Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Armendariz]

Zitat von Noppenzar

Wenn alle anderen Länder auf der Welt unsere Umweltstandards hätten, dann gäbe es keine Probleme.

Den Satz höre ich oft von dir.
Aber glaub mir eins:
Die Leute wären erstaunt, was sich in ihrem Leben auf einmal alles ändern würde.
Und nur wenige wären bereit, hohe Preise für Fleisch, andere Lebensmittel, Flüge oder Strom zu bezahlen - auch wenn es für das meiste nachhaltigere Alternativen gibt.

[Gandalf446]

Wenn ich mich recht erinnern kann, verlebt der "Durchschnitts-Europäer" in etwa das 1,7-fache dessen, was natürliche Ressourcen für ihn hergeben würden. Die gesamte Welt auf das europäische Wohlstands- und Konsum-Niveau anzuheben würde die Situation global gesehen sogar noch verschlechtern. Es sei denn man dezimiert die Weltbevölkerung auf ca. 4,8 Mrd. Der durchschnittliche Fußabdruck der gesamten Weltbevölkerung war glaube ich bei ca. 1,45 oder so. Müsste ich bei Gelegenheit noch mal nachlesen.
Ich selbst dachte von mir, dass ich halbwegs Ressourcen-neutral lebe (meine reiselust da ausgenommen!), bis ich mal spaßeshalber einen ökologischen Fußabdruck habe ausrechnen lassen. Obwohl ich mich bemühe, regionale Produkte einzukaufen und meinen "Konsum" (also neues Mobiliar, Kleidung, PKW, etc.) auf ein Minimum beschränke, kam da noch raus, dass ich ca. das 1,5-fache der natürlichen Ressource, die mir theoretisch "zustehen" würden verbrauche.

[Matousek]

warum kann jetz am deutschen Wesen, die Welt nicht genesen?

[Gandalf446]

Zitat von Gandalf446

Wenn ich mich recht erinnern kann, verlebt der "Durchschnitts-Europäer" in etwa das 1,7-fache dessen, was natürliche Ressourcen für ihn hergeben würden. Die gesamte Welt auf das europäische Wohlstands- und Konsum-Niveau anzuheben würde die Situation global gesehen sogar noch verschlechtern. Es sei denn man dezimiert die Weltbevölkerung auf ca. 4,8 Mrd. Der durchschnittliche Fußabdruck der gesamten Weltbevölkerung war glaube ich bei ca. 1,45 oder so. Müsste ich bei Gelegenheit noch mal nachlesen.
Ich selbst dachte von mir, dass ich halbwegs Ressourcen-neutral lebe (meine reiselust da ausgenommen!), bis ich mal spaßeshalber einen ökologischen Fußabdruck habe ausrechnen lassen. Obwohl ich mich bemühe, regionale Produkte einzukaufen und meinen "Konsum" (also neues Mobiliar, Kleidung, PKW, etc.) auf ein Minimum beschränke, kam da noch raus, dass ich ca. das 1,5-fache der natürlichen Ressource, die mir theoretisch "zustehen" würden verbrauche.

Korrektur, mit meinem Lebensstil ohne reisen verbrauche ich das 2,5-fache der natürlichen Ressourcen, der Durchschnitts-Deutsche ca 2,9 und weltweit im Schnitt ca. 1,6
Hab den Test mal auf die Schnelle ausgefüllt

[Noppenzar]

Zitat von Gandalf446

Korrektur, mit meinem Lebensstil ohne reisen verbrauche ich das 2,5-fache der natürlichen Ressourcen, der Durchschnitts-Deutsche ca 2,9 und weltweit im Schnitt ca. 1,6
Hab den Test mal auf die Schnelle ausgefüllt

Na ja, und geht es so gut, weil es vielen Menschen auf der Welt scheisse geht.

So ist das und niemand hier würde freiwillig seinen Standard senken, weil es im Alltag gar nicht im Bewußtsein ist.

Jegliches Handeln der Regierung zielt darauf ab diesen Status quo zu erhalten, zur Not mit der Waffe.

Dass sich Deutschland immer als "Gutmenschen vom Dienst" darstellt ändert nichts daran, dass die Drecksarbeit von Erdogan, Libyen oder den USA übernommen wird .

So ist das nunmal und das wird sich auch nicht ändern.

Die Menschen finden "Moral" solange gut, solange es ihnen nicht an die eigene Geldbörse geht.

[Abwehrtitan]

Zitat von Armendariz

... Gefolgt von Fleischkonsum ...

