Damen 2. Bundesliga Süd, Saison 2004/2005

[123...Dabei]

Aus dem Schwabacher Tagblatt

Röthenbach unterlag Schwabhausen 3:6
Tischtennis-Frauen ohne Feuer

RÖTHENBACH — Das Ambiente stimmte am Samstag in der Schwarzachhalle zu Röthenbach/St. Wolfgang. Die hatte sich eine Woche vor dem Auftritt der vereinigten Männerchöre Röthenbach&Wendelstein mit einem neuen Aufgang herausgeputzt. Richtig Musik war auch anschließend im Spiel, als zwei Frauen-Quartetts aufeinander trafen.
Bei allen acht „stimmte“ die Leistung — kein Wunder, schließlich fand die Auseinandersetzung auf beachtlichem Niveau statt. Nur gesungen haben sie nicht, sondern Tischtennis gespielt und das in der Zweiten Liga. Den Ton gaben am Ende die Zelluloidartistinnen des TSV Schwabhausen an, die nach über zwei Stunden einen 6:3-Erfolg feiern konnten. Schade für den TTC Femont Röthenbach, dessen Aussichten auf den zweiten Tabellenplatz damit drastisch gesunken sind.
Den Ausschlag in einer Partie mit hohem Unterhaltungswert dürfte die größere mannschaftliche Geschlossenheit des oberbayerischen Ensembles gegeben haben. Schwabhausen reiste mit einem stimmgewaltigen Anhang sowie einer prominenten Ersatzspielerin ins Frankenland. Cornelia Böttcher, Nationalspielerin früherer Jahre und trotz starker Bilanz im bisherigen Saisonverlauf dieses Mal nicht eingesetzt, ließ es sich nicht nehmen, ihre Teamkolleginnen zu unterstützen.
Ein Verhalten, an dem sich Röthenbachs Dauerverletzte, Angelina Gürz, durchaus ein Beispiel nehmen könnte. Für Gürz, die erneut kurzfristig absagte, rückte Sandra Peter ins Aufgebot. Und dennoch ließ sich die Begegnung für die Fränkinnen sehr gut an. Zwei starke Doppel sorgten für eine überraschende 2:0-Führung. Hoffnungen kamen auf.
Aber die Einzel: Eine erste Enttäuschung war die Niederlage von Jelena Gajic gegen Katharina Schneider. Die Röthenbacher Spitzenspielerin läuft ihrer Bestform derzeit weit hinterher. Zu passiv und ohne Variationen im Spiel musste sie sich in vier Sätzen geschlagen geben. Da am Nebentisch auch Svenja David trotz beachtlicher Leistung der Tschechin Jana Dobesova unterlag, war der Vorsprung rasch dahin. „Wir haben keine klare Nummer eins im Team“, analysierte Ehemann und Trainer Franz David.
Das hintere Paarkreuz mit Sandra Peter und Jessika Weikert musste es also für Röthenbach richten. Letztere sollte auf Grund ihrer technischen Möglichkeiten eine „Bank“ sein. Doch Weikert ist alles andere als stabil. Nach großartigen Leistungen gegen Darmstadt zeigte sie gegen Schwabhausen wieder ihr anderes Gesicht. Wenn es wie am Samstag nicht läuft, ist sie kaum in der Lage, sich zu überwinden und ein Spiel noch aus dem Feuer zu reißen.
Sandra Peter zeigt zwar immer, was sie kann, doch ihre spielerischen Fähigkeiten sind nun einmal begrenzt. So ging auch das hintere Paarkreuz leer aus. 2:4 — die Entscheidung. Für Ergebniskosmetik sorgte nur Svenja David, der einzige Röthenbacher Einzelpunkt gelang. Wolfgang Winkel

[D.G.]

Zitat von 123...Dabei

Ein Verhalten, an dem sich Röthenbachs Dauerverletzte, Angelina Gürz, durchaus ein Beispiel nehmen könnte.


Die Röthenbacher Spitzenspielerin läuft ihrer Bestform derzeit weit hinterher.



Doch Weikert ist alles andere als stabil. ......Wenn es ....nicht läuft, ist sie kaum in der Lage, sich zu überwinden und ein Spiel noch aus dem Feuer zu reißen.


