Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Einspruch!

MMn. wäre die DM, wenn es sie denn noch geben würde, als Reaktion der Märkte auf den Export nochmals massiv aufgewertet worden. Als Reaktion auf die Billiglohnpolitik hätte ein freier Währungsmarkt reagiert.

Nachdem die DM ja eben nicht mehr als Währung existiert würde ich sagen: Einspruch abgelehnt.

Stärke oder Schwäche einer Währung liegt immer im Vergleich zu den anderen real existierenden Währungen.

Zitat von Noppenzar

Die ganze Diskussion um Strafzölle auf ALLEN Seiten resultiert doch mMn. aus einer völlig verfehlten Währungspolitik und zwar weltweit!

Ich würde sagen Protektionismus hat nur zum Teil mit Währungspolitik zu tun. Trump würde die Straftzölle auf jeden Fall in den Ring werfen.

Zitat von Noppenzar

Auch der Dollar kennt seit 40 Jahren nur eine Richtung, nämlich abwärts, seit die Bindung ans Gold aufgehoben wurde.

Nun ja. Dass eine Goldpreisbindung für eine große Volkswirtschaft nicht sonderlich sinnvoll ist, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Die angesprochene Deutsche Mark war niemals mit Gold hinterlegt und beim Franken ist das seit dem Ende des Bretton-Woods-Systems auch nicht mehr der Fall.

Zitat von Noppenzar

Daher meine Schlussfolgerung, dass eine frei bewertete DM den gleichen Weg genommen hätte wie der Franken. Den größten Sprung in der Kaufkraft hätte die Bevölkerung in Deutschland in den 70ern und 80ern, als die DM mehrfach massiv aufgewertet wurde.

Ja und ich kenne doch einige Menschen die in den 80ern sehr um ihren Arbeitsplatz gebangt haben, weil ihre Arbeitgeber große Absatzschwierigkeiten hatten.

Zitat von Noppenzar

Hier gibt es interessante Studien, die darauf hinweisen, dass eine starke Währung die Kaufkraft der Bevölkerung bis nach ganz unten steigert, bei einer schwachen Währung ein Leistungsbilanzüberschuss aber nicht in die Bevölkerung durchdringt, sondern auf dem Weg nach unten immer weiter an Effekt verliert.

Der Effekt beschert uns im Moment eine Rekord Steuereinnahme nach der nächsten. Es ist so viel, dass unsere Politiker die Gelder kaum noch ausgeben können. Sie schreien zwar ständig nach mehr, aber immer mehr Etats werden gar nicht mehr abgerufen.

Zitat von Noppenzar

Ich nehme mal den Fussball und die Situation in Europa.

Sicherlich das am besten passende Beispiel. Wenige sehr hoch verdienende Menschen im Vergleich zur breiten Masse.

Zitat von Noppenzar

Real und Barca wären in den 70ern, 80ern und 90ern nahezu dauernd kurz vor der Pleite und international wenig erfolgreich. In Peseten konnte man als Verein nicht viel mehr bezahlen als andere Klubs.

Die Bundesliga hätte dort ihre beste Zeit

Neben der Währung gab es noch ein paar kleine andere Unterschiede. Da wären z.B. die Beschränkung der Anzahl an ausländischen Spielern vor dem Bosmann Urteil. Das fehlen von Milliardären die Geld in Vereine gepumpt haben. Sehr viel geringere Einnahmen aus den Medienrechten. Am Anfang hatten Spieler, die in Ausland gingen, schlechtere Karten in der Nationalmannschaft usw.

Machen wir mal den Faktencheck. Titel in der Championsleague / Landesmeisterpokal:
- 74 Bayern
- 75 Bayern
- 76 Bayern
- 83 HSV
- 96 Dortmund
- 2001 Bayern
- 2012 Bayern

Der Höhenflug der DM in den 80ern hat nicht unbedingt zu überproportional vielen Titeln geführt.

Zitat von Noppenzar

Würde es die DM noch geben, dann wäre die "Kaufkraft" der deutschen Klubs, sprich die Ablösen und Gehälter, in Relation zum Ausland weit höher.

Wäre das nicht klasse für alle deutschen Fußballspieler. Extreme Konkurrenz aus dem Ausland und man selbst darf dann in ein Billiglohnland zum Fußball spielen. Die wären sicher alle hellauf begeistert.

Zitat von Noppenzar

Überall wo es "teuer" ist, Ibiza oder Thailand, sieht man überproportional viele Schweizer, da für sie sich diese Länder nicht so sehr verteuert haben. Für uns hingegen schon!

