Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Javaguru]

Zitat von Abwehrtitan

Ich bin bitte was für Dich ? Ein arroganter Fatzke ? Das nenne ich doch eine gute Grundlage für ein weiteres Gespräch ! Oder hab ich da was falsch verstanden ?

Ja, hast Du. Ich meinte die Fatzkes, welche die Unzufriedenen als Abgehängte bezeichnen. Hast Du ja nicht getan.

Zitat von Abwehrtitan

Ich rede von einem Zusammenbruch der Wirtschaft falls das hier falsch verstanden wurde ! Mit spinnerten Ideen vom linken oder rechten Rand jedenfalls lässt das aktuelle Wirtschaftgeschehen nicht aufrechterhalten.

Ah so, ok. Sehe ich aber nicht eintreten. Der Kapitalismus mag kollabieren, aber nicht, weil ein paar deutsche "Radikale" Unsinn treiben.

[jimih1981]

Die Mitte ist rechts von der CDU weil die CSU ist ja nicht mehr in der Mitte sondern relativ weit links insofern war klar dass natürlich dann ein Lücke klafft welche die AfD ausfüllt. Die im Westen ja eher moderat ist aber im Osten schon relativ weit rechts oder rechts von der Ost-AfD ist nur noch die Wand. Die Hautpschuld für die Entwicklung in der EU und in Deutschland liegt wohl u.a. bei Angela Merkel und der aktuellen EU. Die FDP hat mit ihrem Opportunismus in wichtigen Fragen wie dem ESM, Eurorettungsschirmen und dem Lissaboner Vertrag, Energiewende etc. auch dazu beigetragen dass es die AfD in Deutschland überhaupt gibt. Wäre die FDP Frank Schäffler in der Frage der Eurorettungsmaßnahmen gefolgt und hätte sie allgemein eine liberale Politik betrieben und keine EU-nationalistische, wäre sie niemals aus dem Bundestag geflogen und es gäbe überhaupt keine AfD.

Fakt ist sowohl die EU als auch Deutschland durchzieht eine tiefe Spaltung wofür in erster Linie falsche Politik verantwortlich ist. Statt Probleme zu lösen tut man lieber so als wären sie nicht da und man müss ja nur den Leuter besser erklären warum der Unsinn der gemacht wird richtig ist...

Deutschland war deswegen immer so stabil weil man quasi zwei Parteien hatte eine Mitte rechts und eine meist Mitte links. Natürlich geht diese Stabilität verloren wenn man eine Partei innerhalb von 12 Jahren weit nach links verschiebt und die SPD unter Schröder den linken Flügel verloren hat und sich nur noch wenig um ihre ehemalige Klientel schert nämlich die Arbeiter für die sie zwar noch nie die richtige Politik gemacht hat aber sie hat lange wenigstens so getan alsob.

[Noppenzar]

Zitat von Abwehrtitan

Die hat offensichtlich ur die AfD, ich bin einigermaßen schockiert:
https://www.bild.de/politik/inland/a...a=de.bild.html

Das Diagramm zeigt aber auch, dass es in Deutschland eine klare konservative Mehrheit gibt.

Es gilt für die CDU, nach Merkel, diese Seite wieder koalitionsfähig zusammenzuführen.

Je länger Angela so weitermacht und je cleverer die AFD agiert, da ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Was passiert wenn Angela hinwerfen sollte?

"AKK" geht gar nicht, Schäuble ein Unsympath und alt, Spahn kriegt es auch nicht auf die Reihe, Uschi durch die BW verbrannt.

sie haben niemanden!

Selbst wenn Merz zurückkommen sollte, der hat sich inzwischen an Blackrock verkauft, was ihm im Wahlkampf um die Ohren fliegen würde.

Die Frage ist doch dann, was passiert, wenn die AFD bei 25% liegen sollte? Tendenziell wird sie bei Umfragen ja sowieso schon am unteren Rand gehalten.

Die Linken will keiner, die Grünen will im Grunde auch niemand bis auf ihre eigenen Wähler.

Geht die CDU dann ein 3er Bündnis mit den Grünen ein, dann wird sich von dem konservativen Teil des Diagramms nochmals ein erheblicher Teil der AFD zuwenden.

[Armendariz]

Ein großer Denkfehler ist dabei:

Die AfD-Wähler sind halt nicht konservativ, sondern in erster Linie im Nationalismus und Anti-Establishment-Gedanken verbunden. Sah man ja daran, woher die Wähler kamen.

SPD, FDP, CDU, Linke, viele Nichtwähler (davon wohl ein nicht unerheblicher Teil aus dem Osten).

