Muss DTTB Präsident Weikert sich entschuldigen oder gar zurücktreten?

[vossi39]

Zitat von Chris Kratzenstein

@vossi kommt es Dir auch komisch vor dass Messi bei der EM nicht mitspielt?
Wobei auch da hat Platini ja irgendetwas komisches vor.
Der dominiert auch die spanische Fußballliga und lebt seit Ewigkeiten in Spanien.

Nein. Weil Messi nie die Spanische Staatsbürgerschaft angenommen hat. Und ja es hat etwas mit Identifikation zu tun. Er identifiziert sich nicht mit Spanien und will auch nicht in die Nationalmannschaft. Er ist Argentinier und das mit Leib und Seele...Und hat seinen Verband und sein Land trotzdem Verlassen, weil er im Ausland mehr verdient...

[vossi39]

Zitat von Peter Igel

meines Wissens gehört(e) niemand der für europäische Nationalteams spielenden Chinesinnen in deren Land zu den Top5

Habe ich auch nicht behauptet...Aber die für Deutschland spielenden Damen gehören zur Top5 in Deutschland und haben einen deutschen Pass und sind für mich damit Deutsche...

[limitedition]

Da stellt sich mittlerweile sowieso die Frage warum der jeweilige Sportler für ein Land auflaufen muss? Aufgrund der immer mehr zunehmenden Globalisierung sehe ich das als Auslaufmodell.
Knackpunkt hier ist momentan eh nur die Finanzieren bzw. Zuteilung von Fördergeldern bzw. den Nominierungen für diverse Veranstatlungen.

Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß die Länderfahnen bzw. Länderkämpfe abgeschafft werden und die Besten der jeweiligen Zunft zum sportlichen (und nicht politischen) Wettkampf antreten.

Mittlerweile ist es eh nicht mehr zu vermitteln was bestimmte Sportler mit einem Land zu tun haben. Die einen wohnen seit Jahren nicht mehr in dem Land (nichts gegen Sebastian Vettel :-) ), die anderen trainieren in anderen Ländern und deren Sportlern, usw...

Ich will letztlich spannende, spektakuläre Wettkämpfe sehen, und dabei spielt es für mich keine Rolle ob er mit blonden oder schwarzen Haaren, in Karlsruhe oder Bombay geboren wurde. Entweder er kann mich begeistern oder eben nicht.

[Peter Igel]

hatte dich schon richtig verstanden

allerdings seh ich das anders:
sie haben zwar einen deutschen Pass, sind damit meinetwegen auch Deutsche (sähe ich das jetzt anders, könnte ich ja in der "rechte Ecke" gestellt werden), sind allerdings damit noch lange nicht "spielberechtigt" für ein deutsches Nationalteam.
Zumal, wenn damit den "eigenen Leuten" jegliche Chance genommen wird.

So geht das nicht.
Und komischerweise - auf die Gefahr, mich zu wiederholen - sah man das beim DTTB bis vor geraumer Zeit genauso.
Woher dieser urplötzliche Sinneswandel?

[Löterich]

Wegen Kohle.
Der tiefere Sinn dieser Nominierungen liegt offensichtlich an den (leider) strikt ergebnisorientierten Förderrichtlinien des NOK. Da gibts keinen Nachwuchsbonus. Sollte man mal überdenken und wird ja von vielen Sportlern auch kritisiert.

[JanMove]

Zitat von vossi39

Da ich den DTTB-Sportdirektor nicht persönlich kenne, kann ich hier keine "Motive" unterstellen. Vielleicht hat er in den 3 Jahren erkannt, dass er Spielerinnen, die hier in Deutschland leben und einen deutschen Pass haben, nicht das TT spielen verbieten kann und will. Egal was das für eine Aussenwirkung hat. Wenn der Verband dadurch dann auch noch mehr Fördergelder bekommt, um die Nachwuchsarbeit besser zu machen als in der Vergangenheit, ist dass dann wirklich so grundverkehrt?

Den musste auch nicht kennen, denn der hatte keinen Einfluss auf die Entscheidung. Die Entscheidung hat ausschliesslich Schöpp alleine getroffen und Schimmelpfennig hat nur abgesegnet.
Bedenklich ist nicht unbedingt, dass gebürtige Chinesen für Deutschland spielen sondern, dass die Entscheidung darüber auch von einer Chinesin getroffen wurde. Es mutet schon komisch an, wenn eine deutsche Nachwuchsspielerin wie z. B. Sabine Winter beim Training im Leistungszentrum als "Störenfried" bei rein chinesischen Unterhaltungen angesehen wird. Das muss schon extrem frustrierend sein. Wenn die dann irgendwann keine Lust mehr haben für Deutschland anzutreten, habe ich vollstes Verständnis dafür!