Dass die Schweiz einen höheren Lebensstandard hat, ist unbestritten. Allerdings sind die beiden Länder auch sehr schwer zu vergleichen. Die einen halten sich raus, die anderen kaufen sich Einfluss. Die einen locken die Wohlhabenden der Welt an, die anderen die Flüchtlinge. Die einen lagern das Blutgeld von Diktatoren in Nummernkonten, die anderen haben da dann doch ein wenig Gewissensbisse. Die einen haben kein Problem, dass Nestle in Entwicklungsländern den Armen das Wasser abgräbt um denen dann den Rest des Geldes abzupressen, die anderen sind Weltmeister im Entschändigungszahlen ins Ausland. Komisch, dass sich das auch in den Taschen der Bürger bemerkbar macht.

Zitat von Noppenzar

Zum Diesel:

Was dort vor Gericht entschieden wird ist ja angeblich EU-Recht. Warum legen dann aber Diesel in fast allen EU-Staaten außer Deutschland massiv zu und es gibt dort keine Diskussionen um nicht eingehaltene Werte?

Haben die jetzt alle die Stationen falsch aufgestellt oder wir?

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass du bisher nicht mitbekommen hast, dass es durchaus auch in anderen Europäischen Städten zur Fahrverboten gekommen ist.

Auch und Diesel legen natürlich auch in fast allen europäischen Staaten stark zu: https://de.statista.com/statistik/da...in-westeuropa/

Zitat von Noppenzar

Zu den Herstellern:
Man wollte einfach sparen!

Das ist ein Umstand der unter Betrügern weit verbreitet ist. Man möchte einfach sparen.

Ich will jetzt um Gotteswillen den Diesel nicht verteufeln, denn ich weiß genau, dass in spätestens ein paar Jahren der Benziner wegen dem CO2 am Pranger steht. Aber was die Automobilindustrie sich hier erlauben kann, dürfte in einem Rechtsstaat nicht passieren.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Transatlantiker sitzen ja überall, aber in der Union scheinen sie besonder dicht gesäht zu sein.

Hhmm jetzt muss mal nachdenken. Wer gehörte denn eigentlich noch mal an zur Regierung, welche die Bundeswehr erstmals zu Kampfeinsätzen ins Ausland geschickt hatte. Das müssen doch garantiert die Schwarzen und die Liberalen gewesen sein.

[Kyuss]

Soso, also "falsch verstanden worden" , so ähnlich wie "mausgerutscht" ?

https://www.stern.de/politik/deutsch...t-8352164.html

[Abwehrtitan]

https://www.bild.de/bild-plus/politi...a=de.bild.html




Widerspruch, wenn die ausbilden dann versauen sie uns noch die Kinder, lasst das mal bitte die machen die davon auch Ahnung haben.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Hhmm jetzt muss mal nachdenken. Wer gehörte denn eigentlich noch mal an zur Regierung, welche die Bundeswehr erstmals zu Kampfeinsätzen ins Ausland geschickt hatte. Das müssen doch garantiert die Schwarzen und die Liberalen gewesen sein.

What about... ?

[Snape]

Zitat von Abwehrtitan

Da fehlt glasklar Schwurbelkönig

Wieso, Du bist doch unter der Bild-versifften Fraktion einzuordnen.

Zitat von Glücksball

Ich hätte nicht gedacht, das noch einmal sagen zu dürfen. Aber ich bin gerade froh, dass die SPD in der Regierung ist.

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1227421.html

Erst einmal abwarten, ob sie nicht wie üblich notfalls "mit Magenschmerzen" doch noch umfallen.

In diesem Fall bin ich hingegen froh, dass es die Grünen und sogar die FDP gibt:
FDP, Linke und Grüne klagen gegen Polizeistaat
Alleine für

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bezeichnet sie als "humoreske Truppe

gehört dem links und rechts was auf die Ohren, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Zitat von Kyuss

Soso, also "falsch verstanden worden" , so ähnlich wie "mausgerutscht" ?

https://www.stern.de/politik/deutsch...t-8352164.html

Ich frage mich wirklich, was er mit dem Statement ursprünglich erreichen wollte, so doof kann er doch nicht sein. Oder bettelte er um seine Entlassung?

[Noppenzar]

Zu Bayern:

Laut Umfrage sieht es zur Zeit etwa so aus:

CSU 36%
AFD 13%
FW 8%
FDP 5%

Macht für die konservative Seite gesant 62%.

Also in etwa die Summe an Stimmen, die Strauß oder Stoiber zu absoluten Spitzenzeiten der CSU holen konnten.

Mir scheint es hier sehr viel an der Person Söder und an dem Auftritt der Union in Bund zu liegen. Söder hat, wie vor 6 Jahren Röttgen in NRW, einfach den Malus, dass er extrem unsympathisch wirkt. Er kostet die CSU sicher 5-10%.

Kommt es aber tatsächlich zu so einem Ergebnis, dann bleibt der CSU nur ein Dreierbündnis mit den FW und der FDP.