Sandra Peter zeigt zwar immer, was sie kann, doch ihre spielerischen Fähigkeiten sind nun einmal begrenzt.

Wolfgang Winkel

Nach dem der Journalist öffentlich eine derart starke Kritik an Röthenbacher Spielerinnen übte, halte ich es für angebracht, hier auch seinen journalistischen Stil zu kritisieren:

Andere derart polemisierend herabzuwürdigen, ist nämlich kein guter journalistischer Stil.


Ein unbestrittener journalistischer Grundsatz besagt, dass das Bemühen um Objektivität (Information) und die gewollte Subjektivität (Meinungsäußerung) nicht miteinander vermischt werden dürfen.

Dies gilt auch für eine Sportreportage. Hier liegt der Informationsgehalt einer emotionalen Schilderung in der genauen und sprachlich wirkungsvollen Wiedergabe von Beobachtungen und Eindrücken. Sie informiert sozusagen den Leser über das Umfeld des Geschehens. Dabei darf sie ruhig persönlich gefärbt sein, jedoch muss sie als "Informationsträger" genau wie die sachliche Mitteilung auf eine eigene Meinung oder gar Wertung verzichten.

Deutlich wird dies, wenn man als Vergleich dazu die Reportage einen Beitrag vorher über das Fraulauterner Spiel nimmt. Hier verstand es der Journalist vortrefflich, sprachlich wirkungsvoll Beobachtungen und Eindrücke wider zu geben, ohne zu werten.

Eine Meinungsäußerung, in welcher Form sie auch auftritt, muss deutlich von informierenden Beiträgen abgehoben werden. Dazu gibt es die drei Stilformen Kommentar, Glosse und Kritik.

In einer Reportage könnte der Journalist eine Wertung nur dann einflließen lassen, wenn er etwa die Meinung des Trainers zitiert. Doch ein guter Trainer wird sich hüten, öffentlich eine seiner Spielerin derart herabzuwürdigen.

[D.G.]

Schwabacher Tagblatt

Optimales Vorrundenfinale


RÖTHENBACH/ST. WOLFGANG (rg) – Optimales Vorrundenfinale für Tischtennis-Zweitligist TTC Femont Röthenbach. Die Schützlinge von Trainer Franz David nahmen am Samstag die Hürde beim BfV Hassia Bingen mit 6:3 und ließen gestern ein (erwartetes) 6:0 bei Schlusslicht Burgstetten folgen. Damit ist die Mannschaft immer noch gut im Rennen um den zweiten Platz, auch wenn einige Konkurrentinnen ein paar Minuspunkte weniger auf dem Konto haben.

In Bingen profitierte der TTC Femont davon, dass die Gastgeberinnen auf ihre beruflich verhinderte Nummer drei, Laura Matzke, verzichten mussten und diese auch nicht adäquat ersetzen konnten. „Insofern war relativ klar, dass wir im hinteren Paarkreuz vier Punkte machen würden“, sagt Röthenbachs Coach David.

Am Ende waren dort aber nur drei nötig, weil sowohl Jelena Gajic als auch Svenja David gegen Bingens Nummer zwei, Meng Xiang, knapp trimphierten und weil Sandra Peter und Jessika Weikert schon eines der beiden Eingangsdoppel gewonnen hatten. Stark auch die Leistung des Einserdoppels Gajic/David, das den beiden starken Chinesinnen Fen Liang/Meng Xiang erst mit 9:11 im fünften Satz unterlag.


Leicht und locker 6:0

Zu einem leichten 6:0-Erfolg kam Röthenbach gestern Nachmittag in Burgstetten. Nach einer schnellen 4:0-Führung sahen die wenigen Zuschauer noch zwei attraktive Spiele im hinteren Paarkreuz ohne taktische Sperenzchen.

Nach Burgstetten reiste kurzfristig Angelina Gürz an. Sandra Peter hatte in der Nacht Probleme mit ihren Kontaktlinsen bekommen und musste ins Krankenhaus fahren statt in die Sporthalle. Gürz kam gegen Dragas zwar schwer auf Touren, behielt aber in fünf Sätzen die Oberhand, ebenso wie Jessika Weikert gegen Grossmann.

