Eure Meinung zu Horrorfilmen

[Max]

Nosferatu mit Max Schreck (was für ein Name!) und Psycho. Das war wie eine Herz-Rhythmusstörung.

[Tommitw]

Zitat von Rieslingrübe

Kürzlich wiedergesehen:


`Theater des Grauens` (Theatre of Blood`) aus dem Jahre 1972 von Douglas Hickox.



Horror Altmeister Vincent Price in einer Paraderolle

Als verkannter und enttäuschter Shakespeare Mime Edward Lionheart meuchelt er eine ganze Reihe renommierter Theater-Kritiker; diese hatten es ´gewagt´, ihm den alljährlichen Kritikerpreis für den besten Bühnen-Darsteller wieder einmal vorzuenthalten. Bei der Ausführung dieser makabren Morde lehnt er sich stets eng an Motive aus Shakepeares Werken an.

Gutes Drehbuch mit viel schwarzem Humor und überraschenden Wendungen; auch in den Nebenrollen perfekt besetzt - u.a. mit Roger Morley , Diana Dors, Jack Hawkins, Diana Rick (bekannt als Emma Peel aus ´Mit Schirm, Charme u. Melone`) .


(Die deutsche FSK 16 Fassung ist im Vergleich zum Original um rund zwei Minuten gekürzt; dies ist noch akzeptabel)

Ich bin mir nicht sicher,ob man die von Rieslingrübe genannten Filme wirklich heute noch als Horrorfilme bezeichnen kann.
Das waren noch richtig gute (im Fall Theater des Grauens oder Tanz der Vampire sogar lustige)Gruselfilme,nicht zu vergleichen mit dem heutigen Blut-und Rotz-strotzenden Horrormist.Es gab mal vor vielen Jahren im ZDF die Serie "der phantastische Film",da liefen all die guten alten Gruselschinken.
Das Horrorgenre,wie es die jungen Leute jetzt kennen,hat wohl erst
mit den Zombies(Glockenseil),Freitag der 13.,Nightmare und Konsorten angefangen und denen geht es meistens auch gar nicht mehr darum,sich zu gruseln sondern mehr darum sich einfach die ständige Blutspritzerei anzugucken und vor den Kumpels dabei den coolen zu markieren,so traurig es klingt.

Gruss
Thomas

[Rieslingrübe]

Zitat von Tommitw

Ich bin mir nicht sicher,ob man die von Rieslingrübe genannten Filme wirklich heute noch als Horrorfilme bezeichnen kann....

Selbstverständlich kann man das - auch wenn die Grenzen hier fliessend sind.


Diese Werke gehören zwar schon nicht mehr zur grossen klassischen Epoche des Horrorfilms - darunter versteht man filmhistorisch gesehen die Phase der dreissiger bis Ende der fünfziger Jahre (von den amerikanischen Universal Klassikern mit Lugosi, Karloff, Peter Lorre, Lon Chaney u. Co. bis zu den Produktionen der englischen Hammer Film mit Peter Cushing, Basil Rathbone, Christopher Lee etc). Gleichwohl gelten sie als gelungene Genre Beiträge, auch wenn hier viel schwarzer Humor die Gruselwirkung ein wenig dämpft.

`Theater des Grauens` verfügt gar in der uncut-FSK 18 Originalfassung (die so noch nie im dt. Fernsehen lief) über einige recht drastisch-blutige Szenen.



Freitag der 13. und diverse Zombie Schlitzer-Machwerke nennt man übrigens Splatter-Movies.

Auch diese gelten im weiteren Sinne als Horrorfilme; hier gibt es ein paar wenige, die noch einem gewissen künstlerischen Anspruch (Regie, Kameraführung, Ausstattung, Drehbuch, Darsteller etc...) einigermassen gerecht werden. - Zum Beispiel Werke von Romero, Argento, Soavi, Carpenter u.a. aus den 70er, 80er u. teilweise auch 90er Jahren.


Dies alles u. noch einiges mehr habe ich aber irgendwo weiter oben schon zum besten gegeben - deshalb nun genug der Nachhilfe...


ciao upi

´

[Nacki]

Zitat von Tommitw

Es gab mal vor vielen Jahren im ZDF die Serie "der phantastische Film",

Ich kann mich noch gut an "Mumien, Monstren, Mutationen" erinnern. War das nicht auch ZDF? Da hatte ich immer etwas Schiss als kleiner Knirps. Allerdings konnte ich seinerzeit auch nach Godzilla-Filmen nicht besonders gut schlafen.

[CH4OS]

Zitat von MagicBackhand

Ich persönlich finde solche Horrorfilme am besten, wo man im Rahmen der Story zu der Erkenntnis kommt, daß sich die Geschichte eigentlich genauso gut real hätte abspielen können; sprich: Wenn die Filme sich mit realen Themen befassen.

So geht es mir auch! Ich weiß jetzt nicht, ob man HOSTEL unbedingt einen Horror-Film nennen kann, aber der Film hat mich während dem Anschauen schon sehr bedrückt, vorallem der Gedanke, dass es bestimmt irgendwo auf der Welt so etwas wirklich gibt... Geld zahlen um wehrlose Menschen genüsslich langsam umbringen zu dürfen...

[Allround+ Spieler]

Zitat von CH4OS

So geht es mir auch! Ich weiß jetzt nicht, ob man HOSTEL unbedingt einen Horror-Film nennen kann, aber der Film hat mich während dem Anschauen schon sehr bedrückt, vorallem der Gedanke, dass es bestimmt irgendwo auf der Welt so etwas wirklich gibt... Geld zahlen um wehrlose Menschen genüsslich langsam umbringen zu dürfen...

