Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Mit zwei Lebenslügen sollte die deutsche Wirtschaft mal aufräumen:

Zum Einen, dass mit der Industrie 1.0, 2.0, 3.0 Arbeitsplätze verloren gehen. Bisher entstanden immer mehr neue als alte wegfielen.

Es liegt an der Politik diese Jobs auch richtig zu bezahlen.

Das ist wohl eher eine Behauptung der Gewerkschaften als der Industrie. Das Problem bei einer weitergehenden Automatisierung ist auch selten, dass die neuen Arbeitsplätze schlechter bezahlt wären.

Das Problem liegt darin, dass die Anforderungen an die Arbeitnehmer immer stärker wachsen. Die einfachen Arbeiten werden in billigere Länder verlagert. Die Frage ist, was machen wir in Zukunft mit Menschen die keinen höheren Bildungsabschluss besitzen.

Zitat von Noppenzar

Zum Zweiten:

Der schwache Euro ist notwendig für den Export. Ist historisch widerlegt. In den 60ern, 70ern und 80ern würde die DM mehrmals massiv aufgewertet. Von 1:4 bis auf 1:1,6 Im Dollarvergleich.

Und die relative Kaufkraft der Bevölkerung nahm in dieser Zeit enorm zu.

Viel gleicht sich schon durch billigere Importe aus, Währungsrisiken kann man absichern.

Eine schwache Währung ist keine Voraussetzung für einen erfolgreichen Export, aber sie steigert den Gewinn. Natürlich kann man durch Wertsteigerung des Exports (Wertvollere Produkte, höhere Qualität), oder Vergrößerung des Exportvolumens das ganze zum Teil kompensieren.

Der Import verbilligt sich dadurch. Was besser für die Wirtschaft ist, hängt eben von der Höhe des Exportüberschusses ab. Das gilt für die

Man kann Währungsschwankungen natürlich absichern durch Versicherungen und Diversifikation in verschiedene Wirtschaftsräume. Aber unterm Strich kostet es eben doch Geld.

[Abwehrtitan]

https://www.bild.de/bild-plus/politi...a=de.bild.html




Trauerspiel die Wievielte ?


Deutschland ist wirklich zu einem armseligen Ländchen verkommen, man muss sich nicht wundern das die Araber ihre Soldaten ausgerechnet nach D bringen, man hat uns als schwächstes Glied in der EU-Kette identifiziert !


Quo vadis Deutschland ?

Wahrscheinlich gehst du unter, was Gutes hat es ja, die ganze Teddybärchenbande wird gnadenlos mit untergehen. Machen wir Platz für was "NEUES" !

[vossi39]

Zitat von mithardemb

Das ist wohl eher eine Behauptung der Gewerkschaften als der Industrie. Das Problem bei einer weitergehenden Automatisierung ist auch selten, dass die neuen Arbeitsplätze schlechter bezahlt wären.

Bei der Automatisierung werden aus einem Job mal eben 4 Jobs. Wo bisher ein MA eine Tätigkeit erledigt hat, gibt es jetzt 3 schlechter bezahlte MA die der Maschine zuarbeiten und einen besser bezahlten MA der die Maschine am laufen hält. Damit sich das rechnet muss die Maschine jetzt 5 mal soviele gute Teile abliefern. Und das funktioniert nur bei verstandenen und stabilen Produktionsprozessen.

Lange Zeit war dann der Glaube da, wenn wir die Maschine in ein Billiglohnland stellen, dann rechnet sich das. Aber das verändert ja die Produktivität nicht. Die Maschine produziert in Zeiteinheit x halt immer noch genau soviele Teile wie vorher, in den meisten Fällen sogar weniger, weil die MA nicht gut genug ausbildet sind um die Stückzahlen von vorher zu erreichen. Das war also eine Sackgasse, die für einige Ernüchterung gesorgt hat.

Zitat von mithardemb

Das Problem liegt darin, dass die Anforderungen an die Arbeitnehmer immer stärker wachsen. Die einfachen Arbeiten werden in billigere Länder verlagert. Die Frage ist, was machen wir in Zukunft mit Menschen die keinen höheren Bildungsabschluss besitzen.

Nicht alle billigen Jobs kannst Du einfach so verlagern. Siehe das Beispiel oben. Die Maschine steht nunmal hier und Materialnachschub, Störungsbeseitigung etc. kannst Du nicht aus dem Ausland machen. Problem ist aber die Wirtschaftlichkeit, denn wenn diese Jobs genauso bezahlt würden wie vorher, dann rechnet sich das nicht mehr.

Was mir aber in den deutschen Fertigungsstandorten schon aufgefallen ist (im Gegensatz zu anderen Ländern), ist die Tatsache, dass hier die MA alle irgendwie davon ausgehen, dass es doch bitte die Arbeitgeberverantwortung ist, dafür zu sorgen, dass der MA die notwendige Qualifikation für den "besser" bezahlten Job bekommt. Keiner rührt aber nur einen Handbreit, dass selbst in die Hand zu nehmen. Hat ein bisschen was von Vollkaskomentalität.
Und mit einem Weiterbildungsangebot alleine ist es da auch nicht getan. Nein es muss dem MA natürlich in seiner Arbeitszeit Gelegenheit gegeben werden, diese Fortbildung zu besuchen (Gewerkschaftsforderungen).
Finde ich schon irgendwie schräg.

