Müssen A-Lizenz Trainer den 2 Phasenaufschlag können ?

[Sven T.]

Zitat von refabs

Es wird immer so sein das Schüler etc. sich etwas von ihrem Trainer kopieren.
Der Trainer ist schließlich ihr "vorbild" , ein Trainer der Spielerisch eine 0 ist braucht zumindest einen vorzeigespieler haben, der eine saubere Technik hat.
Sicher ein Trainer soll keine klone seiner Spielweise produzieren, nur er sollte seine geforderten Übungen zumindest einmal Sauber vorspielen können.
Jemand der mich Praktisch unterweisen soll, aber keinen Plan von der Praxis hat.
Na ja frei nach dem Motto, er will mir etwas beibringen was er selber nicht kann.

Wie ich einen Topspin spiele ist vollkommen egal. Wichtig ist, dass ich die Technik in allen Punkten vermitteln kann und in der Lage bin zu korrigieren, bzw. Hilfestellung zu geben, wenn das nicht sofort klappt. Ich hatte schon viele viele Kinder, die Koordinativ nicht in der Lage waren die Bewegungsabläufe abzuspulen. Denen hätte es auch nichts genutzt wenn ich die Übung 1000 Mal vorgespielt hätte. Es ist sicher einfacher ein gutes Auge dafür zu haben, wo die Ansatzpunkte liegen, wenn ich selber schon einmal gespielt habe. Auch wenn ich eine Übung selber mal gespielt habe, sehe ich vielleicht eher wo der Knackpunkt liegen könnte, oder warum das evtl. nicht klappt.

Wenn ich jedoch selber spiele, werden meine Schützlinge niemals ein Gefühl dafür entwickeln, wo der Balltreffpunkt liegen sollte, wie ich den Ball treffen sollte und mein Spielgefühl, bzw. wie ich den Ball treffe können die sich auch nicht abgucken. Die sehen vielleicht, wie ich bis hinter den Rücken aushole, das Handgelenk abklappe und dann kommt da nen Ball angeschossen, den mein Gegenüber nicht bekommt. Dass der Trick aber vielleicht eher im Balltreffpunkt liegt sehen die nicht.

Solange ich selber keine Lupenreine Technik habe und davon 100% überzeugt bin, werde ich nichts vorspielen. Dann lasse ich lieber zwei exemplarisch vorspielen und diskutiere gleich wo die Probleme lagen und wie es klappen könnte. Da ist allen mehr geholfen.

[-Silvax-]

Ich finde beide Seiten von Euch gehen in die Extreme. Trefft Ihr Euch in der Mitte wird es sicherlich eher zutreffen.

Trainer mit A-Lizenz werden mit "Sicherheit" Tischtennis spielen können, davon gehe ich mal aus. Sicherlich können die "grob" solche Aufschläge aber sie wissen anhand der Theorie wie mehr Schnitt reinzubringen ist bzw. was man als Schüler falsch macht.

Beispiel:

Bei meinem letzten Training, ist meinem Trainer aufgefallen das ich beim VH-Topspin zuweit durchziehe bzw. die Ausholbewegung zu lang ist. Ich sehe es an mir ja nicht, somit hat er dann den TS so gemacht wie ich den mache und das war schon lustig ^^. Danach hat er mir gezeigt wie es richtig geht und nicht soweit durchgezogen, allerdings hat er sehr viel bei seinen Bewegungen erklärt. Danach sollte ich weiter TS ziehen und es klappte dann auch. Also das der Trainer schon Bewegungen vormacht "und" erklärt finde ich schon hilfreich. Diese Methode habe ich bei 3 verschiedenen Trainern so erfahren, somit kann ich mir nur schwer vorstellen das ein Trainer nur erzählt wie es geht und nichts zeigt.

[masl83]

Wobei das ganz stark auf die Person drauf ankommt.

Ich habe in der Trainerausbildung in einer anderen Sportart gelernt, dass du bei Kindern viel mit visueller und taktiler Wahrnehmung vermitteln kannst, aber Erwachsenen kannst du sehr viel mit Erklärungen arbeiten, die Kindern noch nciht so verstehen. Das funktioniert denke ich auch. Kindern kannst du was vor machen, die machen das nach und hinterfragen nicht alles. Erwachsenen musst du erklären warum es so sein soll, dann probieren sie es auch. Das sind meine Erfahrungen.