Wobei die Inszinierung ehrlich gesagt mer als lächerlich rüber kam... Also die nackten Frauen am Anfang und das Gemetzel zum Schluss... Das hat die eigentlich gute Story/Idee in meinen Augen zerstört.

[troy_84]

Wobei die Inszinierung ehrlich gesagt mer als lächerlich rüber kam... Also die nackten Frauen am Anfang und das Gemetzel zum Schluss... Das hat die eigentlich gute Story/Idee in meinen Augen zerstört.

Nein, ich denke nicht, dass der Film dadurch zerstört wurde. Ich fand den Film rundum gelungen.

Freu mich schon auf den 2.Teil

[Rieslingrübe]

In der langen Halloween Nacht unter all den vielen mehr oder weniger bedeutenden Giallos, Monster- und Metzger-Filmen aus vergangenen Zeiten wieder entdeckt: vier Klassiker des italienischen Altmeisters Mario Bava, der dem Genre in den sechziger Jahren wichtige Impulse gegeben hat und unter eingefleischten Horrorfans einen ähnlichen Kultstatus geniesst wie seine Landsleute Sollima, Corbucci, Leone , Baldi und Tessari beim Italo-Western:



- Blutige Seide (1963)

Einer der ersten und besten Giallos (Thriller, in denen ein (maskierter) Serienmörder sein Unwesen treibt). Spielt in der Modeszene von Mailand u. Rom, wo eine Reihe von Mannequins gemeuchelt werden...; atemberaubende Verfolgungsjagden, schaurig schöne Dekors - wegweisend in Ausleuchtung, Schnitt, Kameraführung und mit überraschendem Ende.



- The Curse of the Living Dead (Deutscher Scheißtitel: `Die toten Augen des Dr. Dracula), 1966.

Ein Gerichtsmediziner versucht Mitte des 19. Jh. in einem kleinen Dorf eine Reihe von angeblichen Selbstmordfällen zu lösen - alle Opfer haben zuvor die geisterhafte Erscheinung eines kleinen Mädchens gesehen...; enorm stilvoll mit überzeugender gothischer Schaueratmosphäre und bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt.



- Baron Blood (1972)

Auf einem Schloß in Österreich erweckt der Student Peter v. Kleist in einer (eigentlich nur als Scherz gedachten...) Geisterbeschwörung seinen bösen Urgroßvater zu neuem Leben und löst damit einen blutigen Feldzug des verderbten Barons in dem alten Gemäuer aus; dabei kommen auch einige mittelalterliche Folterinstrumente (Eiserne Jungfrau etc.) zum Einsatz.
Die Story wurde übrigens Anfang der 80er Jahre noch einmal in Sam Raimis Billig-Schocker ´Tanz der Teufel´ (´The Evil Dead`) aufgegriffen - aber dort bei weitem nicht so überzeugend umgesetzt wie in Bavas Original...



- Die Stunde wenn Dracula kommt (1960).

Bavas einziger Schwarzweißfilm: gilt neben Carl Theodor Dreyers `Vampyr` als der so ziemlich beste Vampirfilm überhaupt - noch vor den Werken mit Lugosi, Lee etc. sowie allen Verfilmungen der neueren Zeit (von Coppola u.a.) .



Mit Ausnahme des letztgenannten lief meines Wissens zumindest in den letzten Jahren leider keiner dieser Filme im deutschen Fernsehen. Im Gegensatz zu einigen anderen Werken Bavas tauchen sie aber ab und an immer mal wieder auf Filmbörsen, Auktionen, Second Hand Läden etc. auf....


Happy Hunting

[Rieslingrübe]

Heute Nacht, um 0.20 Uhr auf Arte, eine Premiere im Deutschen Fernsehen:

Suspiria, von Dario Argento aus dem Jahre 1976.


Berühmt für seine innovativen Farb- und Lichteffekte, und laut Reclams Filmlexikon `ein barocker Bilderrausch, eine Mischung aus Kunst und Horrorkino...`.
Auch die suggestive Filmmusik der (Rock-)Gruppe Goblin trägt dazu bei.

Mit ´Suspiria´ wird damit hierzulande zum allerersten Mal ein Hauptwerk Argentos ( `Profondo Rosso`, ´Inferno´, ´Tenebrae´ stehen alle auf dem Index) gezeigt. Es handelt sich um die deutsche FSK 18 Fassung, die gegenüber dem italienischen Original zwar um insgesamt 6 Minuten (in den krassesten Gewalt-Szenen) gekürzt wurde - aber dennoch absolut sehenswert ist.

Drehbuch und Story treten wie so oft bei Argento etwas in den Hintergrund - der Film lebt von seiner alptraumhaften Atmosphäre und von seiner furiosen, rauschhaften Inszenierung...

[Nacki]

Zitat von Rieslingrübe

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Suspiria, von Dario Argento aus dem Jahre 1976...

Auch die suggestive Filmmusik der (Rock-)Gruppe Goblin trägt dazu bei.
...

Ich weiß nicht, ob suggestiv die richtige Vokabel in Zusammenhang mit diesem "Lärm" ist. Echter Horror sind natürlich die Dauerwellen.

Ich muß aber gestehen, daß ich eingschlafen bin, als es auf den Schluß zuging.
Werde mir heute mal das Ende ansehen.