[limitedition]

Da stellt sich mittlerweile sowieso die Frage warum der jeweilige Sportler für ein Land auflaufen muss? Aufgrund der immer mehr zunehmenden Globalisierung sehe ich das als Auslaufmodell.
Knackpunkt hier ist momentan eh nur die Finanzieren bzw. Zuteilung von Fördergeldern oder Nominierung für eine Veranstaltung.

Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß die Länderfahnen bzw. Länderkämpfe abgeschafft werden und die Besten der jeweiligen Zunft zum sportlichen (und nicht politischen) Wettkampf antreten.

Mittlerweile ist es eh nicht mehr zu vermitteln was ein bestimmter Sportler mit dem jeweiligen Land zu tun hat. Der eine wohnt seit Jahren nicht mehr in dem Land für das er startet und der andere trainiert mit Trainingsgruppen anderer Nationen.

Also weg mit den Nationensymbolen und wir erfreuen uns an bestem Tischtennis, egal wie der Spieler aussieht, wie er heißt oder woher er kommt!

[vossi39]

Zitat von JanMove

Bedenklich ist nicht unbedingt, dass gebürtige Chinesen für Deutschland spielen sondern, dass die Entscheidung darüber auch von einer Chinesin getroffen wurde.

Halte ich jetzt so direkt nicht für ein Problem, wenn die Kriterien für eine Nominierung klar kommuniziert werden. Aber da gab es ja wohl auch bei den Männern schon heftige Diskussionen, was den Prozess als solchen angeht.
Im Sinne der Spieler und der Objektivität muss da sicherlich Transparenz über die Kriterien herrschen.

Zitat von JanMove

Es mutet schon komisch an, wenn eine deutsche Nachwuchsspielerin wie z. B. Sabine Winter beim Training im Leistungszentrum als "Störenfried" bei rein chinesischen Unterhaltungen angesehen wird. Das muss schon extrem frustrierend sein. Wenn die dann irgendwann keine Lust mehr haben für Deutschland anzutreten, habe ich vollstes Verständnis dafür!

Da bin ich bei Dir. Sollte das wirklich so sein, dann muss gehandelt werden. Es kann sicherlich nicht sein, dass sich diese Damen vom Rest absetzen und nur "ihr" Ding machen. Würde auch gegen eine echte Identifikation mit dem Verband und seinen Zielen sprechen. Das wäre in der Tat die falsche Entwicklung...

Wie gesagt, kann mir meine Meinung aufgrund der Fakten bilden, die mir bekannt sind. Da habe ich vielleicht zuwenig Einblick...

[limitedition]

Sabine Winter wird dann zukünftig für Luxemburg starten

[Tackiness]

In der Presse und teilweise auch der Diskussion hier wird leider oft der tischtennis-spezifische Kontext der seit 5 Jahren bestehenden ITTF-Regelung übersehen, daher hier noch mal die entsprechende Meldung des DTTB mit der damaligen Position von Weikert. Zu einer juristischen Anfechtung des ITTF-Beschlusses ist es übrigens nicht gekommen. Allerdings könnten juristische Gründe die ETTU dazu bewogen haben, die ITTF-Regel nicht zu übernehmen. Das "Eigeninteresse" des DTTB tat nun das übrige.

Konsequenterweise müsste man jetzt 2 A-Kader bilden - einen für WM und Weltcup, einen anderen für EM und Olympia.

Oder besser noch, Volljurist und ITTF-Vize Weikert zieht vor Gericht und bringt das Sharara-Gesetz zu Fall, denn es stammt ja offensichtlich aus der "rechten Ecke".


http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/6807

29.02.2008

ITTF erschwert Wechsel der Nationalität bei Welttitelturnieren
...
„Ich freue mich darüber, dass die Mitglieder des Board of Directors dabei die Eigeninteressen ihrer Verbände zurückgestellt haben“, lobte ITTF-Präsident Adham Sharara in einer Pressemitteilung. Der Kanadier selbst war es, der diesen Antrag mit dem Executive Committee, dem ITTF-Präsidium, gestellt hatte. „Unser Ziel ist, damit die Nationalverbände dazu zu bewegen, ihre eigenen Spieler noch stärker zu fördern“, so Sharara. Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes, sieht die neue Ausländerregel differenziert. „Ich halte den Grundgedanken zwar für sinnvoll, bezweifle aber, dass diese Regelung einer juristischen Überprüfung standhalten wird“, erläuterte der Volljurist aus Limburg.