[_Serafin_]

Bei Kindern sollten vor allem taktile und optische Wahrnehmungsreize als Korrekturmethoden verwendet werden.
Ein Kind merkt besser, dass es zu weit nach hinten läuft, wenn es gegen eine Bande rennt als wenn der Trainer das ihm nur sagt.
Oder merkt besser, dass es zu weit ausholt, wenn es gegen ein Hindernis stößt als wenn es das nur gesagt bekommt.

Ich finde nicht, dass ein A-Trainer einen Zwei-Phasen-Aufschlag können muss. Er muss wissen, was sich hinter dem Aufschlag verbirgt, wo die Knackpunkte (wahrscheinlich) sind, aber die Spieler, die einen Zwei-Phasen-Aufschlag versuchen, wissen eh wie die Grobform aussieht und eruieren dann für sich die optimale Ausführungstechnik.

Natürlich sollte ein Trainer auch die Techniken beherrschen und auch Kinder ziehen etwas aus dem Vormachen. Nur sollte dem Trainer bewusst sein, wo seine eigenen Schwachstellen liegen, damit er mögliche "Fehlentwicklungen" früh entdecken kann.

Der Konsensvorschlag von -Silvax- geht da genau in die richtige Richtung. Es muss ein Mix aus verschiedenen Vermittlungsmethoden sein und dann kann jedes Kind (es gibt ja unterschiedliche Lerntypen!!!) da das optimale für sich rausziehen.

[Dragonspin]

Zitat von Sk91

Man muss als Trainer die Lehrbuch Technik lehren!

Nö. Wie kommst du darauf?

Was die Kinder daraus machen und ihre Schlagbewegung für sich anpassen, das ist ihre Sache.

Nö.

Aber gerade das macht den Leistungsunterschied aus.
Gute Jugendliche machen die Technik annähernd richtig, wogegen Leistungsschwäche mehr "falsch" oder "anders" machen könnten.

Technik ist individuell. Beschäftige dich einmal mit dem Technikkanal.

Würden alle Trainer anfangen ihren Jugendlcihen einen vorspielen, gäbe es keine einheitliche Technik, nur noch Wilkür.

Es gibt keine einheitliche Technik. Schau dich auf allen Ebenen um. Videomaterial wird du vor allem von der Weltspitze haben. Auch da gibt es enorme technische Unterschiede, denn Technik ist etwas höchst individuelles.

Dann hätten sich die Profis die schönen Lehrplakate und Videos auch sparen können, wenn es die A-Lizenstrainer immer so perfekt vormachen könnten

Lehrplakate und -videos sind schon sinnvoll. Sie vermitteln die Grundlagen. Allerdings spielen die Profis da auch keine perfekte Technik. Denn die spielt keiner.

[klugscheisser]

Zitat von Dragonspin

Technik ist individuell. Beschäftige dich einmal mit dem Technikkanal.

Aber sowas von!

(kennst ja meine Meinung dazu)

Wer immer nur nach Vorschrift würzt, bekommt bestenfalls den Einheitsbrei

[jcd]

Zitat von klugscheisser

Aber sowas von!

(kennst ja meine Meinung dazu)

Wer immer nur nach Vorschrift würzt, bekommt bestenfalls den Einheitsbrei

Die Lehrbuchtechnik stellt ist halt so ein Mittelweg ohne irgendwelche extreme in eine bestimmte Richtung. Damit wird sichergestellt, dass man keinen Blödsinn lernt. Dass das anders auch geht und nicht unbedingt schlechter ist klar. Aber da sollte der Trainer genau wissen was er macht. Das schlechteste wäre, wenn der Trainer Abweichung von der Lerhbuchtechnik wegkorrigiert, die eigentlich keine Einschränkung darstellen.

[klugscheisser]

ja.
Und "Einheitsbrei" schmeckt ja nicht unbedingt schlecht

[MaikS]

Was ist ein "Gegenläufer" Aufschlag?

[Der Eine DDA]

Hier ein Video zum Gegenläufer:
http://www.youtube.com/watch?v=cgU9q29fhS0