[mithardemb]

Zitat von vossi39

Bei der Automatisierung werden aus einem Job mal eben 4 Jobs. Wo bisher ein MA eine Tätigkeit erledigt hat, gibt es jetzt 3 schlechter bezahlte MA die der Maschine zuarbeiten und einen besser bezahlten MA der die Maschine am laufen hält. Damit sich das rechnet muss die Maschine jetzt 5 mal soviele gute Teile abliefern. Und das funktioniert nur bei verstandenen und stabilen Produktionsprozessen.

Man muss sich mal vor Augen halten, dass Automatisierung nicht eine Erfindung des Jahres 2018 ist und dass wir trotzdem die Anzahl der Beschäftigten über die gesamte Zeit gesehen, gewaltig gesteigert haben. Darunter durchaus Arbeitsplätze bei denen man recht gut verdient.

Man braucht ja auch nicht nur jemanden der die "Maschine" in Schuss hält. Auch diese wird entworfen, gefertigt, gewartet etc. Es wachsen damit eben auch neue Industrien und Berufsfelder.

Zitat von vossi39

Lange Zeit war dann der Glaube da, wenn wir die Maschine in ein Billiglohnland stellen, dann rechnet sich das. Aber das verändert ja die Produktivität nicht. Die Maschine produziert in Zeiteinheit x halt immer noch genau soviele Teile wie vorher, in den meisten Fällen sogar weniger, weil die MA nicht gut genug ausbildet sind um die Stückzahlen von vorher zu erreichen. Das war also eine Sackgasse, die für einige Ernüchterung gesorgt hat.

Das ist ein Zerrbild der Realität. Es liegt daran, dass es zwischen den Billiglohnländern einen großen Unterschied hinsichtlich Gehältern, Qualifikation und Entfernung gibt. Es ist durchaus gang und gäbe teure Equipment in östlichen EU Ländern und China einzusetzen.

Abgesehen davon wird die weitergehende Digitalisierung nicht nur die industrielle Fertigung betreffen.

Zitat von vossi39

Nicht alle billigen Jobs kannst Du einfach so verlagern. Siehe das Beispiel oben. Die Maschine steht nunmal hier und Materialnachschub, Störungsbeseitigung etc. kannst Du nicht aus dem Ausland machen. Problem ist aber die Wirtschaftlichkeit, denn wenn diese Jobs genauso bezahlt würden wie vorher, dann rechnet sich das nicht mehr.

Natürlich nicht alle, aber immer mehr. Das betrifft wie gesagt auch weit mehr als die Fertigung. Kommunen sind ja z.B. auch schon auf die Idee gekommen die Digitalisierung ihres Grundbuches nach Osteuropa zu verlagern.

Wenn es nicht klappt Dinge ins Ausland zu transferieren versucht mal auch ganz gerne mal ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen. Siemens z.B. hat da mit Ingenieurtätigkeiten in Indien oder mit Indern schon mehrere erfolglose Zyklen hinter sich.

Firmeninterne IT und Support lässt man heute ganze gerne extern erledigen und wo sitzen wohl das Gros der Mitarbeiter von Capgemini und Konsorten....

Zitat von vossi39

Was mir aber in den deutschen Fertigungsstandorten schon aufgefallen ist (im Gegensatz zu anderen Ländern), ist die Tatsache, dass hier die MA alle irgendwie davon ausgehen, dass es doch bitte die Arbeitgeberverantwortung ist, dafür zu sorgen, dass der MA die notwendige Qualifikation für den "besser" bezahlten Job bekommt. Keiner rührt aber nur einen Handbreit, dass selbst in die Hand zu nehmen.

Gegen diese These spricht der Run auf die Universitäten und die Auslastung von Fernuniversitäten.

Zitat von vossi39

Hat ein bisschen was von Vollkaskomentalität.

Garantiert, was auch immer das sein sollte.

Zitat von vossi39

Und mit einem Weiterbildungsangebot alleine ist es da auch nicht getan. Nein es muss dem MA natürlich in seiner Arbeitszeit Gelegenheit gegeben werden, diese Fortbildung zu besuchen (Gewerkschaftsforderungen).
Finde ich schon irgendwie schräg.

Einige Bundesländer haben einen Anspruch auf Bildungsurlaub der nicht mal etwas mit dem aktuellen Arbeitsfeld zu tun haben muss. Das finde ich auch gesponnen.

Auf der anderen Seite profitiert der Arbeitgeber natürlich auch an Fortbildung. Ein wenig darf er sich in der einen und anderen Form daran auch beteiligen. Das macht er ja auch, wie man an den immer umfangreicheren Schulungen sieht.

