Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[klugscheisser]

Zitat von Keyser Soze

Eben!
, machen diesen worst case zum angeblichen sicheren Ereignis, schüren damit Angst und Panik, verunsichern die arme Fliege und treiben sie damit zu unüberlegten und unsinnigen Aktionen.

hmm - dass so etwas ähnliches passieren wird, vermute ich auch - nur der Zeitpunkt ist noch ungewiss. Wie der große Knall im St.-Andreas-Graben. Ich hoffe aber, es dauert noch so lange, dass die wichtigsten Vorsorge-Maßnahmen getroffen sind.
Ich fürchte mich viel mehr vor den Kindern, die jetzt mit dem Feuer spielen (Iran, Korea, eigentlich die halbe dritte Welt)

[Keyser Soze]

Zitat von Carstens_Brüderchen

Wesentlicher ist aber der Punkt, dass ich - je eingeschränkter ich finanziell bin - natürlich den günstigsten Anbieter als Vergleich nehme.

So ists

Einerseits zwar schade, dass so viele Haushalte so sehr aufs Geld gucken müssen, denn einige wären sicher bereit für Mehrausgaben, wenn sie etwas liquider wären. Andererseits kann man es niemandem verübeln, dass er für sich selbt einen wirtschaftlichen Weg wählt (zB beim Stromanbieter), bevor er allein für die Hoffnung auf Besserung mehr bezahlt.

[klugscheisser]

Ich kaufe meine Eier auch meist beim "Eiermann", weil sie "Bio" sind. Und frisch. Ich frage mich nur, wie er es schafft, die Hennen so zu dressieren, dass sie immer dann, wenn viel gebraucht wird (Ostern), auch viel produzieren. Ob er bei ALDI zukauft?
Aber es beruhigt mein Gewissen. Wie die Kirchensteuer: ein Gewinnspiel mit gewissem Ausgang

[Keyser Soze]

Zitat von Fozzi

Du hast mich durchschaut, bist der schlauste Eierentschlüssler des Ostens - ich bin tief beeindruckt! Hammers jetzt?

Schön, dass du es doch noch zugibts. Das rechne ich dir positiv an, obwohl du deine Worte hinter viel Ironie und untertönigen Beleidigungen versteckst.

[Fozzi]

Zitat von klugscheisser

Fehler der Vergangenheit mit bleibender Wirkung (die hat die Atomkraft nun mal) kann man nicht mehr rückgängig machen, höchstens die Folgen noch etwas minimieren. Dazu muss man, auch finanziell, handlungsfähig bleiben.

Wir sind uns einig, dass die Atomkraft in der bisherigen Form (Spaltung) keine Zukunft haben darf. Der Zeitpunkt, vom Zug abzuspringen, ist aber schon lange verpasst. Aber auch das Ende hat Folgen: Rückbau, Abfallbeseitigung, langfristige Sicherung des strahlenden Materials. Das muss sehr, sehr gut geplant und sorgfältig durchgeführt werden. Bis das möglich ist, sollen sie nach meiner Einschätzung noch so viel Geld verdienen, dass sie ihre eigene Beerdigung noch selbst bezahlen können und nicht die Erben darauf sitzen bleiben.
Der Atom-Wirtschaft traue ich diese Intention nicht zu, deswegen mein Ruf nach der Verstaatlichung oder gut funktionierender staatlicher Aufsicht

In dem ein oder anderen Punkt könnte ich Dir sogar zustimmen. Das verstellt aber den Blick auf ein wesentliches Problem. Das aktuelle Festhalten verzögert den Schritt weg von der Spaltungstechnologie. Das Geld, was in die Forschung/Umsetzung erneuerbarer Energien gesteckt werden könnte, steckt man zB jetzt in Form von 500 - 1000 Mio in die Modernisierung von Biblis. Atomausstieg sofort ist ein nicht realisierbares Vorhaben - keine Frage. Aber das ist doch gar nicht Gegenstand der Diskussion. Gegenstand der Diskussion in Deutschland ist, ob ich bis 2022 alle AKW's abstellen kann und die Energieversorgung trotzdem zu vertretbaren Preisen gewährleistet kann. Ich behaupte nicht, dass ich das absolute Wissen habe, aber ich bin beruflich zumindest am Rande in das Thema Energie involviert und war gerade auf einer Vortragsreihe in Potsdam zu diesem Thema und der Tenor ist relativ klar. Die Energieversorgung mit stufenweisem Übergang bis 2022 ist kein Problem.

[Fozzi]

Zitat von Keyser Soze

Schön, dass du es doch noch zugibts. Das rechne ich dir positiv an, obwohl du deine Worte hinter viel Ironie und untertönigen Beleidigungen versteckst.

Das freut mich.

