World Table Tennis (WTT) allgemein und Situation mit der ITTF

[Fels von der Brandung]

Wie sollte die ITTF bzw. der WTT das sonst machen ? Es ist in der Praxis ja wohl kaum möglich mit > 100 Ländern den nationalen vs internationalen Terminplan abzustimmen.
Die etwas höheren Preisgelder ( im Vergleich zu früher ) sind nur möglich, wenn die Besten immer am Start sind und dadurch die Leute & Sponsoren sich darauf verlassen können und auf ihre Kosten kommen.

Der nationale Ligasport und die Zuschauer können / müssen damit leben. Ich habe auch meine Freude, wenn ich im regionalen Verein Oberliga/Regionalliga*. - oft ohne Eintritt - sehr gutes Tischtennis sehen kann, was dann auch näher an meiner Spielklasse liegt.

Der nach wie vor vorhandene Leistungsunterschied zwischen CHN in Masse&Klasse zwingt die WTT halt zu Regelungen, damit die Organisation nicht in eine asiatische Alleinunterhaltung mündet; sprich es müssen Kontingente / Begrenzungen gelten.

Wie man es dann macht, ist natürlich immer suboptimal. Das kann ich mir nur vorstellen aber nicht wirklich beurteilen.

[mithardemb]

Zitat von Butzi

Das Hauptproblem besteht ja genau an der Schnittstelle. Vielleicht gibt es da eine Lösung, die das Thema zumindest entschärfen könnte. Z.B. wenn nur drei der vier Besten einer Nation antreten müssen und man den vierten Startplatz frei vergeben kann.

Wie würdest du das dann für Nationen gestalten, bei denen weniger als vier Spieler für diese Events überhaupt qualifiziert sind (z.B. Nigeria mit einem). Dürften die dann auch jeweils einen Spieler weniger schicken?

[Butzi]

Ja, das müsste man auf alle anwenden.

Wenn dann Nationen ihre(-)n Besten pausieren lassen, dann würde das Feld an Qualität verlieren.
Die Hoffnung wäre, dass diese Nationen diese Möglichkeit nicht oft nutzen würden, weil für deren Spitzenspieler der Anreiz auf Preisgeld und Weltranglistenpunkte größer sein dürfte.
Aber natürlich wäre das ein Risiko.

[mithardemb]

Zitat von Fels von der Brandung

Der nationale Ligasport und die Zuschauer können / müssen damit leben. Ich habe auch meine Freude, wenn ich im regionalen Verein Oberliga/Regionalliga*. - oft ohne Eintritt - sehr gutes Tischtennis sehen kann, was dann auch näher an meiner Spielklasse liegt.

Wenn sich das negativ auf den Ligasport auswirkt - also weniger Sponsoren und dadurch geringere Gehälter und evtl. weniger Mannschaften - dann wirkt sich das sehr negativ für TT als Leistungssport in Deutschland aus.

Bei den wenigen europäischen Spielern die bei den großen WTT Events antreten müssen, scheitern die meisten bereits in den ersten paar Runden. Da gibt es dann entweder gar kein oder sehr wenig Preisgeld, aber die vollen Reisekosten und das Problem in der Zwischenzeit nicht anderen Dingen nachgehen zu können mit denen sie Geld verdienen.

Beim Vergleich mit dem Tennis, der ja ein paar Mal bemüht wurde, sind die Preisgelder bereits in den ersten Runden zumindest bei den Grand Slams so ausgelegt, dass sich die Teilnahme für die Spieler auch finanziell lohnt.

[Rudi Endres]

Das Problem ist kaum lösbar, weil man zwei voneinander unabhängige Probleme vermengt. Erstens den Schutz der Einzelspieler und zweitens den Schutz kleinerer National-Verbände.

Geht es im Einzel wirklich nur um die besten Spieler, muss es egal sein, ob die besten Dreißig Chinesen sind. Dann ist es eben so.

Der Mannschaftssport ist leichter zu regulieren. Sollen die kleinen Verbände bessere Chancen haben, verkleinert man eben die Anzahl der Spieler je Mannschaft.

