Welche Koalition würdet ihr bevorzugen?

[Luke88]

Zum allgemeinen Flaggen-Fanatismus möchte ich mal unser

Eben. was reden die die ganze Zeit von Jamaika? Wir sind hier in Germany. Also wirds ne Sachsen-Koalition .

Nun sind 4 Tage um und wir sind immer noch kein Stück weiter. Oder habe ich was verpasst?

[Jaskula]

Zitat von Motion - man

Jamaika? Da passen die Grünen überhaupt nicht rein, wenn die allerdings begreifen würden dass sie der kleinste Koalitionspartner von Schwarz/Gelb wären und dementsprechend ihre Ansprüche runterschrauben, wäre das die sinnvollste Lösung.

Warum sollten sie das tun ? Warum sollten sie eine Politik, die den eigenen Vorstellungen zuwiderläuft unterstützen ohne eigene Ziele einzubringen ? Nur weil Du das gerne hättest ?

Zitat von Motion - man

rot/rot/grün? Warum sollten die Leute, die sich in der SPD vor der Verantwortung verpisst haben nun wieder in der Regierung arbeiten, kann nicht verstehen wie so viele Leute die PDS wählen konnten! Zieht euch die Mauer bloß wieder hoch, gurckt mit dem Trabbi durch die Gegend und freut euch alle drei Jahre über Bananen!

Ein Schmarrn ohnegleichen.
1. Die PDS ist nicht mehr die SED, die Ziele haben sich auch hier verändert.
2. Dieses dumme Argument von wegen verpsst: das ist ein Brocken, den man denjenigen hinwirft, die für eigenes Nachdenken zu faul sind.
Warum hat Lafontaine damals hingeworfen ? Aus Feigheit oder weil er sich nicht verbiegen wollte. Kann es sein, daß, egal wie man zu seinen Ansichten steht, man wenigestens zugeben muß, daß er konsequent gehandelt hat. Viele andere machen jeden Scheiß mit, nur um ihren Job zu behalten. Lafontaine dagegen hat gemerkt, daß Schröder etwas ganz anderes will als er und hat die Konsequenz gezogen. Das zeigt Größe. Ihm das auf diese Weise vorzuhalten zeugt von billigen Vorurteilen.
3. WASG und Lafontaine haben sich im Westen etabliert. Das hat Ursachen und nichts mit Ostalgie zu tun. Zum großen Teil sind das m.E. nicht mal Protestwähler, sondern Menschen, die sich aufgrund der allgemeinen Stimmung ("Deutschland am Ende", "Sozialstaat unbezahlbar", "harte Reformen notwendig", "Vorfahrt für Arbeit") nicht mehr vertreten fühlen.
4. Die Linke wird nun genauso behandelt wie die Grünen vor 20 Jahren. Was hat man damals für Horrorszenarien genannt, um dann deren Ideen doch in Teilen zu übernehmen.

[aleol]

@ Jaskula,

kann ich genau so unterschreiben !

[Allround+ Spieler]

Zitat von Jaskula

Ein Schmarrn ohnegleichen.
1. Die PDS ist nicht mehr die SED, die Ziele haben sich auch hier verändert.

Komisch...Herr Gysi ist stolz, dass nur noch 80% der Mitglieder in der SED waren...da frag ich mich doch, was die Nachfolgepartei der SED ist .

Zitat von Jaskula

2. Dieses dumme Argument von wegen verpsst: das ist ein Brocken, den man denjenigen hinwirft, die für eigenes Nachdenken zu faul sind.
Warum hat Lafontaine damals hingeworfen ? Aus Feigheit oder weil er sich nicht verbiegen wollte. Kann es sein, daß, egal wie man zu seinen Ansichten steht, man wenigestens zugeben muß, daß er konsequent gehandelt hat. Viele andere machen jeden Scheiß mit, nur um ihren Job zu behalten. Lafontaine dagegen hat gemerkt, daß Schröder etwas ganz anderes will als er und hat die Konsequenz gezogen. Das zeigt Größe. Ihm das auf diese Weise vorzuhalten zeugt von billigen Vorurteilen.
3. WASG und Lafontaine haben sich im Westen etabliert. Das hat Ursachen und nichts mit Ostalgie zu tun. Zum großen Teil sind das m.E. nicht mal Protestwähler, sondern Menschen, die sich aufgrund der allgemeinen Stimmung ("Deutschland am Ende", "Sozialstaat unbezahlbar", "harte Reformen notwendig", "Vorfahrt für Arbeit") nicht mehr vertreten fühlen.
4. Die Linke wird nun genauso behandelt wie die Grünen vor 20 Jahren. Was hat man damals für Horrorszenarien genannt, um dann deren Ideen doch in Teilen zu übernehmen.