Gescheiter wäre allemal wir würden erstmal beginnen besser zu verwerten. In D werden über ein Jahr gesehen Lebensmittel in unfassbaren Mengen in die Tonne getreten. Die Ököbilanz würde sich schon deutlich verbessern wenn wir nur das kaufen was wir grad verzehren wollen.


Einfacher wäre in der Tat die Welt von 5 - 6 Miliarden Menschen zu befreien, die Erleichterung des Planeten wäre wahrscheinlich am gleichen Tage noch spürbar. Wir ziehen Lose, jedes zehnte Los darf bleiben.

Der Rest wird zu Dünger verarbeitet.

Gute Idee ?

[Armendariz]

Oh ja, auch ein Punkt!
Aber:
So viel ökologischen Schaden wie man mit Fleischkonsum anrichtet, ist das, was man im Vergleich dazu mit "effizienterem Resteverwerten" schaffen könnte, sehr gering.

Außerdem:
Wer isst heute noch Schweinehirn?

Wie viele würden wirklich eine Packung reduzierter Tomaten kaufen, wo eine Tomate schimmelt?
Wie viele kaufen das Brot vom Vortag? Sogar ich als Pfennigfuchser schrecke z.T. davor zurück, weil es in meinem Singlehaushalt mit unregelmäßigen Mahlzeiten schimmeln könnte.

Bei vielen Supermärkten ist es wenigstens mittlerweile so, dass sich aus dem Aussortierten (oben genannte Tomaten) um 5-6 Uhr morgens die Obdachlosen und Pfennigfuchser am Hintereingang bedienen dürfen, bevor es in die Biogas-Anlage kommt. Neulich habe ich außerdem einen Laster rumfahren sehen, der wohl "professionelle Gastronomie-Entsorgung" betreibt. Schätze mal, dass der das auch zu ner Anlage bringt, ähnlich wie Noppe mit seinem Plastikmüll.

Es ist ein Thema. Auch dadurch, dass die deutschen Haushalte immer kleiner werden. Und halt auch pervers, dass man mit der Nahrungsmittelproduktion 12 (?) Mrd Menschen ernähren könnte, aber von den 7,6 Mrd 10% hungern müssen. Ähnlich sieht es mit der medizinischen Versorgung aus.

Es gibt auch andere Dinge, wo man als Einzelperson im Alltag mehr ändern kann. Abgesehen davon, dass man versucht, regionaler zu kaufen (gibt mein Budget leider nicht her), oder zumindest die Großkonzernprodukte von Nestlé und Monsanto zu meiden...

[Abwehrtitan]

Zitat von Armendariz

Es gibt auch andere Dinge, wo man als Einzelperson im Alltag mehr ändern kann. Abgesehen davon, dass man versucht, regionaler zu kaufen (gibt mein Budget leider nicht her), oder zumindest die Großkonzernprodukte von Nestlé und Monsanto zu meiden...

Ich baue (BIO) viele Dinge selbst an, Gemüse und Obst geht über ein halbes Jahr bei mir nie aus, ein Teil wird für den Winter eingemacht.
Ich versorge damit sogar noch eine Nachbarin die schon über 80 ist, kochen kann sie noch selbst, aber anbauen nicht mehr. Ich gebe ihr Früchte sie gibt mir Marmelade zurück. Ich gebe ihr Zuccini sie bringt mir einen Auflauf. Gute Kombi, Essen muss nicht fliegen, hier wirds einfach über den Zaun gelangt. Wenn ich in Rente bin und Zeit habe schaffe ich mir ein paar Tiere an, ich bin auf einem Bauernhof augewachsen und kann selbst schlachten. Mein große Tochter hat in einen Großbauernhof eingeheiratet ist nur ein paar km entfernt, dort hole ich mir was ich frisch brauchen, mal eine Sau, mal ein paar Hühner, die Kartoffeln. So hab ich wohl einen einigermaßen anständigen "Fußabdruck", wenigstens was die Nahrung angeht. Getränke bringt der örtliche Händler mit dem Truck (das ist sinnvoller als wenn alle einzeln zum Getränkemarkt fahren.
Was dann noch fehlt, mei, das hole ich auch bei Aldi und Co. Wobei ich in den Sommermonaten oft gewisse Routen abfahre und auf den einzelnen Höfen in der Umgebung allerlei nach Hause hole. Brot, Wein, Wild, Konserven für den Winter, uvm., Pilze sammle ich noch selbst, sollte man sich aber auskennen, sonst kann das dumm ausgehen


Könnte jeder so machen, auch wenn man in der Stadt wohnt kann man einem Garten pachten und seinen Bedarf selbst decken. Arbeit ist es halt, und Zeit kostet es, die meisten sind einfach zu faul und scheuen den Aufwand, und/oder sie kennen sich nicht aus, und wissen nicht wie man die Forke hält !