Diese werden übrigens durchaus auch auch von anderen Ländern nachgefragt und auch während der Arbeitszeit durchgeführt und gezahlt.

[mithardemb]

Zitat von Abwehrtitan

Quo vadis Deutschland ?

Wir brauchen die Menschen dringend alle hier. Hast du nicht die Idee von Frau Kramp-Karrenbauer gelesen. Die sollen jetzt in Zukunft ein unfreiwilliges soziales Dienstjahr ableisten.

<Ironie>Wir haben ja schon geschichtlich gute Erfahrungen mit Zwangsarbeitern gemacht und müssen das jetzt unbedingt wiederholen. Das ist auch sehr viel effizienter als die Probleme zu beheben.</Ironie>

Auch bei der Bundeswehr kann man die Pflicht zum Grundwehrdienst nur empfehlen. Wer bisher nie vorher das sinnlose Totschlagen der Zeit gelernt hat, der kann endlich seinem Land etwas durch das Übernachten in Viermannstuben zurückgeben die hygienisch den Stand eines dritten Weltlandes unterschreiten.

Es ist natürlich auch so, dass nur die jugendlichen zwischen 20 und 25 Jahren sich zu Egomanen entwickelt haben. Alle anderen sich davor natürlich gefeit.

[Abwehrtitan]

Zitat von mithardemb

Wir brauchen die Menschen dringend alle hier. Hast du nicht die Idee von Frau Kramp-Karrenbauer gelesen. Die sollen jetzt in Zukunft ein unfreiwilliges soziales Dienstjahr ableisten.

Vllt. sollten wir den noch dazuholen, ein wenig Gnade muss schon sein
https://www.bild.de/news/ausland/new...a=de.bild.html
Der könnte die Kohorten im Schlachten unterrichten, eine Einweisung in die gezielte Folter von unter 10 jährigen Kinder, da sollte man schon Experten ranlassen. Im Rahmen eines "sozialen Jahr" wäre DAS mal eine spektakuläre Innovation ! Ein Sadistenlehrgang ! Auf geht`s !


Zu Dutroux: "Herr, bitte nimm ihn einfach zu Dir, Du hast ihn schließlich auch hierher gebracht, es wäre damit ALLEN geholfen"

[Belwar]

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

[mithardemb]

Gruß an die Mama, Heinrich.

[BlinderBarmer]

Zitat von Abwehrtitan

Quo vadis Deutschland ?

Wahrscheinlich gehst du unter, was Gutes hat es ja, die ganze Teddybärchenbande wird gnadenlos mit untergehen. Machen wir Platz für was "NEUES" !

Ist halt nun mal so, dass der Rechtsstaat und die Gesetze für alle gelten, auch für so jemanden.
Darum habe ich auch ein Problem damit, wie die Abschiebung lief, nicht mit der Abschiebung an sich.
Thomas Fischer hat dazu alles sagenswerte gesagt, und besser, als ich das könnte.
http://www.spiegel.de/panorama/justi...a-1224050.html

[Noppenzar]

Zitat von BlinderBarmer

Ist halt nun mal so, dass der Rechtsstaat und die Gesetze für alle gelten, auch für so jemanden.
Darum habe ich auch ein Problem damit, wie die Abschiebung lief, nicht mit der Abschiebung an sich.
Thomas Fischer hat dazu alles sagenswerte gesagt, und besser, als ich das könnte.
http://www.spiegel.de/panorama/justi...a-1224050.html

Zum Ende hat er gut gesagt, dass die Erklärung zum sicheren Drittstaat das Ganze Bohei gar nicht hätte entstehen lassen.

Da sage ich doch: "Danke, liebe Grünen!"

Wahrscheinlich sind von deren Wählern ein nicht unerheblicher Teil auf Djerba oder in anderen beliebten Urlaubsregionen dieses Landes unterwegs...

Zu Chemnitz:

Man muss es auch mal historisch sehen:

In Westdeutschland hat die Rot-Grüne Doktrin die Menschen über Jahre manipuliert diese Art von Zuwanderern klaglos zu akzeptieren. Wer was sagte würde gleich zum Nazi gemacht.

In Ostdeutschland, mit Ausnahme Berlins, gab es bis 2015 und folgende Jahre so gut wie keine Muslime. Die Ostdeutschen sind da weit weniger durch Schule, Mediem und Politik manipuliert und sehen das Übel.

Deshalb sind auch die Reaktionen viel viel heftiger. Der Ruhrpottler hat sich schon damit abgefunden, dass die Arbeitersiedlungen von Undercut und Kopftuch dominiert werden. Der Sachse erlebt einen Kulturschock.

Natürlich darf man Selbstjustiz nicht dulden. Wenn der Staat aber Schwäche zeigt und die Probleme nicht in den Griff bekommt, dann kommt es irgendwann leider dazu.

Zumal die Linksextremen ja fröhlich darauf eingestimmt und die Möglichkeit zu einer zünftigen Prügelei nur allzugerne wahrgenommen haben.