Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Snape]

Zitat von BlinderBarmer

Das liegt aber an der nicht vorhandenen Massenproduktion, insbesondere bei der Verarbeitung und dem Vertrieb.

Es liegt aber auch an der besseren Qualität, die ihren Preis hat.

Zitat von BlinderBarmer

Du sagst aber, beides ist gleich schlimm, das ist doch der Knackpunkt.

Das Endergebnis ist bei beiden gleich: Sobald sie nicht mehr produktiv/effizient sind, kommen sie ins Schlachthaus. Dass es Tiere in den Massentierställen viel schlimmer trifft als beim Bauern nebenan ist doch klar und würde ich nie bestreiten. Also nein, bzgl. Haltung ist nicht beides gleich schlimm, "nur" bzgl. Resultat für das Tier.

Zitat von BlinderBarmer

Schafe, die die Deiche pflegen, Bienen, die die Blumen bestäuben, Rückepferde im Wald, alles Ausbeutung.

Kann je nach Haltung Ausbeutung sein, muss aber nicht.
Schau Dir einfach mal Dominion an, vielleicht verstehst Du dann.

Zitat von Noppenzar

Man muss aber auch dazu sagen, dass man für eine ausreichende Menge Hühnerbrust, frisch und Bio auch schon mal 35 Euro los ist.

Aber der Konsument will das Billigzeug für 2.99 Euro im Angebot bei Aldi...

Jeder will so günstig wie möglich. Der Punkt dabei ist: Wir haben uns an die billigen Preise gewöhnt. Alles, was teurer ist, muss erst einmal gerechtfertigt werden. Dabei wird übersehen oder verdrängt, dass die Billigproduktion nur unter krassen Umständen möglich ist. D.h. es wird auch viel Billigschrott als Füllmittel verwendet, ist nur den wenigsten bewusst oder wird unterschätzt.

[BlinderBarmer]

Zitat von Snape

Kann je nach Haltung Ausbeutung sein, muss aber nicht.
Schau Dir einfach mal Dominion an, vielleicht verstehst Du dann.

Warum soll ich mir das ansehen, du tust ja gerade so, als ob das Übel der Massentierhaltung nicht allgemein bekannt wäre.
Und die in der Vorschau gesehenen Zustände natürlich abgeschafft gehören, und es in Deutschland zum Teil auch schon sind.
Ich weiß nicht, wie ich es dir klar machen soll, aber es ist möglich, seine Tiere zu mögen, sie angemessen zu behandeln und sie trotzdem zu schlachten und zu essen.
Wir haben hier in der Gegend viele Galloways, die stehen das ganz Jahr draussen, das werden immer mehr, und das werden mehr, weil sie geschlachtet, gekauft und gegessen werden.
Da hängen Existenzen dran, Jahrhunderte von Familiengeschichte.
ich war gerade auf Fehmarn, da werden die Salzwiesen mit Wisenten gepflegt, weil die das gut können
Auch Jäger mögen ihre Tiere, die werden geschossen, weil die großen Raubtiere fehlen, die den Bestand ansonsten im Rahmen gehalten haben.
Jetzt kommt der Wolf wieder, und bestraft werden wieder die Leute, die eben nicht Stallhaltung, sondern Weidehaltung betreiben, weil genau deren Tiere eben gerissen werden.
Kompletter Irrsinn.
Wenn du willst, dass die Tiere gut gehalten werden, musst du die Leute mitnehmen.
Das Problem ist ja nicht dein Ziel, sondern dein Weg dahin.

[Snape]

Zitat von BlinderBarmer

Warum soll ich mir das ansehen, du tust ja gerade so, als ob das Übel der Massentierhaltung nicht allgemein bekannt wäre.

Nicht alle Facetten sind allseits bekannt. Es geht ja nicht nur um die Fleisch"produktion", auch wenn die natürlich den Löwenanteil ausmacht.

Zitat von BlinderBarmer

Ich weiß nicht, wie ich es dir klar machen soll, aber es ist möglich, seine Tiere zu mögen, sie angemessen zu behandeln und sie trotzdem zu schlachten und zu essen.

Das ist für mich ein Widerspruch in sich. Wie kann man etwas schlachten und essen, wenn man es liebt und Alternativen zur Genüge vorhanden sind?

Zitat von BlinderBarmer

Wir haben hier in der Gegend viele Galloways, die stehen das ganz Jahr draussen, das werden immer mehr, und das werden mehr, weil sie geschlachtet, gekauft und gegessen werden.
Da hängen Existenzen dran, Jahrhunderte von Familiengeschichte.

Die wird man nur schwer überzeugen können oder zum umdenken bringen. Macht die Sache dennoch nicht besser.

Zitat von BlinderBarmer

Wenn du willst, dass die Tiere gut gehalten werden, musst du die Leute mitnehmen.
Das Problem ist ja nicht dein Ziel, sondern dein Weg dahin.

Nach meiner Vorstellung würden überhaupt keine Tiere wider ihrer Natur gehalten und getötet, sobald sie ihren "Zweck" erfüllt haben und nicht mehr "produktiv" genug sind.

[BlinderBarmer]

Zitat von Snape

Die wird man nur schwer überzeugen können oder zum umdenken bringen. Macht die Sache dennoch nicht besser.

Wenn du nicht mal bereit bist, einzugestehen, dass die schon umgedacht haben, wird es nie besser werden.
Es ist ja löblich, zu sagen, dass man es besser haben möchtest, aber gleichzeitig alles dafür zu tun, dass es das nicht wird, ist irgendwie schizo.

[Snape]

Hä?

[Armendariz]

Wenn-Du-Leute-Überzeugen-Wollen-Du-Manchmal-Mit-Weniger-Zufrieden-Sein-Müssen

Frei nach Asterix - Obelix GmbH

[Snape]

Papperlapapp, wir machen doch keine halben Sachen.

[Zweier]

Mit Weniger zufrieden sein? Es gibt jetzt schon immer mehr Leute, die sich mit ganz wenig begnügen müssen, nicht nur bei uns im Tal der Genügsamen...

[BlinderBarmer]

Zitat von Snape

Papperlapapp, wir machen doch keine halben Sachen.

Genau, lieber gar nix als die Hälfte.
Dann wirst du auch nicht mehr bekommen...
Man nehme nur mal an, das beispielsweise die Firmen, die in den veganen Markt einsteigen, mit diesen Produkten bessere Zahlen schreiben als mit ihren klassischen.
Die Rohstoffe sind billiger, also ist die Marge bei gleichem Verkaufspreis höher.
Es gibt doch so viele Leute ohne Geld, und die werden definitiv auf vegan umsteigen, wenn es billiger ist.
Und sei es nur tageweise.
War ja nicht alles schlecht in den 50ern.

Ohne Massenmarkt wird das nicht passieren, leider sind ja die Veganer bwl-technisch eher unbedarft, und beschweren sich dann noch, wenn große Player den Massenmarkt bedienen.

Ich finde jedenfalls öffentlich geförderte Institutionen zum Erhalt alter Haustierrassen wie die Arche Warder nicht verwerflich.
Sowas wie die https://de.wikipedia.org/wiki/Emder_Gans, die man einfach auf die Wiese stellen kann, ist ein Kompromiss, mit dem ich gut leben kann.

[crycorner]

Warum sind Veganer in BWL unbedarft? Klischeefalle?