Zuschauerzahlen Bundesligen und Regionalligen

[Matousek]

Zitat von Rudi Endres

Man sollte nicht krampfhaft versuchen Tischtennis als athletischen Sport, vergleichbar mit Tennis, zu vermarkten. Das nimmt uns die Öffentlichkeit nie ab. Die vergleicht Tischtennis eher mit Kegeln, Snooker, Poker, Tischfußball oder Dart. Denn jeder kennt Spieler aus seinem Umfeld, die trotz fortgeschrittenem Alter und/oder erheblichem Übergewicht in relativ hohen Ligen spielen. Der Spielcharakter und die Tücken des Spins sollten im Mittelpunkt der Werbung stehen.
Ich weiß, das wird nicht geschehen, denn die Spitzenfunktionäre lechzen nach Anerkennung als "echten Sport".

Was er aber durchaus in höheren Ligen sein kann. Bei den "Übergewichtigen" hilft halt öfter entsprechendes Material nach. Zeige mir eine Sportart, wo Du u. U. innerhalb kurzer Zeit so viele Bewegungen, die durchaus auch dynamisch sein können, machden musst. Dazu kommt das Mentale, was in "unserem" Sport gefordert ist. Nimm FB. Ein Fußballer hat immer nur kurze Momente am Ball. Zweikämpfe muss er auch nicht innerhalb mehrerer Sekunden permament abspielen. Was es da ausmacht, dass solche Zweikämpfe oft mit Schmerzen verbunden sind. Das geht da auf die Substanz.

[Rudi Endres]

Ich bestreite ja nicht, dass Tischtennis ein "echter" Sport ist. Doch die Bevölkerung sieht es mehrheitlich anders.
Im Fernsehen kommt fast nichts. Daher wird sich am Imageproblem so schnell nichts ändern.
Auch passen aus Laiensicht die ultrakurzen Ballwechsel, an die wir Insider uns gewöhnt haben, nicht so recht zum Bild einer athletischen Sportart.
Wenn Dart als Kneipensport erfolgreich zelebriert werden kann, müsste es möglich sein Tischtennis als Spin-Artistik zu verkaufen. Das geht nicht von heute auf morgen. Denn die Leute wissen zwar was "schnippeln" ist, können aber die scheinbar leichten Fehler der Profis nicht einordnen.

[Matousek]

Zitat von Rudi Endres

Denn die Leute wissen zwar was "schnippeln" ist, können aber die scheinbar leichten Fehler der Profis nicht einordnen.

Diese haben aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass der ein oder andere etwas fieser "schnippeln" kann und dabei ganz schön alt aussehen.

[charlies]

Tischtennis schießt sich ein Eigentor nach dem Anderen, aber es interessiert keinen.
Beispiele:
click-tt wurde geschaffen um in den Print-Medien schneller und präsenter zu sein.
Ergebnis: In kaum einer Zeitung erscheinen noch Tabellen und Ergebnisse. Geschaffen also nur für die Insider und die werden immer weniger.

Bundesliga im TV und Internet. Die Vereine untereinander haben die TV Vermarktung als es im DSF kam, mit extrem Egoismus vergeigt. Dem DTTB war die Bundesliga seit je her mehr oder weniger egal.

Wer sich eine angemessene Internet Präsentation der Spiele haben will, sollte sich zum Beispiel sogar die Luftgewehr Bundesliga anschauen.
http://sportdeutschland.tv/sportschi...sliga-nord-tag
Mit der Internetbundesliga Präsentation spricht man nur Insider an. Für alle Anderen Fehlanzeige.

Internetpräsentation TTBL, TISCHTENNIS, VEREINE: Optische, inhaltliche und sachliche Fehler geben sich die Hand. Bekanntheitsgrad nur was für Insider.

Tischtennis im TV. Kommentatoren und TV Präsentation Mangelware und inkompetent. Regeländerungen waren absolut erfolglos und nur was für Insider.

Spiele in den unteren Klassen: Äußeres und Ablauf eine Katastrophe. Für Fremde einfach Kneipensport noch in der Halle.

Die ITTF versucht manchmal was, aber müllt sich gleichzeitig zu. Die Internetpräsenz noch nach Jahren Stückwerk. Die Funktionäre bedienen sich wie im Selbstbedienungsladen ohne Kasse.

Wo soll da ein Interesse her kommen.

[jimih1981]

Es kommt halt drauf an wie attraktiv ein Verein ist. Es gibt Vereine die haben eben kaum Zuschauer weil sie ein fragewürdiges Konzept haben und Spieler die keine Publikummagneten sind. Es macht nen Unterschied ob man jemand wie Alexander Flemming hat die das Publikum mitreißen oder ob man relativ farblose Spieler hat die keine Emotionen zeigen. Ob ich Lust hab irgendwo zuzuschauen hängt aber eben davon ab ob ich da jemand kenne oder nicht. Also ja bei Effeltrich würde ich zuschauen bei nem Verein der höher spielen und wo ich keinen kenne eher nicht. Ich weiß nicht weswegen.

[game666]

Wenn man Zuschauer will muss man die erreichen die nicht im Verein Tischtennis spielen.

Meine Arbeitskollegen spielen Hobbies mäßig Tischtennis und ich habe Sie mal gefragt warum Sie kein TT schauen:

1. Wird es nicht gut vermarktet bzw. nicht im Fernsehen ausgestrahlt
2. Forrest Gumb
3. Den Ball kann man nicht richtig verfolgen, also Ihnen ist es zu schnell

das waren mal die Top Antworten.