BfV Hassia Bingen – TTC Femont Röthenbach 3:6.
Liang/Xiang – Gajic/David 13:11, 5:11, 10:12, 11:8, 11:9,
Hildebrandt/Welz – Weikert/Peter 11:9, 10:12, 5:11, 8:11,
Liang – David 11:6, 11:8, 5:11, 11:7,
Xiang – Gajic 8:11, 11:6, 6:11, 6:11,
Hildebrandt – Peter 2:11, 5:11, 11:8, 4:11,
Welz – Weikert 9:11, 1:11, 7:11,
Liang – Gajic 9:11, 13:11, 11:5, 11:7,
Xiang – David 11:7, 7:11, 11:8, 9:11, 2:11,
Hildebrandt – Weikert 6:11, 3:11, 6:11.

TTV Burgstetten – TTC Femont Röthenbach 0:6
Dragas/Grossmann – Gajic/David 9:11, 12:10, 11:8, 3:11, 6:11,
Käshammer/Solja – Weikert/Gürz 7:11, 6:11, 4:11,
Solja – David 12:10, 8:11, 2:11, 2:11,
Käshammer – Gajic 5:11, 7:11, 6:11,
Dragas – Gürz 11:8, 11:4, 12:14, 7:11, 6:11,
Grossmann – Weikert 18:16, 8:11, 5:11, 11:7, 12:14.

[D.G.]

Quelle: Backnanger Zeitung 29.11.2004

(stg) Zwei weitere Heimniederlagen mussten die Tischtennisspielerinnen des TTV Burgstetten in der zweiten Bundesliga hinnehmen. Erst unterlag das Team um Trainerin Tanja Reiner dem SV Böblingen mit 4:6, dann folgte ein 0:6 gegen den TTC Femont Röthenbach. Deshalb herrscht nach sieben Spielen weiterhin gähnende Leere auf dem Punktekonto.


Auf den ersten Blick sieht es knapp aus: 4:6 gegen den alten Rivalen aus Böblingen. Betrachtet man die Angelegenheit genauer, wird aber schnell deutlich: Es war eindeutiger, als es das Ergebnis aussagt. Denn drei seiner vier Punkte holte der TTV, ohne auf große Gegenwehr zu treffen. Qianhong Gotsch, die angeschlagene Nummer eins der Gäste, trat zu ihrem Doppel und zu beiden Einzeln an die Platte jedoch nur, um jeweils einen Ballwechsel zu spielen und dann aufzugeben. Raffaela Kurz, die Backnangerin in Diensten des SV Böblingen, stand gar nicht zur Verfügung, weshalb die Gäste eine Rumpftruppe stellten.

Trotzdem: Auf sportlichem Wege schaffte es lediglich Zeljka Dragas, mit dem 3:1 gegen Petra Beck einen Zähler einzufahren. Kein Zufall, dass der Punktgewinn im hinteren Paarkreuz gelang: "Da waren die Spiele hart umkämpft", weiß Reiner. "Nur das Quäntchen Glück hat gefehlt." Zum Beispiel, als Stefanie Grossmann gegen Petra Beck erst im fünften Satz den Kürzeren zog; oder, als erneut Grossmann gegen Stine Christ mit 2:3 unterlag. In solchen Fällen fehlt es der Burgstettenerin noch am notwendigen Durchhaltevermögen und dem Vertrauen in die Qualität, ein Spiel einfach mal über die Runden schaukeln zu können. "Kopfsache" sei das, vermutet Reiner. Daran sollte gearbeitet werden, wenn es in dieser Saison noch etwas werden soll mit dem Klassenverbleib.

Ergebnisse: Käshammer/Solja Gotsch/Beck 3:0, Dragas/Grossmann Urban/Christ 0:3, Solja Urban 1:3, Käshammer Gotsch 3:0, Dragas Christ 1:3, Grossmann Beck 2:3, Solja Gotsch 3:0, Käshammer Urban 0:3, Dragas Beck 3:1, Grossmann Christ 2:3.