Komisch...das erste mal, dass du dich für die Linkspartei aussprichst...ein verzweifelter Versuch, dass doch Herr Schröder Kanzler wird ? Nix gegen Lafontaine und seinen Schritt aus der SPD. Ich habe Respekt davor, dass jemand in der Politik noch seine Werte vertritt. Aber ich finde es nur ziemlich wiedersprüchlich, dass ein Politiker, der die Wiedervereinigng gar nicht wollte, auf einmal in solch einer Partei auftritt...


Also die SPD scheint nun alles zu versuchen:

"Berlin - Die SPD plant, sich durch eine Änderung des Bundestags-Geschäftsordnung vor der CDU zur größten Fraktion zu machen. Dadurch könnte die SPD ihren Anspruch untermauern, den Kanzler zu stellen.

Der stellvertretende Fraktionschef Gernot Erler bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

"Es gibt solche Bestrebungen, ja", sagte Erler im RBB-Inforadio. Die Änderung, für die die SPD eventuell auch Stimmen von Grünen und Linkspartei benötigt, zielt darauf ab, die bisherige Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU zu sprengen."

Ich finde das ziemlich beschämend, nach 50 Jahren diese Fraktion nun spalten zu wollen...Jetzt auf einmal startet man mit solch einer Haarspalterei, nur um in einer möglichen großen Koalition einen eigenen Machtaspruch zu haben. In meinen Augen sehr grotesk. Vielleicht sieht das jemand anders, aber außer einmal trat diese Fraktion immer gemeinsam im Bundestag auf und an...das jetzt afbrechen zu wollen !!!

[Keyser Soze]

Zitat von Allround+ Spieler zum Thema "SPD-Putschversuch"

...Jetzt auf einmal startet man mit solch einer Haarspalterei, nur um in einer möglichen großen Koalition einen eigenen Machtaspruch zu haben. In meinen Augen sehr grotesk. Vielleicht sieht das jemand anders, aber außer einmal trat diese Fraktion immer gemeinsam im Bundestag auf und an...das jetzt afbrechen zu wollen !!!

Nein, das dürfte wohl kein vernünftiger Mensch anders sehen
Allerdings glaube ich auch nicht, dass die das wirklich tun, es ist entweder die Meinung dieses einzelnen SPD-Abgeordneten oder ein Versuch, die Gegenseite nervös zu machen.

Das eine Mal, als die CDU/CSU-Fraktion nicht gemeinsam auftreten wollte, war übrigens F.-J. Strauß die Ursache, nicht etwa jemand von außen, der die Union spalten wollte. Es hat also wirklich noch nie ein SPD-Politiker ernsthaft daran gedacht, dort am Hebel zu drehen! Und so dumm wird auch Schröder nicht sein, zumal er inzwischen wieder nüchtern zu sein scheint

[Keyser Soze]

@Jaskula:
Wie kommts, dass du auf einmal die Linkesextremen so positiv hervorhebst? Machst du dir etwa Hoffnung, das dein Lieblings-Gerd sein Wort bricht, und auf die PDS zählt?

Ich glaube, das wird nicht passieren. Maximal lässt er sich im dritten Wahlgang von einigen Linken (was er dann natürlich bestreitet) zum Kanzler wählen. Und dann haben wir Rot-Grün in der Minderheit und trotzdem als Regierung. Mit anderen Worten Neuwahlen 2007.

[Jaskula]

Zitat von Allround+ Spieler

Komisch...das erste mal, dass du dich für die Linkspartei aussprichst...ein verzweifelter Versuch, dass doch Herr Schröder Kanzler wird ? Nix gegen Lafontaine und seinen Schritt aus der SPD. Ich habe Respekt davor, dass jemand in der Politik noch seine Werte vertritt. Aber ich finde es nur ziemlich wiedersprüchlich, dass ein Politiker, der die Wiedervereinigng gar nicht wollte, auf einmal in solch einer Partei auftritt...

Ich spreche mich nicht für die Linkspartei aus, aber man muß schon sehen, daß dort auch einiges an politischem Sachverstand zu finden ist. Und die Demontage eines Politikers wie Lafontaine, nur weil er nicht mit dem Strom schwimmen will ist schon ziemlich übel. Schön, daß sich die Politiker der anderen Parteien und die Medien in diesem Punkt so einig sind, aber die dahinter stehende Kritk am politischen Zeitgeist kann man auf Dauer nicht unterdrücken, sonst hat die Linkspartei noch mehr Zulauf.

Und in Deinem Satz, den Du Lafontaine andichtest ist ein Wort falsch:
"ein Politiker, der die Wiedervereinigng so nicht wollte"

Ob es anders nicht besser gewesen wäre (zusammenwachsen) vermag keiner zu sagen. Die Politiker aller Couleur, die damals skeptisch waren haben inzwischen wohl alle (auch Lafontaine) erkannt, daß es wahrscheinlich richtig war, die Chance so schnell zu ergreifen, auch wenn dabei sehr viele Fehler gemacht wurden. Für mich der einzige Verdienst von Kohl, dies durchzusetzen.

