber nicht mehr lange dauern.


Und 60K net ist wohl zutreffend, da beginnt der Luxusbereich.


Özil ist trotzdem ein Depp, auch oberhalb von 60 Kilo, der Sultan auch ! Gündo natürlich auch .....

[jimih1981]

Zitat von mithardemb

Das übersteigt jetzt mein Verständnis. Kindergeld ist ein Fehlanreiz. Negative Einkommensteuer aufgrund von Kindern dagegen nicht. Erleuchte uns mal....

Schonmal was von einem Moral Hazard gehört?
Kindergeld ist der klassiche Fall wo ein Moral Hazard erzeugt wird.
Was die negative Einkommsteuer an geht, man kann die evtl. auch so gestalten das man die Anzahl der Kinder berücksichtigt. Wäre auch interessant. Man hat hier auch das Problem das der Arbeitsanreiz evtl. sinkt. aktuell ist das bei Hartz4 und dem Problem dass man teilweise mehr Geld hat als manche die arbeiten auch ein Problem, es wäre in jedem Fall aber bedeutend unbürokratischer.

Zum Neid naja der Neid der Menschen auf das was andere haben ist ein Problem. Ich persönlich freue mich wenn andere Menschen sich was leisten können. Natürlich wäre ich gerne etwas reicher und könnte jede Woche in ne andere Stadt fahren um was zu erleben oder mehrmals im Jahr in den Urlaub. Ich bin aber auch so zufrieden und vorallem durch meinen neuen Freund, mit dem ich viel unternehme und ich habe einen Job der mir Spaß was ein Privilleg ist, das ist nicht bei jedem so. Aber viele in diesem Land jammern auf hohem Niveau und das halte ich wenn man betrachtet wie es Menschen in anderen Ländern geht für eher unangemessen. Es gibt durchaus ein paar Probleme die natürlich auch daraus resultieren dass man z. B. Renten besteuert oder indirekte Steuern erhebt die natürlich die ärmsten am meisten treffen. Außerdem halt das Geldsystem von dem nur die Erstempfänger des Geldes profitieren, der Rest aber die Arschkarte hat, siehe "Cantillon-Effekt".

[Noppenzar]

Zitat von Peter Igel

und hat das überhaupt zwingend was mit "Neid" zu tun?
zumindest nicht ausschließlich.
vielleicht auch mit Gerechtigkeitsempfinden, denn wer verkauft sich schon gerne unter Wert.

Thema Geld und Glück:
Das ist komplex.
Grenznutzen ist auf jeden Fall negativ; irgendwann hat Geld keinen Einfluss mehr auf das Glücksempfinden.
Fußballer oder DAX-Manager sind nicht "glücklicher" als leitende Angestellte, auch wenn sie das 30-fache verdienen.

Anders stellt sich das im "Normalbereich" dar, erst recht, wenn es um Grundbedürfnisse geht, um Teilhaben am Alltagsleben, um den "kleinen Luxus".
Ein Mindestlevel an Einkünften muss man haben (wobei das individuell differiert), um "zufrieden" zu sein.
Man hat einfach mal ne Sorge weniger, wenn man konsumieren kann, ohne dass man nachdenken muss, ob man sich das leisten kann.
Das ist natürlich auch ne Charakterfrage.
Man muss "geerdet" sein und vernünftig bleiben.
Jemand hat das hier richtig beschrieben: Wenn man gewissen Typen 10 Mille im Monat gibt, bringen sie die genauso durch als wenn sie nur 2 Mille hätten.

Also, zusammenfassend:
Man kann den Zusammenhang zwischen Geld und Glück nicht einfach negieren.
Wer das tut, baut sich ne Hilfskonstruktion und richtet sich in seiner Armut ein.
Und man muss aufpassen, dass man Zusammenhänge isoliert betrachtet.
Mit dem Geld kommen teilweise andere Probleme.
Wechsel- und Nebenwirkungen muss man daher erstmal extrahieren.

Und hier redet kein Blinder von der Farbe!

Ich denke, dass es sich ab einem gewissen Level sogar wieder umkehrt.

Leibwächter, Paoarazzi, der "goldene Käfig".

Dazu andauernd " gesellschaftliche Verpflichtungen".

Die von dir angesprochene Grenze liegt laut Forschern bei etwa 30 Mio Euro Vermögen. Das ist etwa die Zahl, die man eigentlich bei gesundem Menschenverstand nie wieder ausgeben kann.

