Donald Trump neuer Präsident der USA

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Der "Inflation Reduction Act" ist Protektionismus in Reinform und das Gegenteil von Freihandel.

Auch europäische Firmen profitieren vom IRA - so klar ist das Bild nicht.

Zitat von mithardemb

Dann waren da noch die angedrohten Sanktionen für Firmen die bei Nord Stream 2 tätig werden.

Das würde ich schon mehr unter Sicherheitspolitik als Handelspolitik fassen. Ihr Öl und LNG werden die Amerikaner sowieso los, da brauchen sie uns nicht.

Zitat von mithardemb

Die angesprochenen Zölle auf Stahl scheinen auch in der gleichen Form weiter erhalten zu sein, aber da kann der Abwehrtitan sicher fundierter dazu etwas sagen: https://www.ihk.de/duesseldorf/ausse...ischen%20Union.

Trotzdem sehe ich einen Unterschied darin, solche Zölle einzuführen, oder sie lediglich nicht abzuschaffen. Und, wenn ich mich recht entsinne, haben wir ja auch Zölle für Produkte aus den USA erhöht. Die bestehen wahrscheinlich auch weiter.

Zitat von mithardemb

Ob die Strafzölle uns jetzt direkt oder indirekt treffen ist auch hinsichtlich des Handels kein großer Unterschied.

Intention ist für mich schon ein Punkt. Aber ja, da wird es schwierig.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Auch europäische Firmen profitieren vom IRA - so klar ist das Bild nicht.

Klar. Sie müssen dazu lediglich die Produktion in die USA verlegen.

Zitat von Glücksball

Das würde ich schon mehr unter Sicherheitspolitik als Handelspolitik fassen. Ihr Öl und LNG werden die Amerikaner sowieso los, da brauchen sie uns nicht.

Interessanterweise stören sich die USA nicht so sehr daran, dass kleinere Länder wie Österreich weiterhin das Gas beziehen und es wurde auch keine Sanktion für den Weiterbetrieb von Nordstream 1 angedroht. Sicherheitspolitisch sehe ich da keinen Unterschied.

Zitat von Glücksball

Trotzdem sehe ich einen Unterschied darin, solche Zölle einzuführen, oder sie lediglich nicht abzuschaffen. Und, wenn ich mich recht entsinne, haben wir ja auch Zölle für Produkte aus den USA erhöht. Die bestehen wahrscheinlich auch weiter.

Unterm Strich bleiben die höheren Zölle bei weniger Getöse und damit schaden sie dem Handel in gleicher Weise wie dem was man Trump zuschreibt.

Zitat von Glücksball

Intention ist für mich schon ein Punkt. Aber ja, da wird es schwierig.

Aber unabhängig von der Intention betrifft das natürlich auch deutsche Firmen und ist damit eine Handelsrestriktion für diese.

[Tony_Iommi]

Textnachricht von letzter Nacht:

Dieter, I just stepped off of the debate stage. And I have to tell you this: I have never heard so much malarkey in my whole life.

Here’s the truth: Donald Trump is running a campaign of revenge and retribution. He wants to forever alter what we stand for as a country, to throw decency, honesty, and integrity all by the wayside.

And he will hurt anyone to help himself. Will you make a $30 contribution to Kamala’s and my campaign and our party today? It's going to take a heck of a lot of resources to defeat Trump again.

We need you by our side tonight. https://bfptxt.com/59xq3p From the bottom of my heart, thank you.

Joe

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Klar. Sie müssen dazu lediglich die Produktion in die USA verlegen.

Aber sie bleiben europäisch und sichern ggf. über eine gut laufende US-Produktion auch Werke hier. Außerdem, wie schon geschrieben, wir versuchen auf EU-Ebene ja Ähnliches. Wir bekommen es nur nicht hin.

Zitat von mithardemb

Interessanterweise stören sich die USA nicht so sehr daran, dass kleinere Länder wie Österreich weiterhin das Gas beziehen und es wurde auch keine Sanktion für den Weiterbetrieb von Nordstream 1 angedroht. Sicherheitspolitisch sehe ich da keinen Unterschied.

Der Unterschied ist, dass Österreich kein NATO-Mitglied und auch sonst ein Fleckchen auf der Landkarte ist. Die tauchen auf der US-Agenda nicht an der gleichen Stelle auf wie wir.

Zitat von mithardemb

Unterm Strich bleiben die höheren Zölle bei weniger Getöse und damit schaden sie dem Handel in gleicher Weise wie dem was man Trump zuschreibt.

Never change a running system. Zölle und Gegenzölle bestehen. Welche Motivation hätte Biden gehabt, das zu ändern? Die Einführung neuer Zölle ist auf einem anderen Level.

Aber diese ganze Diskussion über Details ist doch eher sinnfrei. Glaubst Du denn, dass Trump im gleichen Maße ein Transatlantiker ist, wie Biden? Wenn nicht, sind wir schon fertig.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Aber sie bleiben europäisch und sichern ggf. über eine gut laufende US-Produktion auch Werke hier. Außerdem, wie schon geschrieben, wir versuchen auf EU-Ebene ja Ähnliches. Wir bekommen es nur nicht hin.