[Jaskula]

Zitat von Keyser Soze

@Jaskula:
Wie kommts, dass du auf einmal die Linkesextremen so positiv hervorhebst? Machst du dir etwa Hoffnung, das dein Lieblings-Gerd sein Wort bricht, und auf die PDS zählt?

Ich glaube, das wird nicht passieren. Maximal lässt er sich im dritten Wahlgang von einigen Linken (was er dann natürlich bestreitet) zum Kanzler wählen. Und dann haben wir Rot-Grün in der Minderheit und trotzdem als Regierung. Mit anderen Worten Neuwahlen 2007.

Ich habe mich für die Große Koalition ausgesprochen, weil nur die bei dieser Konstellation Sinn macht.
Die Linkspartei ist aber nicht so weltfremd, wie sie immer gerne dargestellt wird und die klare Absage der SPD hat m.E. zwei Gründe:
1. der Konflikt mit Lafontaine ist im persönlichen Bereich unüberbrückbar, da werden private Kriege geführt
2. wahltaktisch musste die SPD sich von der Linkspartei abgrenzen, da die Medien und die Politiker selbst diese Partei so lange diffamierten, daß sie nicht mehr in Frage kamen.

Und: die Linkspartei ist nicht linksextrem, mit dieser Bezeichnung verfällst Du schon wieder in billige Polemik. Damit erspart man sich aber eine Auseinandersetzung mit deren Zielen und Ideen. Die Union hat das damals mit den Grünen auch versucht, zum Glück hat das nicht geklappt und so finden sich in jedem Parteiprogramm umweltpolitische Ansätze, die früher (vor den Grünen) keinen interessierten.
Deshalb meine ich, daß zumindest die SPD ein bißchen Lafontaine braucht, um ihre Wähler zu halten und daß selbst die schwarz-gelben irgendwann erkennen, daß soziale Gerechtigkeit nicht am Stopschild halten darf, weil Arbeit Vorfahrt hat.

[Allround+ Spieler]

Zitat von Jaskula

Ich spreche mich nicht für die Linkspartei aus, aber man muß schon sehen, daß dort auch einiges an politischem Sachverstand zu finden ist. Und die Demontage eines Politikers wie Lafontaine, nur weil er nicht mit dem Strom schwimmen will ist schon ziemlich übel. Schön, daß sich die Politiker der anderen Parteien und die Medien in diesem Punkt so einig sind, aber die dahinter stehende Kritk am politischen Zeitgeist kann man auf Dauer nicht unterdrücken, sonst hat die Linkspartei noch mehr Zulauf.

Naja was heißt bei dir "auf Dauer"? Ich hoffe ja zumindest das wir uns darüber einig sind, dass derzeit nicht mit der Linkspartei verhandelt werden sollte?! Sie vertritt zwar im Grunde gute Dinge (Schere zwischen Arm und Reich soll zusammen gehen, Rechts bekämpfen), aber es gibt einfach Sachen, die falsch und politisch kaum durchsetzbar sind (z.B. 1400€ Mindestlohn, 800€ Rente, Kapitalmacht begrenzen) und die nur verprochen werden, um Wählerstimmen zu bekommen. Sie konnten ja versprechen soviel sie wollten, da sie wussten, dass keine Partei mit ihnen regieren wollte und sie ihre Versprechen nicht einhalten mussten.

[Keyser Soze]

Zitat von Jaskula

Und: die Linkspartei ist nicht linksextrem, mit dieser Bezeichnung verfällst Du schon wieder...

Wenn dir mal wieder ein Wort nicht passt, dann denk es dir einfach weg!
Ob nun "extrem" oder nicht, die Linken sind eine Randpartei - genau wie dir Rechten! Und solche Partein sollten weder regieren noch eine Regierung tolerieren noch Abgeordnete haben, auf die ein Kanzler zurückgreifen kann. Solche Parteien sollten in der Opposition sein und rummeckern, wenn sie wollen. Noch besser wärs, sie wären gar nicht erst im Bundestag.

Fakt ist, dass sich bei einer großen Koalition (egal wer die führt) beide Ränder der Politik verstärken würden. Sollte aber sogar jetzt schon der eine Rand (links) mit regieren (und sei es nur indirekt), dann verstärkt sich logischerweise nur der andere Rand! Und wenn 2009 dann Links und Rechts im Bundestag sitzen ist das Geschrei groß

Schon deswegen ist Jamaika (oder auch die Ampel) einer großen Koalition vorzuziehen, da dann nur "Parteien der Mitte" regieren würden. Und je nachdem, ob die Arbeit gut gemacht wird, verlängert sich 2009 der Auftrag für Schwarz (oder auch Rot), oder die andere Volkpartei darf wieder ran.