Und dann dürfte sich unweigerlich die Sinnfrage anschließen.

Wohin strebt jemand dann?

Unternehmen weiter ausbauen?

Ehrenamt?

Macht?

Das Experiment mag auch etwas mit Gerechtigkeit zu tun haben, aber laut der Wissenschaftler ist eine bedeutende Erkenntnis die, dass wir Menschen oft nicht rational in absoluten Zahlen denken, sondern uns mit anderen vergleichen.

Mein Haus, mein Auto, mein Boot. ..

Kurzfristige Befriedigung der Bedürfnisse wird oft über langfristige, rationale Handlung gestellt.

Als ehemaliger Glattnoppenspieler kenne ich diese Situation auch aus dem Tischtennis. Meine erfolgreichste Zeit hatte ich, als ich im Training im eigenen Verein gegen meine Teamkameraden kein Spiel gewinnen konnte. Die spielten halt perfekt gegen mein Gefummel. In der Meisterschaft habe ich damals aber viel bessere Bilanzen erzielt als mancher Teamkollege. Hier stellt sich bei manchem dann ein ähnliches Ungerechtigkeitsempfinden ein, wobei meine Siege oft auch darauf beruhten, dass die Gegner nur selten gegen mich spielten.

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

Bis jetzt habe ich von keinem etwas Dummes gelesen, ich befürchte, angesichts der "Teilnehmer", kann das aber nicht mehr lange dauern.

stimmt, jetzt hast Du Dich ja eingeschaltet

[Snape]

Zitat von Abwehrtitan

Bis jetzt habe ich von keinem etwas Dummes gelesen, ich befürchte, angesichts der "Teilnehmer", kann das aber nicht mehr lange dauern.

Der kam doch genau einen Beitrag vor Deinem.

Zitat von Noppenzar

Das Experiment mag auch etwas mit Gerechtigkeit zu tun haben, aber laut der Wissenschaftler ist eine bedeutende Erkenntnis die, dass wir Menschen oft nicht rational in absoluten Zahlen denken, sondern uns mit anderen vergleichen.

Lässt sich auch gut beim normalen Umgang miteinander beobachten. Fast jeder wird schon mal gesagt haben "man ist der doof! schau mal was der gemacht hat!" und sich dadurch mit demjenigen verglichen haben. Er doof, ich schlau, ich hätte das nicht gemacht, ich bin ein toller Hecht. Anders herum genau so. Wenn jemand etwas besser kann als man selbst, fühlt man sich minderwertiger.

Zitat von Noppenzar

Kurzfristige Befriedigung der Bedürfnisse wird oft über langfristige, rationale Handlung gestellt.

Muss ja nicht falsch oder schlecht sein.

Zitat von Noppenzar

Als ehemaliger Glattnoppenspieler kenne ich diese Situation auch aus dem Tischtennis. Meine erfolgreichste Zeit hatte ich, als ich im Training im eigenen Verein gegen meine Teamkameraden kein Spiel gewinnen konnte. Die spielten halt perfekt gegen mein Gefummel. In der Meisterschaft habe ich damals aber viel bessere Bilanzen erzielt als mancher Teamkollege. Hier stellt sich bei manchem dann ein ähnliches Ungerechtigkeitsempfinden ein, wobei meine Siege oft auch darauf beruhten, dass die Gegner nur selten gegen mich spielten.

Klar, weit verbreitetes Phänomen. "der xyz ist doch ne Lusche und kann nix, wieso gewinnt der so viele Spiele" kommt oft von denjenigen, die a) das Spiel kennen b) oft/einfach dagegen gewinnen und c) den Unterschied zwischen Training und Meisterschaftsspiel nicht verstanden haben.

[Abwehrtitan]

War klar das es nicht lange dauern würde ....

[Abwehrtitan]

Zitat von jimih1981

... Ich bin aber auch so zufrieden und vorallem durch meinen neuen Freund, mit dem ich viel unternehme und ich habe einen Job der mir Spaß was ein Privilleg ist, das ist nicht bei jedem so. Aber viele in diesem Land jammern auf hohem Niveau und das halte ich wenn man betrachtet wie es Menschen in anderen Ländern geht für eher unangemessen. ...