Höcke hat beim Parteitag bewiesen, dass der nationalsoziale Flügel in der Partei die Mehrheit stellt. Da ist ein enormer innerer Widerspruch in der AfD, zwischen bildungsfernen, sozial schwachen Wählern mit Existenzängsten und den wirtschaftsliberal-nationalen "Querdenkern" à la Weidel und Meuthen, bei denen der Chauffeur draußen vor der Tür wartet.

Und nur weil grün für dich ein rotes Tuch ist, gilt das nicht für alle "Konservative". Jamaika, schwarz-grün oder Kiwi ist doch schon in so vielen Bundesländern Realität. Kretschmann ist selber Konservativer mit grünen Wurzeln.

Die Stärke der AfD speist sich aus der Unzufriedenheit mit den Hickhacks der anderen Parteien. Insbesondere die CSU ist da grade Unruhestifter, wären sie nicht strukturell so tief an den Stammtischen verwurzelt, könnten sie auch ihre Kernwählerschaft verlieren und unter 25% fallen. Hier gibts ja auch noch die Freien Wähler, die da die Hand aufhalten, wo die CSU nach rechts rückt.

https://www.merkur.de/politik/umfrag...u-9685817.html

[jimih1981]

Die CDU hat es jahrzehntelang verstanden die nationalkonservative, wirtschafsliberale, konservatiliberale Wählerschichten anzuziehn. Unter Merkel gab es einen massiven Linksruck hin zu teilweise linker und grüner Politik, was ein Grundproblem darstellt.

Die AfD ist sehr heterogen. Es sind dort sehrwohl Sozialdemokraten, Wirtschaftsliberale, Konservative, Liberale, Nationalkonservative, Rechtskonservative bis hin zum nationalsozialen Höckeflügel. Wenn man sich das aktuelle Programm anschaut dann dominiert keineswegs der Höckeflügel sondern es ist eher konservativ-liberal. Man kann die AfD sehr wohl mit der Kohl CDU vergleichen und es gibt ja bereits eine Studie die es so ähnlich einschätzt.

[Armendariz]

Mal schauen, wo die neoliberalen Inhalte nach dem dritten Putsch von rechts dann sind.

Sobald die Bayernwahlen rum sind, wird man hoffentlich nur noch über die echten Probleme in Deutschland reden, nicht über den "schwarzen Mann, der in Massen übers Meer kommt, um unsere schönen blonden Frauen zu vergewaltigen".

Sobald die Leute sehen, dass sich auch ohne Militäraufmarsch an der Grenze die Welt weiter dreht, zerlegen die blauen Ratten sich wieder gegenseitig. Es schwelt doch schon die ganze Zeit.

[jimih1981]

Man wirds sehn. Fakt ist die AfD ist da weil andere Mist gemacht haben und damit muss man klarkommen. Die wird auch nicht so schnell wieder verschwinden, da selbst wenn manche zu Besinnung kommen würden, schlicht die Glaubwürdigkeit einfach nicht mehr vorhanden ist.

[Snape]

Zitat von jimih1981

Man wirds sehn. Fakt ist die AfD ist da weil andere Mist gemacht haben und damit muss man klarkommen. Die wird auch nicht so schnell wieder verschwinden, da selbst wenn manche zu Besinnung kommen würden, schlicht die Glaubwürdigkeit einfach nicht mehr vorhanden ist.

Das finde ich ja so verblüffend, eigentlich sogar erschreckend:
Bei all den Kloppern, welche sich die AfD erlaubt, nimmt der Zuspruch nicht ab.

[Matousek]

AfD auf die konservative Schiene stellen ist schon mehr als gewagt. Es sei denn, Konservative kann man gründsätzlich nach rechts (Nationalismus) schieben u. das nicht nur in der Sitzordnung des Bundestages.

[Jaskula]

Zitat von Snape

Das finde ich ja so verblüffend, eigentlich sogar erschreckend:
Bei all den Kloppern, welche sich die AfD erlaubt, nimmt der Zuspruch nicht ab.

Der Grund für den Erfolg der AfD liegt ja nicht in der AfD selbst, insofern werden weder deren große noch deren kleine Dümmlichkeiten große Folgen haben. Sonst hätte die ja noch nie einer wählen können.
Die AfD könnte nur dann dorthin geschickt werden wo sie hingehört, nämlich in die Bedeutungslosigkeit, wenn die "richtigen" Parteien nicht nur davon sprechen würden, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und die Probleme anzupacken, sondern auch mal wieder irgendetwas in dieser Richtung tun würden.