Also ist es unterm Strich eben doch Protektionismus in Reinform. Man möchte die Produktion im eigenen Land haben und damit amerikanische Arbeitsplätze sichern zu Ungunsten derer in EU oder China.

Zitat von Glücksball

Der Unterschied ist, dass Österreich kein NATO-Mitglied und auch sonst ein Fleckchen auf der Landkarte ist. Die tauchen auf der US-Agenda nicht an der gleichen Stelle auf wie wir.

Interessante Sichtweise vielleicht hätte Putin ja eine Rohrbombe schicken können.

Aber Nordstream 1 war eben auch in Deutschland. Das Erpressungspotential für Deutschland hinsichtlich der Abhängigkeit wäre auch im Falls von Österreich gegeben, dadurch, dass wir denen aushelfen müssen.

Zitat von Glücksball

Never change a running system. Zölle und Gegenzölle bestehen. Welche Motivation hätte Biden gehabt, das zu ändern? Die Einführung neuer Zölle ist auf einem anderen Level.

Meine Worte. Anderer politischer Level (weniger Getöse) gleiche Auswirkungen. Es ist ähnlich wenn eine Partei die Steuer erhöht und dann abgewählt wird, die neue Regierungspartei diese aber nicht zurücknimmt. Ärgern tust du dich über die erste Partei, das Geld fehlt dir trotzdem in der Tasche.

Zitat von Glücksball

Glaubst Du denn, dass Trump im gleichen Maße ein Transatlantiker ist, wie Biden? Wenn nicht, sind wir schon fertig.

Es ging ja eigentlich hier gerade um den Handel und nicht um die Politik. Natürlich ist Biden deutlich mehr an internationalen Beziehungen interessiert und stellt die NATO nicht in Frage. "America First" Politik betreibt Biden aber trotzdem. Er sagt es nur nicht so laut.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Es ging ja eigentlich hier gerade um den Handel und nicht um die Politik. Natürlich ist Biden deutlich mehr an internationalen Beziehungen interessiert und stellt die NATO nicht in Frage. "America First" Politik betreibt Biden aber trotzdem. Er sagt es nur nicht so laut.

Dinge zurückzunehmen ist schwierig, wenn man im Repräsentantenhaus keine Mehrheiten hinbekommt. Darauf basiert aber der Großteil Deiner Argumentation.
Ich denke, dass Biden nicht von sich aus Handelsstreitigkeiten mit der EU vom Zaun brechen würde, wie Trump das getan hat, ist ein Wert an sich. Protektionismus gibt es in den USA genauso wie in der EU. Die sind nur besser darin.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Dinge zurückzunehmen ist schwierig, wenn man im Repräsentantenhaus keine Mehrheiten hinbekommt.

Es sei denn man macht das per Dekret.

Zitat von Glücksball

Darauf basiert aber der Großteil Deiner Argumentation.

Nein. Das war ja nur einer der Punkte. IRA, neue Strafzölle gegen China und Sanktionen gegen Nordstream 2 Firmen wurden von Biden angestoßen.

Zitat von Glücksball

Ich denke, dass Biden nicht von sich aus Handelsstreitigkeiten mit der EU vom Zaun brechen würde, wie Trump das getan hat, ist ein Wert an sich.

Ich sage ja, er macht das mit weniger Gepolter als Trump. Er stellt sich nicht hin mit "They will pay for this....".


Natürlich wäre Biden für Europa und große Teile der Welt die deutlich bessere Wahl, nur sollte man nicht meinen, er würde weniger die Interessen der USA im Auge behalten. Trump versteht Zusammenarbeit als Null Summen Spiel. Das ist der große Unterschied.

Wenn man das amerikanische Außenhandelsverhältnis ansieht, verstehe ich durchaus die Handungsweise. Aber man sollte sie deshalb nicht übersehen.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Natürlich wäre Biden für Europa und große Teile der Welt die deutlich bessere Wahl, nur sollte man nicht meinen, er würde weniger die Interessen der USA im Auge behalten. Trump versteht Zusammenarbeit als Null Summen Spiel. Das ist der große Unterschied.

Wenn man das amerikanische Außenhandelsverhältnis ansieht, verstehe ich durchaus die Handungsweise. Aber man sollte sie deshalb nicht übersehen.

Bei den Details stimmen wir nicht überein, hierbei größtenteils schon. Natürlich setzt Biden auch die USA an die erste Stelle (wäre ja seltsam, wenn nicht), aber Kooperation und Win-Win haben für ihn einen höheren Stellenwert als für Trump.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

aber Kooperation und Win-Win haben für ihn einen höheren Stellenwert als für Trump.

Da stimmen wir auch überein. Ich sagte ja Trump sieht internationale Beziehungen als Null Summen Spiel. Win - Win ist das Gegenteil davon.

Deshalb haben Bündnisse wie die NATO für Trump wenig Attraktivität. Er versteht nicht, dass es auch für den im Moment noch militärisch und wirtschaftlich stärksten Staat wichtig ist, Allegierte zu haben.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Da stimmen wir auch überein.

Das meinte ich.