Es müssen gute Zusammenfassungen (richtige Linse damit der Ball auch ersichtlich ist) mit einer wirklichen guten nicht nervenden Reportage im Fernsehen gebracht werden.

Das andere kommt dann von selbst.

[mithardemb]

Zitat von Matousek

Dazu kommt das Mentale, was in "unserem" Sport gefordert ist. Nimm FB. Ein Fußballer hat immer nur kurze Momente am Ball. Zweikämpfe muss er auch nicht innerhalb mehrerer Sekunden permament abspielen.

Das ist genau die Art von Argumentation die an der Sache vorbei geht. Die anderen Sportarten sind beileibe nicht einfacher.

Die Argumente lassen sich auch ziemlich einfach ja nach Gusto rumdrehen. "Beim Fußball musst du hellwach sein. Als Stürmer hat du nur wenige Chancen. Wenn du in der Abwehr einmal nicht aufpasst, dann ist der Ball drin und es ist verdammt schwer das Spiel herumzudrehen. Wie einfach haben es doch die Jungs beim Tischtennis. Mal einen Ball verschlagen... Kein Problem man hat ja genug Möglichkeiten das wieder aufzuholen."

[Armendariz]

Naja, beim Fußball zieht schlicht auch das Gesetz der Massen.

Da wo viele Zuschauer sind, gehen auch noch mehr hin.

Und da FB ständig überall präsent ist, ist die Chance, dass sich jemand dafür entscheidet halt 5000mal größer als dass sich jemand für TT entscheidet.

Wenn DD einen Bundesligisten im Fußball hätte - wer weiß, ob dann noch so viele in die TT-Halle gehen würden. Da steht man halt in beinharter Konkurrenz. Die Leute haben ein imaginäres Budget für Sportveranstaltungen.

Das ist wie Einzelhandel. Gibts ne fette Mall in der Umgebung, leiden die Innenstädte. Außer sie schaffen es, dass die Menschen sich da wohlfühlen und irgendein Alleinstellungsmerkmal finden.

Übrigens wurde ein großer Vorteil des TT gegenüber dem Fußball noch nicht genannt:
Es gibt eine Weltrangliste, mit deren Position man super angeben kann. Boll ist Nr. 2 der Welt klingt halt besser als "ein sehr guter Spieler". Und dazu ist Boll Deutscher und der Identifikationsfaktor ist hoch.

Lasst uns mal in 5-10 Jahren die Zuschauerzahlen anschauen, wenn kein Deutscher mehr in den Top10 ist. Da wird man sich möglicherweise die heutigen Zeiten zurückwünschen...

[moe589]

Zitat von mithardemb

Genau das wollte ich sagen. Die Zuschauerzahlen korrelieren nicht mit der Eignung der Sportart für die "Breite Masse".

Weshalb sind also machen Sportarten weniger attraktiv zum zuschauen wie die anderen? An der "Eignung" kann es nicht liegen. An der "Komplexität" wie ja oftmals geschrieben ganz offensichtlich auch nicht.

Was bleibt also übrig? Zum einen sicherlich die bereits jetzt bestehende Manifestation in Kultur und Medien. Wenn etwas ständig in Fernsehen-/Rundfunk-/Print-medien präsent und auch ansonsten im Gespräch ist, dann wird es seinen Platz in der Beliebtheit eher ausbauen als verlieren.

Zum anderen kommt das Image hinzu und gerade da tut sich das eher biedere Image des Tischtennis sehr schwer.

und das habe auch ich niemals anders gesagt.
mit der breiten masse war freilich die breite zuschauermasse gemeint.
nicht die, die vielleicht selbst mehr oder minder aktiv im verein sind.
ich dachte, dass das eigentlich klar ersichtlich war.

Das ist genau die Art von Argumentation die an der Sache vorbei geht. Die anderen Sportarten sind beileibe nicht einfacher.

nein, geht es nicht.
zumindest nicht pauschal.
dass das nicht alles ist, ja, sicher.
aber es ist eben auch nicht falsch.
es ist nunmal faktisch so, dass fußball oder handball aufgrund des einfacheren verlaufs von außen zuschauerfreundlicher sind.
das ist das, was ich mit "zugriff" gemeint habe.
dass man dort auch radau machen darf und beim fußball in einem stadion auch von der atmosphäre ganz wo anders unterwegs ist, als in der sporthalle nebenan, kommt erschwerend hinzu.

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Das ist genau die Art von Argumentation die an der Sache vorbei geht. Die anderen Sportarten sind beileibe nicht einfacher.

Vllt kann man es so ausdrücken "einfacher zu lernen". FB spielen die Kids schon ab 5 Jahren im Verein, da ist an TT noch gar nicht zu denken. Ich gebe 1xwöchentlich Kitu. Nach der Stunde u. dem geräteabbau dürfen die Kids noch mit Bällen spielen. Lege Bälle in die Halle, was machen Kids, auch schon mit 4 Jahren. Sie geben dem Ball einen Tritt. Das muss man ihnen gar nicht groß erklären. Ältrere Kinder 5-6 Jahren können vor dem Kitu schon Bekanntschaft mit dem TT machen, aber so effektiv wie sie den Tritt gg. den Ball hinbekommen, schaffen sie es beim TT nicht auch einen langsam gespielten Ball, stehend z. B. auf einer Flachmatte für den Höhenausgleich, annähernd zu treffen.