Was bringt die Testerei

[Basti]

Das ist auch bei jedem Spieler individuell verschieden. Manche Spieler spielen mit allem, was sie in die Hand gedrückt bekommen, und merken auch kaum die Unterschiede der Materialien. Das hat nichts mit der Ausprägung des Ballgefühls zu tun, manche Leute können einfach mit allem gut spielen und andere (dazu zähle ich mich) merken kleinste Unterschiede und sind schnell verunsichert, wenn irgendwas am Material ungewohnt ist.

Trotzdem hab ich immer gerne viel getestet und es hat mir viel gebracht. Wahrscheinlich, weil ich da auch so "sensibel" bin und die Unterschiede bei den Materialien so stark bemerke.
Das Material ist nicht das entscheidende, das ist die Technik und es sind natürlich noch ganz andere Faktoren, aber man kann mit dem passenden Material seine Spielstärke steigern!
Da ist es ganz normal, dass man einiges rumprobieren muss, bis man sein passendes Material gefunden hat.

Ich werde weiter testen, denn die Entwicklung steht nicht still, und gerade auf dem Belag-Sektor hat sich viel getan. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Beläge der neuen Generation zu testen, ob sie einem zusagen oder nicht.

[Taugenichts]

Wenn man eine massive Spielveränderung vornimmt, ist ein Materialtest sicher nicht abwegig (wie z.B. bei mir: Unterschnittabwehr, dann Angriff, jetzt beides), mindestens ein Wechsel ist dann sowieso angesagt.

Wenn man dann allerdings seine Materialkategorien mal gefunden hat (z.B. griffige LN mit wenig Schwamm für die RH, dicker Medium- bis Softbelag für die Vorhand), sollte man die Produkte, mit denen man einigermassen zufrieden ist, mindestens einige Monate spielen. Wie Ludwig schon angemerkt hat, muss die Schlagtechnik nämlich tatsächlich fürs Spiel mit ähnlichen Materialien meist leicht angepasst werden, und es kann lange dauern, bis man die gewünschten Bälle in jeder Situation sicher spielen kann.

Habe in dieser Hinsicht v.a. letztes Jahr sicher auch übertrieben, hat mich auch dementsprechend was gekostet.

Manchmal gesellen sich zum Materialtestspleen noch Unsicherheiten bezüglich der bevorzugten Spielweise. Bei mir z.B.: bin ich erfolgreicher mit einem tischnahen Block-Konterspiel mit LN/KN auf der RH oder mit Abwehr? Das erschwert dann die Materialsuche zusätzlich. Durch solche (teuere) Phasen muss man bei dieser Art Unsicherheit aber durch, irgendwann kommt man dann schon bei der eigenen Variante an (ist ausserdem gut, wenn man sich technische Fertigkeiten aus der "anderen Welt" aneignet).

[NicheHo]

Ich habe über lange Zeit immer wieder andere Beläge gespielt. Tackiness C, TSP D-Top Def, Blues F5, Skitt Quattro, Palio CJ8000, Joola Topspin C usw.
Ich war mit keinem der Beläge besser oder schlechter, als mit einem anderen. Es hat mit aber eben Spass gemacht, öfter mal was neues auf dem Holz zu haben.
Aber dann habe ich einen Chinabelag gekauft (729-2) und siehe da: Das war das erste Mal, daß ich einen deutlichen Unterschied bemerkt habe. Die Chinateile haben einfach mehr Schnitt im Schupf und mehr Power im aktiven Block! Außerdem wurden meine Angaben schnittiger. Meine langsamen überrissenen Topspins werden wegen des "mehr" an Schnitt bei den allermeisten Gegnern zum Endschlag.

Mein Tip an alle, die testen wollen:
1xAngiffsbelag Japan (z.B. Bryce, Terminator, Real)
1xAllroundbelag Japan (z.B. Sriver, Mendo, Topspin)
1xDef-Belag Japan (z.B. Tackiness, D-Top Def, Defence)
1xAngriffsbelag China (z.B. Sun Power, FS 2000 HGS, PF4)
1xDef-Belag China (z.B. Globe 999, PF4-1)

Wenn man aus diesen Kategorien je einen Belag testet, dann lohnt sich das Testen wenigstens! Und man wird schnell erkennen, ob man nicht doch lieber die Belagsgruppe wechseln sollte.

Vielleicht bin ich zu unsensibel, aber einen Real mit einem Terminator zu vergleichen, oder einen Tackiness mit einem D-Top Def ist für mich Haarspalterei und Geldverschwenderei.