Ich bin mir schon klar darüber, dass diese Denkweise keine Mehrheit finden wird. Was in erster Linie mit der Finanzierung des Profisports zu tun hat.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Geht es im Einzel wirklich nur um die besten Spieler, muss es egal sein, ob die besten Dreißig Chinesen sind. Dann ist es eben so.

Die Frage ist, wäre das im chinesischen Interesse. Vor knapp 10 Jahren trat Ma Long im Doppel im Timo Boll und im Mixed mit Petrissa Solja an. Ich hatten den Eindruck der Hintergrund war den Wettbewerb zu fördern, um das Ganze nicht so einer rein chinesischen Meisterschaft zu machen.

Internationale Medaillen sind schön gut, aber man möchte sie auch gewinnen und nicht nur abholen. Aus nationaler Sicht war für mich auch die Dominanz einer Steffi Graf nachdem sie dann den Golden Slam geholt hatte irgendwann langweilig und das Ganze wurde wieder interessanter als mit Monica Seles eine neue Herausforderin nachkam die diese Dominanz brach.

Auch die Dominanz von Timo Boll bei den Europameisterschaften machte den Wettbewerb für ein paar Jahre weniger interessant.

[Mulder]

Hier sind Listen der US amerikanischen Athleten.
https://www.usatf.org/USATF/media/US...SIVE-LISTS.pdf
100m Sprint 2023: beste Zeit 9.83, Platz 60: Zeit 10.19

und die Liste der jeweils besten einer Nation
https://worldathletics.org/records/t...ategory=senior

Alisko hats doch geschrieben: Die besten eines Kreises dürfen Bezirksmeisterschaften spielen usw bis: die besten eines Kontinents dürfen Weltmeisterschaften spielen

[mithardemb]

Zitat von Mulder

Alisko hats doch geschrieben: Die besten eines Kreises dürfen Bezirksmeisterschaften spielen usw bis: die besten eines Kontinents dürfen Weltmeisterschaften spielen

Ich weiß nicht wie man sich bei den Leichtathletik Bezirksmeisterschaften qualifiziert, aber die Amerikaner schicken die Athleten zu Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen die sich in den Trails über ihre dortigen Ergebnisse qualifizieren. Das sind nicht zwangsläufig diejenigen, die in einer Weltrangliste vorne sind. Manchmal blieb dort auch schon ein hoher Favorit auf die Goldmedaille hängen.

[Alisko]

Die Frage ist wie sinnvoll ist das, dass so einer daheim bleiben muss. Quasi die umgekehrte Frage zur Weltrangliste.
Entweder du hast eine WRL mit allen Nachteilen oder du schaffst sie ab. Aber dann muss sich jeder immer neu qualifizieren. Heist aber auch als Beispiel: die drei besten bei den Deutschen oder Asiatischen Meisterschaften dürfen für eine gewissen Zeit an Turnieren spielen.
Da sehe ich hier schon die ersten (vor allem einen): ah mimimi der oder die hatte zu der Zeit einen schlechten Tag* wie kann man den und den zu Hause lassen.
Ein Kontingent ist, das kann man einfach nicht wegdiskutieren absolut sinnvoll ansonsten geht der globale Sport vor die Hunde.
Wie genau das verteilt wird, da kann man sich gerne streiten ob das fair ist.

[derTTT]

@Alisko
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Du überhaupt verstanden hast, wo das Problem liegt. Leider kann man hier ja keine Screenshots posten, aber hast Du Dir mal angeschaut, wie die Punkte von FZD oder Ma Long im Dezember entstanden sind?
https://www.ittf.com/wp-content/uplo...51_SEN_MS.html

Und so schwer ist doch eine Lösung gar nicht. Ich verstehe nicht, warum man da eine Wissenschaft draus machen muss. Es reicht doch wenn man den Spielern freistellt, ob sie ein Turnier spielen wollen (bzw. dem Verband ermöglicht, andere Spieler statt dessen zu nominieren) ODER als Kompromiss wenigstens sagt, es reicht wenn Ihr die Hälfte der Turniere da seid und erst dann gibt es Strafen wie Nuller-Wertungen.

Ich denke, die wenigsten wollen die Quotenregelung aufheben, auch wenn Du das ständig unterstellst.