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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Bei der Trainerfortbildung würde ich sagen letzteres (hatte das mal an anderer Stelle schon geschrieben). Angebote selbst fand ich persönlich gut, aber ich hatte nie das Gefühl, dass der Verband einem sein Angebot (auf positive Weise) aufdrängt. |
#372
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
In unserem relativ kleinem Verband gab es auch Angebote, ob nun richtig 'vermarktet' oder nicht weiss ich nicht, Resonanz gleich null. Letztendlich steht und fällt alles mit den Machern in den Vereinen, Thema hatten wir schon. Motivation, Engagement, Team, Lust etwas dazulernen, Freizeit zu opfern usw., wenn das nicht vorhanden ist wird eben nur verwaltet, läuft doch irgendwie. Ja, und die Gretchenfrage ist eben... wo kommen solche Leute her ? Reines Glück und Kollege Zufall hilft ? Fachwissen kann man erlernen, Erfahrung hilft... aber die anderen o.g. Eigenschaften...kann man die erlernen oder in die Wiege gelegt ?
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#373
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Ich denke, dass (nicht böse gemeint, ich bin es ja selbst auch) in fast allen Vereinen Dilettanten die Führung innehaben. Irgendjemand muss zumindest auf dem Papier seinen Namen hergeben. Das ist oft jemand, der sich bei der Wahl zum Abteilungsleiter bzw. Vereinsvorsitzenden am wenigsten schnell wegduckt. Damit sich überhaupt jemand findet, werden in der Regel die Aufgaben kleingeredet. Was kann man dann erwarten? Im besten Fall zeigt derjenige Engagement, für einen kleinen Verein mag das reichen. Mit der Größe wachsen aber die Anforderungen: Von der WO bis zur Datenschutzgrundverordnung, Steuerrecht, Menschenführung, Öffentlichkeitsarbeit, Networking reicht die Palette. Natürlich kann man diese Aufgaben auch aufteilen, einen Juristen oder Steuerberater in der Abteilung hat aber nicht jeder. Wenn ich vor 15 Jahren einen Kurs zum Vereinsmanagement hätte machen können, hätte ich das auf alle Fälle wahrgenommen. Hätte mir sicher so manchen Fehler erspart.
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Stopp dem Windelmüll! Geändert von alba (17.04.2021 um 20:06 Uhr) |
#374
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Auch da hast du wieder recht. Auch in diesem Bereich Vereinsarbeit gibt es wie bei der Jugendarbeit einfach zuwenige motivierte, qualifizierte Leute diue zeit und Lust haben das zu machen.
Wenn man sowas hat...wie hast du es genannt : "Glücksfall" genau das ist es. Wenn man das Glück hat einen oder sogar mehrere dieser Leute zu haben hat man Glück gehabt. Solche Leute kann man nicht anwerben oder ranzüchten . Sieht man ja. Angebote werden kaum angenommen. Das gleiche bei SR usw Entweder hat da einer Bock zu und kniet sich voll rein und macht das dann solange bis die Lust weg ist...oder man macht es nicht. Alternativ lässt man sich überreden, weil es muss ja einer machen aber dann versucht derjenige eben da möglichst wenig Aufwand mit zu haben und ist eher "passiv anwesend" als "aktiv" dabei...und der hat dann ja auch nichts zu verlieren. Wenn man dem mit Ideen kommt oder sagt was er besser machen kann, sagt der doch. Wenn du das alles weißt, dann mach du es doch-ich geb dir das Amt gerne ab. Und das wollen die "Kritiker" dann in 99% auch nicht...
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Zitat Kriegela: Zu Tode geänderte Sportart - Rest in Peace - Tischtennis Me too ... TT Classic rules TT mit P-Ball ist wie S... mit einer Gummipuppe. |
#375
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Und genau das sehe ich anders. Freude an einer Tätigkeit kann sich auch mit der Zeit entwickeln.
Ich persönlich bin da ein gutes Beispiel: mit 18 Jahren dazu überredet worden doch mal beim Jugendtraining als Trainer zu helfen, weil dort gerade extreme Not herrschte (es war nur noch ein Trainer dort, der sagte er macht das aber nicht alleine). Lust hatte ich da nicht drauf und konnte mir nicht vorstellen, dass das etwas für mich ist. Doch ich war mit dem anderen Trainer (gleiches Alter) komplett auf einer Wellenlänge und die Spieler waren klasse (viele junge, ehrgeizige, talentierte Spieler, mit denen es dann doch richtig Spaß gemacht zu trainieren). Erste Erfolge und viel positives Feedback haben dann die Motivation noch gesteigert. Mehr als ein Jahrzehnt später bin ich immer noch mit großer Begeisterung dabei und die TT-Nachwuchsarbeit ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Das kann es analog auch bei anderen Ehrenämtern geben. Und übrigens auch bei Spielern, die erst halbherzig dabei sind (weil ihre Eltern sie hindrängen oder ihre Freunde halt auch TT spielen) und dann doch eine richtige Begeisterung für den Sport entwickeln (oft durch Erfolgserlebnisse, sei es das erfolgreiche Erlernen einer Schlagtechnik, der Sieg über einen Gegner, gegen den man noch ein paar Monate zuvor verloren hat oder ähnliches). Man kann sich Glück halt auch erarbeiten sicher auch das "Glück" qualifizierte und motivierte Leute im Verein zu haben (auch wenn es nicht einfach ist und der genaue Weg dahin nicht gänzlich bekannt) |
#376