Abgesegnet und unterschrieben, du siehts ab und an die Dinge sehr richtig, mal davon z.B. abgesehen ab das du CR7 anbetest, das widerspricht sich mit deiner Denke.


Mich hat noch nie ein einziger Dollar glücklich gemacht, wobei ich nicht wüsste wie Glück definieren sollte. Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Anforderungen an uns, die wir meistern müssen, wenn das klappt ist alles gut, wenn das nicht klappt ist eben alles scheiße. Glücksgefühle sind chemisch gesteuert, das Belohnungsystem des Körpers schüttet nach unterschiedlichen Arten von Erlebnissen unterschiedlichen Arten und Mengen an Drogen aus, so einfach könnte man es biologisch erklären. Du wehrst Gefahr von den Deinen ab, du muss dazu enorme Energien aufwenden, hats du es geschafft folgen nach den Schmerzdrogen die Glücksdrogen. Du siehst deinen Nachwuchs lächeln, ein Zeichen ddafür das er gesund ist, dabei fühlst du dich wohl (Glücksdrogen), deine Frau kriecht im Tipi unter dein Fell .... da sind meit auch ein paar Glücksdrogen fällig. Das erlegte Beuutetier (wahlweise die shoppingtour war erfolgreich) liegt auf deinem Teller ----> Glücksdrogen.


Wir sind eine sensationelle Drogenfabrik. Unser Organismus stellt für beinahe jeden Anlass die richtige Droge bereit, Anreiz genug alle Weichen immer wieder auf Erfolg zu stellen. Herrliche Welt der Drogen, die die weniger Erfolg haben, oder aber den Erfolg pervertiert, greifen nach den Kunstdrogen. Der Erfolgsverzicht ist unerträglich.
Askese ist der wirkliche Erfolg, den am Ende der Askese steht eine Drogendosis die sonst mit nichts zu erreichen gibt. Für die etwas Härteren steht der Kampf zur Verfügung, Adrenalin und Co. sind natürlich auch nicht zu verachten. Ich kenne keine besseres Gefühl als ein Stunde nach dem Kampf, wenn der Körper das Adrenalin wieder abbaut oder bereits abgebaut hat, die die zum körperlichen Kampf nicht in der Lage sind gibt es den Sport ... ein probates Mittel um sich mit Drogen zu versorgen.

[crycorner]

In folgendem Link finden sich wohl die Meisten wieder.

https://www.zeit.de/karriere/beruf/2...omplettansicht

[Snape]

Zitat von jimih1981

Zum Neid naja der Neid der Menschen auf das was andere haben ist ein Problem.

Die Neid-Keule wird manchmal auch zu schnell geschwungen. Z.B. wenn gutsituierte Menschen Kritik von finanzschwächeren abkanzeln wollen.

Zitat von jimih1981

Aber viele in diesem Land jammern auf hohem Niveau und das halte ich wenn man betrachtet wie es Menschen in anderen Ländern geht für eher unangemessen.

Whataboutism at its worst...

@crycorner:
Danke für den Link, interessanter Bericht.

[Jaskula]

Zitat von vossi39

Es ging ja um den Aspekt des "Glücklich/Zufrieden sein". Kann ich jetzt nicht belegen, aber kann es nicht auch so sein, dass in den skandinavischen Ländern, die Leute vielleicht mehr "gönnen" können und sich eben nicht immer nur danach umsehen, was andere haben und man selbst nicht.

Man sollte m.E. nicht den Fehler machen, immer gleich auf Neid zu schliessen, wenn man sich mit anderen vergleicht. Es hat nämlich auch etwas mit gerechtigkeit zu tun, wenn die Verteilung nicht gar so ungleich ist wie bei uns. Offenbar sind Einkommen und Besitz in Skandinavien etwas gerechter verteilt als bei uns, was auch Glück und Zufriedenheit stark beeinflusst. So zumindest mein Empfinden.

Viele können schon einschätzen, dass sie mit ihrer einfachen Tätigkeit nicht das Gleiche verdienen können wie ein DAX-Vorstand. Wenn man aber sieht, dass ein Vollzeit-Job bei vielen nicht zum Leben reicht, während andererseits das Leben bei manchen nicht reicht um auch nur einen Bruchteil dessen auszugeben, was da abgegriffen wird mit allen Mitteln und auf allen Wegen, dann beeinträchtigt das das eigene Zufriedenheitsgefühl schon nachhaltig.