Gegen den TTC Femont Röthenbach gab es für den TTV Burgstetten ebenfalls nichts zu holen. In diesem Fall nicht einmal einen Ehrenpunkt, obwohl Chancen da waren. Wieder im hinteren Paarkreuz, das Zweitliga-Ansprüchen meist gerecht wird. Dragas hatte Pech, als sie gegen Angelina Gürz mit 2:3 verlor. Grossmann ebenfalls, als sie gegen Jessica Weikert mit 2:3 den Kürzeren zog. Anders liegt der Fall im vorderen Paarkreuz: Susanne Solja und Jennifer Käshammer kommen einfach nicht so richtig in Fahrt. Schon gegen Böblingen punktete das Duo nur, als Gotsch aufgab. Und gegen Röthenbach blieb ihnen ein Punktgewinn ebenfalls verwehrt. Wie den Doppeln, wobei Dragas und Grossmann beim 2:3 gegen Jelena Gajic/Svenja David das Glück eben auch nicht auf ihrer Seite hatten. Am Samstag kommt es dann zum wegweisenden Kellerduell gegen den TSV Besse, der ebenfalls noch punktlos ist.

Ergebnisse: Dragas/Grossmann Gajic/David 2:3, Käshammer/Solja Weikert/Gürz 0:3, Solja David 1:3, Käshammer Gajic 0:3, Dragas Gürz 2:3, Grossmann Weikert 2:3.

[bayernfan]

Hallo zusammen,

weiß jemand, was mit Qianhong Gotsch los ist.
Wann kann sie wieder spielen?

[D.G.]

Zitat von bayernfan

Hallo zusammen,

weiß jemand, was mit Qianhong Gotsch los ist.
Wann kann sie wieder spielen?

für eine Frau das natürlichste auf der Welt

[Günter]

Warum hat denn die Angelina Gürz in Darmstadt gespielt, obwohl sie anscheinend verletzt ist und ihr Spiel kampflos abgegeben hat? Als Nr. 4 muß sie doch keine Platzhalterin spielen. Und L. David war doch als Fünfte dabei und hat Doppel gespielt.

[D.G.]

Zitat von Günter

Warum hat denn die Angelina Gürz in Darmstadt gespielt, obwohl sie anscheinend verletzt ist und ihr Spiel kampflos abgegeben hat? Als Nr. 4 muß sie doch keine Platzhalterin spielen. Und L. David war doch als Fünfte dabei und hat Doppel gespielt.

Hallo Günter,
Angelina hatte sich beim C-Kader-Lehrgang in Heidelberg eine Handgelenksverletzung ihres Schlagarms zugezogen und musste daher kurzfristig das Spiel absagen. Der Verein bat sie dennoch nach Darmstadt zu kommen, da S. Peter im Urlaub war und sonst für eine fehlende Spielerin eine Geldbuße von 250 Euro fällig ist. Bei der Hinfahrt in das 120 km entfernte Darmstadt hatten wir nicht den Ferien-Rückreiseverkehr auf der A 3 bedacht, so dass Angelina gerade zur Begrüßung in die zu dem nicht leicht zu findende Halle kam. Da der Trainer sein Handy nicht anhatte, konnten wir ihm die leichte Verspätung nicht mitteilen. Da Franz David somit bei der Meldung für das Doppel nicht wusste, ob wir noch kommen, sprang seine Mutter Lydia für das Doppel ein.

Ob die Regelung der WO Sinn macht, darüber lässt sich trefflich streiten.

[Günter]

Ja wenn die Mutter Doppel spielt, dann ist sie doch die vierte Spielerin. Dann wäre doch keine Strafe fällig gewesen. Oder verstehe ich da was nicht?

[D.G.]

Zitat von Günter

Ja wenn die Mutter Doppel spielt, dann ist sie doch die vierte Spielerin. Dann wäre doch keine Strafe fällig gewesen. Oder verstehe ich da was nicht?

Angesichts des Alters von Frau David kann im Normalfall nicht davon ausgegangen werden, dass sie als Spielerin einspringt. Deshalb lag die Anreise von Angelina trotz Spielunfähigkeit angesichts der drohenden Strafe im Vereinsinteresse.