Tu quoque fili !

[Noppenzar]

Zitat von Armendariz

Oh ja, auch ein Punkt!
Aber:
So viel ökologischen Schaden wie man mit Fleischkonsum anrichtet, ist das, was man im Vergleich dazu mit "effizienterem Resteverwerten" schaffen könnte, sehr gering.

Außerdem:
Wer isst heute noch Schweinehirn?

Wie viele würden wirklich eine Packung reduzierter Tomaten kaufen, wo eine Tomate schimmelt?
Wie viele kaufen das Brot vom Vortag? Sogar ich als Pfennigfuchser schrecke z.T. davor zurück, weil es in meinem Singlehaushalt mit unregelmäßigen Mahlzeiten schimmeln könnte.

Bei vielen Supermärkten ist es wenigstens mittlerweile so, dass sich aus dem Aussortierten (oben genannte Tomaten) um 5-6 Uhr morgens die Obdachlosen und Pfennigfuchser am Hintereingang bedienen dürfen, bevor es in die Biogas-Anlage kommt. Neulich habe ich außerdem einen Laster rumfahren sehen, der wohl "professionelle Gastronomie-Entsorgung" betreibt. Schätze mal, dass der das auch zu ner Anlage bringt, ähnlich wie Noppe mit seinem Plastikmüll.

Es ist ein Thema. Auch dadurch, dass die deutschen Haushalte immer kleiner werden. Und halt auch pervers, dass man mit der Nahrungsmittelproduktion 12 (?) Mrd Menschen ernähren könnte, aber von den 7,6 Mrd 10% hungern müssen. Ähnlich sieht es mit der medizinischen Versorgung aus.

Es gibt auch andere Dinge, wo man als Einzelperson im Alltag mehr ändern kann. Abgesehen davon, dass man versucht, regionaler zu kaufen (gibt mein Budget leider nicht her), oder zumindest die Großkonzernprodukte von Nestlé und Monsanto zu meiden...

Vergiss bitte nicht, dass die Supermärkte genau so handeln wie der Kunde es wünscht.

Und der möchte in der Mehrzahl nunmal, das kann einem gefallen oder auch nicht, möglichst billig einkaufen.

Es wird auch versucht, alleine aus Kostengründen, die Abschriften möglichst niedrig zu halten.

Viele geben auch Sachen an die Tafel, wobei die auch nicht immer ganz koscher arbeitet und abgelaufene Sachen gar nicht nimmt.

Es gab auch mal eine Zeit wo diverse Ketten immer zu einer festen Uhrzeit Artikel reduziert haben. Würde wieder abgeschafft, da es zum Teil im Chaos endete als die Kunden das spitzbekommen hatten.

Ein Punkt warum so viel entsorgt wird sind auch die strengen Richtlinien in Deutschland. Vieles muss in der Kühlkette bleiben. So ein Laden (siehe "Real-Fleischskandal") kann sich in der Richtung nichts erlauben.

Es ist immer einfach gesagt Überschüsse oder Abschriften "mal eben" zu verteilen.

Aber was glaubst du was los ist, wenn die Hähnchenbrust auf einmal Salmonellen hat?

Oder schimmliges Brot.

Was wäre in den Märkten los, wenn sie abends die Sachen kostenlos abgeben würden?

Da kämen nicht nur Bedürftige...

Arbeitszeit in jedem Supermarkt ist ja Abschriften und MHD so niedrig wie möglich zu halten.

Dem steht aber der Kunde entgegen, der Samstag Abend erwartet, dass die Grillware noch ausreichend vorhanden sein soll. Ebenso Obst und Gemüse.

[Abwehrtitan]

Es beginnt mit der verlangten Produktvielfalt. Es wird Ware in einem Umfang vorgehalten der nicht verkäuflich ist. Es geht auch anders, dort gibt es zwar nicht alles, aber es ist ein guter Beginn.https://zerohero-nuernberg.de/
Für mich gut erreichbar und mit einem Diesel (E5) umweltfreundlich nutzbar. Ich hole dort Nudeln und div. andere Dinge, kehre mitunter noch beim CAN (türkischer Supermarkt in der Nähe) ein und hole dort Lamm zum Einfrieren, und die Tomaten in der Dose, sowie sackweise den Reis, richtig aufbewahrt reicht das einmal im Jahr !


Leute, man muss sich einfach mal ein bißchen kümmern um sein Leben, und nicht nur immer den einfachsten Weg gehen, nach dem Motto den schweren Weg sollen mal besser die anderen Idioten gehen. Solche haben wir zuviele, denen spiele ich die "schwarzen" Lose zu