[Nullinger]

Zitat von Keyser Soze

Diese durchaus entscheidende Frage wird von all den sturen Atom-Gegnern immer wieder unbeachtet gelassen. Sie konzentrieren sich einzig und allein auf die Möglichkeit, dass es übermorgen regnen könnte, machen diesen worst case zum angeblichen sicheren Ereignis, schüren damit Angst und Panik, verunsichern die arme Fliege und treiben sie damit zu unüberlegten und unsinnigen Aktionen.

Es geht (zumindest mir) nicht darum, Ängste zu schüren oder Panik zu verbreiten. Genauso wenig gehe ich davon aus, dass uns ein AKW auf jeden Fall um die Ohren fliegen wird. Es geht mir einfach darum, dass es Risiken birgt und vor allem schwer entsorgbaren Müll generiert und dass man auf sinnvollere Alternativen umschwenken könnte.

Ich bin auch (auf Dauer gesehen) gegen Kohlekraftwerke. Nicht, weil sie uns um die Ohren fliegen und ganz Deutschland in Schutt und Asche legen, sondern weil sie die Umwelt mit CO2 verpesten.

Allerdings habe ich dazu nur eine die Meinung eines Laien, denn ich kenne keine Fakten zu Gefährdung, Verpestung oder dazu, inwieweit der Bedarf schon mit regenerativen Energien (was im übrigen nicht nur Windräder sind) gedeckt werden kann. Das können dann gern andere diskutieren.

Im übrigen bin ich vor 2 Jahren zu Lichtblick gewechselt und zahle nur unwesentlich mehr als vorher bei Mainova. Wenn es mein Geldbeutel spürt, dann lässt er es mich jedenfalls nicht wissen.

[Nullinger]

Zitat von Keyser Soze

Einerseits zwar schade, dass so viele Haushalte so sehr aufs Geld gucken müssen, denn einige wären sicher bereit für Mehrausgaben, wenn sie etwas liquider wären. Andererseits kann man es niemandem verübeln, dass er für sich selbt einen wirtschaftlichen Weg wählt (zB beim Stromanbieter), bevor er allein für die Hoffnung auf Besserung mehr bezahlt.

Um die Haushalte geht's doch gar nicht. Es gibt aber genügend Haushalte, die die Differenz nicht oder fast nicht spüren würden - siehe Peter Igel. Auf der anderen Seite muss das jeder für sich entscheiden. So wie man auch für sich entscheiden muss, ob man bei Lidl oder eher auf einem Markt kauft. Ob man lieber Fahrrad oder Auto fährt. Ob der Urlaub auf den Malediven oder an der Mecklenburgischen Seenplatte sein soll.

Aber man darf ja mal einen Tipp geben - und viele wechseln vielleicht nur deshalb nicht, weil sie für das Thema nicht sensibilisiert sind. Da könnte man jetzt wunderbar zum Thema Organspende wechseln...

[klugscheisser]

Zitat von Fozzi

. Die Energieversorgung mit stufenweisem Übergang bis 2022 ist kein Problem.

Übergang worauf? Wind und Sonne schaffen das mit der derzeitigen Technik noch nicht.

Ich habe (ein wenig) Angst, dass abgeschaltete (abklingende) AKWs nur noch sehr flüchtig überwacht werden ... mit allen denkbaren Folgen. Es hilft ja nicht, ein Schild dran zu hängen "Außer Betrieb"

Und restloser Rückbau ohne erhöhte Abfallmenge an anderer Stelle ist jetzt wohl noch nicht möglich

[Carstens_Brüderchen]

Zitat von Fozzi

...Sollte Dein Privathaushalt tatsächlich die von Dir angegebenen 4200kWh verbrauchen, dann dürfte eine ökologische Diskusion allerdings schwierig werden - dann kann ich sogar nachvollziehen, das der rein monitäre Ansatz als der einzig wichtige angesehen wird. ...

Sollen tatsächlich angeblich 4.200 kWh sein - was mich ausgesprochen wundert. Das Einzige, was hier den ganzen Tag an ist, sind der Kühlschrank und ein Notebook (nachts auf Standby, ok...), aus dem ich den Akku rausgenommen habe. Sonst noch der Fernseher auf 0,3 W im Standby-Betrieb (eher selten an) und der zugehörige Receiver (<1 W Standby). Licht mache ich nur da an, wo es wirklich benötigt wird, Gefriertruhe nicht vorhanden. Auch kein Wäschtrockner - das sind Stromfresser ohne Ende!

Der gemeinsame Waschraum, in dem allerdings noch ein Trockner meines Bruders und beide Waschmaschinen laufen, läuft allerdings auch über meinen Zähler. Das könnte die Hauptverbrauchsquelle sein, da meine Schwägerin bei zwei kleinen Kinder reichlich Wäsche zu waschen und zu trocknen hat. Ich selbst schmeiße einmal pro Woche die Waschmaschine an und trockne auf 'nem Wäscheständer. Hm...