Mit dem Polizeogesetz hat er sich auch keinen Gefallen getan. Es würde völlig ausreichen wenn die Polizei wieder ihren Aufgaben nachgehen könnte ohne bei jedem Schlagstock-/Waffeneinsatz eine Anzeige befürchten zu müssen.

Egal ob in Düren, wo sich ein Polizist ein Radkreuz über den Schädel ziehen lässt, ein Mob bei Unfällen oder, wie in Hagen, wo jemand einfach wegläuft. Auch bei den Clanrazzien wurde eine Polizistin von einem 17jährigen dienstunfähig geprügelt.

Hier muss der Schußwaffeneinsatz zum Selbstschutz wieder akzeptiert werden. Oder halt Taser anschaffen.

Wobei ja die Polizei in Bayern seit jeher deutlich rabiater vorgeht als sie es in anderen Bundesländern tut.

Auch hier bleibt meine Meinung, wie bei vielen anderen "Problemen":

Einfach bestehende Gesetze anwenden, vor allen Dingen mit Rückendeckung der Verwaltungsbeamten, dann braucht es keine neuen Gesetze.

[Armendariz]

Was du nicht alles als "konservativ" deutest...

Ein Teil der AfD ist klar nationalistisch bis rechtsextrem/ausländerfeindlich.

Ein guter Teil der bayerischen FDP ist gesellschaftlich deutlich progressiv-liberaler eingestellt als irgendjemand aus der CSU. Stichwort Abtreibungen, Gender, Laizismus, Ladenschluss, aber auch Integration, Europa usw.

Die FW haben bei den Umweltthemen meistens viel mehr mit den Grünen gemein als mit der AfD. Auch beim wichtigen Thema Wohnungsbau/Privatisierung der GBW fahren sie einen Konfrontationskurs zur CSU.

Muss mal jimih zustimmen:
"Konservativ" ist heute keine Kategorie mehr. Dazu ist die Breite an Themen viel zu hoch, die inzwischen als gesellschaftlich relevant wahrgenommen werden.

[Kyuss]

Nur ein Drittel ? Dacht eher mehr !

https://www.n-tv.de/politik/Jeder-dr...e20613109.html

[Armendariz]

Der tolle Ministerpräsident von NRW (ich hab keine Ahnung von der Landespolitik da oben, das Attribut basiert nur auf Noppenzars Aussagen) kritisiert öffentlich sowohl Maaßen als auch Seehofer.

Der CDU-Bundesvize forderte am Montagabend beim Düsseldorfer "Ständehaus"-Treff der Rheinischen Post "klare Kante des Staates" gegen Rechtsextremismus und ein entschiedenes Vorgehen gegen Verharmlosungsversuche fremdenfeindlicher Kundgebungen.
[...]
Armin Laschet sieht dagegen einen weiteren Verantwortlichen für die Eskalation der Debatte in der Politik: Bundesinnenminister Horst Seehofer. Der CSU-Politiker hatte die Migrationsfrage nach den Ausschreitungen in Chemnitz als "Mutter aller politischen Probleme" in Deutschland bezeichnet. "Da liegt er falsch", sagte Laschet. "Das ist Saddam-Hussein-Sprache." Laschet bezog sich dabei auf Worte des einstigen irakischen Präsidenten Saddam Hussein, der den bevorstehenden Zweiten Golfkrieg Anfang der 1990er Jahre als "Mutter aller Schlachten" bezeichnet hatte.

Es gebe unzählige Herausforderungen - und die Migrationsfrage sei nicht die einzige, sagte Laschet weiter. Die Aussage von der "Mutter aller Probleme" trage außerdem nicht zur Problemlösung bei. Laschet verwies auf den wochenlangen, von der CSU ausgelösten Streit in der Unionsfraktion um einen Aspekt der Flüchtlingspolitik, der letztlich nur wenige Migranten betroffen habe. Fünf Wochen sei wegen dieser Frage die restliche deutsche Politik hintenan gestellt worden.

Eindringlich warnte Laschet vor Rechtsextremismus und Antisemitismus. Nach Chemnitz oder Köthen reise die rechtsextreme Szene "aus ganz Deutschland an", sagte Laschet. Beunruhigend sei, dass diese Szene "so schnell mobilisierbar ist, dass im Nu Tausende Menschen da zusammen sind". Man müsse "irgendwann aufhören mit diesen verständnisvollen Reden, das seien alles besorgte Bürger", sagte Laschet.

Da hat er einfach Recht
Hoffentlich zieht die CDU wenigstens bis 2023 die Konsequenzen und tritt dann in Bayern an. Oder früher, denn die Zeit der bombensicheren Regierungen hier ist ja scheinbar bald vorbei.