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Ich denke, die von mir zitierten Teile hängen unmittelbar zusammen: Tischtennis hat in den 1960ern geboomt, der Mensch hat sich nicht verändert, aber was sich verändert hat, ist das Tischtennis. Wie Du so schön schreibst, strebt der Mensch nach maximalem Ergebnis mit wenig Aufwand. Aber das ist beim Tischtennis nicht mehr der Fall, im Gegenteil! Es gibt wohl kaum eine andere Sportart, für die man mehr Aufwand braucht, um irgendwelche Erfolgserlebnisse haben zu können. Deswegen denke ich, das dieser Beitrag zeitlich ein wenig zu kurz greift: Zitat:
Aber ich bin inzwischen wirklich zu der Überzeugung gelangt, dass die eigentliche Misere mit der Einführung der Schwamm/Sandwichbeläge begann. Davor konnte jeder mit jedem spielen, auch wenn natürlich nicht jeder gegen jeden gewinnen konnte. Heute hat jeder Probleme mit dem Aufschlag von einem der ein paar Ligen höher spielt, und ein Anfänger steht da wie ein begossener Pudel. Früher war Tischtennis die weniger aufwendige Variante des Tennis, bei der jeder sofort Spaß haben konnte, heute ist es extrem Trainingsintensiv. Die Funktion "jeder kann mit jedem spielen" wird heute von Badminton erfüllt, und so wie ich das sehen kann, ist es überall überlaufen, wo es angeboten wird. Ironischerweise wird Tischtennis viel mehr im Verein angeboten, aber das hat historische Gründe. Für Badminton/Squash sind die Leute sogar bereit, kommerzielle Preise pro Stunde in entsprechenden Anlagen zu bezahlen. Ich habe mal einen interessanten Artikel gelesen, den ich leider nicht mehr finde, in dem Stand folgendes: "Die ITTF schreibt vor, dass für Regeländerungen 3/4-Mehrheiten notwendig sind, weil sie verhindern wollte, dass die Sportart sich ändert, ohne dass die große Mehrheit der Verbände dahintersteht. Ironischerweise war es genau dies, was dazu führte, dass sich der Tischtennissport grundlegend änderte - obwohl mehr als 2/3 dagegen waren." Ich habe mich in letzter Zeit ein wenig damit beschäftigt es reichte damals knapp nicht dazu, die Schwammbeläge zu verbieten. Aber eigentlich alles, vor dem die Gegner damals warnten, ist wahr geworden. Das mag mir persönlich nicht gefallen - ich fände auch die von dir genannten 1.0 oder 0.5mm Schwamm ganz toll - aber für den Tischtennissport allgemein wäre es mit Sicherheit besser gewesen, man wäre beim Noppengummi geblieben. |
#377
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Es war übrigens 1959 während der Tischtennis-Weltmeisterschaft in Dortmund, wo die ITTF den noch heute gültigen Grundsatz beschlossen hat. In der Fachzeitung Deutscher Tischtennis-Sport stand damals: Zitat:
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#378
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Die ITTF versteht sich in erster Linie als Vertreter der Profis. Daher wird sie erst dann was ändern, wenn alle anderen Konzepte scheitern oder die Sponsoren abspringen.
Die TT-Marken dürften kein Interesse an Reformen haben. Wäre TT erfolgreicher, würde die Sportart für die Großen der Sportbranche interessant. |
#379
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Das ist einfach eine Frage der Anreize. Diese werden gesetzt durch die Sponsoren, die wiederum fast ausschließlich Hersteller von TT-Ausrüstung sind. Als es in den 90ern darum ging, den Sport langsamer zu machen, wäre die Lösung vollkommen offensichtlich gewesen: Schwammstärken runter, und Kunstasern in Hölzern verbieten. Stattdessen hat man die Bälle größer gemacht, und später noch mal. Vorteil: Beläge gehen schneller kaputt, und mehr Leute spielen Kunstfaserhölzer. Wenn man überlegt, dass früher selbst Weltklassespieler meist ihre ganze Karriere mit einem einzigen Holz gespielt haben, war das natürlich ein unhaltbarer Zustand. |
#380
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Alba spricht einen nicht zu vernachlässigenden Punkt an. Jeder macht nur, was individuelle ein Vorteil ist.
Unter anderem deswegen plädiere ich für höhere Beiträge. Als Verein muss man natürlich überlegen, welche "Art" von Mitgliedern man möchte. Bei A klappt es als "Bezahlversion". Bei B vielleicht anders. Nur eine Leistung ohne Gegenleistung ist schwierig. Geld kann ja kaum das Thema sein, wenn man sich einen Tisch irgendwo hinstellen kann. Ich müsste dafür mein Wohnzimmer ausräumen und es wäre "eng" @JSCH: Eigentlich weiß man, wie Kinder in den Verein kommen. Beim Bleiben wird es schwieriger. Das ist auch kein Hexenwerk. Der "Zeitgeist", wie Maniblack sagt ist ein Punkt - Da müssen, wie angeführt, Lösungen gefunden werden. Zu sagen: "in meiner Jugend war das aber toll" ist Schwachsinn. Warum schließen sich Vereine im Umkreis von 2km nicht zusammen? @Alba: 10 jährige brauchen keine Verbandswettkämpfe. Der Verband braucht die 10 (oder eher 8 jährigen) @Majestät: Taltente im Leistungssport sind oft Kinder von "verrückten" Eltern. Da haben Verbände eher wenig mit zu tun. Wo ist denn die Perspektive für "Trainertalente"? I.d.R. werden von Verbänden Ex-Profis als Trainer eingestellt. Die Ausnahmen sind selten. @Rudi Endres: Die "Großen" verdienen wahrscheinlich mehr an Messi und Ronaldo Trikots als TT Umsatz hat. |
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Breitensport, Leistungssport, Vereinssterben |
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